HMD bringt das erste eigene Smartphone raus. In den vergangenen Jahren hat das finnische Unternehmen vor allem mit Neuauflagen beliebter Nokia-Klassiker auf sich aufmerksam gemacht. 2024 ist das Jahr, in dem HMD auch als eigene Marke in Erscheinung treten möchte. Das Pulse-Trio macht dabei den Anfang und debütiert erstmalig unter dem Label HMD. Was das HMD Pulse, Pulse+ und Pulse Pro so besonders macht, liest du hier.
Schon seit fast einer Dekade versorgt HMD den Markt für Mobiltelefone mit Nokia-Geräten, darunter budgetfreundliche Smartphones und Neuinterpretationen kultisch verehrter Klassiker. 2024 vollzieht das finnische Unternehmen einen Strategiewechsel. Fortan fungiert die Marke „Nokia“ als Obergriff für Feature-Phones. Letztlich also das, was HMD 2017 mit der Neuauflage des 3310 angefangen und mit den, seit Frühling 2024 erhältlichen, Nokia 215, 225 und 235 erfolgreich weitergeführt hat. Feature-Phones sind einfache Mobiltelefone, die in Design und Technik an die Frühzeit des Handys erinnern. Feature-Phones bieten kaum bis gar keine Internetkonnektivität, die meisten beherrschen nicht einmal WhatsApp. Aber, der Markt dafür ist da. Das Interesse an Feature-Phones – auch als Gegenentwurf zum ständigen Online-sein – wächst. Diesem Interesse widmet HMD zukünftig also vollständig die Marke „Nokia“ und alle darunter erscheinenden Feature-Phones.
Smartphones entwickelt HMD auch weiterhin. Diese erscheinen ab sofort unter dem Label „HMD“ selbst. Das Pulse-Trio bildet somit nur den Auftakt des Strategiewechsels. Damit HMD und die Pulse-Smartphones aber nicht als eine Marke unter vielen in der Belanglosigkeit verschwinden, setzt HMD mit dem ersten eigenen Smartphone spannende Akzente, angefangen bei dem mutigen Stilmix aus minimalistisch gehaltenem Design und fast schon pulsierend grellen Farben. Ja, jedes der drei Pulse-Telefone gibt es sicherheitshalber auch in einem schlichten Schwarz bzw. Dunkelgrau. Den Puls in die Höhe treiben aber Farben wie Twilight Purple, Glacier Green, Apricot Crush, Dreamy Pink und Atmos Blue – für solche Wagnisse muss man bei anderen Herstellern lange suchen.
Von den Farben abgesehen unterscheiden sich das Pulse, das Pulse+ und das Pulse Pro nur in Nuancen voneinander. Das Pulse Pro, als das teuerste der drei Modelle, besitzt mit sechs Gigabyte RAM den größten Arbeitsspeicher. Pulse und Pulse+ begnügen sich derweil mit jeweils vier GB RAM. Optional lässt sich bei allen drei Geräten aber ein sogenannter virtueller Arbeitsspeicher aktivieren, indem das Smartphone einen Teil des jeweils 256-GB-Hauptspeichers umwidmet. Wie im günstigen Smartphone-Bereich weiterhin üblich, erlaubt auch das Pulse-Trio den Hauptspeicher per microSD-Karte zu erweitern. Inzwischen auch nur noch in dem Preissegment anzutreffen: eine 3,5‑mm-Kopfhörerbuchse. Die zusätzliche Öffnung in der ansonsten schlichten Silhouette sorgt auch dafür, dass das HMD Pulse, Plus und Pro lediglich über einen IP52-Schutz verfügen, der immerhin Staub und tropfendes Wasser abhält.
Aufgeladen werden die drei Pulse-Smartphones über USB‑C (2.0). Kabelloses Laden ist hier keine Option. Genauso wenig wie das Einwählen in 5G-Netze. 4G ist bei dem niedrigen Einstiegspreis aber mehr als ausreichend. NFC für kontaktloses Bezahlen und Bluetooth 5.0 sind auch Teil des Gesamtpakets.
Auch die weiteren Spezifikationen lesen sich nahezu identisch. Im Inneren taktet jeweils ein T606 von Unisoc mit acht Kernen. Diese sorgen dafür, dass die Inhalte auf dem 6,56 Zoll großen HD+-Display (1.612 x 720 Pixel) ansprechend und flüssig dargestellt werden. Immerhin bieten alle drei Pulses eine Bildwiederholrate von 90 Hertz – was in dem Preissegment weiterhin Seltenheitswert genießt. Ab Werk läuft auf HMDs ersten Smartphones Android 14 in einer nahezu unveränderten Version. Lediglich ein paar optische Anpassungen für den persönlichen Touch hat das finnische Unternehmen an Googles Betriebssystem vorgenommen: So sind etwas die App-Symbole schwarz-weiß gehalten und die Klingeltöne auf Entspannung ausgelegt.
HMD verspricht die Geräte mit zwei OS-Updates zu versorgen und für drei Jahre Sicherheitsupdates liefern zu wollen. Bis Android 16 bleibt das Pulse somit zumindest bei der Software aktuell.
Wichtigster Unterschied zwischen den drei Modellen ist das Kamerasystem. Während das Pulse rückseitig auf eine 13-Megapixel-Kamera zugreift, sind das Pulse+ und Pulse Pro jeweils mit 50 Megapixel ausgestattet. Außerdem – und das ist die tatsächliche Besonderheit – hat HMD dem Pulse Pro auf für die Frontkamera satte 50 Megapixel spendiert. Zum Vergleich: Nicht einmal das iPhone 15 Pro oder das Samsung Galaxy S24 Ultra erreichen diesen Wert bei der Frontkamera. 50 Megapixel bei der Selfie-Kamera sind auch 2024 noch rar. Bei einem Gerät für unter 200 Euro dürfte es vielleicht sogar zum Alleinstellungsmerkmal reichen. Auslösen lassen sich Selfies übrigens auch per Gestensteuerung. So erkennen die Frontkameras des Pulse-Trios zu Herzen geformte Hände oder die Daumen-hoch-Geste.
HMD möchte beim Pulse aber nicht nur durch auffällige Farben und hohe Megapixel punkten. Als einer der wenigen Smartphone-Hersteller erlaubt HMD, defekte Komponenten am Smartphone selbst auszutauschen. Repairability 1.0 heißt die Möglichkeit, Display, Akku, Ladebuchse und weitere Teile mit unkompliziertem Aufschrauben durch intakte Teile zu ersetzen. Damit der Austausch so einfach wie möglich stattfinden kann, hat sich HMD mit den Expert*innen von iFixit zusammengetan und passende Repairkits entwickelt, die die jeweiligen Bauteile, Werkzeug und Anleitung bereithalten. iFixit bewertet seit Jahren Smartphones und andere technische Geräte auf ihre Reparierbarkeit hin. Mal sehen, welchen Score die HMD-Pulse-Reihe dort erhält.
Das HMD Pulse, Pulse+ und Pulse Pro ist seit Ende April 2024 erhältlich. Das HMD Pulse startet bei 139,99 Euro. 159,99 Euro sind für das Pulse+ fällig und 179,99 Euro kostet das Pulse Pro.
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