Wie man Elektroschrott am besten entsorgt, ist in Deutschland nicht so einfach, wie das Recycling von Plastik oder Papier im Hausmüll. Da darf der Elektroschrott nämlich auf keinen Fall rein. Ein solches Gerät enthält nämlich viele potenziell gefährliche Stoffe, wie Blei, Arsen, Kupfer oder andere Nanopartikel. Die sind giftig für Umwelt und Pflanzen und können das Grundwasser und somit auch das Trinkwasser verseuchen.
Das erfahrt ihr gleich
Mittlerweile ist die Rücknahme vom Händler eine Pflicht. Im stationären Handel muss jedes Geschäft, das auf einer Fläche von mehr als 400 Quadratmetern Elektrogeräte verkauft diese auch zurücknehmen. Und auch Lebensmittelhändler und der Supermarkt oder Discounter, die zeitweise Elektrogeräte verkaufen und eine Verkaufsfläche über 800 Quadratmetern haben, müssen seit dem 1. Juli 2022 Elektrogeräte zurücknehmen.
Gerade beispielsweise große Elektrogeräte passen ja auch gar nicht in den Hausmüll. Wenn du ein Elektrogerät besitzt, das den Geist aufgegeben hat, dann kannst du dich also bei deinem Fachhandel schlau machen. Viele Händler bieten den Tausch von Elektroschrott gegen den Kauf von Neuware an. Wenn du also ein entsprechendes Gerät kaufst, muss dein altes Gerät dann auch kostenlos zurückgenommen werden. Kühlschrank, Waschmaschine oder Fernseher musst du dann auch nicht selbst schleppen und recyceln, sondern kannst im besten Fall einfach bei Lieferung deines neuen Geräts eine kostenlose Abholung organisieren.
Kleinere Geräte kannst du aber auch im Geschäft kostenlos zurückgeben. Dabei zählt die Kantenlänge: Elektrogeräte bis 25 Zentimeter kannst du jederzeit bedingungslos dort entsorgen, auch wenn du kein neues Elektrogerät kaufst. Beispielsweise also elektrische Zahnbürsten, Smartphones, Rasierer, Lithium-Ionen-Akkus oder LED-Lampen. Einziger Haken: du darfst maximal drei gebrauchte Geräte des gleichen Typs dort recyceln.
Die Rücknahmepflicht besteht laut dem Elektrogesetz auch für jeden Online-Händler. Auch hier muss jeder Online-Handel, der eine Versand- oder Lagerfläche mit mehr als 400 Quadratmetern hat, die Geräte kostenlos zurücknehmen. Bei allen Elektrogeräten gilt das gleiche, wie beim stationären Handel. Die Kantenlänge ist entscheidend. Unter 25 Zentimeter sind drei Gegenstände vom gleichen Typ erlaubt. Hier funktioniert das Ganze über Sammelstellen in Kundennähe. Bei einem Gerät mit über 25 Zentimetern kannst du auch beim Händler eine kostenlose Abnahme mit Abholung bei einem Neukauf eines ähnlichen Geräts beauftragen.
Viele Elektrogeräte heute enthalten wertvolle Rohstoffe oder seltene Erden. Lithium, Kupfer, Zinn oder Blei werden zum Beispiel in den Herkunftsländern oft unter schwierigen Bedingungen abgebaut. Das geht auf Kosten der Umwelt und der Menschen, die dort leben. Deshalb ist es besonders wichtig, dass dieser Elektroschrott mit diesen Stoffen fachgerecht entsorgt und recycelt wird. Bevor du dein Gerät entsorgst, kannst du als Verbraucher*in beispielsweise auch zuerst einmal abchecken, ob du vielleicht mit einer Reparatur noch etwas retten kannst, bevor du es in Richtung Abfall beförderst. Wenn nichts mehr zu retten ist, dann bring es zum Wertstoffhof oder lass es vom Sperrmüll oder einem Händler deines Vertrauens zum korrekten Recycling abholen.
Alles, was gebrauchte E‑Geräte angeht, kannst du auch zu den sogenannten kommunalen Sammelstellen bringen. Das ist beispielsweise dein lokaler Recyclinghof der einen extra Container für dein Elektroaltgerät hat. Da kannst du meist jegliche großen und kleineren Geräte kostenlos abgeben. Bedingung für die fachgerechte Entsorgung vom E‑Schrott ist hierbei nur die Abgabe in haushaltsüblichen Mengen. Hier kannst du alles hinbringen: wie kleine Elektrogeräte, wie dein altes Smartphone oder Hifi-Anlagen über mittlere Elektronik-Altgeräte, wie Mikrowellen oder Fernseher, bis hin zu deinem großen Gerät, wie Waschmaschine oder Kühlschrank. Die Fachleute vor Ort kümmern sich dann um das korrekte Recycling oder die Entsorgung.
In manchen Städten gibt es auch spezielle öffentliche Sammelcontainer, in denen man kleine Elektro-Altgeräte entsorgen darf. Sie befinden sich oftmals in der Nähe von anderen Sammelcontainern für Abfall wie Glas oder Pappe. Hier gilt auch die haushaltsübliche Mengen-Regelung. Auch die kommunalen Schadstoffmobile sind Annahmestellen für Elektroschrott. Sie sind zu bestimmten Terminen an bestimmten Stellen unterwegs und nehmen neben Schadstoffen, wie Chemikalien, Lacken oder brennbaren Abfällen auch Elektrogeräte an. Dabei lohnt es sich aber vorher einmal die Bestimmungen bezüglich der Größe zu erfragen.
Wem der Weg zum Wertstoffhof oder Recyclinghof zu weit ist, der kann, wie für Möbel auch, eine Sperrmüll-Sammlung der städtischen Entsorgung beauftragen. Diese bieten dann eine Abholung direkt vor der Haustür an. Hier wird alles an Elektroaltgeräten abgeholt, das zu den typischen Großgeräten gehört. Also beispielsweise Küchenzubehör, wie Öfen, Herde, Kühlschränke, Gefriertruhen oder Geschirrspülmaschinen oder aber auch Waschmaschinen, Trockner oder auch größere Fernseher. Kleingeräte werden hier meistens nicht extra abgeholt. Zudem muss man für die Entsorgung vom Sperrmüll in den meisten Fällen eine Gebühr zahlen.
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