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Dru­cker­pa­tro­nen ent­sor­gen: Dar­auf soll­test du achten

Ist die Druckerpatrone leer, gehört sie nicht in den Hausmüll, sondern vernünftig entsorgt.

Dei­ne Dru­cker­pa­tro­ne ist leer und du bist dir nicht sicher, wie du sie ent­sor­gen sollst? Tat­säch­lich gel­ten für Dru­cker­pa­tro­nen bestimm­te Regeln. UPDATED ver­rät dir, wor­auf du beim Ent­sor­gen dei­ner Dru­cker­pa­tro­nen ach­ten musst.

Darf ich Toner­kar­tu­schen im Haus­müll oder im gel­ben Sack entsorgen? 

Vie­le Haus­hal­te tren­nen ihren Müll nach Wert­stof­fen für den gel­ben Sack und Alt­pa­pier, alles ande­re lan­det meist in der Rest­müll­ton­ne. Wie ver­hält es sich mit Dru­cker­pa­tro­nen? Gehö­ren sie wegen ihres Kunst­stoff­an­teils in den gel­ben Sack? Oder sind sie auf­grund von Rück­stän­den so stark ver­schmutzt, dass sie sich nur für den Rest­müll qua­li­fi­zie­ren? Und gibt es hin­sicht­lich der Ent­sor­gung einen Unter­schied zwi­schen Dru­cker­pa­tro­nen für Tin­ten­strahl­dru­cker und Toner­kar­tu­schen für Laserdrucker?

Dru­cker­pa­tro­nen ent­sor­gen: Die­se Vor­schrif­ten gelten

Wäh­rend Tin­ten­pa­tro­nen flüs­si­ge Tin­te ent­hal­ten, sind Toner­kar­tu­schen mit Toner befüllt – einem sehr fei­nen Pul­ver, das unter ande­rem auch Gefahr­stof­fe ent­hält. Dru­cker­tin­te hin­ge­gen ist zwar nicht gif­tig, aber den­noch ein che­mi­sches Pro­dukt. Für Patro­nen und Kar­tu­schen gilt glei­cher­ma­ßen: Sobald sie mit einem Chip, Sen­sor oder einer LED-Sta­tus­an­zei­ge aus­ge­stat­tet ist, han­delt es sich um ein Elek­tro­ge­rät, dass vor­schrifts­mä­ßig ent­sorgt wer­den muss. Genau­so wie Fern­se­her oder Com­pu­ter, gel­ten die­se Patro­nen als Elek­tronik­schrott. Ob dei­ne Dru­cker­pa­tro­ne dazu zählt, erkennst du auf der Ver­pa­ckung: Dort ist das Sym­bol für die Ent­sor­gung als Elek­tro­schrott – eine durch­ge­stri­che­ne Müll­ton­ne – abge­bil­det. Ledig­lich Patro­nen mit aus­schließ­lich mecha­ni­schen Bau­tei­len und ohne gif­ti­ge Rück­stän­de kannst du in der Rest­müll­ton­ne entsorgen.

Grund­la­ge der Rege­lun­gen zur Ent­sor­gung von Dru­cker­pa­tro­nen sind zwei gesetz­li­che Vor­schrif­ten, und zwar das Elek­tro­ge­setz (Elek­troG) und das Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz (KrWG). Je nach Bun­des­land dro­hen dir bei Nicht­be­ach­tung ein Buß­geld von rund 40 bis zu 1.000 Euro, bei Patro­nen mit gif­ti­gen Rück­stän­den sogar bis zu 2.500 Euro. Gera­de ​​Toner ent­hal­ten gif­ti­ge Sub­stan­zen, bei­spiels­wei­se Schwer­me­tal­le und Fein­staub, daher darfst du sie auch ohne elek­tro­ni­sche Bau­tei­le nicht im Rest­müll ent­sor­gen. Und auch lee­re Dru­cker­pa­tro­nen sind nie hun­dert­pro­zen­tig leer, son­dern ent­hal­ten stets noch einen Rest Tin­te. Außer­dem ist bei Dru­cker­pa­tro­nen durch fach­ge­rech­te Ent­sor­gung Recy­cling mög­lich. Das soll das Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz (KrWG) der Umwelt zulie­be sicherstellen.

Lee­re Patro­ne oder Kar­tu­schen gehö­ren oft­mals also weder in den Haus­müll noch in den gel­ben Sack. Es gibt aber Alter­na­ti­ven zur Entsorgung:

Dru­cker­pa­tro­nen im Elek­tro­fach­markt entsorgen

Ein mög­li­cher Weg führt zurück zum Händ­ler, wo du die Patro­ne gekauft hast. Aller­dings sind die Händ­ler nicht grund­sätz­lich dazu ver­pflich­tet, Dru­cker­pa­tro­nen in unbe­grenz­ter Men­ge zurück­zu­neh­men. Klei­ne Händ­ler sind bei einer Ver­kaufs­flä­che, die klei­ner als 400 m² ist, nicht zur Rück­nah­me ver­pflich­tet.  Zudem kön­nen sie die Rück­nah­me gebrauch­ter Kar­tu­schen ableh­nen, wenn die­se län­ger ist als 25 cm. Nur Ein­zel­händ­ler, die auf einer Flä­che von mehr als 400 m² Elek­tro­ge­rä­te anbie­ten oder Online­händ­ler mit über 400 m² Lager­flä­che müs­sen Kar­tu­schen auch zurück­neh­men. Oft­mals machen die Händ­ler einen Neu­kauf zur Bedin­gung für die Rück­nah­me. Aber auch dann ist die Rück­nah­me von ledig­lich einer Kar­tu­sche gesetz­lich vor­ge­schrie­ben. Klei­ne Kar­tu­schen mit einer Län­ge von weni­ger als 25 cm müs­sen Händ­ler mit mehr als 400 m² Flä­che in haus­halts­üb­li­chen Men­gen zurück­neh­men – auch wenn du kei­ne neue Kar­tu­sche kaufst. Bei gro­ßen Elek­tronik­märk­ten ste­hen zur Rück­nah­me in der Regel spe­zi­el­le Sam­mel­bo­xen bereit.

Auch Her­stel­ler bie­ten Rück­nah­me an

Die Her­stel­ler sind gesetz­lich zur Rück­nah­me lee­rer Patro­nen und Kar­tu­schen ver­pflich­tet. und bie­ten daher einen kos­ten­lo­sen Rück­sen­de­ser­vice für lee­re Dru­cker­pa­tro­nen und Toner­kar­tu­schen an. In der Regel fin­dest du auf der Inter­net­sei­te des Dru­cker­her­stel­lers eine Paket­mar­ke zum Aus­dru­cken. Oft ist auch in der Ver­pa­ckung schon eine Paket­mar­ke für die Rück­nah­me ent­hal­ten. Über­prü­fe daher am bes­ten direkt nach dem Kauf, ob eine sol­che Mar­ke in der Ver­pa­ckung ent­hal­ten ist. Für die Rück­sen­dung legst du die lee­ren Dru­cker­pa­tro­nen oder Kar­tu­sche in ein Paket, adres­sierst es und fran­kierst es mit der Paket­mar­ke. Recy­cling ist auch für die Her­stel­ler ein zweck­mä­ßi­ges Geschäft: Schließ­lich sind zahl­rei­che Mate­ria­li­en aus der Dru­cker­pa­tro­ne fürs Recy­cling geeig­net. Neben dem Kunst­stoff­ge­häu­se auch Metal­le und die Bild­trom­meln in den Tonerkartuschen.

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Dru­cker­pa­tro­nen bei Refill-Unter­neh­men abgeben

Neben den Her­stel­lern gibt es noch wei­te­re Unter­neh­men, die eine Rück­nah­me von Patro­nen und Kar­tu­schen anbie­ten. So haben bei­spiels­wei­se Refill-Unter­neh­men Bedarf an lee­ren Patro­nen oder Kar­tu­schen, um sie auf­zu­fül­len und anschlie­ßend zu ver­kau­fen. Leer­gut-Händ­ler sam­meln daher das Leer­gut und lei­ten es an die Refil­ler wei­ter, wie bei­spiels­wei­se geld­fuer­muell (https://www.geldfuermuell.de), leer­ge­druckt (https://www.leergedruckt.de) oder leer­gut (http://www.leergut.com). Die­se Unter­neh­men zah­len sogar ein Ent­gelt – teil­wei­se ledig­lich Cent-Beträ­ge, aber je nach Patro­ne sind auch Sum­men in Höhe von fünf Euro pro Patro­ne als Ver­gü­tung mög­lich. Möch­test du eine vol­le Patro­ne, egal ob Toner oder Tin­te, ent­sor­gen, kannst du auch die­se bei eini­gen Anbie­tern ent­sor­gen – ohne sie zu leeren.

Dru­cker­pa­tro­nen auf dem Recy­cling­hof entsorgen 

Lee­re Toner­kas­set­ten sind ein Wert­stoff, der sich recy­celn lässt, daher kannst du dei­ne lee­ren Kar­tu­schen auch zum Wert­stoff­hof brin­gen. Die Abga­be auf den Recy­cling­hö­fen der Stadt­rei­ni­gung oder bei der mobi­len Schad­stoff­samm­lung ist eben­falls eine umwelt­freund­li­che Mög­lich­keit, Dru­cker­pa­tro­nen und ‑kar­tu­schen zu ent­sor­gen. Teil­wei­se gel­ten Dru­cker­pa­tro­nen und ‑kar­tu­schen zwar als Elek­tro­ge­rät, jedoch müs­sen sie auf­grund ihrer Inhalts­stof­fe getrennt von ande­ren Elek­tro­ge­rä­ten ent­sorgt werden.

Toner und Dru­cker­pa­tro­nen spenden

Statt Patro­nen zu ent­sor­gen, kannst du sie an ver­schie­de­ne Initia­ti­ven spen­den. In der Regel funk­tio­niert das über eine Sam­mel­box, die du gra­tis bestel­len kannst und die dann kos­ten­los abge­holt wird. An man­chen Anbie­ter kannst du sie auch direkt schi­cken. Hier eine Auswahl:

sammelaktion.de: hilft der Mukoviszidose-Forschung

sammeldrache.de: Aus­stat­tung für Schu­len und Kindergärten

its-for-kids.de: Spen­de für den Kinderschutz

rotenasen.de: unter­stüt­ze Krankenhaus-Clowns

Tin­te und Toner ent­sor­gen – kein Problem 

Eines ist sicher: Es gibt ein­fach kei­ne guten Grün­de, lee­re Kar­tu­schen in den Rest­müll zu wer­fen. Eine umwelt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung kos­tet weder viel Zeit noch Mühe. Wie vie­les ande­re auch ist der Umgang mit dem Leer­gut letzt­lich nichts ande­res als Gewohn­heit und Übungssache.

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