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Küche

Food­was­te: So ver­mei­dest du es, Lebens­mit­tel wegzuschmeißen

Gut überlegte Entscheidungen bereits beim Einkauf helfen Foodwaste zu vermeiden.

Du öff­nest dei­nen Kühl­schrank und siehst, dass der Salat schon wie­der welk gewor­den ist, der Joghurt das Ver­falls­da­tum über­schrit­ten hat und die Res­te vom Abend­essen der letz­ten Tage wie­der nicht auf dem Tel­ler gelan­det sind. Die Kon­se­quenz? Das Essen wan­dert in den Müll­ei­mer! Ein ent­schei­den­der Ansatz­punkt Food­was­te zu ver­mei­den ist die effi­zi­en­te Lage­rung und das bewuss­te Kon­su­mie­ren von Lebens­mit­teln, zum Bei­spiel mit­hil­fe intel­li­gen­ter Kühl­schrän­ke. In die­sem Arti­kel erfährst du nicht nur, war­um Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ein so gro­ßes Pro­blem ist, son­dern auch, wie du sie effek­tiv ver­mei­den kannst – mit prak­ti­schen Tipps, inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien und der rich­ti­gen Kühlschrankwahl.

Food­was­te verstehen

Food­was­te bezeich­net das Weg­wer­fen von Lebens­mit­teln, die noch ver­zehr­bar oder genieß­bar wären. Es gibt ver­schie­de­ne Arten von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung, die je nach ihrer Ent­ste­hungs­ket­te kate­go­ri­siert wer­den können:

  • Ver­mei­dung von Food­was­te bei der Pro­duk­ti­on: In der Land­wirt­schaft ent­ste­hen gro­ße Men­gen an Food Was­te, zum Bei­spiel durch Ern­te­ver­lus­te oder über­pro­du­zier­te Lebens­mit­tel, die nicht ver­kauft wer­den können.
  • Ver­lus­te bei der Ver­ar­bei­tung und Lage­rung: Lebens­mit­tel kön­nen bei der Ver­ar­bei­tung, dem Trans­port oder der Lage­rung ver­der­ben oder unbrauch­bar werden.
  • Ver­schwen­dung auf Ebe­ne der Konsument*innen: Dies ist die am häu­figs­ten dis­ku­tier­te Form der Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Hier wer­den Lebens­mit­tel von Endverbraucher*innen weg­ge­wor­fen, weil sie ent­we­der falsch gela­gert wur­den, das Min­dest­halt­bar­keits­da­tum über­schrit­ten haben oder zu viel gekauft wurde.

Moder­ne Kühl­schrän­ke mit inno­va­ti­ven Funk­tio­nen kön­nen hier eine enor­me Hil­fe sein, bei­spiels­wei­se durch inte­grier­te Feuch­tig­keits­re­gu­lie­rung, die Obst und Gemü­se län­ger frisch hal­ten, sowie Gerä­te mit spe­zi­el­len Fächern für Fleisch und Fisch, die für eine opti­ma­le Lage­rung bei der rich­ti­gen Tem­pe­ra­tur sorgen.

War­um Food­was­te ein Pro­blem ist

Food­was­te hat zahl­rei­che nega­ti­ve Kon­se­quen­zen. Einer der offen­sicht­lichs­ten Grün­de, war­um die Redu­zie­rung von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung wich­tig ist, liegt im direk­ten Res­sour­cen­ver­brauch. Es wer­den Unmen­gen an Was­ser, Ener­gie und Arbeit in die Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln gesteckt, die dann unnö­tig ver­schwen­det wer­den. Dar­über hin­aus trägt Food­was­te erheb­lich zur Kli­ma­kri­se bei. Wenn Lebens­mit­tel auf Depo­nien lan­den, ent­steht Methan, ein Treib­haus­gas, das 25-mal schäd­li­cher als CO₂ ist. Schät­zun­gen zufol­ge geht etwa ein Drit­tel aller welt­weit pro­du­zier­ten Lebens­mit­tel ver­lo­ren oder wird verschwendet.

Aus­wir­kun­gen der Lebensmittelverschwendung

Umwelt­be­las­tun­gen

Die Umwelt­aus­wir­kun­gen von Food­was­te sind alar­mie­rend. Wie bereits erwähnt, ver­braucht die Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on rie­si­ge Men­gen an Res­sour­cen. Für den Anbau von Obst, Gemü­se oder Getrei­de wer­den Was­ser, Land und Ener­gie benö­tigt. Wenn die­se Lebens­mit­tel weg­ge­wor­fen wer­den, gehen auch die­se Res­sour­cen verloren.

Beson­ders dra­ma­tisch ist der CO₂-Fuß­ab­druck, der durch die Ver­schwen­dung von Nah­rungs­mit­teln ent­steht. Allein in Deutsch­land ver­ur­sacht Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung so vie­le CO₂-Emis­sio­nen wie 7 Mil­lio­nen Autos jähr­lich. Dar­über hin­aus trägt Food­was­te zur Abhol­zung von Wäl­dern bei, da immer mehr Land für die Land­wirt­schaft benö­tigt wird, um den stei­gen­den Bedarf an Lebens­mit­teln zu decken.

Sozio­öko­no­mi­sche Folgen

Neben den öko­lo­gi­schen Fol­gen hat die Ver­schwen­dung von Lebens­mit­teln auch gra­vie­ren­de sozia­le und wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen. In vie­len Tei­len der Welt lei­den Men­schen an Hun­ger, wäh­rend in wohl­ha­ben­de­ren Län­dern gro­ße Men­gen an Nah­rungs­mit­teln ent­sorgt wer­den. Es ist ein Wider­spruch, dass Lebens­mit­tel weg­ge­wor­fen wer­den, wäh­rend gleich­zei­tig Mil­lio­nen von Men­schen kei­nen Zugang zu aus­rei­chend Nah­rung haben.

Öko­no­misch betrach­tet, hat Food­was­te auch finan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen auf Haus­hal­te. Jähr­lich wer­fen deut­sche Haus­hal­te im Durch­schnitt Lebens­mit­tel im Wert von meh­re­ren hun­dert Euro weg. Dies belas­tet nicht nur das eige­ne Bud­get, son­dern auch das Gesund­heits­sys­tem, da min­der­wer­ti­ge oder weg­ge­wor­fe­ne Lebens­mit­tel einen Man­gel an gesun­den Nähr­stof­fen ver­ur­sa­chen können.

Stra­te­gien und Initiativen

Auf­klä­rung von Verbraucher*innen

Ein wesent­li­cher Fak­tor im Kampf gegen Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ist die Auf­klä­rung der Verbraucher*innen. Vie­le Men­schen sind sich nicht bewusst, wie viel sie weg­wer­fen und wel­che Aus­wir­kun­gen dies hat. Initia­ti­ven wie „Zu gut für die Ton­ne!“ haben das Ziel, Verbraucher*innen über ein­fa­che Maß­nah­men zur Redu­zie­rung von Food­was­te zu informieren.

Bil­dungs­pro­gram­me an Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten spie­len eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le. Sie tra­gen dazu bei, dass bereits jun­ge Men­schen ein Bewusst­sein für nach­hal­ti­gen Kon­sum ent­wi­ckeln und ler­nen, wie sie mit Lebens­mit­teln ver­ant­wor­tungs­be­wusst umgehen.

Zusam­men­ar­beit mit Orga­ni­sa­tio­nen und Unternehmen

Die Redu­zie­rung von Food­was­te ist eine Auf­ga­be, die nur durch Zusam­men­ar­beit bewäl­tigt wer­den kann. Vie­le Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen enga­gie­ren sich in die­sem Bereich und ent­wi­ckeln inno­va­ti­ve Lösun­gen. Super­märk­te wie die „Tafel“ oder „Too Good To Go“ bie­ten zum Bei­spiel Lebens­mit­tel an, die kurz vor dem Ablauf­da­tum ste­hen oder nicht den opti­schen Stan­dards ent­spre­chen, aber den­noch ver­zehrt wer­den können.

Die­se Koope­ra­tio­nen zwi­schen Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Verbraucher*innen sind ein wich­ti­ger Bestand­teil der Gesamt­stra­te­gie zur Redu­zie­rung der

Prak­ti­sche Tipps zur Redu­zie­rung von Foodwaste

Rich­ti­ges Ein­kau­fen und Lagern von Lebensmitteln

Der ein­fachs­te Tipp, um Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung zu ver­mei­den: bewuss­tes Ein­kau­fen. Es ist hilf­reich, vor dem Ein­kauf eine Lis­te zu erstel­len und nur das zu kau­fen, was wirk­lich benö­tigt wird. Die Pla­nung von Mahl­zei­ten für die Woche kann dazu bei­tra­gen, dass Lebens­mit­tel effi­zi­en­ter genutzt wer­den und kann sogar zu einer gesün­de­ren Ernäh­rung führen.

Eine rich­ti­ge Lage­rung der Lebens­mit­tel ist eben­falls ent­schei­dend. Wuss­test du zum Bei­spiel, dass Äpfel und Kar­tof­feln nicht neben­ein­an­der gela­gert wer­den soll­ten, da Äpfel das Rei­fungs­hor­mon Ethy­len abge­ben, das Kar­tof­feln schnel­ler ver­der­ben lässt? Zudem soll­te auf die rich­ti­ge Küh­lung geach­tet wer­den – vie­le Lebens­mit­tel hal­ten sich im Kühl­schrank län­ger frisch, wenn sie bei der rich­ti­gen Tem­pe­ra­tur gela­gert werden.

Rich­tig kühlen

Das rich­ti­ge Küh­len von Lebens­mit­teln ist eine der effek­tivs­ten Maß­nah­men, um Food­was­te zu ver­hin­dern. Der rich­ti­ge Kühl­schränk spielt hier eine ent­schei­den­de Rol­le, da mit die­ser Hil­fe die Halt­bar­keit von Lebens­mit­teln erheb­lich ver­län­gert wer­den kann. Moder­ne Kühl­schrän­ke, bie­ten spe­zi­el­le Funk­tio­nen wie Fri­sche­zo­nen, die Obst und Gemü­se bei opti­ma­ler Feuch­tig­keit lagern und so ver­hin­dern, dass sie zu schnell ver­der­ben. Auch sepa­ra­te Fächer für Fleisch und Fisch, die käl­ter gehal­ten wer­den als der Rest des Kühl­schranks, sor­gen dafür, dass die­se emp­find­li­chen Lebens­mit­tel län­ger halt­bar blei­ben. Eini­ge Model­le ver­fü­gen sogar über ein­ge­bau­te Kame­ras, die den Inhalt des Kühl­schranks über­wa­chen und auf dei­nem Smart­phone anzei­gen, wel­che Lebens­mit­tel bald ablau­fen – so weißt du immer, was ver­braucht wer­den muss und kannst ver­hin­dern, dass Nah­rungs­mit­tel unnö­tig im Müll landen.

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Rezep­te und krea­ti­ve Ver­wer­tung von Resten

Ein wei­te­rer effek­ti­ver Ansatz zur Redu­zie­rung von Food­was­te ist die krea­ti­ve Ver­wer­tung von Lebens­mit­tel­res­ten. Anstatt übrig­ge­blie­be­ne Zuta­ten weg­zu­wer­fen, kön­nen die­se für neue Gerich­te ver­wen­det wer­den. Bei­spiels­wei­se kön­nen übrig­ge­blie­be­nes Gemü­se oder Fleisch in Ein­töp­fen oder Auf­läu­fen ver­ar­bei­tet werden.

Es gibt zahl­rei­che Koch­bü­cher und Web­sei­ten, die sich auf Rezep­te mit Res­ten spe­zia­li­siert haben und inspi­rie­ren­de Ideen lie­fern, wie du aus schein­bar unbrauch­ba­ren Zuta­ten lecke­re Mahl­zei­ten zau­bern kannst.

Unter­stüt­zen­de Technologien

Food Was­te Apps

Tech­no­lo­gie spielt eine immer grö­ße­re Rol­le bei der Redu­zie­rung von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Ver­schie­de­ne Apps hel­fen Verbraucher*innen dabei, bewuss­ter mit Lebens­mit­teln umzu­ge­hen. Eini­ge der bekann­tes­ten Apps sind:

  • „Too Good To Go“: Die­se App ermög­licht es Nutzer*innen, übrig­ge­blie­be­ne Lebens­mit­tel aus Restau­rants und Super­märk­ten zu redu­zier­ten Prei­sen zu kaufen.
  • „OLIO“: Eine Nach­bar­schafts-App, die es den Nutzer*innen ermög­licht, über­schüs­si­ge Lebens­mit­tel mit ande­ren zu tei­len, anstatt sie wegzuwerfen.
  • „Foodsha­ring“: Eine wei­te­re Platt­form, auf der Lebens­mit­tel kos­ten­los wei­ter­ge­ge­ben wer­den kön­nen, um Ver­schwen­dung zu verhindern.

Die­se Apps hel­fen nicht nur dabei, Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung zu redu­zie­ren, son­dern för­dern auch das sozia­le Mit­ein­an­der und stär­ken das Bewusst­sein für nach­hal­ti­gen Konsum.

Wei­te­re tech­no­lo­gi­sche Lösun­gen zur Redu­zie­rung von Foodwaste

Neben Apps gibt es auch ande­re tech­no­lo­gi­sche Lösun­gen, die im Kampf gegen Food­was­te ein­ge­setzt wer­den. Künst­li­che Intel­li­genz (KI) wird bei­spiels­wei­se in Super­märk­ten genutzt, um den Bedarf an Lebens­mit­teln bes­ser vor­her­zu­sa­gen und somit Über­pro­duk­ti­on zu vermeiden.

Cle­ver ein­kau­fen, klug lagern

Die Redu­zie­rung von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ist eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit, aber auch eine der ein­fachs­ten Mög­lich­kei­ten, einen posi­ti­ven Bei­trag zur Umwelt und Gesell­schaft zu leis­ten. Durch bewuss­tes Ein­kau­fen, die rich­ti­ge Lage­rung der Lebens­mit­tel und die Anwen­dung krea­ti­ver Rezep­te, kann jede*r Einzeln*e hel­fen Food­was­te zu mini­mie­ren. Unter­stüt­zen­de Tech­no­lo­gien und Initia­ti­ven bie­ten zusätz­lich wert­vol­le Hil­fe­stel­lun­gen, um die­ses Ziel zu errei­chen. Durch gemein­sa­mes Han­deln kann eine nach­hal­ti­ge­re Zukunft geschaf­fen wer­den – für uns und für kom­men­de Generationen.

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