Für künstliche Intelligenz: Amazon stellt angeblich bald eigene Chips her, die künftige Echo-Lautsprecher noch smarter – und unabhängiger – machen sollen. Zugriffszeiten könnten sich demnach deutlich reduzieren.
Bislang beantwortet Amazons Echo-KI Alexa zwar bereits Fragen und führt Sprachbefehle aus, doch erfolgt die Reaktion nicht sofort. Der Grund: Die künstliche Intelligenz greift auf die Cloud zurück, Informationen werden also zunächst ins Netz geschickt, dort verarbeitet und schließlich wieder zurückgesendet. Mit spezialisierten Komponenten will Amazon die Verarbeitung der Befehle offenbar beschleunigen – und sich ganz nebenbei noch ein Standbein in der Chip-Herstellung sichern.
Konkurrenz für Google, Apple und Intel
Das scheint auch bitter nötig zu sein, denn die Konkurrenz in Form von Apple und Google forscht längst an entsprechender Hardware. Wie The Verge berichtet, arbeiteten bei Amazon inzwischen 450 Personen mit Chip-Fachwissen. So wurde bereits Anfang 2015 bekannt, dass sich das Unternehmen den israelischen Chiphersteller Annapurna Labs einverleibt hat, schätzungsweise für 350 bis 375 Millionen Dollar, wie das Wall Street Journal meldet.
Da Amazon keine eigenen Fertigungsanlagen besitzt, wird die Produktion der Chips wahrscheinlich von Partnerunternehmen übernommen. Sollte das stimmen, dann haben auch Intel und Nvidia einen neuen Konkurrenten, da diese Unternehmen ebenfalls Chips designen und fertigen, unter anderem für Apple – und bislang auch Amazon.
Samsung stattet Galaxy S9 angeblich mit eigenem KI-Chip aus
Amazon selbst äußerte sich bislang nicht zu den Berichten. Vorerst bleiben daher viele Fragen offen: Werden künftige Echo-Modelle beispielsweise komplett ohne Internetanbindung auskommen? Wie weit ist die Entwicklung? Kommen die Chips noch in anderen Geräten zum Einsatz, und wenn ja, welche? In den kommenden Monaten erfahren wir womöglich mehr.
Unterdessen scheint auch Samsung dem Trend zu folgen: Gerüchten zufolge soll im Galaxy S9 ein spezieller KI-Chip zum Einsatz kommen, allerdings von einem chinesischen Startup namens DeePhi Tech. Da die Enthüllung des Smartphones auf dem Mobile World Congress Ende Februar stattfinden wird, erhalten Besucher vielleicht schon einen Vorgeschmack auf die Fähigkeiten derartiger Hardware.