Vielleicht spielst du mit dem Gedanken, deine bestehende Gasheizung ganz oder teilweise zu ersetzen. Bei den steigenden Preisen liegt dieser Schritt zumindest nahe. Eine Möglichkeit ist der Einsatz einer Elektroheizung. Hier gibt es aber mehrere Systeme, die infrage kommen. Welche das sind und wie hoch die Anschaffungskosten sowie die Betriebskosten sind, ist im Folgenden für dich aufgeschlüsselt.
Hast du Interesse an einer Elektroheizung, solltest du dir zunächst Gedanken über deren Art machen. Zu kaufen gibt es mehrere Systeme, die sich in ihrem möglichen Einsatzbereich maßgeblich unterscheiden. Genauer geht es um folgende Produkte:
- Heizlüfter
- Infrarotheizung
- Nachtspeicherheizung
- Fußbodenheizung
Schauen wir uns die Funktion und vor allem die Kosten genauer an:
Willst du gar nicht die komplette Heizung ersetzen, sondern nur etwas direkte Wärme erzeugen, dann ist ein Heizlüfter vielleicht eine Alternative. Diese kleinen Geräte sind kompakt und lassen sich überall dort aufstellen, wo du sie gerade brauchst. Sitzt du im Winter etwa im Homeoffice und willst nicht die Heizung für den Raum einschalten, lässt du dich einfach direkt davon wärmen. So eine mobile Elektroheizung hat aber den Nachteil, dass der beheizbare Bereich nur sehr klein ist.
Für die Berechnung brauchst du folgende Informationen:
- Leistung der Heizung in Watt
- Laufzeit der Heizung in Stunden
- Strompreis in Cent pro Kilowattstunde
Danach läuft die Berechnung ganz einfach:
Leistung der Heizung in Watt * Laufzeit der Heizung in Stunden / 1000 = Stromverbrauch in Kilowattstunden
Stromverbrauch in Kilowattstunden * Strompreis in Cent pro Kilowattstunde / 100 = Betriebskosten im errechneten Zeitraum in Euro
Beispiel: 2.000 Watt * 8 Stunden / 1000 * 37,3 Cent / 100 = 5,97 Euro
Dafür sind die Heizlüfter meist nicht sonderlich teuer. Bei den Anschaffungskosten musst du mit 15 bis 250 Euro rechnen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Geräte in erster Linie durch ihre Leistung. Sie liegt bei etwa 400 bis 2.000 Watt.
Lässt du also eine solche elektrische Heizung für 8 Stunden bei mittlerer Stufe (1.000 Watt) laufen, kostet dich das etwa 3 Euro.
Im Vergleich zu einem einfachen Heizlüfter verteilt die Infrarotheizung Wärme im ganzen Raum. Das liegt in erster Linie an seinem Funktionsprinzip. Die Heizung gibt die Wärme nämlich indirekt durch Infrarotstrahlung ab. Sie erwärmt Wände, Boden, Decke und Gegenstände, die wiederum selbst Wärme abstrahlen. So entsteht ein angenehmes Raumklima. Gleichzeitig wirbelt die Infrarotheizung keinen Staub auf, wovon etwa Menschen mit Allergien profitieren. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Installation, denn die Heizung wird einfach nur an der Wand oder Decke angebracht und das Kabel in die Steckdose gesteckt.
Die Anschaffungskosten sind allerdings etwas höher und richten sich stark nach Größe, Leistung und den verwendeten Materialien. Einfache Infrarotheizungen im kompakten Format gibt es schon ab rund 80 Euro. Willst du ein großes Exemplar mit einem aufgedruckten Bild oder eines aus Naturstein, geht es ab etwa 300 Euro los. Nach oben hin liegt die Grenze bei etwa 1.000 Euro. Natürlich gibt es hier aber auch Ausnahmen.
Durch ihr Konzept sind Infrarotheizungen etwas sparsamer, denn sie benötigen eine geringere Leistungsaufnahme, um Wärme zu erzeugen: etwa 200 bis 1.500 Watt. Somit liegt der Verbrauch bei einer Laufzeit von 8 Stunden bei mittlerer Stufe (750 Watt), bei etwa 6 Kilowattstunden und verursacht Heizkosten von etwa 2,25 Euro.
Von Nachtspeicherheizungen hast du vielleicht schon gehört, wenn du dich in den 50er oder 60er Jahren mit Heizsystemen beschäftigt hast oder ein in dieser Zeit gebautes Haus besitzt. Heizen mit der Nachtspeicherheizung war damals recht beliebt. Das Konzept ist einfach: Die Heizung bezieht in der Nacht Strom, wenn er mangels Nachfrage besonders günstig ist. Diesen Strom wandelt die Heizung in Wärme um, die in einem Speicher auf ihren Einsatz wartet. Sobald du den Heizkörper aufdrehst, gibt die Nachtspeicherheizung die Wärme in einzelnen Räumen ab.
Was früher sinnvoll war, ist es heute nicht mehr unbedingt. Die relativ hohen Stromkosten (auch in der Nacht) gepaart mit der hohen Leistungsaufnahme von 2.000 bis 4.000 Watt ergeben einen hohen Verbrauch und somit hohe Stromkosten. Zieht die Heizung etwa über 8 Stunden Strom mit 3.000 Watt, belaufen sich die Kosten auf rund 9 Euro.
Dazu kommt der relativ hohe Anschaffungspreis von etwa 500 bis 1.500 Euro für eine entsprechende Heizung. Die hohen Betriebskosten und der relativ hohe Anschaffungspreis lassen die Nachtspeicherheizung also wenig rentabel wirken.
Stell dir vor, du hast bei angeschalteter Heizung warme Füße, auch ohne einen großen Teppich im Raum. Genau das kann dir eine Fußbodenheizung bieten. Doch sie sorgt auch für Wärme im Haus, denn die steigt bekanntlich von unten nach oben. Heizt du also vom Boden, erfüllt sich schon gleich der gesamte Raum mit Wärme. Die Fußbodenheizung ist deshalb gerade in Neubauten sehr beliebt. Die Steuerung erfolgt pro Raum, weshalb du nicht zwingend überall gleich stark heizen musst. Im Vergleich zu einer normalen Fußbodenheizung, verwendet die Elektro-Fußbodenheizung für die Weitergabe der Wärme keine mit Wasser gefüllten Leitungen, sondern Heizmatten. Die haben sogar einen großen Vorteil, denn sie liefern viel schneller die eingestellte Wärme, als Wasser-Heizungen.
Der wohl größte Nachteil der Fußbodenheizung ist die Installation. Die solltest du nämlich von einem Profi durchführen lassen. Bestehender Bodenbelag muss entfernt und neu verlegt werden. Beim Neubau sparst du dir diesen Aufwand aber natürlich.
Bei den Anschaffungskosten solltest du mit etwa 30 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Unterschiede entstehen durch Materialien und Heizleistung. Letztere liegt bei etwa 100 bis 200 Watt pro Quadratmeter. Um ein 25 Quadratmeter großes Zimmer auszustatten, brauchst du etwa 15 Quadratmeter der Heizung, also etwa 450 bis 2.250 Euro in der Anschaffung. Die Betriebskosten für 8 Stunden liegen bei 200 Watt Leistung für den Raum dann bei etwa 9 Euro.
Willst du mit einer Elektroheizung heizen, dann musst du auf einige wichtige Dinge achten. Zunächst solltest du wissen, ob sie deine bestehende Heizung ersetzen oder nur erweitern soll. Danach entscheidest du dich für eine Art der Heizung und deren Leistung. Beziehe in die Berechnung unbedingt deinen individuellen Strompreis ein. So kannst du dir schon im Vorfeld ein Bild über die Kosten machen. Wirklich sparen lässt sich mit einer Elektroheizung oft nämlich leider nicht.
Übrigens: Etwas besser macht es eine eigene Photovoltaik-Anlage, denn damit erzeugst du deinen Strom zu mehr oder weniger großen Teilen selbst. Die Elektroheizung kann dadurch im Betrieb günstiger sein als mit rein extern bezogenem Strom.
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