Die „künstliche Intelligenz“ (KI) ist aktuell in aller Munde. Es scheint, als hätte sich die Technikwelt an dem Thema festgebissen und als wäre es der nächste große Sprung. Doch da gibt es noch etwas, was identisch zu sein scheint: nämlich „smarte“ Technik. Allerdings gilt es das in den meisten Fällen zu unterscheiden. Was KI und Smart bedeuten, was die Techniken unterscheidet und was sie auch verbindet, erklären wir dir hier.
Vor allem durch ChatGPT getrieben, ist die „künstliche Intelligenz“, wofür die Abkürzung „KI“ steht, ein großes Thema. Dabei ist die Bezeichnung „Intelligenz“ auch nicht ganz richtig. Vielmehr handelt es sich um großangelegte Sprachmodelle, die auf Informationen aus dem Internet zugreifen und diese, passend zu deiner Frage oder deiner Anforderung, in möglichst natürlicher Sprache aufbereiten. Ein „Gehirn“ steckt nicht dahinter. Bestenfalls aber maschinelles Lernen, das über die Zeit für noch genauere und bessere Ergebnisse sorgen soll. Echte künstliche Intelligenz ist noch immer eine Zukunftsvision, bei der selbst komplexe Zusammenhänge verstanden und daraus Schlüsse gezogen werden können. So weit ist die Technik aber noch lange nicht.
Stark vereinfacht gesagt: Stell dir die aktuell als KI bezeichneten Systeme wie eine elaborierte Suche im Internet vor. Ähnlich läuft das übrigens auch mit Software zum Erstellen von Bildern oder gar Videos. Auch hier greift das System einfach auf bestehendes Material zurück und generiert daraus neue Inhalte. Ein kreativer Prozess findet natürlich nicht statt. Übrigens: „KI“ ist kein geschützter Begriff, kann also ganz leicht zu Marketing-Zwecken benutzt werden.
Was eigentlich klingt, als hätte es die identische Bedeutung, ist dennoch ein wenig anders: smarte Technik. Der Begriff war vor dem großen KI-Marketing ein Buzzword, um eigene Geräte hochmodern erscheinen zu lassen. Heute scheint nahezu alles „smart“ zu sein – vom Handy bis hin zum Kühlschrank. Wie oft im Marketing-Sprech, ist der Begriff aber in keinster Weise klar definiert. Etabliert hat sich, dass den Zusatz Geräte bekommen, die in irgendeiner Art und Weise in einem Netzwerk kommunizieren. „Smart“ ist ein Gerät da dann schon, wenn es sich per Smartphone im hauseigenen WLAN oder gar über fremde Netzwerke ein- und ausschalten lässt. Gutes Beispiel: „smarte“ Steckdosen.
Natürlich gibt es auch Geräte, die den Zusatz durchaus mit Berechtigung tragen. Etwa Kühlschränke, die über Kameras die gelagerten Lebensmittel prüfen und eine Nachricht an dich verschicken, wenn etwas fehlt oder nur noch wenig davon da ist. Oder Küchenmaschinen, die dir genau anzeigen, wie viel du von einer bestimmten Zutat noch hinzufügen musst und ihre Garzeiten anpassen. Smart ist aber eben nicht gleich smart, sondern meist nichtssagend.
Sicherlich fragst du dich jetzt, wie die beiden Begriffe zusammenhängen. Nun, eigentlich gar nicht, aber irgendwie doch. Das beste Beispiel dafür hältst du sehr wahrscheinlich jeden Tag in der Hand: dein Smartphone. Das verbindet nämlich die beiden Begriffe auf beeindruckende Art und Weise miteinander. Es ist ohne Zweifel smart, weil es dauerhaft mit dem Internet kommuniziert, eigenständig Informationen daraus bezieht, zahlreiche weitere Geräte steuern und sogar ganz automatisch Aufgaben erledigen kann. Außerdem ist es ideal für KI-Anwendungen geeignet. Moderne Smartphones haben jede Menge Rechenpower, die sie dafür einsetzen können, außerdem laufen Modelle wie ChatGPT nicht nur hervorragend darauf, sie sind in Form von Apple Intelligence und den zahlreichen KI-Funktionen bei Android mitsamt Gemini auch zunehmend fest integriert. Ein Gerät kann also definitiv beides vereinen. Abgesehen davon haben die allermeisten „smarten“ Geräte aber keinerlei KI-Funktionen integriert.
Und dann wäre da noch die Bezeichnung von KI als „smart“. Das liegt zwar nahe, ist aber eben auch nicht ganz korrekt. Der Grund liegt in der etablierten Wahrnehmung des Begriffs. „Smart“ bedeutet eben, dass es per Smartphone steuerbare, teilautomatisierte Technik ist. Das ist KI eben nicht.
Natürlich muss das nicht für immer so bleiben. KI steht aktuell noch ganz am Anfang. Eine Integration in immer mehr Systeme ist wahrscheinlich. Spätestens dann, wenn deine Waschmaschine auf Spracheingaben reagiert und etwa das Waschprogramm anpasst oder dir in einer natürlich wirkenden Konversation einen Waschgang vorschlägt, ist es soweit. Bis dahin vergeht aber noch einiges an Zeit.
Nach aktuellem Stand sind künstliche Intelligenz und smarte Systeme zwei noch sehr unterschiedliche Dinge. Zwar gibt es kleinere Überschneidungen, und in Smartphones findet zunehmend beides im Tandem statt, aber bis beides zusammenwächst, dürfte es noch Jahre oder gar Jahrzehnte dauern.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.