Sicherheitsexperten haben die bisher vielleicht größte Malware-Kampagne im Google Play Store ausfindig gemacht. 41 Apps, ein Großteil davon harmlos aussehende Spiele, seien mit einer Auto-Klick-Adware infiziert gewesen. Insgesamt sollen die Anwendungen bis zu 36 Millionen Mal auf Android-Geräte heruntergeladen worden sein. Google hat die Malware-Apps umgehend aus dem Play Store entfernt.
Schon im April wurde mit FalseGuide eine Schadsoftware im Google Play Store ausfindig gemacht. Nun schlägt die israelische Sicherheitsfirma CheckPoint Security erneut Alarm: 41 Apps sollen mit einer Auto-Klick-Adware infiziert gewesen sein. Bei einem Großteil der Anwendungen handelt es sich um Spiele, die allesamt den Namen “Judy” im Titel tragen, was auch der Malware die Bezeichnung “Judy” bescherte. Die Smartphones-Games stammen fast ausschließlich von dem südkoreanischen Unternehmen Kiniwini, das im Play Store als Enistudio Corp. auftritt.
Nach Angaben von CheckPoint Security handele es sich bei “Judy” möglicherweise um die bislang größte Malware-Kampagne. Zwischen 4,5 und 18,5 Millionen Downloads auf Android-Geräte wurden für die Apps verzeichnet. Dazu kommt, dass auch einige Apps von anderen Entwicklern betroffen sind, von denen die älteste im April 2016 ein Update erhalten hat. Das bedeutet, dass die Malware sich vielleicht schon seit diesem Zeitpunkt im Google Play Store befunden hat. CheckPoint Security schätzt, dass durch diese weiteren infizierten Apps die Download-Zahl insgesamt bei rund 36 Millionen liegen könnte. Netzwelt führt eine Liste der mit “Judy” befallenen Apps.
Malware Judy generiert gefälschte Klicks auf Android-Geräten
Die infizierten Android-Smartphones wurden von der Malware dazu genutzt, um gefälschte Klicks und Webseiten-Traffic zu generieren. Während die ahnungslosen Gamer im Vordergrund nur das Spiel sahen, wurden im Hintergrund Webseiten des Unternehmens geladen und automatisiert auf Werbebanner geklickt, sodass die Firma daran verdiente.
Google hat die Apps umgehend aus dem Play Store entfernt. Betroffenen Nutzern wird geraten, die Anwendungen sofort zu löschen und ihre Android-Smartphones mit einem Virenscanner zu prüfen.