Wenn du deinen Fernseher oder Computer-Monitor an der Wand montierst, sparst du nicht nur Platz – durch neig- und schwenkbare Halterungen kannst du den Bildschirm außerdem flexibel ausrichten. So findest du immer den perfekten Blickwinkel. Du hast noch Respekt vor der Montage? Keine Sorge, mit unseren Tipps und ein wenig handwerklichem Geschick ist es ganz einfach. Hier liest du, wie es geht.
Das erfahrt ihr gleich
- Vorbereitung: VESA-Standard, geeignete Wandhalterung und optimalen Platz finden
- Das Gerät: Geeignet für VESA?
- Kurz erklärt: VESA
- Die Halterung: Eignung und Funktionalität
- Die Wand: Tragfähigkeit und perfekte Position
- Gerät an die Wand bringen: Weitere Tipps und Hilfestellungen
- Alternative zu Wandbefestigung: Tischhalterung für Monitore
- Wandhalterungen für volle Flexibilität
Bevor es losgehen kann, sind natürlich ein paar Vorüberlegungen nötig. So gilt es, nicht nur den richtigen Platz für dein TV-Gerät oder PC-Monitor auszuwählen, sondern auch die entsprechende Wand auf ihre Tragfähigkeit zu prüfen und außerdem die passende Halterung für dein Gerät zu finden.
Nicht alle TVs und Monitore sind darauf ausgerichtet, sie aufzuhängen. Du solltest daher beim Kauf eines neuen Geräts darauf achten, ob es sich um ein VESA-Gerät handelt. „VESA“ steht für „Video Electronics Standards Association“ und ist ein Standard, der dir hilft, die passende Wandalterung für einen Bildschirm zu finden. Findest du auf der Rückseite eines Geräts vier Gewindelöcher, die quadratisch oder rechteckig angeordnet sind, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Gerät im VESA-Standard. Die Abstände dieser Löcher verraten dir, um welchen Standard es sich handelt. Außerdem solltest du die Information in der Bedienungsanleitung des Geräts finden.
Der VESA-Standard gibt an, in welchem Abstand vorgefertigte Gewindeöffnungen auf der Rückseite von Bildschirmen angeordnet sind. Diese Gewindeöffnungen bilden das sogenannte Lochbefestigungsmuster, das in Millimeter angegeben wird. So befinden sich zum Beispiel bei einem Fernseher mit dem Lochbefestigungsmuster VESA 400 x 400 die Gewindeöffnungen in einem vertikalen Abstand von 400 mm sowie einem horizontalen Abstand von ebenfalls 400 mm zueinander.
Je nach Gewicht und Größe des Geräts wird die VESA-Norm nochmal in die unterschiedlichen Klassifizierungen MIS‑A bis MIS‑F eingeteilt. Die geläufigsten sind MIS‑D (für Bildschirmdiagonalen zwischen 30,5 und 58,3 cm, max. 14 Kg), MIS‑E (für Bildschirmdiagonalen zwischen 58,4 und 78,6 cm, max. 22,7 Kg) und MIS‑F (für Bildschirmdiagonalen zwischen 78,7 und 228,6 cm, max. 113,6 Kg).
Auch bei Curved-Geräten ist eine Wandmontage möglich. Bei geringer Krümmung des Geräts brauchst du dafür nicht einmal eine spezielle Halterung und musst lediglich auf die VESA-Angabe schauen. Bei größeren Geräten empfiehlt sich aber, darauf zu achten, dass die Halterung auf Curved-Fernseher und Monitore ausgelegt ist. Sieh im Zweifel in der Bedienungsanleitung deines Geräts nach.
Hast du den VESA-Standard deines Geräts bestimmt, kannst du nun die richtige TV-Wandhalterung bzw. Monitorwandhalterung suchen. Dabei stehen dir verschiedene Modelle und Farben wie Schwarz, Weiß oder Silber zur Auswahl. So gibt es zum Beispiel recht günstige starre Konstruktionen, die sich einfach montieren lassen. Der Nachteil daran ist aber, dass du hier später keinen Spielraum mehr für Korrekturen hast – ist die Bildschirm-Halterung schief angebracht, hilft nur, neue Löcher zu bohren.
Dies umgehst du mit einer flexibel ausrichtbaren TV- oder Monitorwandhalterung, mit der du das Display neigen, drehen und schwenken kannst. So kannst du es immer auf deine Sitzposition oder die Lichtverhältnisse anpassen. Eine integrierte Wasserwaage bei einigen Modellen hilft dir dabei, das Bild gerade auszurichten. Zudem gibt es schwenkbare Wandhalterungen, die sich elektrisch mit einer Fernbedienung steuern lassen.
Hast du bereits deinen alten TV oder Monitor mit einer VESA-Halterung an der Wand befestigt, lohnt es sich zu prüfen, ob auch dein neues Gerät auf die Wandhalterung passen könnte. Mit einem VESA-Adapter – einer Platte mit Löchern in verschiedenen Abständen, die zwischen Wandhalterung und Bildschirm geschraubt wird – kannst du Fernseher und Monitore auf Halterungen schrauben, die nicht den gleichen VESA-Standard haben. Achte aber unbedingt darauf, dass die Halterung für das Gewicht des Bildschirms geeignet ist.
Außerdem hast du mit der passenden Wandhalterung bzw. dem richtigen Adapter auch die Möglichkeit, ein Gerät ohne VESA-Standard an der Wand zu befestigen. Dies ist allerdings eher für kleine und leichte Geräte geeignet. In diese Monitorhalterungen wird der Monitor quasi eingeklemmt, sodass er ohne Schrauben darin gehalten wird.
Bei der Wahl einer geeigneten Wand steht an erster Stelle die Frage nach der Tragfähigkeit. Einen Anhaltspunkt dabei gibt dir ein Klopf-Test: Je dumpfer sich die Wand anhört, wenn du dagegen klopfst, desto eher kannst du davon ausgehen, dass sie tragfähig ist. Klingt die Wand hohl, handelt es sich wahrscheinlich um Rigips. Dies eignet sich eher nicht für die Montage eines großen Fernsehers. Im Zweifel solltest du eine Fachkraft heranziehen. Nach der Beschaffenheit der Wand richtet sich außerdem die Wahl der richtigen Schrauben und Dübel.
Außerdem solltest du vor dem Bohren darauf achten, ob sich Stromleitungen im entsprechenden Bereich befinden. Den Verlauf der Leitungen kannst du mithilfe eines Leitungsprüfers herausfinden. Grob lässt sich sagen, dass du niemals direkt unter oder über Lichtschaltern bzw. Steckdosen bohren solltest.
Hast du eine geeignete Wand gefunden, geht es nun daran, die richtige Höhe und Position für den Fernseher oder Monitor zu finden. Teste es am besten einmal aus, während du an deinem Arbeitsplatz bzw. auf dem Sofa sitzt, indem du den Bildschirm von einer hilfsbereiten Person an die Wand halten lässt. Bei Fernsehern empfiehlt sich, diese so aufzuhängen, dass die Mitte des Bildes genau auf Augenhöhe liegt. Für Monitore gilt es als optimal, wenn sich der obere Bildschirmrand auf Höhe der Augen befindet.
Sind die Vorbereitungen getroffen, kannst du mit der Montage beginnen. Dafür holst du dir am besten Hilfe von einem ebenfalls handwerklich geschickten Menschen. Denn den Fernseher oder Monitor allein anzubringen, ist keine so gute Idee.
Neben einer Bohrmaschine und einem Akkuschrauber brauchst du zudem eine Wasserwaage, damit das Gerät später auch gerade hängt. Außerdem ist es nützlich, eine Schablone der Bohrlöcher der Wandhalterung anzufertigen, mit deren Hilfe du die Löcher an der Wand vormarkieren kannst.
Sind die Löcher gebohrt und ist die TV- bzw. Monitorwandhalterung mit der Wand verschraubt, kannst du dein Gerät anbringen. Nun solltest du noch einmal prüfen, ob alles gerade ist und eventuell korrigieren. Ist das der Fall, kannst du Strom- und HDMI-Kabel anschließen. Um diese elegant zu verstecken, empfiehlt sich außerdem, eine Kabelführung anzubringen, hinter der du die unschönen Kabel versteckst.
Du möchtest doch lieber nicht in die Wand bohren? Für kleinere Bildschirme eignet sich auch eine Befestigung am Schreibtisch mit einer Tischhalterung. Diese gibt es sowohl mit einem Klemmhalter als auch mit Schrauben für den Tisch. Auch diese sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich – für einen oder zwei Monitore, höhenverstellbar, starr oder mit einem schwenkbaren Arm mit Gelenk.
Mit der Montage eines Wandhalters machst du deinen Arbeitsplatz dank schwenkbarem Monitor bequemer oder schaffst mit einem hängenden Fernseher mehr Platz im Wohnzimmer. Dank VESA-Standard gibt es für fast jedes Fernsehgerät und jeden Computer-Bildschirm die richtige Wandhalterung. So kannst du dich bei der Auswahl vor allem auf die Funktionen konzentrieren – egal ob mit Schwenkarm oder ohne, elektrisch oder manuell einstellbar. Sollte dir das Anbringen Probleme bereiten, kannst du zum Beispiel bei OTTO die Wandmontage deines neuen Fernsehers beim Kauf gleich dazu bestellen.
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