Auch du, MSI? Nach Steam Deck, Asus ROG Ally und Lenovo Legion Go folgt 2024 der nächste Gaming-PC im Kompaktformat für unterwegs: MSI Claw. Optisch nicht allzu weit entfernt von den Mitbewerbern, will dich Claw vor allem in den Details von sich überzeugen. Welche das sind, um sich gegen die bereits erhältlichen PC-Handhelds zu behaupten, erfährst du hier.
Es ist sicherlich nicht Valve allein zu verdanken, dass wir 2024 mehr Gaming-Handhelds für PC-Spiele haben als Videospielkonsolen. Aber offenbar hatte Valve 2022 die Zeichen der Zeit richtig gedeutet und als erster, zumindest großer Hersteller, ausreichend leistungsstarke Hardware auf eine Größe und ein Gewicht komprimiert, mit dem sie problemlos zwischen zwei Hände passt. Dem Design der Nintendo Switch folgend erschien Mitte 2022 mit Steam Deck von Valve der erste relevante PC-Handheld, der sich breitenwirksam durchsetzen und behaupten konnte. So sehr sogar, dass Ende 2023 eine OLED-Variante folgte – auch hier wieder eine Parallele zu Nintendo. Mit Steam Deck hat Valve einen Trend im PC-Gaming losgetreten, der bis heute anhält. 2023 folgten diverse Hersteller Valves Idee und brachten eigene Handhelds auf den Markt, wobei Unternehmen wie Razer und Logitech einen anderen Fokus setzten. Mehr zu den verschiedenen Handhelds, die derzeit um deine Aufmerksamkeit und deinen Geldbeutel buhlen, liest du hier:
2024 folgt auf Asus und Lenovo mit MSI der nächste große Hersteller für PC-Hardware Valves Pionierarbeit. Getauft auf den sprechenden Namen „Claw“, verspricht MSI „ein mobiles Spielerlebnis einer neuen Generation.“ Inwieweit die „Kralle“ diesem Anspruch gerecht wird, lässt sich aktuell nur vermuten. Denn zur Präsentation des MSI Claw auf der CES im Januar 2024 standen noch nicht alle Spezifikationen final fest. Fest steht aber, dass MSI sich, anders als etwa Valve und Asus, nicht auf AMD als Chiplieferanten verlässt. Stattdessen rechnet im MSI Claw der neue Intel Core Ultra, der, so MSI, Gaming-Leistung und Energieeffizienz optimal vereine. Wie viele Kerne dafür notwendig sind und wie hoch diese jeweils getaktet sind, behält MSI aktuell noch für sich. Aus dem Datenblatt hervor geht aber immerhin, dass der Claw-Handheld bis zu einem Intel Core Ultra 155H beherbergen kann. Aus dem „bis zu“ lässt sich zumindest die Vermutung ableiten, dass auch MSI plant, ähnlich wie Asus, mehrere Modelle des Claw in unterschiedlichen Konfigurationen anzubieten. Gleichermaßen unpräzise sind die derzeitigen Angaben zur GPU. Hier spricht MSI lediglich von einer integrierten Intel Arc-Grafik mit bis zu acht Xe-Kernen und XeSS-Technologie (Super Sampling). In der Ankündigung spricht MSI davon, dass die Hardware anspruchsvolle AAA-Spiele in mittlerer Qualität wiedergeben könnte.
Ungeachtet der finalen Leistung des MSI Claw verfügt der PC-Handheld über einen 53-Wh-Li-Polymer-Akku. Bis zu zwei Stunden mobiles Spielen sollen damit möglich sein – abhängig natürlich von zahlreichen Faktoren, wie laufendes Spiel, gewählte Grafikeinstellungen, etc. Selbige präsentiert der Claw übrigens auf einem sieben Zoll großen IPS-Touchscreen. Aufgelöst wird in maximal 1.920 x 1.080 Pixel, also Full-HD, bei bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate. Damit schließt MSI beim Display zumindest in einigen Aspekten zum Asus ROG Ally auf. An die OLED-Vorteile des Steam Deck dürfte die visuelle Qualität nicht heranreichen.
Häufiger Kritikpunkt beim Asus ROG Ally ist Windows 11 Home als vorinstalliertes Betriebssystem, das dem Vernehmen nach nicht sonderlich gut geeignet sei als mobile Spieleplattform. Auch MSI setzt beim OS auf Microsoft, bietet mit dem Center M aber eine eigene Benutzeroberfläche, die sich intuitiver bedienen und speziell auf Spiele zugeschnitten sein soll. Über Center M belegst du Tasten neu, definierst Makros, steuerst die Lüftergeschwindigkeit und so weiter. Unterstützung bei der Wahl der optimalen Einstellungen bietet dir der MSI Claw in Form von künstlicher Intelligenz: Die auf dem Intel Core Ultra integrierte NPU (neuronale Prozessoreinheit) reguliert bei Bedarf selbstständig Parameter, wie die Helligkeit, Geräuschunterdrückung oder auch die Lüfterumdrehung. Was der Intel-Chip übrigens auch beherrscht: Wi-Fi 7. Damit ist der Handheld ideal für den zukünftigen Funkstandard gewappnet, zumindest technisch. Denn Windows 11 wiederum unterstützt Wi-Fi 7 voraussichtlich erst ab Ende 2024.
Weitere Details zum MSI Claw
- Cooler Boost HyperFlow-Kühlung
- 6‑Achsen-Vibrationsmotor
- 16 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher
- NVMe M.2 2230 SSD (PCIe Gen 4.0 x4)
- Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750, Bluetooth 5.4
- MSI Center M Benutzeroberfläche (mit Game Launcher, MSI App Player für Android-Games)
- 294 x 117 x 21,2 Millimeter, 675 Gramm
- Analogsticks mit Hall-Effekt-Sensoren und RGB-Beleuchtung
Ich deute die Entwicklung des MSI Claw als positives Zeichen. Denn es bedeutet, dass die Nachfrage nach mobilen PC-Spielemaschinen weiterhin wächst. Ich zähle mich selbst dazu. Ob die Krallen bzw. die technischen Fähigkeiten des MSI Claw ausreichen, um Steam Deck, ROG Ally und Legion Go ein Stück vom Kuchen abzunehmen, werden erste Tests des Handheld-Novizen zeigen. Verkaufsstart des MSI Claw soll im April stattfinden und sich preislich zwischen 700 und 800 Euro bewegen. Nun müssen nur noch Leistung und – bei Handhelds nicht unerheblich – Ausdauer und Ergonomie überzeugen.
Neben dem MSI Claw präsentierte die CES im Januar 2024 noch weitere technische Highlights in Las Vegas. Hier findest du raus, welche das waren:
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