DIE GESCHICHTE DER KAMERA

Die Kamera hat bereits eine jahrzehntelange Geschichte vorzuweisen. Verfolgt den Weg vom Ursprung der Fotografie bis hin zum digitalen Zeitalter.

Informationen in kürze:

Im Jahr 1990 fielen 100% aller entwickelten Fotos auf die analoge Fotografie zurück und sogar 10 Jahre später entsprangen noch immer 99% aller Fotos einer analogen Kamera. Im Jahr 2011 lag der Anteil der analogen Fotografie schon nur noch bei 1,05%. Die digitalen Fotoapparate eroberten den Markt. Während wir vor 200 Jahren noch mindestens acht Stunden für die Entwicklung eines Fotos benötigten, dauert es im Jahr 2015 lediglich den Bruchteil einer Sekunde. Das Erstellen von Bildern, egal ob professionell oder privat, ist für den einen das tägliche Brot und für den anderen ein kreatives Hobby. Wie die Technologien in vielen anderen Bereichen machte auch die Kameratechnik eine spannende Entwicklung durch und wurde im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Element unserer heutigen Zeit. Begleite uns auf unserer Reise durch die Zeit der Fotografie und entdecke alle Höhen und Tiefen sowie den sich immer weiter entwickelnden Fortschritt.

Das 21. Jahr­hun­dert — Foto­gra­fie gehört zum Alltag 

Vom „Knip­sen“ bis hin zur Kunst oder öko­no­mi­schen Aspek­ten, das Foto­gra­fie­ren ist aus unse­rer Zeit nicht mehr weg­zu­den­ken. Bil­der sagen mehr als 1000 Wor­te und das sehen wir täg­lich auf vie­len Inter­net­sei­ten, Social Media-Kanä­len und auch in Zei­tun­gen. Ohne Bil­der wäre das moder­ne Leben trist und grau. Smart­phones und Tablets revo­lu­tio­nier­ten die Welt der Foto­gra­fie zusätz­lich und bescher­ten uns eine neue Art der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Wäh­rend wir ein Bild heu­te in Win­des­ei­le mit einem Fin­ger­tipp oder einem Knopf­druck schie­ßen, dau­er­te es noch vor 200 Jah­ren fast acht Stun­den, bis ein Ergeb­nis sicht­bar wurde.

 

Aris­to­te­les und die Ent­de­ckung der Fotografie

Um die Geschich­te der Kame­ra zu erzäh­len, muss man bis in die Zeit der alten Grie­chen zurück­ge­hen. Aris­to­te­les gehört heu­te zu den bekann­tes­ten Phi­lo­so­phen der Anti­ke, da er der Mensch­heit mit sei­nen Stu­di­en und Theo­rien zu Gesell­schaft und Zusam­men­le­ben vie­le Wege ebne­te. Laut alten Auf­zeich­nun­gen war er außer­dem der Ers­te, der das Prin­zip der spä­te­ren Kame­ra erkann­te. Licht, das durch ein Loch in einen dunk­len Raum ein­tritt, wird auf der ande­ren Sei­te auf dem Kopf dar­ge­stellt. Die­se Art der Pro­jek­ti­on schrieb er in der apo­kry­phen Schrift „pro­ble­ma­ta phy­si­ca“ nie­der und ebne­te somit den Weg der dar­auf fol­gen­den Came­ra Obscu­ra, die vor allem Künst­lern und Malern eine erheb­li­che Ver­ein­fa­chung Ihrer Arbeit bescher­te. Rund 1000 Jah­re spä­ter wer­kel­te auch der Ara­ber „Alha­zen“ an den ers­ten Ver­su­chen einer Loch­ka­me­ra, auch wenn er ledig­lich an der Abbil­dung der Natur und weni­ger an der von Men­schen inter­es­siert war. Kon­zept und Tech­nik stan­den somit fest und wur­den im Mit­tel­al­ter wei­ter verfeinert.

 

Der Ursprung der Foto­gra­fie — Die Came­ra Obscura 

Anfangs war die Came­ra Obscu­ra kein Gerät zur Erstel­lung von Bil­dern, son­dern viel­mehr eine wun­der­ba­re Mög­lich­keit für Astro­no­men die Son­nen­fle­cken und Son­nen­fins­ter­nis­sen ohne Gesund­heits­ri­si­ken zu beob­ach­ten. Wäh­rend sie vor­her mit dem blo­ßen Auge in die Son­ne bli­cken muss­ten, konn­ten sie das Licht nun in der Came­ra Obscu­ra ein­fan­gen und schütz­ten sich somit vor den schäd­li­chen Strah­len. Im 15. Jahr­hun­dert wid­me­te sich auch Leo­nar­do da Vin­ci dem Kon­strukt und fand eine ähn­li­che Tech­nik beim mensch­li­chen Auge her­aus. Auch hier wird das Licht in der Lin­se gestreut und erst in unse­rem Gehirn zum kor­rek­ten Bild zusam­men­ge­setzt. Hin­zu kam die Mög­lich­keit der Schlei­fe­rei von Glas, wodurch es den Hand­wer­kern im Mit­tel­al­ter mög­lich war, auf­wän­di­ge Lin­sen für die Came­ra Obscu­ra her­zu­stel­len. Das ver­bes­ser­te nicht nur die Licht­aus­beu­te, son­dern auch die Qua­li­tät des erzeug­ten Bil­des. Die ers­te Erwäh­nung des Ein­sat­zes einer geschlif­fe­nen Lin­se in der Came­ra Obscu­ra gab es im Werk “La pra­ti­ca del­la per­sept­ti­va” vom Opti­ker und Mathe­ma­ti­ker Danie­le Matteo Alvi­se Barbaro.

Im 17. Jahr­hun­dert folg­te schließ­lich eine ers­te Art der Spie­gel­re­flex­ka­me­ra, wie wir sie heu­te ken­nen. Opti­ker und Erfin­der Johann Zahn kon­stru­ier­te die ers­te trag­ba­re Came­ra Obscu­ra, in der er einen Spie­gel in 45 ° Win­kel zur Lin­se anbrach­te, der das Bild auf eine Matt­schei­be dar­über pro­ji­zier­te. Dort konn­ten Maler und Künst­ler das Bild bequem abzeich­nen und bei­spiels­wei­se für Gebäu­de oder künst­le­ri­sche Wer­ke nut­zen. Ohne die­se Tech­nik wären heu­ti­ge Spie­gel­re­flex­ka­me­ras nicht denk­bar. Auch zahl­rei­che Kunst­wer­ke aus dem Hoch- und Spät­mit­tel­al­ter oder der Renais­sance wären ohne die moder­ne Tech­nik nicht mög­lich gewe­sen, da die Pro­jek­tio­nen oft­mals als Zei­chen­hil­fe nötig waren.

 

Der Durch­bruch — Das ers­te Foto der Welt 

Den letzt­end­li­chen Durch­bruch erfuh­ren die Foto­gra­fie und die Kame­ra­tech­nik im Jahr 1826 als Joseph Nicé­pho­re Nièp­ce das ers­te Foto „knips­te“. Mit­hil­fe einer Came­ra Obscu­ra bann­te er das Licht auf eine, mit Natur­asphalt bestück­te, Zinn­plat­te. Den Asphalt lös­te er zuvor in Laven­del­öl, was ihn weich und geschmei­dig mach­te. Durch die 8‑stündige Fokus­sie­rung mit­tels der Came­ra Obscu­ra auf der Plat­te ent­stand ein ers­tes Bild, wäh­rend der Asphalt auf der Zinn­plat­te aus­här­te­te. Nach dem Aus­wa­schen in Laven­del­öl und Petro­le­um fixier­te Nièp­ce das Bild auf der Plat­te und mach­te es bestän­dig. Lei­der schei­ter­te sein Ver­such die­se Metho­de der Öffent­lich­keit schmack­haft zu machen, wodurch das Bild für lan­ge Zeit in Ver­ges­sen­heit geriet. Heu­te könnt ihr das Foto mit dem Titel “Blick aus dem Arbeits­zim­mer” in der Uni­ver­si­ty of Texas, die es dem Foto­gra­fen und Samm­ler Hel­mut Gerns­heim abge­kauft hat, im Ori­gi­nal bestau­nen. Ledig­lich für die Aus­stel­lung „Die Geburts­stun­de der Foto­gra­fie“ war es für ein hal­bes Jahr in Mann­heim zu sehen.

Nièp­ce woll­te mit dem Miss­erfolg sei­ner ers­ten Foto­gra­fie nicht leben und ent­wi­ckel­te im Lau­fe der nächs­ten Jah­re wei­te­re Ver­fah­ren zur Erstel­lung von Bil­dern. Dafür schloss er sich mit dem fran­zö­si­schen Maler und Erfin­der Lou­is Daguer­re zusam­men. Laut zahl­rei­cher Auf­zeich­nun­gen tausch­ten bei­de im Jahr 1829 zahl­rei­che Brie­fe und Ideen über neue Ver­fah­ren aus, um bes­se­re Tech­ni­ken zur Erstel­lung von Foto­gra­fien zu ent­wi­ckeln. 1833 starb Nièp­ce schließ­lich und hin­ter­ließ der Mensch­heit ein Ver­fah­ren, dass die Welt ver­än­dern soll­te. Denn Lou­is Daguer­re griff die Helio­gra­fie, wie Nièp­ce sie bezeich­ne­te, auf und ent­wi­ckel­te mit der Daguer­reo­ty­pie das ers­te markt­rei­fe Ver­fah­ren zum Erstel­len von Bildern.

 

Wei­te­re Ent­wick­lun­gen — Das Daguerreotypie-Verfahren

Nièp­ce ebne­te Anfang bis Mit­te des 19. Jahr­hun­derts den Weg für die end­gül­ti­ge Foto­gra­fie und ver­half somit Lou­is Daguer­re zur Erfin­dung sei­nes Lebens. Daguer­re arbei­te­te nach dem Tod von Nièp­ce zwar mit des­sen Sohn wei­ter an einer neu­en Erfin­dung, doch sei­ne eige­ne Erfin­dung war völ­lig anders als die sei­nes Partners.

Basie­rend auf der Licht­emp­find­lich­keit von Sil­ber­ha­lo­ge­ni­den konn­te der Foto­graf mit­tels der neu­en Tech­nik sogar feins­te Kon­tu­ren sicht­bar machen. Selbst mit einer Lupe war es mög­lich ein­zel­ne Ebe­nen und Tei­le des Bil­des zu ent­zif­fern, was bei Nièp­ces Tech­nik nicht mög­lich war. Foto­gra­fen, die die­se Tech­no­lo­gie nutz­ten, polier­ten vor­erst die ver­sil­ber­ten Kup­fer­plat­ten und mach­ten sie durch die Ein­wir­kung von Jod­dampf licht­emp­find­lich. Im Lau­fe der Zeit waren auch Brom- und Chlor­dämp­fe ein belieb­tes Mit­tel, da die­se Che­mi­ka­li­en die Licht­emp­find­lich­keit zusätz­lich erhöh­ten. Auf der Plat­te bil­de­te sich, nach der Ein­wir­kung der Dämp­fe, Sil­beriodid bzw. Sil­ber­bro­mid. Die vor­be­rei­te­te Plat­te setz­ten Foto­gra­fen in eine Box, die über ein eige­nes Objek­tiv Licht auf die Plat­te fal­len ließ. Dar­auf pro­ji­zier­te die Lin­se des Objek­tivs ein sei­ten­ver­kehr­tes Bild, das schluss­end­lich die fer­ti­ge Foto­gra­fie dar­stell­te. Das Bild ent­stand durch die Redu­zie­rung des Sil­ber­ha­lo­ge­nid zu metal­li­schem Sil­ber. Die Ent­wick­lung fand sepa­rat mit­hil­fe von Queck­sil­ber­dämp­fen statt. War das Sil­ber­bild zuvor noch schwarz und kaum erkenn­bar, so ist es nach dem Vor­gang ein gut erkenn­bar. Durch die Abla­ge­rung von Queck­sil­ber­trop­fen an den, von Licht getrof­fe­nen, Stel­len ent­stand nach nur 10–15 Minu­ten ein fer­ti­ges Bild, das sich durch eine hohe Halt­bar­keit auszeichnete.

So gut die Tech­no­lo­gie für dama­li­ge Ver­hält­nis­se war, so gefähr­lich war sie gleich­zei­tig für die Foto­gra­fen. Durch die Arbeit mit gefähr­li­chen Che­mi­ka­li­en, war die Lebens­er­war­tung der dama­li­gen Foto­gra­fen sehr gering.

Dank des Phy­si­kers Fran­cois Ara­go gelang­te die Tech­nik an die fran­zö­si­sche Regie­rung, die sämt­li­che Rech­te und Paten­te von Daguer­re erwarb. Dar­auf­hin ver­öf­fent­lich­te die Regie­rung die Tech­no­lo­gie und stell­te sie der Öffent­lich­keit, als ein „Geschenk an die Welt­be­völ­ke­rung‘‘, zur frei­en Verfügung.

 

Die Tal­bo­ty­pie — Erfin­dung des Nega­tiv-Posi­tiv Verfahrens

Auch wenn Daguer­re den Weg für die Foto­gra­fie ebne­te, so war es letzt­end­lich Wil­liam Hen­ry Fox Tal­bot, der die Tech­no­lo­gie per­fek­tio­nier­te und es mit sei­ner Tal­bo­ty­pie erst ermög­lich­te, dass Foto­gra­fen meh­re­re Abzü­ge erstel­len konn­ten. Somit war es erst­mals mög­lich mit einem fer­ti­gen Nega­tiv, meh­re­re Posi­ti­ve zu erzeu­gen. Tal­bot hat­te die Kopie des Fotos erfun­den. Da die Tech­nik vor 1840 aller­dings noch nicht ganz aus­ge­reift war, per­fek­tio­nier­te Tal­bot Sie nach der Bekannt­ga­be der Daguer­reo­ty­pie. Somit konn­te er nach­träg­lich die Belich­tungs­zei­ten sowie die Tech­no­lo­gie ver­bes­sern, was sein Ver­fah­ren auf lan­ge Sicht inter­es­san­ter für die Nach­welt mach­te. Wäh­rend die Daguer­reo­ty­pie auf Sil­ber­ha­lo­ge­nid sowie eine Kup­fer­plat­te setz­te, gelang es Tal­bot das Nega­tiv auf her­kömm­li­chen Papier­blät­tern zu erzeu­gen. Um es halt­bar und robus­ter zu machen, wachs­te er das Nega­tiv ein und konn­te das erzeug­te Bild letzt­end­lich auf ein wei­te­res Blatt Papier über­tra­gen, wodurch das Posi­tiv entstand.

 

Wei­ter­ent­wick­lung der Foto­gra­fie im 20. Jahrhundert 

Lan­ge Zeit setz­ten zahl­rei­che Foto­gra­fen auf die alt bewähr­te Tech­nik, die im 19. Jahr­hun­dert ent­wi­ckelt wur­de. Erst mit den ers­ten Kino­fil­men sowie dem 35-mm-For­mat, wur­de es mög­lich, die Foto­gra­fie auf eine neue Ent­wick­lungs­ebe­ne zu heben. Wäh­rend das Bild vor­her nur so groß war, wie das Medi­um, auf das es gebannt wur­de, konn­ten Foto­gra­fen nun klei­ne­re Fotos erschaf­fen und die­se im Nach­hin­ein vergrößern.

 

Der Unter­schied zwi­schen Ana­log- und Digitalkamera 

Auch heu­te ist der Begriff Ana­log­fo­to­gra­fie noch in aller Mun­de, auch wenn die Foto­gra­fie selbst nicht ana­log ist, denn ledig­lich die Spei­che­rung der Bild­da­ten kann ana­log oder digi­tal von stat­ten gehen. Auf­grund eini­ger Miss­ver­ständ­nis­se und Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen ver­gli­chen zahl­rei­che Publi­ka­tio­nen die neue Tech­nik mit älte­ren Still-Video-Kame­ras, die Ihre Daten in Ein­zel­bil­dern auf einem Magnet­band spei­cher­ten und die­se zu einem fer­ti­gen Video zusam­men­setz­ten. Doch die heu­te als Ana­log­ka­me­ra bekann­ten Model­le, die Ihre Bil­der auf einem Film abspei­chern, nut­zen im eigent­li­chen Sin­ne kei­ne ana­lo­ge Spei­che­rung, sie fixie­ren das Bild auf che­misch-phy­si­ka­li­schem Weg und spei­chern so auf einem Film­strei­fen ein Nega­tiv, das im Nach­hin­ein in Film­la­bo­ren ent­wi­ckelt wer­den muss.

 

Die ers­te Digitalkamera

Wuss­test du, dass die ers­ten Fest­plat­ten meh­re­re Zent­ner wogen und oft­mals nur mit einem PKW oder einem LKW von einem Ort zum ande­ren gebracht wer­den konn­ten? Nicht ganz so schlimm, aber für heu­ti­ge Ver­hält­nis­se fast unglaub­lich, ver­hielt es sich auch mit der ers­ten digi­ta­len Kame­ra, die in Form einer Still-Video-Kame­ra den Markt erreich­te. Sie spei­cher­te erst­mals digi­ta­le Daten auf einer digi­ta­len Magnet­band­kas­set­te. So eigen­ar­tig und neu ihre Spei­che­rung damals war, so rie­sig und unhand­lich war Sie auch. Mit der Grö­ße eines Toas­ters und einem unglaub­li­chen Gewicht von 3,6 Kilo­gramm war ein Modell von Kod­ak die ers­te Kame­ra mit digi­ta­ler Spei­che­rung der Daten. Die Kame­ra schaff­te es Bil­der mit einer maxi­ma­len Auf­lö­sung von 100 x 100 Pixeln in schwarz-weiß zu erzeu­gen und die­se inner­halb von rund 23 Sekun­den auf das Magnet­band zu schrei­ben. Die ers­te rich­ti­ge Digi­tal­ka­me­ra erblick­te im Jahr 1991 das Licht der Welt und wur­de auf der Com­pu­ter­fach­mes­se „CEBIT“ in Han­no­ver unter dem Namen Model 1 vor­ge­stellt. Mit­tels eines CCD-Sen­sors leg­te die Kame­ra Ihre Daten auf einem Spei­cher­mo­dul ab und ermög­lich­te somit die direk­te Über­tra­gung auf einen Com­pu­ter. Anders als das alte Modell von Kod­ak schaff­te es das Model 1 bereits eine Auf­lö­sung von 376 x 284 Pixeln auf den Bild­schirm zu zau­bern. Im Jahr 1994 war es dann schließ­lich soweit und die digi­ta­le Foto­gra­fie erleb­te Ihren Durch­bruch mit den ers­ten, im Han­del erwerb­ba­ren, Model­len. Auch wenn die­se mit einem Preis von rund 2000 D‑Mark noch zu teu­er für den Durch­schnitts­bür­ger  war, so ebne­te ihre Ent­wick­lung doch den Weg für heu­ti­ge Smart­phones und digi­ta­le Spiegelreflexkameras.

 

Die Ent­wick­lung der foto­gra­fi­schen Speichermedien

Älte­re „Ana­log­ka­me­ras“, wie Sie im Volks­mund genannt wur­den und auch immer noch Erwäh­nung fin­den, spei­cher­ten Ihre Bil­der auf che­misch-phy­si­ka­li­schem Weg auf einem Film­band, das nach­träg­lich ent­wi­ckelt wer­den muss­te. Heu­ti­ge Kame­ras kön­nen die Bild­da­ten auf­grund ihrer digi­ta­len Tech­no­lo­gie auf ein­fa­che­re Art und Wei­se able­gen. Wäh­rend die tech­ni­schen Aspek­te der ana­lo­gen Kame­ra­mo­del­le  noch denen von vor 100 Jah­ren ähneln, so änder­te sich in der Digi­tal­fo­to­gra­fie vor allem die Auf­be­rei­tung der Fotos in der Kame­ra. Zahl­rei­che Model­le sind bei­spiel­wei­se mit einer spe­zi­el­len Kame­ra­soft­ware aus­ge­stat­tet, die das Bild im Gerät digi­ta­li­sie­ren und auf einem Spei­cher­me­di­um, wie bei­spiels­wei­se einer SD-Kar­te, able­gen kann. Zahl­rei­che Unter­neh­men ver­such­ten zwar auch mit Ihren eige­nen Spei­cher­sys­te­men auf dem Markt Fuß zu fas­sen, doch xD-Kar­ten oder Memo­ry-Stick Kar­ten konn­ten sich nie­mals wirk­lich durch­set­zen. Die wei­te Ver­brei­tung und der damit ein­her­ge­hen­de Preis­ver­fall von SD-Spei­cher­me­di­en sorg­ten dafür, dass sich die Kame­ra­her­stel­ler schnell auf die­se Art der Spei­che­rung spe­zia­li­sier­ten. Wäh­rend Spie­gel­re­flex­ka­me­ras anfangs noch lan­ge Zeit auf Com­pact­Flash-Kar­ten setz­ten, da sie eine beson­ders hohe Geschwin­dig­keit boten, hiel­ten die klei­ne­ren SD-Kar­ten mitt­ler­wei­le auch hier Ein­zug. Das liegt vor allem dar­an, dass die Spei­cher­me­di­en inzwi­schen höhe­re Geschwin­dig­kei­ten und auch wesent­lich höhe­re Kapa­zi­tä­ten zulas­sen, als noch vor 5 Jahren.

 

Foto­gra­fie heu­te — Jeder­zeit und über­all mit dem Smartphone

Vor rund 20 Jah­ren kos­te­te eine durch­schnitt­li­che Kame­ra rund 800 D‑Mark und mach­te ca. 50 Fotos in einem Film, die pro Ent­wick­lung zusätz­lich Geld kos­te­ten. Heu­te besitzt nahe­zu jeder ein eige­nes Smart­phone oder einen Tablet-PC und ver­fügt damit auch über eine eige­ne Kame­ra, die je nach Modell, eine unglaub­li­che Bild­qua­li­tät zau­bern kann. Die Ent­wick­lung kos­tet im Druck nur weni­ge Cent oder bei einer Spei­che­rung auf dem Com­pu­ter gar nichts. Mitt­ler­wei­le knip­sen wir inner­halb von zwei Minu­ten mehr Fotos, als es die Men­schen im gesam­ten 19. Jahr­hun­dert machen konn­ten. Im Jahr 2011 ermit­tel­te Face­book einen Wert von 140 Mil­li­ar­den Fotos in sei­ner Daten­bank, die wir tag­täg­lich auf die sozia­le Platt­form gela­den haben. Heu­ti­ge Kame­ras ver­fü­gen nicht nur über eine gro­ße und licht­star­ke Blen­de, sie ver­ein­fa­chen dank einer WLAN- oder Blue­tooth-Ver­bin­dung auch das täg­li­che Arbei­ten, weil wir die Bil­der nun auch kabel­los und in Win­des­ei­le auf den PC über­tra­gen können.

Mitt­ler­wei­le lässt sich aller­dings auch eine leich­te Sta­gna­ti­on in der Welt der Foto­gra­fie ver­zeich­nen. Da vie­le Smart­phone bereits hoch­wer­ti­ge Fotos knip­sen, legen zahl­rei­che Fir­men mitt­ler­wei­le mehr Wert auf aus­ge­wo­ge­ne und hoch­wer­ti­ge Video­for­ma­te. So hält immer mehr der neue 4K-Stan­dard Ein­zug und auch der Fokus beim Fil­men wird ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt. Mitt­ler­wei­le leis­ten zahl­rei­che Sys­tem- aber auch Spie­gel­re­flex­ka­me­ras bes­se­re Ergeb­nis­se als semi­pro­fes­sio­nel­le Cam­cor­der. Zahl­rei­che Jour­na­lis­ten und Fil­mer nut­zen mitt­ler­wei­le hoch­wer­ti­ge Kame­ras für ihre Video­auf­nah­men. Aber auch das Fil­men mit dem Smart­phone wird immer inter­es­san­ter und dank immer klei­ner wer­den­der Tech­nik, hält die Fil­me­rei und das Erstel­len von Fotos immer stär­ker Ein­zug in unser täg­li­ches Leben.

Ohne Nièp­ce, Daguer­re oder Tal­bot wäre die Welt also nicht so, wie wir sie heu­te ken­nen. Vom che­mi­schen Bild, das 8 Stun­den dau­er­te, bis hin zum Sel­fie inner­halb von weni­gen Sekun­den, hat die Foto­gra­fie eine beacht­li­che Wand­lung durch­ge­macht und zeich­ne­te sich beson­ders in den letz­ten Jah­ren durch eine rasan­te Ent­wick­lung aus.

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