Darf Huawei in Deutschland am 5G-Netzausbau mitwirken? Die Bundesregierung hat jedenfalls ihr OK gegeben – und bei den Chinesen für Aufatmen gesorgt. Wie sich der Konzern die Umsetzung vorstellt, wurde nun beim Global Mobile Broadband Forum in Zürich verraten.
Schlagwort “Infrastructure Sharing”: So will Huawei den 5G-Netzausbau angehen. Stadtmöbel, wie etwa Straßenlampen, Ampeln oder Werbeflächen, sind bereits im Stadtbild fest integriert und vor allem zentral gelegen. Nun soll ihnen eine weitere Funktion zukommen. Info-Screens oder Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs können mit 5G-Sender ausgestattet werden und als 5G-Basisstationen dienen.
Möglich wird das vor allem durch die Small-Cells, die dabei zum Einsatz kommen. Ein erster Blick auf die kleinen 5G-Sender wurde Besuchern des Global MBB Forums bereits gewährt. Modelle wie etwa die “StreetSite”-Lösung oder die Small-Cell “Book RRU” können dabei nicht nur an Straßenlampen installiert werden, sondern sorgen gleichzeitig auch noch für eine gesteigerte Datenrate pro Person. Letzteres versorgt Nutzer in einem Radius von 200 Metern mit 5G-Zugang.
Zuletzt hatte die Diskussion um eine Beteiligung chinesischer Hersteller für Aufsehen gesorgt. Während die USA Huawei aufgrund von Sicherheitsbedenken auf eine schwarze Liste gesetzt hat, will Deutschland auf keinen Anbieter verzichten. Huawei hatte sich gegen Spionagevorwürfe gewehrt und betont, sich an die Gesetzesvorlagen zu halten. Doch die USA steht mit ihren Bedenken nicht alleine da: Vor Kurzem hatte auch die EU-Kommission vor einer Einbindung des chinesischen Netzwerkausrüsteres gewarnt.
Über mangelnden Umsatz kann sich Huawei dennoch nicht beklagen. Trotz USA-Embargo haben die Chinesen im dritten Quartal rund 29,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.