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Computerzubehör

Ergo­no­mi­sche Tas­ta­tur & Maus: Ange­neh­me­res Arbeiten?

Mit ergonomischer Maus und Tastatur kann die Arbeit angenehmer sein – nach einer gewissen Umgewöhnungszeit.

Geht es um Tische, Stüh­le und die Posi­ti­on des Moni­tors, ist die Ergo­no­mie ein gro­ßes The­ma. Doch wer wirk­lich vie­le Stun­den am Tag effek­tiv am Rech­ner arbei­tet, erkennt viel­leicht bald, dass dies auch bei Maus und Tas­ta­tur der Fall sein soll­te. Zu kau­fen gibt es ent­spre­chen­de Peri­phe­rie bereits län­ger. Doch wie ein­fach ist der Umstieg und lohnt sich die teu­re Anschaf­fung? UPDATED hat es ausprobiert.

Vor­ge­schich­te: Schmer­zen­de Hand­ge­len­ke und zie­hen­de Unterarme

Ich gebe es zu: Die­ser Arti­kel ent­stand nicht ohne Grund. Bereits seit eini­ger Zeit mer­ke ich, wie mein Kör­per unter den vie­len täg­li­chen Stun­den am Rech­ner lei­det. Die zahl­rei­chen Anschlä­ge und die vir­tu­ell mit der Maus zurück­ge­leg­te Stre­cke for­dern ihren Tri­but. Schmer­zen in den Hand­ge­len­ken und den Unter­ar­men sind die Fol­ge. Die bis­he­ri­gen Bewe­gungs­ab­läu­fe sind unan­ge­nehm – so macht das Schrei­ben nicht mehr viel Spaß.

Die Idee: Eine ergo­no­mi­sche Maus und Tas­ta­tur für das Homeoffice

Schnell fiel der Blick bei mir auf eine ergo­no­mi­sche Maus, die Logi­tech erst kürz­lich auf den Markt gebracht hat: die Lift. Ich dach­te mir, das könn­te viel­leicht hel­fen. Nach ein wenig Infor­ma­ti­ons­su­che stieß ich dann auch noch auf die pas­sen­de Tas­ta­tur, die eben­falls von Logi­tech kommt: die Ergo K860. Zäh­ne­knir­schend wan­der­ten bei­de Gerä­te in den (vir­tu­el­len) Waren­korb, denn güns­tig ist ergo­no­mi­sche Peri­phe­rie nicht. Sol­che Preis­re­gio­nen sind sonst eher im Gam­ing-Bereich zu fin­den. Aber egal, ist schließ­lich für das eige­ne Wohl­be­fin­den, also 160 Euro aus­ge­ge­ben und gewartet.

Per­sön­li­che Wahr­heit und medi­zi­ni­sche Studien

Der fol­gen­de Pra­xis­test beschäf­tigt sich mit der sub­jek­ti­ven Wahr­neh­mung einer ergo­no­mi­schen Maus und Tas­ta­tur. Es ist also kein von einer/m Mediziner*in beglei­te­ter Test mit mess­ba­ren Ergeb­nis­sen. Das bedeu­tet natür­lich auch, dass dei­ne Wahr­neh­mung eine ganz ande­re sein kann. Aller­dings gibt es bereits Stu­di­en, die sich mit dem The­ma aus­ein­an­der­ge­setzt haben. Meh­re­re in den USA durch­ge­führ­te legen nahe, dass die Nutzer*innen im Test durch­aus beque­mer arbei­ten – ohne an Pro­duk­ti­vi­tät ein­zu­bü­ßen. Infor­ma­tio­nen dazu fin­dest du, in eng­li­scher Spra­che, hier und hier.

Logi­tech Lift und Ergo K860: Auf den ers­ten Blick unspektakulär

Weil ich selbst Gamer bin, ist neue Peri­phe­rie immer irgend­wie auf­re­gend. Bei der Lift und der Ergo K860 ist das Unboxing aber schnell erle­digt: Maus sowie Tas­ta­tur sind kom­pakt und ver­gleichs­wei­se umwelt­freund­lich (Kein Plas­tik um die Gerä­te) ver­packt. Eine Schnell­an­lei­tung und der Uni­fy­ing-Adap­ter sind alles, was mit dabei ist. Die Ein­rich­tung erfolgt in weni­gen Sekun­den – wahl­wei­se auch ein­fach per Bluetooth.

Prak­tisch: Bei­de Gerä­te las­sen sich mit bis zu drei Gerä­ten kop­peln. Der Wech­sel erfolgt dann bei der Maus mit einer ein­zel­nen, bei der Tas­ta­tur mit drei Tas­ten. Über Logi­tech Opti­ons ist sogar der schnel­le Wech­sel zwi­schen meh­re­ren Rech­nern möglich.

Die Pra­xis: Har­te Umge­wöh­nung, schnel­le Besserung

Zum Zeit­punkt des Arti­kels habe ich die bei­den Gerä­te meh­re­re Wochen im Ein­satz gehabt. Die­sen möch­te ich zur Ver­an­schau­li­chung aber in zwei Pha­sen auf­tei­len: die Ein­ge­wöh­nung und die wirk­li­che Pra­xis. War­um, dürf­te gleich klar sein.

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Ein­ge­wöh­nung: Mein Kör­per stellt sich quer

„Der ers­te Arbeits­tag mit der neu­en Maus und Tas­ta­tur dürf­te rich­tig gut wer­den, ist ja jetzt alles ergo­no­misch“, dach­te ich mir. Und damit hät­te ich fal­scher nicht lie­gen kön­nen. Am Abend des ers­ten Tages waren die Schmer­zen schlim­mer und ich ver­krampf­ter denn je. Doch war­um? Das Fazit fiel mir nicht schwer, denn das Pro­blem war ich selbst – aber nicht bewusst.

Schon im frü­hen Alter saß ich an einem Ami­ga 500, den mei­ne grö­ße­ren Brü­der mir zum Spie­len hin­ter­las­sen haben. Mein ers­ter Kon­takt mit einer klas­si­schen Maus und Tas­ta­tur ist über 20 Jah­re her. Seit­dem benut­ze ich bei­des wie gewohnt, näm­lich mit flach dar­auf lie­gen­den Hän­den. Nun kom­men da eine Tas­ta­tur mit ange­win­kel­tem Tas­ten­feld und eine ver­ti­kal ste­hen­de Maus daher. Deren größ­ter Feind: Mus­cle Memo­ry, zu Deutsch „Mus­kel­ge­dächt­nis“. Das ist etwa dafür ver­ant­wort­lich, dass wir das Fahr­rad­fah­ren nicht ver­ler­nen oder Skater*innen über­haupt Tricks erler­nen können.

In die­sem Fall hat es stark gegen mich gear­bei­tet, denn Hän­de und Arme dreh­ten sich auto­ma­tisch immer wie­der in die waa­ge­rech­te Posi­ti­on. Beson­ders bemerk­bar war das etwa beim Umfas­sen von der Tas­ta­tur zur Maus, die ich nicht sel­ten fast voll­stän­dig vom Tisch wisch­te, weil sie so hoch ist. Ich muss­te mich zwin­gen, die neu­en Posi­tio­nen ein­zu­neh­men und bin des­halb ver­krampft. Am Abend schmerz­te alles und ich zwei­fel­te an der ver­meint­li­chen Ergo­no­mie. „Posi­tiv blei­ben, mor­gen ist es bestimmt schon bes­ser“, war mein Gedanke.

Und wie­der lag ich abso­lut dane­ben. Am nächs­ten Tag die glei­che Lei­er: Maus und Tas­ta­tur for­der­ten Win­kel, mei­ne Hän­de woll­ten aber nur flach. Wie­so soll­te irgend­je­mand mit so etwas arbei­ten wol­len? Wie­so füh­len sich die Posi­tio­nen so „unna­tür­lich“ an? Die Gedan­ken zogen sich noch ein paar wei­te­re Tage. Doch nach knapp zwei Wochen kam dann die Wende.

Die ech­te Pra­xis: Was für eine Erleichterung

Stol­ze 160 Euro aus dem Fens­ter zu wer­fen wäre ein unschö­nes Gefühl. Doch nach­dem ich die har­te Umge­wöh­nungs­pha­se über­wun­den hat­te, fühl­te es sich nach dem Gegen­teil an. Das Geld war gut inves­tiert. Mein Mus­cle Memo­ry aus 20 Jah­ren war noch immer nicht umge­stellt, aber mei­ne Hän­de fan­den nach zwei Wochen schon viel „natür­li­cher“ an ihre Posi­tio­nen. Den Umgang mit der Maus habe ich nun auch gelernt, hebe sie selbst­ver­ständ­lich zwi­schen­durch an und navi­gie­re viel siche­rer mit dem Maus­zei­ger über den Bildschirm.

Ich hat­te schon befürch­tet alles ver­lernt zu haben. Doch es ist wie­der da. Ein schnel­les Stra­te­gie­spiel oder einen Tak­tik-Shoo­ter wür­de ich damit zwar nicht spie­len, aber im Büro­all­tag funk­tio­niert alles wie mit einer nor­ma­len Maus. Die senk­rech­te Hal­tung fühlt sich tat­säch­lich viel natür­li­cher an und mein Hand­ge­lenk ist spür­bar ent­las­tet. Unglaub­lich, aber die Span­nung und die Schmer­zen las­sen lang­sam nach.

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Die noch grö­ße­re Über­ra­schung ist aber die Tas­ta­tur. Berufs­be­dingt tip­pe ich sehr viel – und das im 10-Fin­ger­sys­tem. Der rela­tiv mode­ra­te Win­kel und das geteil­te Tas­ten­feld füh­len sich sogar so gut an, dass ich nicht ver­ste­he, wie­so es auch ande­re Tas­ta­tu­ren gibt. Nach­ge­prüft habe ich es zwar nicht, aber ich bil­de mir sogar ein, noch den ein oder ande­ren zusätz­li­chen Anschlag pro Minu­te mehr unter­zu­brin­gen. Wer hät­te das gedacht?

Fazit: Ach­ter­bahn­fahrt mit Hap­py End

Von anfäng­li­cher Eupho­rie über die ver­meint­lich bal­di­ge Bes­se­rung, über die har­te und frus­trie­ren­de Zeit der Umge­wöh­nung bis hin zur schluss­end­li­chen Erleich­te­rung war es eine wil­de Fahrt für mich. Mal eben von der klas­si­schen Maus und Tas­ta­tur auf ihre ergo­no­mi­schen Gegen­stü­cke umzu­stei­gen ist schwie­ri­ger, als ich gedacht hät­te. Doch die Inves­ti­ti­on an Geld und Zeit haben sich für mich gelohnt. Ich spü­re schon eine Bes­se­rung – eben, weil sich die Bewe­gun­gen natür­li­cher anfüh­len als mit den Stan­dard-Gerä­ten. Im Büro-Ein­satz möch­te ich bei­des des­halb nicht mehr missen.

Dis­clai­mer: Die­ser Arti­kel spie­gelt ledig­lich die Mei­nung einer ein­zel­nen Per­son wider und basiert nicht auf medi­zi­ni­schen Analysen.

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