Unter dem Motto „let loose“ hat Apple Anfang Mai neue iPads vorgestellt. Wie bereits im Vorfeld vermutet wurde, ging es um neue Generationen von iPad Air und iPad Pro. Zumindest eines der Geräte sollte dabei mit umfassenden Neuerungen glänzen. Welches das ist und was in den Geräten steckt, erfährst du hier bei uns.
Du kannst es dir vielleicht schon denken: die größten Neuerungen gibt es im iPad Pro (2024). Zu Beginn der Präsentation sagte John Ternus, dass das neue Pro-Modell die Grenzen des Möglichen mit dem iPad nicht nur verschieben, sondern sie plattmachen würde. Im Anschluss war eine Hydraulikpresse zu sehen, die allerlei Instrumente, Kameras, Spielzeuge, Farben und mehr zerquetschte. Heraus kam dabei dann am Ende das iPad Pro.
Natürlich war dieses Sinnbild nicht zufällig gewählt. „Plattmachen“ war wortwörtlich zu nehmen, denn das iPad Pro ist Apples bisher dünnstes Gerät – über alle Produktsparten hinweg. Unglaubliche 5,1 Millimeter schlank ist das Gerät in der 13-Zoll-Variante. Das 11-Zoll-Modell kommt auf ebenfalls beeindruckende 5,3 Millimeter. Damit unterbietet Apple nicht nur alle iPhones, sondern auch den iPod Nano der siebten Generation, der bisher als dünnstes Gerät von Apple galt.
Mal eben zum Vergleich: Das iPad Pro der sechsten Generation aus 2022, also der direkte Vorgänger, kommt auf 6,4 Millimeter. Das ist durchaus ein signifikanter Unterschied. Etwas verwunderlich ist jedoch, dass das iPad Pro damit noch schlanker (und leichter) als das iPad Air ist, was dessen Namen unpassend scheinen lässt.
Sonst ändert sich beim Design aber relativ wenig. Das neue Pro hat einen Aluminium-Body und ist wieder in zwei Farben erhältlich. Schön: Neben Silber ist das in dieser Generation das vom MacBook bekannte „Space Black“.
Ja, Apple verbaut im neuen iPad Pro endlich ein OLED-Display. Das gab es in einem iPad bisher noch nie. Aber Apple wäre nicht Apple, wenn dem Unternehmen nicht irgendetwas einfallen würde, um die Technik noch besser zu machen. Dafür soll „Tandem OLED“ sorgen. Dahinter steckt die Tatsache, dass nicht nur ein OLED-Panel im Display steckt, sondern gleich zwei. Die liegen übereinander, was für mehr Helligkeit sorgen soll.
Und tatsächlich kommt das iPad Pro (2024) auf eine SDR-Helligkeit von 1.000 Nits und eine XDR-Spitzenhelligkeit von sogar 1.600 Nits. Das ist erstaunlich, denn größere OLED-Displays sind bekannt dafür, bei starker Sonneneinstrahlung durch die geringe maximale Helligkeit Probleme zu haben. Apple nennt seinen neuen Bildschirm übrigens „Ultra Retina XDR Display“.
Das bietet übrigens wieder eine Pixeldichte von 264 ppi, genau wie im Vorgänger und auch im aktuellen iPad Air (dazu aber gleich mehr), den großen P3-Farbraum und True Tone. Pro Motion sorgt für eine variable Bildwiederholrate und mit dem neuen Nanotexturglas gibt es jetzt auch eine matte Beschichtung für die Display-Oberfläche – allerdings nur bei den großen Speichervarianten mit 1 und 2 Terabyte.
Neue Apple-Silicon-Chips präsentiert das Unternehmen eigentlich zusammen mit seinen Laptops und Desktop-Rechnern. In diesem Jahr lief das aber etwas anders: Apple hat das iPad Pro als erstes Gerät mit dem neuen M4-Chip auserkoren. Das ist erstaunlich, zeigt aber auch, wie ernst es das Unternehmen mit der Performance des Geräts meint. Der Chip soll rund 1,5 Mal mehr Prozessorleistung als der M2 bringen. Außerdem spricht Apple von einer vierfach schnelleren Pro-Rendering-Performance im Vergleich zum M2 aus dem Vorgänger.
Viel wichtiger aber noch dürfte sein, und ist wohl auch der Grund für die M4-Vorstellung mit dem iPad, dass der Chip mit einer verstärkten Neural Engine für künftige KI-Aufgaben ausgestattet ist. Zur Erklärung: Aktuell wird sehr stark vermutet, dass Apple auf der WWDC im Juni einen gigantischen KI-Aufschlag für all seine Betriebssysteme plant. Das iPad Pro könnte in diesem Zusammenhang das Aushängeschild für eben diese Software sein. Verraten haben die Verantwortlichen aus Cuptertino dazu aber natürlich noch nichts. Hier hilft also nur abwarten. Schnell genug ist der M4 allemal, Profis dürften also kaum an (Leistungs-)Grenzen kommen.
Dass das iPad nie wirklich groß zum Fotografieren gedacht ist, stört zwar so manche Urlauber*innen nicht, ist aber dennoch kein Geheimnis. Apple setzt auf der Rückseite deshalb mit der neuen Generation auf nur noch eine Kamera, nämlich mit 12 Megapixeln und Weitwinkel-Objektiv. Die 10-MP-Ultraweitwinkel-Kamera fällt somit weg. Dafür gibt es einen besseren Blitz, der etwa das Scannen von Dokumenten über die Kamera erleichtert. Sehr sinnvoll ist hingegen, dass Apple die Frontkamera nun auf die Seite verlagert. Das sorgt für einen angenehmeren Winkel bei Videotelefonie und eine bessere Face ID-Erkennung, wenn du das Gerät im Querformat hältst.
Beim internen Speicher geht es ab sofort erst bei 256 Gigabyte los. Somit streicht Apple beim Pro die 128-GB-Version. Weiterhin ist das Maximum 2 Terabyte. 5G-Mobilfunk bei der Cellular-Variante und WLAN 6E.
Das iPad Pro gibt es in der neuen Generation in zwei Größen: 11 und 13 Zoll. Die kleinere Variante fängt bei 1.199 Euro mit 256 GB Speicher an. Willst du die volle Ausstattung mit 2 TB Speicher, 5G und Nanotexturglas, kostet dich das Gerät 2.789 Euro. Beim größeren iPad geht es bei 1.549 Euro los. Die Vollausstattung kostet dich hier 3.139 Euro.
Das nun dickere und schwerere iPad, das iPad Air, kommt erstmals in zwei Größen. Auch hier stehen ab sofort 11 und 13 Zoll bereit. Außerdem steckt der M2 im Gerät, wodurch das Air ein Leistungsplus bekommt, wenn es natürlich auch nicht so dramatisch ist, wie das beim Pro-Modell der Fall ist. Die Frontkamera wandert auch hier von der kurzen auf die lange Seite.
Schade: Zwar bietet Apple mit Blau, Polarstern und Violett neben Space Grau echte Farben an. Wirklich knallig solltest du dir die aber nicht vorstellen. Es handelt sich eher um einen dezenten Hauch von Farbe, der noch schwächer als beim Vorgängermodell ausfällt.
Preislich geht es beim iPad Air 2024 bei 699 Euro für das kleine Tablet mit 128 GB Speicher los. Die Maximal-Konfiguration beim 11-Zoll-Modell kostet 1.499 Euro. Beim 13 Zoll starten die Preise bei 949 Euro, bis hoch zu 1.749 Euro.
Zusammen mit den neuen iPads hat Apple auch einen neuen Pencil gezeigt. Der bekommt nun auch den Zusatz „Pro“, um ihn als Speerspitze der Pencil-Reihe zu markieren. Zu bieten hat er ein paar interessante Neuerungen. Da wäre etwa der Drucksensor: Drückst du den Stift mit den Fingerspitzen zusammen kannst du die Toolbar aufrufen und schnell Einstellungen wie Linienstärken und Farben ändern. Durch den neuen Haptic Engine spürst du auch eine taktile Rückmeldung dazu. Die wohl größte Neuerung ist aber der Gyrosensor. Damit erkennt der Stift Drehungen, wodurch du etwa die Ausrichtung von Pinseln veränderst.
Sehr nützlich dürfte auch die Schwebefunktion sein. Hältst du den Pencil Pro in kurzen Abstand über das Display und bekommst eine Vorschau angezeigt, bevor du einen Pinselstrich setzt. Erstaunlich: Der Apple Pencil kostet, wie auch das weiterhin erhältliche Modell der zweiten Generation, 149 Euro. Nutzbar ist er aber nur mit den neuen iPads aus 2024.
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