Der, die, das? Weder noch. Das neu vorgestellte Tablet von Google kommt gänzlich ohne Artikel aus, dafür mit KI-gestützten Funktionen, elf Zoll großem Display und magnetischem Ladedock. Mit welchen Eckdaten und Inhalten dich Pixel Tablet – so die offizielle Bezeichnung – darüber hinaus von sich überzeugen möchte, haben wir hier zusammengefasst.
Es sollte über eine Stunde dauern, bis Google seine neue mobile Hardware für 2023 präsentieren würde. Mehr als 60 Minuten der insgesamt zwei Stunden andauernden Entwicklerkonferenz Google I/O widmete der Techriese am 10. Mai 2023 seinen Softwarelösungen, die stärker denn je mit künstlicher Intelligenz interagieren sollen. Viele der neuen intelligenten Fähigkeiten von Gmail, Sheets und Co. sollen bis Ende des Jahres veröffentlicht werden. Wesentlich früher erhältlich wird hingegen das neue Tablet von Google sein, das schlicht „Pixel Tablet“ heißt. 499 US-Dollar kostet der flache Google-Computer in dessen Heimatland. 679 Euro werden daraus hierzulande. Das Gesamtpaket besteht dabei nicht nur aus dem Tablet an sich, sondern beinhaltet zudem das passende Ladedock mit integriertem Lautsprecher. Aber was erwartet dich denn als Gegenwert von 679 Euro?
Zwischen Pixel, Pixel Fold und Chromebook ist noch Platz, findet Google. Die Marktlücke ist gerade groß genug, dass ein elf Zoll großes Tablet hineinpasst. Elf Zoll sind knapp 28 Zentimeter und damit nochmal fast zehn Zentimeter mehr als beim aufgeklappten Pixel Fold in seinem beinahe quadratischen Seitenverhältnis. Beim Google Pixel Tablet erwartet dich hingegen ein klassisches 16-zu-10-Verhältnis, das bei elf Zoll eine Auflösung von 1.600 x 2.560 Pixel ergibt. Die Pixeldichte des Tablets liegt mit 276 ppi (Pixel pro Zoll) im Normalbereich für diese Art mobiler Hardware. Etwas über 20 Prozent der Front besteht aus einem Rand, der das IPS-LC-Display zu allen Seiten gleichermaßen breit umläuft – auch das bei Tablets keine Seltenheit. Genaue Angaben zur Bildwiederholrate verrät Google auf der offiziellen Produktseite nicht, der Wert scheint aber auch hier bei typischen 60 Hertz zu liegen. Mehr schafft hier lediglich das iPad Pro, das aber technisch und preislich eine andere Zielgruppe ansprechen soll. Die Helligkeit des Bildschirms befindet sich folgerichtig mit 500 Nits auch in guter Gesellschaft.
Es wird dich wenig überraschen, dass das Pixel Tablet ansonsten aussieht, wie Tablets eben aussehen. Wagnisse beim Design ist Google nicht eingegangen. In seiner schlichten Anmutung soll das Google Pixel Tablet vor allem eins sein: unaufdringlich. Das belegen auch die zwei zur Wahl stehenden Farben: „Porcelain“ ist ein cremefarbenes Weiß, „Hazel“ ein dunkles Grau. Verspielte Applikationen oder zweifarbige Rückseiten, wie noch bei der Pixel-6-Reihe, suchst du hier vergebens. Googles Anspruch beim Pixel Tablet ist, dass sich das Gerät möglichst homogen in dein Interieur integriert – als wäre es schon immer ein Teil davon.
Besonders einfach gelingt das mithilfe des beiliegenden Ladedocks. Die Station hält das Tablet magnetisch fest, sodass du es jederzeit in leichter Schräglage bedienen kannst. Dabei lässt dir Google die Wahl, ob du die Eingaben mit deinen Fingern oder einem USI‑2.0‑Stift vollführst. Wie bei Google bzw. Android üblich, ist auch auf dem Tablet Google Assistant als Sprachassistenz installiert. Sprachbefehle funktioniert somit ebenfalls. Das Ladedock versorgt das Google-Tablet aber nicht nur mit Strom, sondern erweitert auch dessen Audiosystem. Das Tablet selbst verfügt über vier Lautsprecher, die Audio-Inhalte jeweils zu den Ecken hin abstrahlen. Ans Dock angeheftet kommt zusätzlich ein 43,5‑mm-Breitbandlautsprecher dazu, der – so Google – viermal mehr Bass liefere. Andere Smartphones oder Tablets lassen sich mit dem Lautsprecher übrigens nicht verbinden.
Überhaupt hat Google das Pixel Tablet als Entertainment- und Smarthome-Zentrale konzipiert. Mithilfe des integrierten Chromecasts streamst du Inhalte von Smartphones direkt auf das Tablet oder nutzt einen der für das Tablet optimierten Streaming-Dienste, wie Disney+, Spotify und Co. „Optimierung“ ist überhaupt ein gutes Stichwort, denn der Hersteller verspricht, dass mehr als 50 Google-Apps für das eigene Tablet angepasst worden sind. So passen Apps zum Beispiel selbstständig die Belichtung an, wenn du dich bewegst oder sich der Hintergrund ändert – etwa bei Videotelefonaten. Diese führst du mit acht Megapixel auf der Vorder- und auf der Rückseite. Denn die beiden im Tablet verbauten Kameras sind identisch: acht Megapixel, f/2.0‑Blende, 84-Grad-Erfassungswinkel, Einviertel-Zoll-Bildsensor. Wie inzwischen bei Videoanrufen üblich verfolgt dich auch das Pixel Tablet während laufender Gespräche mit der Kamera. So bleibst du stets im Zentrum des Geschehens.
Damit das Google Pixel Tablet deinen Ansprüchen gerecht wird, verbaut Google seinen aktuellen Chipsatz, den Tensor G2 – der auch in allen derzeit verfügbaren Pixel-Smartphones rechnet. Im Tandem mit acht Gigabyte RAM (LPDDR5) und dem Titan M2-Sicherheitschip sollen Leistung und Effizienz Hand in Hand gehen. Bis zu zwölf Stunden Videostreaming am Stück soll der Akku ermöglichen – wobei das eher ein theoretischer Wert ist. Denn anders als Apple bietet Google das Pixel Tablet ausschließlich als WLAN-Variante an. Unterwegs über LTE oder 5G zu streamen ist damit also nicht möglich.
Der Tensor G2 ist aber auch für KI-Funktionen ausgelegt. Zu den Android-typischen KI-unterstützten Anwendungen gehört zum Beispiel der magische Radierer, mit dem du unerwünschte Objekte aus einem Foto radieren kannst. Die künstliche Intelligenz füllt die Lücke anschließend datenbasiert mit passenden Inhalten auf. Übrigens: Der magische Radierer, im Englischen „Magic Eraser“, bekommt 2023 ebenfalls ein Update. Die zukünftig in „Magic Editor“ umbenannte KI-Funktion erlaubt dann auch, Objekte nicht nur zu löschen, sondern auch zu verschieben.
Software ist natürlich auch bei Tablets ein wichtiges Thema. Auf dem Google Pixel Tablet läuft ab Werk Android 13, das auf dem elf Zoll großen Display unter anderem mehrere Apps nebeneinander darstellen kann. So kannst du zum Beispiel in der linken Hälfte ein Video bei Youtube laufen lassen, während du rechts daneben eine E‑Mail beantwortest. Dank Bluetooth 5.2 bei Bedarf auch mit einer gekoppelten Tastatur. Eine eigene bietet Google übrigens nicht an. Genauso wenig wie einen eigenen Stylus, obwohl das Tablet die Eingabe darüber unterstützt. Überhaupt beschränkt sich das offizielle Zubehör derzeit auf ein Case mit ausklappbarem Standfuß (das weiterhin mit dem Ladedock kompatibel ist) für 99 Euro, einen Displayschutz und eine Schutzhülle von Speck für jeweils 55 Euro.
Besonders praktisch: Weil Tablets oft Familiengeräte sind, erlaubt das Pixel Tablet das Einrichten und Wechseln mehrerer Nutzer*innen. So hat jede Person Zugriff auf ihre eigenen Apps und Einstellungen.
Das Google Pixel Tablet dient aber nicht nur der reinen Unterhaltung, sondern darüber hinaus auch als Schaltzentrale für dein Smarthome. Smarte Türklingeln, Thermostate, Lampen und Schlösser kannst du mithilfe des Tablets zentral steuern und verwalten. Klingelt es an der Haustür, reicht ein „Hey Google, öffne die Tür“, um dem Besuch Einlass zu gewähren. Und ist das Tablet gerade nicht im Einsatz, verwandelt sich der Bildschirm in einen digitalen Bilderrahmen.
Das Google Pixel Tablet erscheint am 21. Juni 2023 in Deutschland. Zur Wahl stehen die zwei Farben „Porcelain“ und „Hazel“. Darüber hinaus gibt es das Tablet sowohl mit 128 Gigabyte Speicher als auch mit 256 GB. Der Preis steigt dadurch von 679 Euro auf 799 Euro. Ein SIM-fähiges Modell, mit dem du auch unterwegs online gehen kannst, bietet Google nicht an. Das Ladedock ist Teil des Lieferumfangs.
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