Der Smart-Home-Anbieter Ring, der seine Kunden mit interaktiven Türklingeln und smarten Sicherheitskameras versorgt, hat sich innerhalb von fünf Jahren von einem kleinen Start-up zu einem milliardenschweren Unternehmen gemausert — nun hat Amazon an die Tür geklopft.
Ring: Zweitteuerste Übernahme von Amazon
Nachdem der weltgrößte Online-Händler im vergangenen Jahr die amerikanische Bio-Supermarktkette Whole Foods für 13,7 Milliarden Dollar gekauft hat, geht Amazon nun den nächsten großen Deal an und kauft das US-Startup Ring. Das Unternehmen wird auf einen Wert von knapp über eine Milliarde US-Dollar geschätzt und wäre somit die zweitteuerste Übernahme des Shopping-Giganten.
Ring debütierte vor fünf Jahren noch unter dem Namen „Doorbot“. Damals versuchte Gründer James Siminoff in der amerikanischen Fernsehsendung „Shark Tank“ einen Partner beziehungsweise Kapitalgeber zu finden. Keiner der Sharks biss an – fünf Jahre später kommt die Firma auf eine milliardenschwere Bewertung.
Verknüpfung von Ring mit weiteren Amazon-Diensten möglich
Amazon festigt mit der Übernahme von Ring zunehmend seine Position im Smart-Home-Bereich und ermöglicht den Kunden so eine zunehmende Vernetzung der eigenen vier Wände. Denn seit Herbst hat der Versandhändler in den USA eine eigene Sicherheitskamera und Amazon Key im Angebot. Mit letzterem kann der Prime-Kunde ein Schloss mit Überwachungskamera in sein Haus integrieren – damit können Paketboten Zugang zu Kundenwohnungen erhalten, wenn diese nicht Zuhause sind.
Eine Integration von Ring in das System in Verbindung mit weiteren Amazon-Apps ist denkbar. Ring unterstützt bereits Alexa und auf Seiten Amazons ist man sehr gespannt auf die Zusammenarbeit. Colin Sebastian, Analyst beim Finanzdienstleister Baird Equite vermutet, dass „jetzt, wo Amazon immer aggressiver auf die Lebensmittel-Zustellung setzt, glauben wir, dass die intelligenten Sicherheitsgeräte ein wichtiger Faktor sind, um die Benutzerakzeptanz zu erhöhen“.