Es scheint das große Thema des Jahrzehnts zu sein: KI. Losgetreten hatte das vor allem die öffentlich geführte Diskussion über ChatGPT. Doch das Programm ist bei weitem nicht alleine. Immer mehr Hersteller erstellen selbst künstliche Intelligenzen oder erweitern ChatGPT, um sie in eigener Software zum Einsatz kommen zu lassen oder über mehrere Geräte hinweg nutzbar zu machen. Auch Microsoft steigt groß in den Bereich ein, mit „Copilot“. Was das ist, wie du die KI nutzt und ob sie etwas kostet, erfährst du im Folgenden.
Statt Copilot als eigenständige Lösung anzubieten, integriert Microsoft die KI an mehreren Stellen des eigenen Ökosystems. Besonders sinnig ist dabei natürlich das Einbinden in das hauseigene Betriebssystem. Copilot soll bei Windows 11 etwa eine Hilfe sein. Doch auch das Microsoft-365-Produktportfolio, Microsoft Teams, sowie die Suchmaschine Bing sollen von der KI-Unterstützung profitieren. So kommst du an Copilot:
Der wohl einfachste Weg, um mit Copilot zu interagieren, ist der über Bing. Die Suchmaschine ist von jedem Browser aus bequem aufrufbar. Sie funktioniert grundsätzlich wie etwa auch Google, allerdings eben mitsamt KI-Unterstützung. Die Nutzung ist ganz einfach:
- Besuche bing.com.
- Gib in das Feld „Websuche“ einfach deine Suchphrase, eine Frage oder einen Befehl ein.
- Unterhalb der Vorschläge sollte ein Hinweis zur „Bing KI“ erscheinen. Klicke das blaue Feld dahinter an.
- Es startet ein Chat mit Copilot, in dem deine Anfrage beantwortet wird.
- Du kannst bis zu drei weitere, auch zusammenhängende Anfragen erstellen.
Ist das Gesprächslimit erreicht, kannst du über den Button „Neues Thema“ ein neues Gespräch anfangen. Hier sind dann wieder insgesamt vier zusammenhängende Anfragen möglich. Meldest du dich hingegen mit einem Microsoft-Konto an, lassen sich auch längere Unterhaltungen führen.
Der Umfang von Copilot ist groß, allerdings gibt Microsoft selbst ein paar Beispiele, wie sich die KI verwenden lässt. Dazu gehören:
- Witze und Rätsel
- Texte und Zusammenfassungen zu bestimmten Themen
- Programmieren in verschiedenen Programmiersprachen
- Reisetipps und Routenplanung
- Organisationshilfe mitsamt Erstellung von Tabellen
Natürlich beherrscht Copilot noch vieles mehr. Es kommt ganz darauf an, wie du das Gespräch startest. Außerdem lässt sich der Unterhaltungsstil verändern. Je nach Auswahl antwortet die KI in höherem Maße — „Kreativ“, „Genau“ oder als Mischung von beidem „Ausgewogen“. Probiere einfach ein wenig herum.
Eine Sprachassistenz gab es bei Windows schon lange. Das Unternehmen hatte Cortana fest ins Betriebssystem integriert. Abgelöst wurde sie bereits Ende 2023 von Copilot – zumindest unter Windows 11. Copilot erfüllt hier zunächst eine ähnliche Aufgabe, wie das auch im Browser der Fall ist. Du kannst also Suchanfragen stellen und Copilot erstellt mit Informationen aus dem Internet eine passende Antwort. Doch das ist nicht alles. In Windows kann Copilot auch Bereiche deines Rechners steuern. Beispielsweise schaltest du den Dark Mode an oder aus, suchst Dateien oder veränderst die Lautstärke. In Zukunft dürfte Microsoft den Funktionsumfang noch ausbauen.
Copilot ist nicht einfach nur ein Chat, der kleinere Aufgaben übernehmen kann. Die KI ist auch in der Lage, dich bei der Arbeit zu unterstützen. Dafür ist Copilot auch in Microsoft 365 integriert, also in Outlook, Word, Excel, PowerPoint und Teams. Suchst du etwa eine Mail, die gerade mit deiner Aufgabe zusammenhängt? Lass Copilot das für dich machen. Brauchst du eine Zusammenfassung von einer Mitschrift nach einem Meeting? Copilot fertig diese auf Wunsch für dich an. Willst du in ein Word-Dokument eine Tabelle mit bestimmten Daten einfügen? Auch das kann Copilot einfach für dich übernehmen.
Wie du siehst, sind die Möglichkeiten vielfältig. Du brauchst nur Copilot anzuwählen und die gewünschte Aktion anzugeben, schon setzt die KI es um. Allerdings braucht es dafür ein zusätzliches Abo.
Zusätzlich zum „normalen“ Copilot bietet Microsoft auch noch eine Pro-Version an. Die ist dann eben auch in den Microsoft-365-Apps verfügbar. Außerdem bietet sie noch zwei weitere interessante Vorteile:
- Fastlane: Copilot nutzt außerhalb der Stoßzeiten das Modell GPT‑4 und kann sogar mit GPT-4-Turbo noch mehr Geschwindigkeit bereitstellen. Innerhalb der Stoßzeiten fehlt aber nicht nur der Boost, sondern Copilot springt auch auf ältere GPT-Modelle zurück. Mit der Pro-Version hast du immer Zugriff auf GPT‑4 und den Turbo.
- KI-Bild-Booster: Copilot kann dank DALL‑E auch Bilder für dich erstellen. Dafür stehen 15 Boosts pro Tag zur Verfügung, damit das auch in einem vernünftigen zeitlichen Rahmen geschieht. Mit Copilot Pro erhöht sich die Zahl auf 100 Boosts pro Tag.
Der Haken: Das Abo kostet 20 US-Dollar pro Monat. Es lohnt sich also nur, wenn du Microsoft Copilot wirklich regelmäßig oder gar im professionellen Umfeld nutzt.
Microsoft bietet mit Copilot nicht einfach nur einen Chatbot an, sondern integriert die KI in sein Betriebssystem und die hauseigenen Office-Lösungen. Damit geht das Unternehmen einen entscheidenden Schritt in einer großflächigen Verbreitung der Technologie. Leider stellt das Unternehmen den vollen Umfang, zumindest in den Stoßzeiten, hinter eine Bezahlschranke.
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