Kopfhörer gibt es in vielen Formen und Größen und du kannst sie sowohl für die Musikwiedergabe zu Hause wie auch unterwegs einsetzen, für Telefonate und bei Video-Konferenzen. UPDATED zeigt dir, worauf es bei den unterschiedlichen Modellen ankommt.
Mit aktuellen Kopfhörern kannst du nicht nur zu Hause und unterwegs Musik und Podcasts hören, sie liefern dir den ultimativen Soundtrack auch beim Joggen, beim Arbeiten, wenn du mit Bus und Bahn oder dem Fahrrad unterwegs bist und sie eignen sich zum Telefonieren. Ein Großteil aller Bluetooth-Kopfhörer verfügt dafür über integrierte Mikrofone, sodass sie wie ein Headset funktionieren. Kurz gesagt bedeutet das: Kopfhörer sind fast immer dabei. Entsprechend groß ist das Angebot. Es gibt Geräte mit und ohne Kabel, In-Ear‑, On-Ear- und Over-Ear-Modelle und spezielle Ausführungen für Sportler.
Welcher Kopfhörer für dich der richtige ist, hängt zum einen vom Einsatzzweck ab, aber auch vom individuellen Anspruch an Klangqualität und Tragekomfort. Wir erklären die unterschiedlichen Modelle.
Over-Ear-Kopfhörer umschließen dein Ohr komplett. Bei Over-Ears liegen die Polster auf den Ohren auf, die beide Ohrmuscheln sind über einen Bügel verbunden. Over-Ears zeichnen sich durch eine hervorragende Klangqualität aus, da der Schall im gesamten Ohr wirken kann. Auch verfügen Over-Ears, bedingt durch die Bauart, über große Membranen, was ihnen weitere klangliche Vorteile verschafft. Over-Ears entwickeln einen höheren Wiedergabedruck und Bässe wirken sehr intensiv. Zudem bist du akustisch von deiner Umgebung sehr gut abgeschirmt – auch ohne Noise Cancelling. Over-Ear-Kopfhörer überzeugen mit einem hohen Tragekomfort und eignen sich auch für längere Tragezeiten.
Der On-Ear-Kopfhörer als Variante eines Bügelkopfhörers ist dem Over-Ear-Kopfhörer recht ähnlich, allerdings setzt bei dieser Form des Bügelkopfhörers die Hörmuschel auf das Ohr auf, ohne es völlig zu umschließen. Daher ist auch der Klang von On-Ear-Kopfhörern meist weniger plastisch als bei Over-Ear-Modellen – der Schall kann sich hier weniger ausbreiten. Da das Polster nur aufliegt, können Geräusche von außen leichter ins Ohr dringen. Auch kann die Musik leichter von Menschen in der Umgebung wahrgenommen werden. Darauf sollte man – zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln – Rücksicht nehmen. Den leichten Druck der On-Ears auf das Ohr empfinden manche Menschen als etwas unbequemer als die Over-Ears, die das Ohr umschließen. Andererseits sind sie für gewöhnlich leichter, kompakter und oft sogar faltbar. Damit eignen sich On-Ear-Kopfhörer perfekt für dich, wenn du auf der Suche nach einem Bügelkopfhörer für unterwegs bist.
In-Ear-Kopfhörer sind sehr leicht und sehr klein – und lassen sich daher gut verstauen. Dank ihrer kompakten Bauweise passen sie in jede Hosentasche und sind ideal für den Einsatz unterwegs. Die handlichen In-Ear-Modelle werden in den Gehörgang eingesetzt. Sie sitzen in der Regel auch beim Sport fest im Ohr und fallen normalerweise nicht heraus. Damit sie gut sitzen, sind im Lieferumfang oft unterschiedliche Aufsätze aus Silikon, manchmal auch aus Schaumstoff enthalten, sodass du sie wie einen Pfropfen ins Ohr setzen kannst. Um auf Nummer sicher zu gehen, sind einige In-Ear-Kopfhörer mit zusätzlichen Bügeln ausgestattet, die ihnen mehr Halt geben. Durch das Einstöpseln ist der Gehörgang recht gut abgeschirmt, sodass du Außengeräusche kaum noch wahrnimmst. Ebenso sorgt die feste Position im Ohr für eine überzeugende Basswiedergabe. Wird der Gehörgang hingegen nicht komplett ausgefüllt, weil der Kopfhörer nicht richtig sitzt, gehen die tiefen Frequenzen verloren und der Sound klingt blechern.
Neben den mittlerweile weit verbreiteten In-Ear-Kopfhören gibt es noch die sogenannten Earbuds. Früher legte Apple jedem iPod ein Paar dieser Earbuds bei, heute sieht man sie dagegen seltener. Da sie nicht direkt im Gehörgang sitzen, liefern sie weniger Bässe als die meisten anderen Kopfhörer-Modelle. Und sie haben den Nachteil, dass sie leichter aus dem Ohr fallen als In-Ear-Kopfhörer.
Kopfhörer gibt es mit Kabel oder eben kabellos – „wireless“, wie es im englischen Sprachraum heißt. Daneben bieten viel Hersteller Ohrhörer mit dem Zusatz „true wireless“ an. Und zu Recht lautet die Frage, wo genau der Unterschied zwischen beiden Begriffen liegt? Es ist folgendermaßen: Bei der ersten Generation kabelloser In-Ear-Kopfhörer waren die Earbuds selbst noch mit einem Kabel verbunden. Lediglich die lange Verbindung zum Smartphone fehlte, das Signal vom Smartphone zum Kopfhörer wurde per Bluetooth übertragen. Die Bezeichnung „true wireless“ gibt also an, dass auch die beiden Earbuds untereinander ohne Kabel auskommen. Neben Bluetooth-Kopfhören gibt es allerdings auch Funkkopfhörer.
Bei Bluetooth-Kopfhörer kümmern sich sogenannte Codecs um die Komprimierung der Audiosignale. Diese digitalen Signale werden in verschiedene Frequenzbänder aufgeteilt, die abhängig vom Signalpegel codiert werden. Das spart eine Menge Platz, ist aber teilweise auch verlustbehaftet, was bei einigen Modellen auch hörbar ist. Bei hochauflösenden Musikdateien und dem richtigen Audio-Codec lässt sich aber auch mit Wireless-Kopfhörern mittlerweile eine sehr gute Klangqualität erzielen. Dennoch: Wer wirklich großen Wert auf maximalen Hörgenuss legt, entscheidet sich für einen Kabelkopfhörer, da die Übertragung via Bluetooth oder Funk immer auch mit klanglichen Einbußen verbunden ist. Ob diese Defizite allerdings für dich wahrnehmbar und wichtig sind, musst du selbst entscheiden. Zumal viele Streaming-Dienste ihre Inhalte nur komprimiert wiedergeben beziehungsweise höhere Preise für High Fidelity abrufen.
Wer sich besonders gut von der Außenwelt abschirmen möchte – zum Beispiel bei einer Zugreise oder bei einem Spaziergang im Park – kann zu einem Kopfhörer mit ANC (Active Noise Cancelling), der sogenannten aktiven Geräuschunterdrückung, greifen. ANC-Kopfhörer werden in verschiedenen Varianten angeboten und reichen von In-Ear- bis zu Over-Ear-Modellen. Allerdings schirmen In-Ear-Kopfhörer die Geräusche der Außenwelt bereits so gut ab, dass Noise Cancelling nicht zwingend notwendig ist. Vor allem im Straßenverkehr kann Noise Cancelling ein Sicherheitsrisiko darstellen, dann nämlich, wenn Warnsignale oder andere herannahende Verkehrsteilnehmer*innen nicht mehr zu hören sind. Einige Modelle bieten daher einen Aware-Modus zur besseren Wahrnehmung der Umgebung an.
Bei den Treibern eines Kopfhörers handelt es sich um kleine Lautsprecher, die für die Umwandlung der elektrischen Signale in Schall sorgen. Ein Kopfhörertreiber besteht aus drei Komponenten: aus einem Magneten, Schwingspulen, welche die Membran bewegen, die schließlich per Vibration Schallwellen erzeugt.
Je größer die Fläche dieser Treiber ist, desto größer ist auch jeweils die Membranfläche und desto besser können die Treiber Bässe wiedergeben. Über die Audioqualität an sich sagt die Größe allein allerdings wenig aus, denn hierbei spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle. Wie die Qualität der Schallwandler wirken sich auch die Qualität der Materialien und der Frequenzbereich entscheidend auf den Klang aus.
Die meisten Sport-Kopfhörer sind eine Variante der In-Ear-Kopfhörer, da bei Over- oder On-Ear-Kopfhörern die Wärmeentwicklung am Ohr recht groß ist. Grundsätzlich sind On-Ears klein, leichter als Over-Ear-Modelle und sitzen sicher und fest. So sind sie an sich auch für sportliche Aktivitäten geeignet. Allerdings vertragen sich Schweiß und Ohrpolster oftmals nicht gut. Es gibt einige wenige On-Ear-Modelle, die wasser- oder schweißresistent sind, einige haben waschbare Ohrpolster. Außerdem gibt es waschbare Abdeckungen für Ohrmuscheln, mit denen du die Polster vor Schweiß und Feuchtigkeit schützen kannst. Apropos Feuchtigkeit, auch gegen Regen sollten Sport-Kopfhörer natürlich unempfindlich sein, damit du weiterhin mit Sound versorgt wirst, auch wenn dich ein Schauer überrascht. Daher sind Ohrhörer mit IPX4- oder besser noch IPX5-Zertifizierung die beste Wahl, da sie wasser- und schweißfest sind.
Vielen Nutzer*innen ist es wichtig, dass beim Sport kein Kabel im Weg hängt, um maximale Bewegungsfreiheit zu haben. Die meisten Sport-Kopfhörer lassen sich daher via Bluetooth mit dem Smartphone koppeln. Grundsätzlich sind aber auch Kopfhörer mit Kabel sporttauglich. Einige Sportler*innen bevorzugen Kopfhörer mit Bügel, der sich über den Nacken legt, sodass die Earbuds nicht so leicht aus dem Ohr fallen. Einige Modelle kannst du daher über Touch-Gesten an einem oder auch beiden Earbuds steuern. Bei einigen kannst du auch Telefonate per Touch-Steuerung annehmen. So lassen sich die Ohrhörer bedienen, ohne dass du umständlich das Smartphone aus der Tasche ziehen musst.
Schließlich hat auch das Gewicht der Ohrhörer seinen Anteil am Tragekomfort. Und dazu zählt nicht nur das Gewicht der Hörer selbst, sondern auch das Gewicht der Transportbox. Grundsätzlich gilt: Kopfhörer für Sportler*innen sollten robust sein, sicher sitzen und keine Probleme mit Feuchtigkeit haben, egal ob Schweiß oder Regen.
Egal welches Modell, ob In-Ear, On-Ear oder Over-Ear: Kopfhörer mit Kabel werden immer seltener. In den meisten Kopfhörern ist inzwischen ein Akku verbaut, damit du deinen Sound ohne Kabelsalat genießen kannst. Dank stromsparender Verbindungen wie Bluetooth Low Energy arbeiten viele Kopfhörer energiesparend und ausdauernd. So halten Akkus von In-Ear-Varianten bis zu acht Stunden, bei On- und Over-Ears ist mehr Platz für den Akku, daher sind hier sogar bis zu 40 Stunden möglich.
Die Bluetooth-Reichweite ist nicht nur unterwegs von Bedeutung. Nichts ist schließlich lästiger, als wenn sich der Sound im Ohr verabschiedet, sobald du dich nur wenige Meter vom Sender entfernst. Gute Kopfhörer bieten bei idealen Bedingungen Reichweiten von bis zu 20 Metern, ohne dass die Soundqualität leidet.
Entscheidend sind aber nicht nur auf die technischen Daten, auch auf den Komfort sowie die Passform kommt es an: Bei manchen Nutzer*innen wollen die In-Ears nicht im Ohr bleiben, bei anderen wiederum sitzen sie etwas zu fest. Bei vielen Ohrhörern liegen daher Silikon-Stöpsel als Aufsätze in unterschiedlicher Größe bei, damit für alle Ohren die passende Größe dabei ist. Sitzen die In-Ear Kopfhörer fest, ohne aber zu drücken? Und sitzen sie auch bei längerem Tragen noch angenehm im Ohr?
In der warmen Jahreszeit können In-Ears einen weiteren Vorteil ausspielen: Konstruktionsbedingt lassen sie mehr Luft ans Ohr, während Over-Ears oder On-Ears in der Sommerhitze eine schweißtreibende Angelegenheit sein können. Grundsätzlich gilt es bei On- und Over-Ear-Kopfhörern zu entscheiden, ob Größe, Gewicht und Anpressdruck des Kopfhörers für dich passen, ohne zu drücken. Bei Brillenträgern wird der Tragekomfort zudem durch die Bügel der Sehhilfe beeinflusst.
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