Experten-Tipps

Auf dieser Seite verraten Euch Fotografie-Experten ihre Tipps rund ums Knipsen.

Wie erstel­le ich ein Panoramabild?

Mar­tin Wol­fert von „Licht­träu­mer”

Mar­tin Wol­fert ist Foto­graf und betreibt den Foto­gra­fie-Blog Licht­träu­mer:

„Ehe ich mich die­ser The­ma­tik zuwen­de, möchte ich die Begriff­lich­keit des „Pan­ora­ma­bil­des“ defi­nie­ren, die als Grund­la­ge für die­ses Tuto­ri­al die­nen soll.  Im Grun­de sind Pan­ora­ma­bil­der Visua­li­sie­run­gen eines gro­ßen Betrach­tungs­win­kels. Dabei sprengt die­ser Betrach­tungs­win­kel die „üblichen“ Foto-Pro­por­tio­nen wie z.B. 1:1, 2:3 oder auch 3:4. Die Beschnei­dung eines Bil­des, mit die­sen aufgeführten Pro­por­tio­nen foto­gra­fiert, in ein 1:2 For­mat stellt kein Pan­ora­ma­bild im Sin­ne die­ses Tuto­ri­als dar.

Ein Pan­ora­ma­bild im Sin­ne die­ses Tex­tes ist die Sum­me von Ein­zel­bil­dern im Hoch­kant­for­mat, die mit Hil­fe einer Smart­phone-App, Systemkamera-Funktionalität oder aus Ein­zel­bil­dern mit einer DSLR und einer soge­nann­ten „Stit­ching-Soft­ware“ am PC oder Lap­top zusam­men­ge­baut werden.

Pan­ora­ma­bil­der mit dem Smartphone 

Die ein­fachs­te Art ein Pan­ora­ma­bild zu foto­gra­fie­ren ist sicher­lich, das Smart­phone dafür zu benut­zen. Das ist überall dabei und die Ergeb­nis­se sind, je nach Motiv, recht brauchbar.
Drei Pan­ora­ma-Apps, basie­rend auf einem iPho­ne 5, möchte ich vorstellen:

  • Die Panoramafunktionalität der Stan­dard Apple iOS Photo-App
  • Die Pho­to­Sphe­re-App von Goog­le (gibt es auch für Android-Smartphones)
  • Die DMD Pan­ora­ma-App (kos­ten­pflich­tig, auch für Android-Smart­phones erhältlich)

Die Stan­dard Apple iOS Photo-App 

 Die Pan­ora­ma­funk­ti­on ver­birgt sich nach dem Öffnen der Foto-App unter „Pano“. Es erscheint das Bild der ein­ge­bau­ten Kame­ra, überlagert von einem Bereich, in dem ein wei­ßer Pfeil auf einer dünnen Füh­rungs­li­nie zu sehen ist. Nach einem Klick auf den Auslöser, schwenkt man das iPho­ne mit ruhi­ger Hand nach rechts. Dabei soll­te man dar­auf zu ach­ten, dass der Pfeil die Führungslinie nicht all­zu sehr verlässt. Ein erneu­ter Klick auf den Auslöser stoppt die Auf­nah­me. Das Pan­ora­ma­bild steht danach in der iPho­ne Gale­rie zur Verfügung.

Pho­to­Sphe­re-App von Google

Die kos­ten­lo­se Pho­to­Sphe­re-App von Goog­le bie­tet deut­lich bes­se­re opti­sche Hil­fen für das Auf­neh­men eines Pan­ora­ma­bil­des an als die iOS Pho­to-App. So bekommt der Anwen­der ein vier­ecki­ges Ras­ter­for­mat mit einem recht gro­ßen oran­gen Punkt in der Mit­te ange­bo­ten. Damit lässt sich da iPho­ne ziem­lich genau aus­rich­ten, Feh­ler beim spä­te­ren Zusam­men­bau­en der Ein­zel­auf­nah­men wer­den somit mini­miert. Mit der Pho­to­Sphe­re-App las­sen sich auch vollsphärische Pan­ora­men, also 360x180°, auf­neh­men. Auch hier lan­den die fer­ti­gen Pan­ora­ma­bil­der in der iPho­ne Gale­rie. Zusätzlich kann man die Pan­ora­ma­bil­der mit Geo­tags ver­se­hen und veröffentlichen.

google-photosphere-app

DMD Pan­ora­ma-App

Die DMD Pan­ora­ma-App kos­tet 1,99€ und bie­tet (gegen Auf­preis) zusätzlich eine HDR Funk­ti­on an. Sehr sinn­voll fin­de ich die Möglichkeit, die Belich­tung der Ein­zel­bil­der zu sper­ren. So ver­rin­gern sich Pro­ble­me beim Überblenden der Ein­zel­bil­der zum resul­tie­ren­den Panorama.
Als opti­sches Hilfs­mit­tel zum Aus­rich­ten des iPho­nes bie­tet die DMD Pan­ora­ma-App eine „Ying-Yang“ Form an. Damit klappt die Aus­rich­tung des iPho­nes ähnlich gut wie mit der Pho­to­Sphe­re-App von Goog­le. Die resul­tie­ren­den Pan­ora­men können in der iPho­ne Gale­rie gespei­chert oder über sozia­le Netz­wer­ke geshart werden.

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Pan­ora­ma­bil­der mit dem Smart­phone – mei­ne Conclusio 

 Mein kla­rer Favo­rit ist die DMD Pan­ora­ma-App. Mit dem optio­na­len HDR-Fea­ture bekommt man für 3,98€ eine iPho­ne Pan­ora­ma-App die brauch­ba­re Resul­ta­te erzielt und intui­tiv zu bedie­nen ist. Her­aus sticht auf jeden Fall die Möglichkeit, die Belich­tung der Ein­zel­bil­der zu fixieren.
Gene­rell soll­te man bei allen Pan­ora­ma-Apps auf das Pan­ora­ma­mo­tiv ach­ten, um Feh­ler beim Zusam­men­bau­en (stit­chen) der Ein­zel­bil­der zu einem Pan­ora­ma zu mini­mie­ren. Alle drei Apps sind recht ein­fach zu bedie­nen, las­sen jedoch manu­el­le Ein­stel­lun­gen wie Fokus, ISO, Blen­de, Belich­tungs­zeit und Weiß­ab­gleich vermissen.

Pan­ora­ma­bil­der mit der Systemkamera

Vie­le Sys­tem­ka­me­ras brin­gen eine ein­ge­bau­te Pan­ora­ma­funk­ti­on mit. Die Funk­ti­ons­wei­sen wer­den sich von Kame­ra­mar­ke zu Kame­ra­mar­ke unter­schei­den. Ich möch­te an die­ser Stel­le die ein­ge­bau­te Pan­ora­ma­funk­ti­on mei­ner Fuji X100 vor­stel­len. Grund­sätz­lich haben Sys­tem­ka­me­ras im Ver­gleich zu Smart­phones neben dem grö­ße­ren Sen­sor den Vor­teil, dass Ein­stel­lun­gen wie Brenn­wei­te, Fokus, Blen­de, Belich­tungs­zeit und Weiß­ab­gleich manu­ell ein­stell­bar sind. Ver­lässt man also sei­ne Kom­fort­zo­ne und nutzt die­se manu­el­len Ein­stel­lun­gen, hat man in punk­to Bild­qua­li­tät schon mal ein gutes Stück des Weges zurückgelegt.

Das Auf­ste­hen von der Kom­fort­couch ist gar nicht so schwer wie man denkt, kann man das neu erwor­be­ne Wis­sen doch auch außer­halb der Pan­ora­ma­fo­to­gra­fie einsetzen.

fuji-x100-panoramafunktion

Der fol­gen­de Teil „Ver­las­sen der Auto­ma­tik-Kom­fort­zo­ne“ gilt eins zu eins auch für den drit­ten Teil des Tuto­ri­als: „Ein­fa­che Pan­ora­men mit der DSLR aus der Hand“

War­um sich das Ver­las­sen der Auto­ma­tik-Kom­fort­zo­ne lohnt, möch­te ich ger­ne für jeden Punkt kurz erklären.

  • Brenn­wei­te: wenn die Sys­tem­ka­me­ra / DSLR ein Zoom­ob­jek­tiv hat, soll­te zwin­gend dar­auf geach­tet wer­den, die Zoom­funk­tio­na­li­tät nicht zu nut­zen, da ansons­ten das Pan­ora­ma­bild nicht zusam­men­ge­baut wer­den kann.
  • Blen­de, Belich­tungs­zeit, Weiß­ab­gleich, ISO: möch­te man Strei­fen im Pan­ora­ma­bild, her­vor­ge­ru­fen durch Hel­lig­keits­un­ter­schie­de im Pan­ora­ma­bild, ver­mei­den, soll­ten Zeit‑, Blenden‑, Pro­gramm- oder Motiv­au­to­ma­tis­men abge­schal­tet werden.
  • Fokus: als ein­fa­ches Hilfs­mit­tel hat es sich bewährt, auf einen Punkt zu fokus­sie­ren, der auf ca. 1/3 der maxi­ma­len Ent­fer­nung zwi­schen Kame­ra und „unend­lich“ des Moti­ves befin­det. Danach wird der Auto­fo­kus abge­schal­tet, damit die Kame­ra beim Schwen­ken nicht auf unter­schied­li­che Ent­fer­nun­gen fokussiert.
  • Blen­de: die Gret­chen­fra­ge nach der opti­ma­len Blen­de lässt sich meist mit einem kur­zen Blick in die tech­ni­sche Doku­men­ta­ti­on des ein­ge­setz­ten Objek­ti­ves beant­wor­ten. Bei fest ver­bau­ten Objek­ti­ven hilft ein Blick in die tech­ni­sche Doku­men­ta­ti­on der Kame­ra. Als Richt­wert mag das Wis­sen genü­gen, dass die meis­ten Objek­ti­ve ihre opti­ma­le Schär­fe zwi­schen Blen­de 5.6 und 11 haben. Mit einer mitt­le­ren Blen­de von 8 kann man daher nichts falsch machen.

Wie fin­det man nun die opti­ma­le Kom­bi­na­ti­on von Blen­de und Belichtungszeit?

Ein Pan­ora­ma­bild zeigt einen sehr brei­ten Bild­win­kel. Die Wahr­schein­lich­keit von gro­ßen Hel­lig­keits­un­ter­schie­den in die­sem Blick­win­kel durch Son­ne, Fens­ter oder ande­rer Licht­quel­len ist sehr groß. Daher hat man, neben dem Ein­satz der HDR-Tech­nik, nur die Mög­lich­keit zu „mit­teln“. Hier­zu misst man die hells­te und die dun­kels­te Stel­le des Pan­ora­ma­mo­ti­ves mit der Zeit­au­to­ma­tik – also z.B. mit vor­ein­ge­stell­ter Blen­de (8) und fixem ISO-Wert – merkt sich die jewei­li­ge Belich­tungs­zeit und bil­det einen Mit­tel­wert dar­aus. Die­se mitt­le­re Belich­tungs­zeit wird dann manu­ell eingestellt.

Zurück zur ein­ge­bau­ten Pan­ora­ma­funk­tio­na­li­tät der Fuji X100, bzw. zu Pan­ora­men mit der Systemkamera.

Bei der Fuji X100 ver­birgt sich die Pan­ora­ma­funk­tio­na­li­tät unter dem „Dri­ve-Menü“. Lei­der bie­tet sich hier nur die Mög­lich­keit, Pan­ora­men mit einem Win­kel von 120 und 180 Grad zu erstel­len.  Als visu­el­les Hilfs­mit­tel bie­tet die Pan­ora­ma­funk­ti­on der X100 den bekann­ten Pfeil und eine Linie an, die beim Schwenk der Kame­ra nach rechts mög­lichst deckungs­gleich zu hal­ten sind. Im Gegen­satz zu den vor­ge­stell­ten Smart­phone-Apps erwar­tet die Pan­ora­ma-Funk­ti­on der X100 einen „opti­mal getim­ten“ Schwenk der Kame­ra; schwenkt man die Kame­ra zu lang­sam oder zu schnell nach rechts, wird die Erstel­lung des Pan­ora­mas unterbrochen.

Das resul­tie­ren­de Bild wird im JPG For­mat auf der Spei­cher­kar­te abge­legt. Die Fuji X100 imple­men­tiert die Pan­ora­ma­funk­ti­on schein­bar nicht als Ein­zel­bild­auf­nah­me, son­dern eher als eine Art Stream, der zusam­men­ge­baut und als Bild abge­legt wird. Für die X100 gespro­chen ist das Ergeb­nis eher ernüch­ternd, und bewegt sich in Punk­to Qua­li­tät auf dem Niveau der iOS Foto-App und der DMD Panorama-App.

Ein­fa­che Pan­ora­men mit der DSLR aus der Hand

Wie bereits erwähnt baut die­se Tech­nik auf die Informationen/Basics aus dem Kas­ten­ein­schub „Ver­las­sen der Auto­ma­tik-Kom­fort­zo­ne“ auf und braucht für ein gutes Ergeb­nis ein wenig Trai­ning, einen defi­nie­ren Work­flow und zusätz­li­che Stit­ching-Soft­ware, auf die ich spä­ter kurz ein­ge­hen werde.

Für Pan­ora­men mit der DSLR aus der Hand benö­tigt man ein mög­lichst weit­wink­li­ges Objek­tiv. Für das gezeig­te Bild­bei­spiel, wur­den die neun Ein­zel­bil­der mit einem Nikon 16–35 / F4.0 Objek­tiv bei 16mm und einer Voll­for­mat DSLR aufgenommen.

Bei Pan­ora­men aus der Hand gilt es, neben den Basics, zwei wich­ti­ge Punk­te zu beachten:

  • Über­lap­pung der Ein­zel­bil­der – in der Regel sind 25–30% aus­rei­chend. Fällt die­se groß­zü­gi­ger aus ist das nicht so schlimm.
  • Mit­hil­fe der hori­zon­ta­len und ver­ti­ka­len Lini­en im Sucher­feld der DSLR kann man sich in Bezug auf die Über­lap­pung und eine mög­lichst gleich­mä­ßi­ge hori­zon­ta­le Lini­en­füh­rung bei der Auf­nah­me der Ein­zel­bil­der gut orientieren.

dslr-panorama-horizont

Idea­ler­wei­se foto­gra­fiert man die Ein­zel­bil­der im Roh­da­ten-For­mat (RAW), um für den anste­hen­den Nach­be­ar­bei­tungs-Work­flow eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Aus­gangs­ba­sis zu haben. Wenn Sie kei­ne Mög­lich­keit haben, die Bil­der im RAW For­mat nach­zu­be­ar­bei­ten, dann foto­gra­fie­ren Sie im JPG Format.
Ein mög­li­cher, für mich idea­ler Work­flow sieht wie folgt aus:

  • Auf­nah­me der Ein­zel­bil­der im RAW Format
  • Import und Bear­bei­tung in Ligh­t­room, oder einer ähn­li­chen Software
  • Export der Ein­zel­bil­der als 16-Bit TIF-Datei
  • Import der 16-Bit TIF Bil­der in eine Stitching-Software
  • Stit­chen des Panoramas
  • Export des Pan­ora­mas als 16-Bit TIF-Datei
  • Nach­be­ar­bei­tung in Pho­to­shop, oder einer ähn­li­chen Software
  • Export z.B. als JPG Datei für die Ver­wen­dung des Pan­ora­mas auf einer Webseite

Was ist „stit­chen“ und wel­che Soft­ware benö­ti­ge ich dazu?

Der Begriff des Stit­chens kommt aus dem eng­li­schen und bedeu­tet nichts ande­res als „zusam­men­nä­hen“.
Inzwi­schen gibt es eine gro­ße Aus­wahl an Pro­gram­men, mit denen Pan­ora­men gestitcht wer­den kön­nen. Mit der aktu­ells­ten Ver­si­on sogar mit  Ado­be Ligh­t­room  CC 2015 oder seit län­ge­rem auch in Ado­be Pho­to­shop. Damit funk­tio­niert das Stit­chen recht gut. Bei­de Ado­be Pro­gram­me zei­gen dabei Schwä­chen bei kom­pli­zier­te­ren Pan­ora­ma­mo­ti­ven, auch dau­ert die Erzeu­gung eines Pan­ora­mas län­ger als bei spe­zia­li­sier­ter Stitching-Software.

Spe­zia­li­sier­te Stit­ching-Soft­ware; ein sicher­lich nicht voll­stän­di­ger Überblick:

  • Kolor Auto­pa­no: http://www.kolor.com/autopano/
  • PTGui: http://www.ptgui.com
  • Pan­ora­ma­Stu­dio: http://www.tshsoft.de/de
  • Hugin *) : http://hugin.sourceforge.net
  • Auto­Stitch *) : http://www.cs.bath.ac.uk/brown/autostitch/autostitch.html

*) Kos­ten­lo­se Software

Ich selbst arbei­te seit sehr vie­len Jah­ren aus­schließ­lich mit PTGui. Das ist mei­ner Mei­nung nach die bes­te Stit­ching-Soft­ware. Pan­ora­ma­Stu­dio und Kolor Auto­pa­no habe ich in der Ver­gan­gen­heit inten­siv ange­tes­tet, und kei­ne Grün­de für einen Wech­sel gefunden.”

 

Ste­phan Wies­ner von „Pro­jekt 365 Fotos”

Ste­phan Wies­ner ist Foto­graf aus Bern in der Schweiz. Auf You­tube und sei­nem Blog gibt es eine gros­se Rei­he von Tuto­ri­als und Pro­dukt­vor­stel­lun­gen rund um die Fotografie:

„Pan­ora­ma-Fotos erlau­ben es, mehr Land­schaft zu zei­gen, als die mit einem nor­ma­len Foto mög­lich ist. Dazu wer­den meh­re­re Fotos geschos­sen und dann zu einem sehr brei­ten oder hohen Foto zusam­men­ge­fügt. Die Erstel­lung von ein­fa­chen Pan­ora­mas ist mit moder­nen Kame­ras sehr ein­fach: Wie man es vom Smart­phone gewöhnt ist, kann man bei vie­len Kame­ras in den Pan­ora­ma-Modus wech­seln und die Kame­ra ein­fach schwen­ken, den Rest erle­digt dann die Kame­ra. Wer mehr Kon­trol­le haben möch­te oder kei­nen Pan­ora­ma-Modus hat, muss selbst Hand anle­gen. Es gibt spe­zi­el­le Sta­tiv­köp­fe für die pro­fes­sio­nel­le Auf­nah­me von Pan­ora­mas. Die­se kön­nen jedoch schnell sehr teu­er wer­den und blei­ben daher eher den Pan­ora­ma-Pro­fis vorbehalten.

Schwenk-Panorama vom Mönch, 4099m (Sony DSC-HX5V)

Schwenk-Pan­ora­ma vom Mönch, 4099m (Sony DSC-HX5V)

In die­sem Bei­trag möch­te ich zei­gen, wie man ohne Ein­satz spe­zi­el­ler Hard­ware Pan­ora­mas erstel­len kann. Das Zusam­men­fü­gen der Bil­der zu einem Pan­ora­ma zei­ge ich anhand von Ado­be Ligh­t­room. Das Vor­ge­hen ist bei ande­rer Soft­ware ähnlich.

Bern am Morgen: Häufig kann man mit einem Foto nicht die gesamte Szenerie einfangen

Bern am Mor­gen: Häu­fig kann man mit einem Foto nicht die gesam­te Sze­ne­rie einfangen

Bern am Morgen: Mit einem Panoramaschwenk hingegen ist dies kein Problem (Sony RX100 MIII im Panorama-Modus)

Bern am Mor­gen: Mit einem Pan­ora­ma­schwenk hin­ge­gen ist dies kein Pro­blem (Sony RX100 MIII im Panorama-Modus)

Panorama Schwenk in der Kamera

Pan­ora­ma Schwenk in der Kamera

Manueller Modus

Manu­el­ler Modus

Auf­neh­men im manue­len Modus

Das manu­el­le Foto­gra­fie­ren erlaubt es, vol­le Kon­trol­le über Belich­tung und Tie­fen­schär­fe­ver­lauf zu erlan­gen. Dazu wäh­len Sie den M‑Modus ihrer Kame­ra und stel­len Blen­de, Ver­schluss­zeit und ISO auf die gewünsch­ten Wer­te ein. Wich­tig ist, dass alle drei Wer­te ein­ge­stellt wer­den, sonst sind die Fotos unter­schied­lich hell und kön­nen nicht zu einem Pan­ora­ma zusam­men­ge­setzt werden.

 

 

Bergsee in den Alpen, unterschiedliche Belichtung führt zu überstrahlten Bereichen am rechten Rand (12 Fotos in Photoshop zusammengesetzt, Canon 400D)

Berg­see in den Alpen, unter­schied­li­che Belich­tung führt zu über­strahl­ten Berei­chen am rech­ten Rand (12 Fotos in Pho­to­shop zusam­men­ge­setzt, Canon 400D)

Dann wäh­len Sie den manu­el­len Fokus. Andern­falls kann es pas­sie­ren, dass unter­schied­li­che Berei­che in den Fotos im Fokus sind, was die Erstel­lung eines Pan­ora­mas ver­hin­dern würde.

Tipp: Blen­de 8 wäh­len, ISO 100 oder 200 und die Belich­tung solan­ge ver­än­dern, bis das Bild die gewünsch­te Hel­lig­keit hat. Hier bewährt es sich, ein Sta­tiv zu ver­wen­den, denn dann kön­nen Sie die Belich­tungs­zeit frei wäh­len, ohne Angst vor einem Ver­wa­ckeln zu haben.

Engadin, Schweiz: Panorama aus 6 Einzelfotos (Sony A6000)

Enga­din, Schweiz: Pan­ora­ma aus 6 Ein­zel­fo­tos (Sony A6000)

9Auf­neh­men mit groß­zü­gi­ger Überschneidung

Um ein Pan­ora­ma zusam­men­zu­fü­gen, müs­sen Sie eine Rei­he von Fotos mit groß­zü­gi­ger Über­schnei­dung auf­neh­men. Als Faust­re­gel ver­wen­de ich: ca. 1/5 des Bil­des soll­te sich über­schnei­den, dann kann die Soft­ware die Über­gän­ge gut erken­nen. Ach­ten Sie dar­auf, die Fotos mög­lichst gleich­mä­ßig ent­lang einer ima­gi­nä­ren Linie auf­zu­neh­men, ganz so als ob Sie den Auto­ma­tik-Pan­ora­ma­schwenk-Modus ver­wen­den würden.

Meist bewährt es sich, auch im Hoch­for­mat zu arbei­ten, statt im Quer­for­mat. Sonst erhal­ten Sie ein eher fla­ches Pan­ora­ma Foto oder müs­sen zwei Rei­hen auf­neh­men, was schnell zu sehr vie­len Fotos füh­ren kann.

Zusam­men­fü­gen zu einem Pan­ora­ma in Lightroom

In Ligh­t­room wäh­len Sie die ein­zel­nen Fotos aus und mit einem Rechts-Klick kön­nen Sie die Fotos zu einem Pan­ora­ma zusam­men­fü­gen. Bei ande­re Soft­ware schau­en Sie bit­te in das ent­spre­chen­de Hand­buch, das Vor­ge­hen wird ähn­lich sein.

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Tipps für inter­es­san­te Panoramafotos

Nut­zen Sie Ihre Hand, um den Anfang und das Ende eines Pan­ora­mas zu mar­kie­ren. Das macht die Aus­wer­tung spä­ter einfacher!

Ver­su­chen Sie ein­mal eine Land­schafts­auf­nah­me bei dra­ma­ti­schem Wet­ter als Pan­ora­ma zu foto­gra­fie­ren. Wird die­ses noch in BW umge­wan­delt, so kann es noch dra­ma­ti­scher wirken.

Landschaftsfotos können durch eine BW Umwandlung noch dramatischer wirken

Land­schafts­fo­tos kön­nen durch eine BW Umwand­lung noch dra­ma­ti­scher wirken

Mit­tels einer Rei­he von Fotos kön­nen Sie auch eine Per­son mit in ihr Pan­ora­ma auf­neh­men. Dazu fokus­sie­ren Sie die Per­son, stel­len auf manu­el­len Fokus und manu­el­le Ein­stel­lun­gen und schwen­ken dann die Kame­ra. Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie die Per­son auf einem Foto kom­plett drauf haben, sonst kann es pas­sie­ren, dass die­se nicht opti­mal zusam­men­ge­setzt wird, was unschön aussieht.

Die­se soge­nann­te Bre­ni­zer-Metho­de erläu­te­re ich in die­sem Video ausführlich.”

Schneeschuhtour in den Alpen: Panorama mit Person (Sony A6000)

Schnee­schuh­tour in den Alpen: Pan­ora­ma mit Per­son (Sony A6000)

Panorama mit Person (Canon 6D)

Pan­ora­ma mit Per­son (Canon 6D)