Heizdecken und Heizkissen galten lange als das klassische überflüssige Produkt, das sich Senior*innen auf Kaffeefahrten aufschwatzen ließen. Doch tatsächlich haben längst jüngere Zielgruppen die wärmenden Hüllen für sich entdeckt. Heizdecken spenden wohlige Wärme genau dort, wo du sie brauchst. Und wenn du deshalb die Zimmertemperatur um ein oder zwei Grad absenken kannst, sparst du sogar Energie. Worauf es bei Heizdecken und Heizkissen ankommt, liest du hier.
Zwar verbrauchen beheizbare Decken Strom, jedoch hält sich die Leistung mit typischen Werten bis 200 Watt in Grenzen. Die übliche Nutzung ist auf relativ kurze Zeit pro Tag beschränkt und auf das Winterhalbjahr konzentriert. Eine Abschaltautomatik sorgt dafür, dass die wärmende Decke nur so lange heizt, wie Bedarf besteht. Und der Überhitzungsschutz verhindert zuverlässig Schlimmeres. Womit auch schon zwei wichtige Features genannt sind, auf die du beim Kauf achten solltest.
Beim Formfaktor gibt es größere Unterschiede als vielleicht auf den ersten Blick zu vermuten. Da wären zunächst die gewohnten Decken und Kissen, nur eben elektrisch beheizbar. Die Palette reicht von Kuscheldecken für das Sofa über Wärmedecken zum Umhängen mit Ärmeln bis zu Wärmeunterbetten, die vor dem Schlafengehen das Bett aufwärmen. Sie bilden im Grunde eine eigene Kategorie. Die elektrischen Wärmekissen hingegen konkurrieren mit Kirschkernkissen & Co. für Backofen und Mikrowelle, die es wiederum in allen möglichen Formen und Farben gibt.
Wärmedecken wurden nicht in Deutschland erfunden. Aber schon 1919 kam die Firma Beurer, eigens zu diesem Zweck gegründet, mit den ersten Produkten auf den Markt. Die Beurer HD 75, erhältlich in verschiedenen Varianten, ist ein Klassiker, überzeugt mit sechs Temperaturstufen und lässt sich sogar einige Male in der Maschine waschen. Mit nur 100 Watt Leistung ist sie zudem relativ sparsam. Elektrische Wärmedecken sind zwar waschbar, sofern der Hersteller nichts anderes sagt. Jedoch gilt es dabei einiges zu beachten.
Auf die Optik kam es bei elektrischen Heizdecken bis vor Kurzem nicht so sehr an. Mittlerweile haben die ersten Hersteller auch das Design als Verkaufsargument entdeckt. Wer auf Stil Wert legt, muss also nicht mehr auf eine Wärmedecke verzichten. Die Stoov Big Hug XL sieht nicht nur gut aus, sie wird auch mit einem Akku betrieben und per USB aufgeladen. Dafür ist allerdings auch ein höherer Preis fällig. Wer günstigere Exemplare bevorzugt, kann auf Marken wie Arebos zurückgreifen.
Während Heizdecken eher etwas zum Kuscheln auf dem Sofa sind, haben Wärmeunterbetten ihren Platz im Schlafzimmer. Die beheizten Matratzentopper wärmen kalte Betten auf. Wer schlecht einschlafen kann, wenn es unter der Bettdecke fröstelt, findet hier eine einfache Lösung. Die Wärme soll laut Hersteller auch die Muskeln beruhigen, Stress abbauen und gegen Schmerzen helfen.
Die erste Frage, die sich vor dem Kauf stellt, ist die nach der richtigen Größe: Das wärmende Unterbett sollte zur Matratzengröße passen. Mehrere Heizstufen sind Pflicht. Abschaltautomatik (das selbsttätige Abschalten nach einer voreingestellten Heizdauer) und Überhitzungsschutz (das Abschalten bei zu hohen Temperaturen) sollten bei Wärmeunterbetten genauso zum Standard gehören wie bei Heizdecken. Nicht alle Modelle eignen sich jedoch auch für die Waschmaschine.
Einige Wärmeunterbetten, die in den einschlägigen Produkttests mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet werden, gibt es schon für weniger als 30 Euro: zum Beispiel das Medisana HU 665 oder das Sanitas SWB 20. Dabei handelt es sich dann um Modelle für das Einzelbett mit Maßen von ca. 80 x 150 Zentimetern. Geht es um größere Betten, ist entsprechend mehr Budget gefragt.
Das Smarthome macht auch vor Wärmebetten nicht Halt: Wilson Gabor bietet ein smartes Wärmeunterbett mit WLAN und App (für iOS und Android) an. Es ist mit dem Smart-Life-System kompatibel, lässt sich also zu einem Smarthome-System kombinieren. Was dann automatische Funktionen ermöglicht: Beim Einschalten des smarten Schlafzimmerlichts heizt sich auch das Wärmebett auf. Es bietet zwei Temperaturzonen, für Körper und Füße, die sich getrennt steuern lassen.
Die beheizbaren Kissen sind die kleinen Geschwister der Wärmedecken. Es gibt sie in unzähligen Varianten und verwandten Produktkategorien, wie zum Beispiel Wärmegürtel, Fußwärmer oder beheizbare Hausschuhe. Klassische Heizkissen messen etwa 30 x 40 cm und starten preislich schon um die 20 Euro. Wie bei den Wärmeunterbetten gibt es auch günstige Modelle mit guten oder sehr guten Testbewertungen, wie zum Beispiel das Medisana HP 650.
Die Produktidee des Heizkissens ist, Körperbereiche wie Nacken, Rücken oder Bauch gezielt mit Wärme zu versorgen. Zum Sitzen sind die meisten dieser Kissen ungeeignet, weil sich unter dem Körpergewicht die Heizdrähte verbiegen könnten oder gar brechen würden. Um das Produkt zu waschen, ist in der Regel entweder der Bezug oder das Bedienteil abnehmbar. Auch beim Kauf eines Heizkissens solltest du auf Abschaltautomatik und Überhitzungsschutz achten.
Es gibt akkubetriebene Wärmekissen, aber die meisten Modelle kommen mit Stromkabel und Stecker. Der Stromverbrauch bleibt angesichts der üblichen 100 Watt Leistung und der nicht allzu lange Nutzungsdauer im Rahmen. Ein Kirschkernkissen, das statt im Backofen in der Mikrowelle für ein bis zwei Minuten bei 600 Watt erwärmt wird, verbraucht jedoch noch weniger Strom.
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