2023 markiert das Ende des Lightning-Anschlusses. Denn mit der im September 2023 vorgestellten iPhone-Generation vollzieht Apple den Wechsel zum universellen USB-Standard. Davon abgesehen warten das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max noch mit weiteren Neuerungen, etwa bei der Kamera, beim Prozessor und dem debütierenden Action Button, auf. Was genau das iPhone 15 Pro (Max) für dich bereithält, liest du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Kein Anschluss unter dieser Nummer: USB‑C statt Lightning
- Nuancierte Neuerungen beim Design
- Action Button für mehr Optionen
- A17 Pro: Prozessor-Power auf PC-Niveau
- Kamera: Neue Brennweiten, stereoskopische Aufnahmen und flexible Fokuspunkte
- iOS 17 bietet Neuerungen und Detailanpassungen
- Preis und Verfügbarkeit
Dass Apple sich auch beim iPhone über kurz oder lang von dem proprietären Lightning-Zugang verabschieden würde, war abzusehen. Mit dem iPhone 15 Pro (Max) stellt Apple nun deshalb erstmals auch bei seinen Smartphones auf den etablierten Standard USB‑C um. Als besonderes Schmankerl überträgt dieser bei den Pro-Modellen Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde, was in etwa USB‑C 3.1 entspricht. Mit dieser hohen Datenübertragung will Apple sicherstellen, dass auch professionelle Anwender*innen das volle Potenzial des iPhone 15 Pro (Max) ausschöpfen. Indem sie zum Beispiel eine externe Festplatte mit dem neuen Apple-Smartphone verkabeln, können große Mediadateien, wie RAW-Fotos oder unkomprimierte Videos, direkt darauf gespeichert werden – vorausgesetzt, sie verwenden für die Datenweitergabe eine optionales USB-3-Kabel. Reverse Wireless Charging ist bei Apple zwar 2023 weiterhin keine Option. Immerhin kannst du deine Apple Watch oder AirPods aber kabelgebunden, per USB‑C auf USB‑C oder sogar per USB‑C auf Lightning, mit der neuen iPhone-Generation aufladen.
Inwieweit sich die USB-C-Reform auf die Ladegeschwindigkeit des iPhone 15 Pro und 15 Pro Max auswirkt, hat Apple indes nicht verraten. Auch nicht, ob die Akkukapazität gegenüber den Vorjahres-Modellen gestiegen ist. Angesichts der identischen Angaben auf der offiziellen Website zur Ladedauer (50 Prozent in 35 Minuten) und zur Video- bzw. Audiowiedergabe (bis zu 29 bzw. 95 Stunden) lässt sich zumindest vermuten, dass iPhone 15 Pro Max und iPhone 14 Pro Max bei Batteriekapazität und Ladetempo gleichauf sind.
Nicht nur beim iPhone zieht Apple den Lightning-Stecker, auch bei den AirPods verabschiedet sich der Apple-eigene Anschluss allmählich – allerdings nicht sofort. Denn zunächst vollziehen ausschließlich die AirPods Pro (2. Generation) den Sprung zu USB‑C. Kein Wunder, immerhin sind die Pro-In-Ears Apples aktuell einzigen Kopfhörer, die mit iOS 17 neue Funktionen spendiert bekommen. Abgesehen von dem neuen Zugang, den Apple legt, ändert sich bei der zweiten Generation der AirPods Pro nichts. Technisch sind sie baugleich zum 2022 vorgestellten Modell. Die AirPods Pro (2. Generation) mit USB-C-Ladecase, die sich übrigens auch weiterhin induktiv über MagSafe laden lassen, sind ab dem 22. September 2023 für 279 Euro im Handel erhältlich.
Mal sehen, was USB‑C für die AirPods Max bedeutet, bei denen sich der Lightning-Anschluss nicht einfach durch einen Ladecase-Wechsel austauschen lässt.
Der etablierten Designsprache des iPhone bleibt sich Apple auch 2023 treu. Die äußerlichen Änderungen fallen beim iPhone 15 Pro und Pro Max entsprechend gering aus. Als Besonderheit hebt sich das Material hervor, aus dem Apple die Pro-Reihe nunmehr fertigen lässt. Galt Edelstahl bis 2022 als Maß aller Dinge, greift das kalifornische Unternehmen beim 15er Ableger im übertragenen Sinne zu den Sternen: Titan in Raumfahrt-Qualität, das in gleicher Legierung (Güteklasse 5) auch den Mars Rover auf seiner Expedition schützt, soll das iPhone 15 Pro (Max) zum widerstandsfähigsten und leichtesten Pro-Modell bislang machen. Zum Vergleich: Wog das iPhone 14 Pro 206 Gramm, reduziert sich das Gewicht des 15 Pro auf 187 Gramm. Beim Pro Max sind es 221 gegenüber vormals 240 Gramm.
Das Titan kommt bei dem Band zum Einsatz, das das iPhone umläuft und Vorder- und Rückseite miteinander verbindet. Das Display bleibt, wie gehabt, durch Ceramic Shield geschützt. Den Rücken des iPhone 15 Pro (Max) verspricht Apple mit dem härtesten Glas bei einem Smartphone zu schützen. Im Inneren werden die Komponenten von einem Aluminiumrahmen aus 100 Prozent recyceltem Material zusammengehalten. Diese neuartige „Skelett“-Konstruktion soll zum einen die Wärme beim Pro besser ableiten, zum anderen den Austausch der Glasrückseite vereinfachen. Möglicherweise wirkt sich diese Vereinfachung auch auf die Reparierbarkeit des iPhone 15 Pro (Max) in Gänze aus. 2022 hatten die Expert*innen von iFixit dem iPhone 14 Pro (Max) hier sechs von zehn Punkten gegeben – die aktuell nur das Fairphone erreicht.
Beim Bildschirm vertraut Apple weiterhin auf OLED-Technologie als Grundlage für das Super Retina XDR Display, dessen Bildwiederholrate dank ProMotion mit bis zu 120 Hertz identisch zum Vorjahr ist. Überhaupt hat sich beim Bildschirm wenig gegenüber 2022 getan. Lediglich der schwarze Rand, der das Display umläuft, fällt minimal schmaler aus. Auf Größe, Auflösung, Helligkeit oder Kontrastverhältnis des Bildschirms hat dies aber keine Auswirkung.
2022 präsentierte Apple im Tandem mit der Apple Watch Ultra erstmal den Action Button. Die separate Taste lässt sich frei belegen, um bevorzugte Funktionen auf Knopfdruck direkt starten zu können. 2023 hält der Action Button auch beim iPhone 15 Pro (Max) Einzug ins Gehäuse. Er ersetzt den Lautlos-Schalter oberhalb der Lautstärke-Tasten. Bei Ersteinrichtung des Pro (Max) aktiviert der Action Button zwar weiterhin den Lautlos-Modus. Über die Einstellungen des Systems kann du der Taste aber eine beliebige andere Funktion zuweisen. So kannst du zum Beispiel die Kamera mithilfe des Action Buttons öffnen, Sprachmemos aufnehmen, Bedienungshilfen oder Kurzbefehle aktivieren. Auch eine Übersetzen-Funktion soll sich über den Action Button aufrufen lassen – allerdings wird Apple diese erst später im Jahr nachreichen. Ob sich der Lautlos-Modus zukünftig auch anderweitig, etwa über das Kontrollzentrum, einschalten lässt, hat Apple während der Präsentation nicht verraten.
Das „Pro“ als Suffix beim leistungsstärkeren iPhone 15 findet nun auch bei der Hardware Anklang. Denn auf den A16 Bionic folgt dieses Jahr der A17 Pro als neuer ARM-SoC (System-on-a-Chip). Dieser, als erster im Smartphone-Segment im 3‑Nanometer-Verfahren gefertigte Chip, soll seinen Vorgänger in Leistung und Effizienz nochmals deutlich übertreffen. Dafür sorgen unter anderem die überarbeitete Architektur, die 19 Milliarden Transistoren und die zwei verbesserten Performance-Kerne, die zehn Prozent schneller als ihre Vorgänger rechnen. Auch die vier Effizienz-Kerne will Apple aufgebohrt haben – genaue Details dazu verriet das Unternehmen allerdings nicht. Auch die Neural Engine hat ein Upgrade erhalten. Die speziell für Machine Learning ausgelegte Recheneinheit schafft nun bis zu 35 Billionen (das sind zwölf Nullen hinter der 35) Operationen pro Sekunden und ist somit, laut Apple, bis zu zweimal schneller. Davon profitieren vor allem die KI-gestützten Funktionen, die allesamt auf deinem iPhone 15 Pro (Max) stattfinden und nicht in der Cloud berechnet werden müssen.
Den augenfälligsten Performance-Schub liefert der A17 Pro aber bei der Grafik. Die GPU verfügt nun über einen sechsten Kern und soll dadurch um bis zu 20 Prozent schneller laufen als die Grafikeinheit des A16 Bionic. Im Tandem mit der Neural Engine ermöglicht die GPU erstmalig hardwarebeschleunigtes Raytracing auf einem iPhone. Während das iPhone 14 Pro hier noch „schummelte“ und die Software die physikalisch korrekte Lichtbrechung berechnen ließ, ist im iPhone 15 Pro (Max) die Hardware potent genug, um diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Das Ergebnis: ein viermal schnelleres Raytracing gegenüber der Software-Lösung. Apple demonstrierte den Unterschied anhand einer Spielszene: Bei softwarebasiertem Raytracing lief das Spiel nur mit einstelligen Bildern pro Sekunde, ruckelte also mehr, als dass es spielbar lief. Bei der dank A17 Pro hardwarebeschleunigten Variante lief die gleiche Sequenz mit konstanten 30 Frames flüssig. Darüber hinaus bietet der neue A17 Pro MetalFX Upscaling und immersivere Augmented-Reality-Anwendungen – die auch der Apple Vision Pro zugutekommen.
Dass Apple den A17 Pro auch in Hinblick auf Spieleperformance konzipiert hat, wird in der Präsentation durch die vorgestellten Spiele deutlich. Resident Evil 4 (Remake), Resident Evil Village, Death Stranding und sogar das neue Assassin’s Creed Mirage sollen nativ für das iPhone erscheinen – Spiele, die ihren Anforderungen nach bislang nur auf Konsole oder PC stattgefunden haben.
- AV1 Decoder: Mithilfe des neuen AV1 Decoders ist das iPhone 15 Pro (Max) in der Lage, gestreamte Inhalte, etwa von Netflix oder YouTube, effizienter zu komprimieren. Durch die reduzierte Datenrate laufen Streams flüssiger und stabiler, ohne an Qualität einzubüßen.
- Log Codierung: Laut Apple sei das iPhone 15 Pro (Max) das erste Smartphone überhaupt, dass eine Option für Log Codierung anbietet. Das Academy Color Encoding System (ACES) gilt als internationaler Standard und bietet professionellen Filmschaffenden mehr Flexibilität bei der Farbkorrektur in der Postproduktion.
- ProRes 4K60: Das unkomprimierte Videoformat ProRes unterstützt das iPhone 15 Pro (Max) nun auch mit 60 Bildern pro Sekunde bei einer 4K-Auflösung – sofern es mit einem externen Speichermedium verbunden ist.
- U2 Ultrabreitband-Chip: Seit 2019 verbaut Apple die erste Version des Ultrabreitband-Chips in vielen Produkten, zum Beispiel in den eigens dafür geschaffenen AirTags. Im iPhone 15 Pro (Max) feiert der U2 sein Debüt. Der verbesserte Chip soll die genaue Suche stärker präzisieren und etwa befreundete iPhones auf größere Entfernung orten können – vorausgesetzt, beide Geräte beherbergen den U2-Chip.
Keine iPhone-Revision ohne neues Kamerasystem. Das trifft auch auf das iPhone 15 Pro und 15 Pro Max zu. Weiterhin steckt auch im diesjährigen Pro-Modell ein 48-Megapixel-Sensor. Apple hat den Bildsensor aber vergrößert, sodass Fotos mit hochauflösenden 24 Megapixel ausgeliefert werden können, wobei durch das sogenannte Pixel-Binning jeweils zwei Bildpunkte zu einem zusammengefasst werden – das erhöht den Detailgrad der Fotos. Alternativ lassen sich die Fotos weiterhin sowohl komprimiert (HEIF) als auch unkomprimiert (ProRAW) mit den vollen 48 Megapixel speichern. Dank des 48-MP-Ausgangsmaterials der Hauptkamera bietet diese drei Brennweiten (24, 28 und 35 Millimeter), von der sich eine als Standard festlegen lässt. Echten optischen Zoom erlaubt das iPhone 15 Pro (Max) natürlich auch weiterhin: das Ultraweitobjektiv, das rauszoomt, um mehr Geschehen abzulichten; das Teleobjektiv, das bis zu dreifach reinzoomt, um mehr Details zu erfassen – bis hin zu Makro-Aufnahmen.
Das iPhone 15 Pro Max bekommt dank seines größeren Gehäuses eine exklusive Brennweite dazu: 120 Millimeter. Ermöglicht wird dies durch eine spezielle Anordnung des Objektivs. Im Inneren der Kamera wird das eintreffende Licht über Prismen viermal gebrochen, sodass sich der Weg bis zum Bildsensor verlängert. Das Ergebnis: ein neuer, verlustfreier Fünffach-Zoom. Apple selbst spricht von einem „innovativen Tetraprisma Design mit einem Modul aus kombinierter optischer Bildstabilisierung und Autofokus 3D Sensorverschiebung“. Die dreiachsige Bildstabilisierung und Sensorverschiebung sollen dafür sorgen, dass du auch ohne Stativ möglichst verwacklungsfreie und scharfe Fotos in der höchsten Zoomstufe erzielst – bis zu 10.000 Mikrokorrekturen pro Sekunde soll Modul vornehmen. Der Bildsensor des Teleobjektivs ist zudem um 25 Prozent gewachsen, wodurch er mehr Licht aufnehmen kann.
- Porträts können nachträglich aus Fotos erstellt werden, solange eine Person, ein Hund oder eine Katze im Bild zu sehen ist. Das iPhone speichert auch bei normalen Fotos zusätzliche Tiefeninformationen, um den Fokuspunkt im Nachhinein zu setzen oder zu verschieben.
- Porträts verfügen über mehr Details und lebendigere Farben – auch bei wenig Licht.
- Der Nachtmodus soll durch die Photonic Engine nochmals optimiert worden sein. Der Pro-exklusive LiDAR-Scanner erlaubt zudem Porträts bei aktiviertem Nachtmodus.
- Smart HDR rendert Hauttöne nun natürlicher, während helle Bereiche, Mitteltöne und Schatten ausgewogener erscheinen sollen.
- Auch die Videoqualität bei Aufnahmen mit wenig Licht und im Action Modus will Apple gegenüber 2022 gesteigert haben.
- Ende des Jahres will Apple eine weitere Kamerafunktion ergänzen: die Aufnahme von räumlichen Videos. Durch gleichzeitige Verwendung der Haupt- und der Telekamera lassen sich tiefenwirksame 3D-Aufnahmen erzeugen, die anschließend über die Apple Vision Pro betrachtet werden können.
Ab Werk ist auf dem iPhone 15 Pro (Max) iOS 17 installiert. Die aktuelle Version des Betriebssystems bereichert dein Smartphone um zahlreiche neue Funktionen, wie zum Beispiel:
- das Aufnehmen einer Videobotschaft bei FaceTime.
- der Standby-Modus, der dein iPhone in ein Smart Display verwandelt.
- das Erstellen von Stickern aus Fotos.
- der sichere Heimweg durch Wegbegleitung.
Alle Infos zu iOS 17 und dessen Inhalten findest du hier zusammengefasst:
Das Gerücht, das iPhone 15 Pro (Max) könnte aufgrund des neuen Materials und des verbesserten Kamerasystems im Preis steigen, hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Das iPhone 15 Pro ist gegenüber dem iPhone 14 Pro überraschenderweise sogar 100 Euro günstiger. Kostete das 2022er Pro noch 1.299 Euro in der kleinsten Speichervariante, ruft Apple für das iPhone 15 Pro 1.199 Euro bei 128 Gigabyte Speicher auf. Und auch beim Pro Max hat sich preislich nichts getan, hier belaufen sich die Kosten für 256 Gigabyte auf die exakt gleichen 1.449 Euro wie im Vorjahr. An den Speichergrößen hat Apple ebenfalls nicht gerüttelt: Hier bleibt es bei 128, 256, 512 GB und ein Terabyte beim iPhone 15 Pro und bei 256, 512 GB und ein Terabyte beim iPhone 15 Pro Max.
Die Saisonfarben fallen auch dieses Jahr wieder eher gedeckt aus: „Natur“, „Weiß“, „Blau“ und „Schwarz“ stehen zur Wahl. Mehr Mut zur Farbe wagt Apple auch 2023 erneut nur beim normalen iPhone-Modell. In den Handel kommen das iPhone 15 Pro und das Pro Max am 22. September 2023.
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