Ungewöhnlich, aber tatsächlich so passiert: Apple hat in diesem Jahr das iPad Pro stärker als sonst in den Fokus gerückt, indem das Unternehmen den neuen Prozessor M4 zusammen mit dem Tablet vorgestellt hat. Nun, rund ein halbes Jahr später, bekommt endlich auch das MacBook Pro den Chipsatz. Damit rücken die Geräte mehr denn je zusammen. Wo nun die Gemeinsamkeiten – und wichtiger noch die Unterschiede – liegen, erfährst du hier bei uns.
Das erfahrt ihr gleich
- Die Frage: Laptop oder Tablet?
- Abmessungen: Schmaler als das iPad Pro geht kaum
- Displays: Eher ergänzend als vergleichbar
- Power: Auf gleichem Niveau, aber dennoch verschieden
- Akkulaufzeit: Das MacBook Pro hält länger durch
- Anschlüsse: Beim iPad gibt es nur einen
- Betriebssystem: iPadOS bietet nicht alles
- Tabelle: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Übersicht
- Fazit: iPad oder MacBook Pro
Schon seit Jahren nähern sich bei Apple die Tablets und Laptops immer mehr an. Hauptverantwortlich dafür sind wohl die hauseigenen M‑Chipsätze von Apple. Die kommen nämlich nicht nur bei den Macs und MacBooks zum Einsatz, sondern nun eben auch in Tablets, wie dem iPad Air und dem iPad Pro der aktuellen Generation. Letzteres hat in diesem Jahr besonders für Aufsehen gesorgt. Statt den neuen M4 nämlich in einem Rechner vorzustellen, hat Apple das Tablet gewählt. Gewissermaßen war das ein Statement – für die Power und Flexibilität des iPads.
Zu verstehen sein könnte es aber auch als ein Hinweis von Apple, als wollte Tim Cook höchstpersönlich sagen: „Wozu noch einen Laptop, wenn du auch einfach ein iPad nehmen kannst?“ Natürlich würde das niemand dort jemals so aussprechen, ein gewisser Beigeschmack in die Richtung kommt aber dennoch rüber. Tatsächlich kann sich jede*r potenzielle Käufer*in selbst diese Frage stellen. Warum das so ist, soll der folgende Vergleich einiger Details und Werte zeigen.
Wir haben bereits vor etwa anderthalb Jahren den Test in der Praxis gemacht und ein iPad Pro mit M2-Chip gegen ein MacBook Pro aus 2021 mit M1 antreten lassen. Die Idee: einfach mal zu schauen, ob sich ein kompletter Umstieg lohnen könnte. Willst du unsere Gedanken dazu nachlesen, findest du den Artikel hier:
Die große Sensation beim iPad Pro war, neben dem M4-Chip, das neue Design. Apple hat es irgendwie geschafft, das Gerät noch ein ganzes Stück dünner zu machen. So sehr sogar, dass Apple es als das „dünnste Apple-Produkt aller Zeiten“ betiteln kann. Lediglich 5,1 Millimeter (13 Zoll) und 5,3 Millimeter (11 Zoll) misst es in der Tiefe. Im Rucksack dürfte das Gerät so kaum auffallen.
Demgegenüber ist das MacBook Pro fast schon ein Brocken. Mit 15,5 Millimetern kannst du daneben schon drei iPad Pros stapeln, bis du die Höhe des zugeklappten Laptops erreichst. Und das, obwohl das MacBook Pro im Vergleich zu anderen Laptops schon sehr kompakt ist.
Klar, ein bisschen unfair ist der Vergleich natürlich, da beim MacBook Pro eine Tastatur integriert ist. Bestellst du zum iPad Pro das Magic Keyboard dazu und bringst es an, wird das Tablet entsprechend dicker. An die Abmessungen vom Laptop kommt es aber trotzdem nicht heran.
Bleiben wir für den Moment noch beim Thema Größe, denn die ist bei Displays bekanntlich ein entscheidender Faktor. Hier fällt der Vergleich zwischen dem iPad Pro und dem MacBook Pro schwer, denn die Geräte ergänzen sich eher. Das iPad Pro gibt es aktuell in 11 Zoll und in 13 Zoll. Damit ist es ultra-portabel, wenn auch die größere Variante genug Diagonale bietet, um umfangreichere Workflows noch übersichtlich darzustellen.
Nicht immer ist das aber ausreichend. Gerade bei Aufgaben wie dem Videoschnitt oder der Musikproduktion ist ein größerer Bildschirm von Vorteil. Hier bietet sich dann eher das MacBook Pro an. Das gibt es nämlich in 14 Zoll und in 16 Zoll. Letzteres ist der aktuell größte Laptop im Angebot von Apple. Willst du noch mehr Display, brauchst du dann schon einen iMac oder einen externen Monitor.
Technisch gesehen gibt es ebenfalls Unterschiede. Das iPad Pro ist als erstes (und einziges) Gerät des Unternehmens mit dem „Ultra Retina XDR“-Display ausgestattet. Das bietet in erster Linie eine Besonderheit: Tandem-OLED. Dabei handelt es sich nicht um eine, sondern gleich um zwei OLED-Schichten. Die sorgen für ein extremes Kontrastverhältnis von 2.000.000:1. Bessere HDR-Effekte und eine Spitzenhelligkeit von 1.600 Nits sind weitere Vorteile.
Beim MacBook Pro gibt es diese neue Technologie nicht. Dafür findest du hier das gewohnte „Liquid Retina XDR“-Display. Das kommt zwar auch auf 1.600 Nits in der Spitze, muss allerdings mit einem Kontrastverhältnis von „nur“ 1.000.000:1 auskommen. Besonders hier ist, dass du optional Nanotextur für das Display ordern kannst. Damit spiegelt es weniger und es lässt sich bei Sonnenlicht deutlich besser lesen.
Viele weitere Werte sind gleich oder auf sehr ähnlichem Niveau: Pixeldichte, typische Helligkeit, Bildwiederholrate und mehr. Alles dazu aber später in der Tabelle.
Großes Thema beim iPad Pro war, wie bereits oben erwähnt, der neue M4-Chip. Der soll wieder ein ganzes Stück mehr leisten als sein Vorgänger und das iPad Pro 2024 so an die Spitze der Tablet-Sparte stellen. Tatsächlich macht er das Gerät so performant, dass es einem Rechner kaum noch in Leistungswerten nachsteht. „Kaum“ ist das Stichwort, denn beim Arbeitsspeicher gibt es einen Unterschied. Beim iPad Pro gibt es davon in Modellen mit 256 oder 512 GB Speicher nur 8 GB. Die doppelte Menge bleibt den Exemplaren mit 1 Terabyte und mehr vorbehalten. Das MacBook Pro kommt immer mit mindestens 16 GB, sogar mit Option auf bis zu 32 GB.
Die Schnittmenge ist also nicht riesig groß. Das dürfte auch Absicht sein. Doch das ist noch nicht alles. Mit dem MacBook Pro hat Apple nämlich nicht nur den M4 in seine Profi-Laptops gebracht, sondern auch gleich dessen Ausbaustufen. Mit dem M4 Pro und im Extremfall dem M4 Max, liefert das MacBook Pro deutlich mehr Leistung. Allerdings sprechen wir hier nicht von sinnvoller Power für alle Anwendungen. M4 Pro und vor allem der M4 Max sind wirklich für Vollprofis in bestimmten beruflichen Umfeldern gedacht. Wenn du die Power brauchst, kämst du mit einem iPad wahrscheinlich ohnehin nicht klar.
Denkst du über ein iPad Pro oder ein MacBook Pro nach, dann willst du vermutlich beim Ort der Nutzung möglichst flexibel sein. Sonst könntest du dich ja auch für einen Mac mini (2024) oder einen iMac (2024) entscheiden. Akkulaufzeit ist also vermutlich ein durchaus wichtiger Punkt. Hier kann vor allem das MacBook Pro glänzen. Apple gibt bis zu 16 Stunden in gemischter Nutzung beim Surfen im Web an. Das iPad Pro kommt auf 10 Stunden. Einen vollen Arbeitstag sollten zwar beide Geräte schaffen, das MacBook Pro hat aber einfach deutlich mehr Luft.
Ein Tablet ist eben ein Tablet. Das wird vor allem bei den verfügbaren Anschlüssen deutlich. Beim iPad gibt es davon nämlich nur einen einzigen. Es ist zwar ein USB‑C, was eben auch die Nutzung von einem Hub ermöglicht, aber wenn du viel angeschlossenes Zubehör brauchst, wird es dennoch schnell eng.
Beim MacBook Pro sieht es da deutlich besser aus. Drei USB-C-Ports sind hier am Gerät angebracht, die sogar mit Thunderbolt 4 (M4) beziehungsweise Thunderbolt 5 (M4 Pro & Max) ordentliche Geschwindigkeit bieten. Dazu gibt es einen HDMI-Port, Kopfhöreranschluss und sogar einen Speicherkartenleser – ganz ohne Adapter.
Noch ein entscheidender Unterschied ist das Betriebssystem. Beim iPad Pro kommt noch immer ausschließlich iPadOS zum Einsatz. Das hat zwar über die Zeit schon viele Desktop-Funktionen hinzugewonnen, ist aber noch lange nicht so flexibel wie macOS. Programme lassen sich nicht so einfach installieren, sondern müssen schon im App Store verfügbar sein, damit sie auf dem Tablet laufen. Unter Umständen kannst du auf dem Gerät also das benötigte Programm gar nicht nutzen.
iPad Pro (2024) | MacBook Pro (2024) | |
---|---|---|
Abmessungen | 24,97 x 17,75 x 0,53 cm (11″); 28,16 x 21,55 x 0,51 cm (13″) | 31,26 x 22,12 x 1,55 cm (14″); 35,57 x 24,81 x 1,68 cm (16″) |
Gewicht | 11″: 444g (WiFi), 446g (Cellular); 13″: 579g (WiFi), 582g (Cellular) | 14″: 1.550g (M4), 1.600g (M4 Pro), 1.620g (M4 Max); 16″: 2.140g (M4 Pro), 2.150g (M4 Max) |
Displaygrößen | 11 & 13 Zoll | 14,2 & 16,2 Zoll |
Display-Technik | Ultra Retina XDR (Tandem-OLED) | Liquid Retina XDR |
Auflösung | 2420 x 1668 Pixel bei 264 ppi (11″); 2752 x 2064 Pixel bei 264 ppi (13″) | 3024 x 1964 Pixel bei 254 ppi (14″); 3456 x 2234 Pixel bei 254 ppi (16″) |
Chipsatz | M4 | M4, M4 Pro & M4 Max |
Arbeitsspeicher | 8 bis 16 GB | 16 bis 128 GB |
Interner Speicher | 256 GB bis 2 TB | 512 GB bis 8 TB |
Preise | ab 1.199 Euro (11″); ab 1.549 Euro (13″) | ab 1.899 Euro (14″); ab 2.899 Euro (16″) |
Jetzt solltest du einen guten Überblick über die verbaute Technik haben. iPad Pro (2024) und MacBook Pro (2024) gleichen sich bereits an vielen Stellen. Allerdings haben sie auch an der ein oder anderen Ecke entscheidende Unterschiede. Das iPad Pro ist vor allem dann gut, wenn du eine ultra-portable Lösung suchst. Arbeitest du kreativ mit Pinseln, Stiften und Farben, ist der (optional erhältliche) Apple Pencil ein großes Plus. Geht es dir eher um das Abfertigen komplizierter Workflows und brauchst du viel Bildschirmfläche, ist das MacBook Pro die richtige Wahl. Das gilt auch dann, wenn du viele Texte verarbeitest.
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