Serienbilder? Das erste Bild benötigte ohne Entwicklung mehr als 8 Stunden
Egal ob professioneller Fotograf oder Hobbyknipser, dank unserer modernen Technologien und Speichermedien drücken wir heutzutage nur noch auf einen Knopf und das fertige Bild entsteht, bei langer Belichtungszeit, in maximal 30 Sekunden. Smartphones schaffen dies sogar in einem Bruchteil einer Sekunde, was die Fotografie selbst revolutionierte. Doch so einfach war es nicht immer, denn das erste Foto benötigte mehr als acht Stunden für die Belichtung und weitere nachfolgende Zeit für die Entwicklung. Joseph Nicéphore Niéce entwickelte im 19. Jahrhundert das Heliografie-Verfahren mit dem er das erste Bild schoss. Mit einer Camera Obscura sowie einer mit Asphalt beschichteten Zinnplatte projizierte er seinen „Blick aus dem Arbeitszimmer“ auf die Oberfläche, die nach rund acht Stunden ein fertiges Bild zeigte. Wir können von Glück reden, dass die Technologie derart schnell voranschritt, sonst müssten wir leider auf die meisten Informationen in unseren sozialen Netzwerken verzichten.
Mehr als 200 Jahre – das älteste Foto der Welt ist ein Blick auf dem Fenster
Einhergehend mit dem ersten Fotografie-Verfahren von Joseph Nicéphore Niéce ist auch sein erstes Bild ein Fall für den Geschichtsunterricht. Das Foto „Blick aus dem Arbeitszimmer“ ist das älteste Foto, das jemals mit einer Kamera aufgenommen wurde. Auch heute ist es unter Fotografen noch bekannt und berühmt. Auch wenn nicht viel erkennbar ist, so leitete dieses Bild eine neue Ära der Menschheit ein.
800.000 Euro! Viel Geld für die älteste Kamera der Welt!
Nachdem Joseph Nicéphore Niéce mit seinem neuen Verfahren für viel Aufsehen sorgte, dauerte es nicht lange und Louis Daguerre präsentierte seine Daguerreotypie-Kamera. Anders als bei der Erfindung davor, dauerte das Erstellen eines Bildes nun weniger als 10 Minuten, was den Weg für die heutige Fotografie ebnete. Auch heute, fast 200 Jahre später, sind die Daguerreotypie-Kameras noch in Umlauf und bei Sammlern sehr beliebt. Im Jahr 2007 erwarb ein anonymer Bieter in Wien ein Modell für rund 800.000 Euro, was die Kamera zum teuersten jemals verkauften Modell macht.
Kein Reichtum für den Erfinder der Kamera! Stattdessen: Eine kleine Rente auf Lebzeiten
Durch die Erfindung der Daguerreotypie gilt Louis Daguerre als Urvater der heutigen Kameratechnik, auch wenn er davon nie wirklich reich wurde. Die französische Regierung erwarb kurz nach dem Bekanntwerden die Rechte an der Technik und stellte Sie der Öffentlichkeit zur freien Verfügung. Dafür zahlte Sie dem Erfinder sowie dem Sohn seines Partners (Joseph Nicéphore Niéce) eine lebenslange Rente. Somit verdanken wir nicht nur dem Erfinder, sondern auch dem französischen König, dass wir heute immer und überall Fotos aufnehmen können.
Jede Kamera basiert auf dem menschlichen Auge, das über eine unglaubliche Lichtstärke verfügt
Der Mensch ist ein Wunderwerk, eine Schöpfung der Evolution, die vom Aufbau des Organismus perfekter nicht sein könnte. Doch wusstest du auch, dass hinter der modernen Kameratechnik nichts anderes steckt als das menschliche Auge? Von der Linse, bis zum Konzept des verdrehten Bildes, das erst in unserem Gehirn richtig dargestellt wird, ist die Kamera ein Abbild der Natur. Eines der schönsten künstlerischen Elemente der Fotografie ist der Unterschied zwischen dem Schärfe- sowie dem Unschärfebereich. Das als Bokeh bezeichnete Mittel stellt das Motiv besonders scharf heraus, während der Hintergrund verschwommen ist. Je kleiner die Blende der Kamera, desto schärfer und je größer die Blende, desto unschärfer ist das Bild. Techniker schauten sich dies beim menschlichen Auge ab, das selbst über eine Blende von etwa f/8.3 bis f/2.1 verfügt und somit unglaublich lichtstark ist. Wollt ihr die Blendenzahl eures Auges einmal selbst einstellen und bewusst wahrnehmen? Haltet einen Gegenstand oder euren Finger vor euer Gesicht und fixiert diesen mit eurem Auge. Dabei wird der Hintergrund unscharf, während euer Finger oder der Gegenstand scharf dargestellt wird. Je weiter Ihr nun den Finger von eurem Gesicht fortbewegt, desto schärfer wird der Hintergrund und die Blende eures Auges wird kleiner, bzw. die f‑Zahl größer.
Deine Schokoladenseite auf Fotos? Probiere doch einmal die Linke!
Von welcher Seite zeigst du dich am liebstem auf einem Foto? Links? Rechts? Wenn du glaubst, dass die Rechte, deine Schokoladenseiten ist, dann solltest du einmal deine linke Seite ausprobieren. Die beiden Forscher Kelsey Blackburn und James Schriillo von der Wake Forest University fanden heraus, dass die linke Seite eines Menschen stets die Schönere ist und von einem selbst aber auch von anderen als attraktiver angesehen wird. Laut ihrer Theorie zeigen wir auf unserer linken Gesichtshälfte mehr Emotionen, als auf der Rechten. Das glaubst du nicht? Stell dich einmal vor den Spiegel und bewege deine Gesichtsmuskeln. Vielleicht erkennst du, dass die Linke Seite etwas ausgeprägter ist.
Das schwerste Objektiv für eine Spiegelreflexkamera wiegt 256 Kilo!
Normalerweise sollen Objektive für eine Spiegelreflexkamera möglichst handlich sein, damit Fotografen diese auch bequem herumtragen können. Es existieren zwar auch einige besonders große Modelle mit einer hohen Brennweite, doch alle sind bequem mit dem Rucksack oder einer passenden Tasche tragbar. Anders ist es beim Carl Zeiss Apo Sonnar T*, mit 256 Kilogramm, sowie einer Länge von 1,7 Metern ist es das größte Objektiv für eine herkömmliche Spiegelreflexkamera, das es auf der Welt gibt. Es wurde speziell für die Hasselblad 6x6 Mittelformat-Kamera entwickelt und wurde für einen anonymen Auftraggeber gebaut, der diese für die Fotografie in der Wildnis benötigt.
Die teuerste Kamera der Welt wechselte für 2,16 Millionen Euro den Besitzer.
Denkt ihr nun, dass die Meldung darüber schon nahezu schockierend ist? Dann haltet euch fest, denn es gibt Menschen auf dieser Welt, die besitzen eine enorme Summe Geld. Im Jahr 2012 fand eine Auktion in Wien statt, bei der eine Leica Kamera für rund 2,16 Millionen Euro versteigert wurde. Dabei handelt es sich um eine Leica 0‑Serie aus dem Jahr 1923, von der es nur sehr wenige Modelle gab. Das Startgebot lag anfangs bei 300.000 Euro und wurde von mehreren Bietern in einem wahren Preiskampf nach oben getrieben. Im November 2007 wurde ebenfalls eine Leica 0‑Serie Kamera versteigert, diese brachte jedoch lediglich 336.000 Euro ein.
Die größte Kamerasammlung der Welt zählt 4.425 Geräte!
Dilish Parekh aus Mumbai ist ein Foto-Journalist und somit auf seine Kamera angewiesen. Zahlreiche Fotografen führen rund drei bis fünf Kameras mit sich, um für jede Situation perfekt ausgerüstet zu sein. Dabei haben viele Journalisten oftmals eine etwas größere Auswahl Zuhause oder im Büro. Möchte Dilish Parekh ein Modell für seine Arbeit auswählen, kann dies jedoch einige Tage dauern. Mit 4.425 Kameras besitzt er die größte Sammlung der Welt und steht somit sogar im Guinness Buch der Rekorde. Sein ältestes Modell ist eine Briefmarkenkamera aus dem Jahre 1907.
Die USA überwachte fremde Länder schon vor dem digitalen Zeitalter mit Satelliten!
Im digitalen Zeitalter ist es für Unternehmen und Länder relativ einfach andere Nationen auszuspähen. Die letzten Ereignisse zeigten, dass auch vor Regierungen nicht zurückgeschreckt wird. Meister darin scheint die USA zu sein, denn schon vor dem digitalen Zeitalter spähte die USA die Sowjetunion aus. Sie katapultierten 20 Satelliten in die Erdumlaufbahn, die sich um die Überwachung kümmerten. Doch wie kann so etwas funktionieren, ohne auch nur einen Kilobyte an Daten zu verschwenden? Unglaube 60 Meilen an Filmmaterial wurden innerhalb der Satelliten aufgenommen und gespeichert. Mittels eines Selbstzünders traten die kleinen Überwacher schlussendlich Ihren Heimweg an und wurden über dem Pazifik von der US Airforce aufgesammelt – Überwachung 0.1 – oder so.
Kameras auf dem Mond!
Die NASA entschied sich in den 70er Jahren für die besonderen Kameras der Firma Hasselblad. Auch heute zählt der Hersteller zu den Profis und produziert besonders hochwertige und sehr teure Modelle. Aufgrund der Anpassbarkeit der Geräte waren sie geeignete Begleiter für die Astronauten auf dem Weg zum Mond. Da diese verschiedene Proben vom Mond mitbringen sollten, war die Ladung der Raumkapsel schnell zu schwer. Aus diesem Grund hinterließen sie ihre 12 Kameras auf dem Mond. Aufgrund der fehlenden Atmosphäre sollten die Kameras also auch heute noch an dem Ort liegen, an dem sie zurückgelassen wurden. Interessant wäre allerdings, ob diese bei den Verhältnissen auf dem Mond noch funktionieren. Mit 130 Grad bei Tag und ‑160 Grad bei Nacht wäre eine Funktionstüchtigkeit der Kameras eine ausgezeichnete Werbung für Outdoor-Fotografen.
Der Erfinder der lustigen Katzenbilder und Videos.
Die lustigen Bildchen sind schon lange nichts Neues mehr. Schon im Jahr 1870 entdeckte der englische Fotograf Harry Pointer, dass Katzen eine ganz spezielle Tierart sind. Von lustigen Gesichtsausdrücken bis hin zu fragwürdigen Posen, hatten Katzen alles zu bieten. Er experimentierte ein wenig und unterlegte seine Katzenbilder zusätzlich mit witzigen Phrasen, die schon im 19. Jahrhundert zahlreiche Menschen belustigten – hätte es doch damals schon Facebook gegeben, wäre er wohl der erste Internetstar geworden.
Weitere Fun Facts
- 2014 wurden mit Smartphones und richtigen Kameras mehr als 1,25 Trillionen Fotos geschossen.
- Im gleichen Jahr teilten alle Menschen weltweit miteinander mehr als 822 Milliarden Fotos über Mails oder soziale Netzwerke.
- Die professionelle Fotografie nimmt rund 3,5 Milliarden Megabyte Speicherplatz auf den Festplatten der Welt ein.
- Wir knipsen heute mehr Fotos in zwei Minuten, als die Menschheit im gesamten 19. Jahrhundert.
- 76 Prozent aller Briten, die im Jahr 2011 auf einem Foto „getagged“ wurden, waren betrunken.
- Das erste Foto aus der Luft wurde im Jahre 1858 aus einem Heißluftballon heraus aufgenommen.
- Der Vorgänger der Videokassette bestand aus 12 Teilen lichtempfindlichem Papier und wog rund 15 Pfund.
- 1979 wurde die erste Kamera mit einem eigenen Autofokus entwickelt.
- Lediglich 2 von 10 aufgenommenen Bildern werden auch ausgedruckt.
- 1856 wurde mit der „Ferrotypie“ das erste „Instantfoto“ der Welt erstellt. Das Motiv musste dafür nur 15 Sekunden absolut still sitzen und danach 15 Minuten auf das fertige Bild warten.
- „Sie drücken den Knopf und wir machen den Rest“ war der Werbeslogan der ersten Kodak Kamera im Jahr 1888.
- 1925 erblickt die erste 35mm Kamera von Leica das Licht der Welt.
- Die erste Digitalkamera erreichte eine Auflösung von 0,01 Megapixel. Heutige Modelle vertrauen auf bis zu 40 Megapixel Auflösung.
- Während im Jahr 1999 noch rund 86 Milliarden Fotos geschossen wurden, lag die Zahl im Jahr 2011 schon bei 380 Milliarden. Das entspricht einem Wachstum von 341 %.
- Im Jahr 1900 stellte Kodak eine Kamera mit dem Namen „Brownie“ vor, die lediglich 1 Dollar kostete.
- 2013 wurden auf Facebook rund 250 Millionen Fotos hochgeladen, während Instagram lediglich auf 40 Millionen Fotos kam.
- Die komplette Anzahl der Bilder auf den Servern von Facebook sind 10.000 Mal größer, als das gesamte Bilderarchiv Kongressbibliothek der USA, in der die gesamte Bildaufzeichnung der Geschichte der vereinigten Staaten lagert.
- James Clerk Maxwell schoss bereits im Jahr 1861 das erste Farbfoto der Welt. Er erstellte drei Fotos mit einem rot‑, einem blau‑, sowie einem gelb-Filter. Die drei Bilder kombinierte er miteinander, wodurch ein Farbfoto entstand.
- Das längste Negativ der Welt wurde im Jahr 2010 von Esteban Pastorino aufgenommen und misst satte 39,3 Meter.
- Das erste Patent für eine Panorama Kamera wurde im Jahr 1843 von Joseph Puchberger angemeldet. Die Kamera konnte mit einem 8‑Zoll Objektiv satte 150° abdecken.
- Das älteste Foto der Welt, auf dem ein Mensch zu sehen ist, entstand in Paris. Auf Bild siehst du, wie einem Menschen die Schuhe geputzt werden.
- 2012 wurden 37% aller Fotos in den USA mit einem Smartphone gemacht. Im Jahr 2015 soll die Zahl auf 50% heranwachsen.