Bei welcher Temperatur müssen Lebensmittel im Kühlschrank gelagert werden? Oft wird das Thermostat zu niedrig eingestellt, was die Energiekosten unnötig in die Höhe treibt. Und auch der Standort wirkt sich auf die Temperatur im Innenraum aus. Wir verraten dir, wie du deine Lebensmittel bei idealer Temperatur lagerst, den richtigen Platz für deinen Kühlschrank findest und so Energie und Kosten sparst.
Das erfahrt ihr gleich
- Den passenden Kühlschrank finden
- So hilft der passende Standort
- Welche Temperatur im Kühlschrank ist ideal?
- Temperaturzonen im Kühlschrank
- Kühlschranktemperatur richtig einstellen
- Kühlsysteme mit dynamischer Kühlung
- Wie kann ich eine Eisschicht im Kühlschrank verhindern?
- Nicht zu kalt, nicht zu warm: Kühlschrank perfekt temperieren und Energie sparen
Der Kühlschrank läuft in der Regel rund um die Uhr und zählt daher zu den wesentlichen Energieverbrauchern im Haushalt. Um die Stromkosten des Kühlschrankes so niedrig wie möglich zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten: So lohnt beim Kühlschrank besonders der Blick auf die Energieeffizienzklasse. Mit einem Kühlschrank der Klasse B oder A sparst du im Vergleich zu Modellen mit dem Label D jedes Jahr Geld.
Auch die Größe des Kühlschranks wirkt sich auf den Energieverbrauch aus: Je größer der Kühlschrank ist, desto mehr Strom verbraucht er auch. Wer sich als Single-Haushalt einen großen Side-by-Side-Kühlschrank in die Küche stellt, hat eventuell ein zu großes Gerät – und verschenkt so regelmäßig Energie. Das Fassungsvolumen sollte sich immer an der Größe des Haushaltes orientieren: Für Singles reichen etwa 120 bis 140 Liter, für jede weitere Person rechnet man rund 60 Liter hinzu.
Der Standort des Kühlschranks spielt eine entscheidende Rolle für die Temperatur im Innenraum – und damit auch beim Stromverbrauch. Die Umgebung des Gerätes sollte eher kühl als heiß sein. Ist die Umgebung überdurchschnittlich warm, wird es auch im Inneren des Kühlschranks wärmer und das Gerät benötigt mehr Energie zum Kühlen. Stelle den Kühlschrank daher nicht neben einer Wärmequelle auf. Dazu zählen Heizungen, Spülmaschinen, Herd und Fenster mit direkter Sonneneinstrahlung.
Damit der Kühlschrank richtig arbeiten kann, ohne dabei unnötig viel Energie aufzuwenden, ist es außerdem wichtig, dass die Luft um das Gerät herum zirkulieren kann. Einige Geräte benötigen daher etwas Abstand zur Wand, moderne Geräte können ohne Abstand an der Rückwand und an den Seiten positioniert werden. Diese Kühlschränke verzichten auf Kühlrippen außen an der Geräterückseite, der Wärmeaustausch erfolgt hier über die Seitenwände. Diese Modelle erkennst du beispielsweise an Bezeichnungen wie „PerfectFit“.
Oft ist der Kühlschrank auch zu kalt eingestellt, in der Annahme, dass die Lebensmittel dann länger halten. Aber tatsächlich verlieren gerade Obst und Gemüse wertvolle Vitamine, wenn sie zu kalt gelagert werden. Mit einer Anpassung der Temperatur verbesserst du also die Lagerbedingungen der Lebensmittel und verringerst den Stromverbrauch. Jedes Grad Celsius, das der Kühlschrank zu kühl eingestellt ist, erhöht den Verbrauch um etwa fünf Prozent.
Aber welche Kühlschranktemperatur ist nun die richtige? Allgemein heißt es: Die optimale Temperatur liegt im Durchschnitt bei sieben Grad Celsius. Dieser Wert bezieht sich auf den mittleren Bereich des Kühlschranks.
Nehmen wir den Kühlschrank mal etwas genauer unter die Lupe: In jedem Kühlschrank gibt es unterschiedliche Temperaturzonen aufgrund der Luftzirkulation. Die Spanne reicht in der Regel von zwei bis 15 Grad Celsius. Die Temperatur steigt dabei von unten nach oben Schritt für Schritt an. Man unterscheidet gemeinhin folgende Bereiche:
- Das Gemüsefach: 8 bis 10 °C
Obwohl sich diese Temperaturzone im unteren Teil des Kühlschrankes befindet, handelt es sich nicht um den kältesten Bereich. Das liegt daran, dass diese Schublade in der Regel durch einen Glasboden bedeckt wird. Hier findet in der Regel dein Gemüse den passenden Aufbewahrungsort.
- Die Kältezone: Temperatur: 2 °C
Die Kältezone befindet sich direkt über dem Gemüsefach. Tatsächlich handelt es sich hier um die kälteste Stelle im Kühlschrank. Schnell verderbliche Lebensmittel sind hier am besten aufgehoben. Dazu zählen vor allem Fleisch- und Fischprodukte, aber auch angebrochene Waren wie Sahne oder Milch.
- Die mittlere Zone: 5 bis 8 °C
Diese Temperaturzone umfasst oft mehrere Böden im Kühlschrank. Dabei können die Temperaturen auf den jeweiligen Ebenen um bis zu drei Grad schwanken. In diesem Bereich werden in der Regel Wurst, Käse sowie noch verschlossene Milchprodukte aufbewahrt.
- Die Kühlschranktür: 10 bis 15 °C
Die Tür des Kühlschrankes ist der Bereich mit der höchsten Temperatur. Hier werden Säfte, Getränkeflaschen, Marmeladen, Ketchup und Soßen aufbewahrt. Auch hier gilt: Der untere Bereich ist kälter als der obere. Oben werden zum Beispiel Butter und Eier gelagert.
Moderne Kühlschränke sind bereits mit einer Temperaturanzeige ausgestattet. In anderen Kühlschränken lässt sich die Temperatur nicht aufs Grad genau einstellen. Diese Modelle besitzen ein Drehrad, mit dem du die Temperatur stufenweise regelst. Grundsätzlich gilt: Je höher die Stufe, desto niedriger die Temperatur im Kühlschrank. Und desto höher ist auch der Stromverbrauch.
Zur Einstellung der optimalen Temperatur empfiehlt sich ein Kühlschrank-Thermometer. Am besten platzierst Du das Thermometer im mittleren Bereich und lässt es dort einige Stunden liegen. Liegt der Wert unter sieben Grad, wählst du eine niedrigere Stufe, liegt der Wert darüber, eine höhere. Ist die Temperatur im mittleren Bereich des Kühlschranks konstant bei sieben Grad, haben in der Regel auch die unterschiedlichen Zonen die richtige Temperatur.
Gut zu wissen: Die gleiche Temperatureinstellung führt je nach Jahreszeit zu unterschiedlichen Temperaturen im Kühlschrank. Daher solltest du sie regelmäßig überprüfen. Damit die Lebensmittel auch im Sommer bei hohen Außentemperaturen gut gekühlt werden, musst du in der Regel die Kühlleistung etwas erhöhen.
Neben Kühlschränken mit der bekannten statischen Kühlung gibt es auch Geräte mit einer sogenannten dynamischen Umluftkühlung. Bei diesen Modellen verteilt ein Ventilator die Luft im Innenraum des Kühlschranks. So herrschen im gesamten Kühlschrank die gleiche Luftfeuchtigkeit und die gleiche Temperatur – ausgenommen Gemüsefach und Kühlschranktür. Modelle mit dynamischem Kühlsystem haben daher auch keine Temperaturzonen.
Damit du dennoch die Möglichkeit hast, leicht verderbliches ausreichend zu kühlen, sind diese Modelle zusätzlich mit einem Kaltlagerfach ausgestattet, in dem die Temperatur dauerhaft bei etwa einem Grad Celsius liegt. Der Vorteil: Du kannst deine Lebensmittel nahezu beliebig im Kühlschrank platzieren. Ein weiterer Vorteil der dynamischen Kühlung besteht in der schnelleren Kühlung: Neu eingelagerte Lebensmittel werden schneller auf die eingestellte Temperatur abgekühlt. Daneben sind die Schränke mit dynamischer Kühlung besonders energieeffizient.
Ist die Temperatur zu hoch eingestellt, bildet sich oft Kondenswasser an der Rückwand. Kann dies nicht schnell genug ablaufen, gefriert es zu Eis. Oft kommt es auch zu Eisbildung, obwohl die Temperatur richtig eingestellt ist und es aus anderen Gründen im Kühlraum zu warm ist. Zum Beispiel wenn die Tür zu lange geöffnet, die Dichtung porös beziehungsweise kaputt ist oder wenn die Tür nicht richtig schließt.
Auch eine hohe Umgebungstemperatur kann dazu führen, dass es im Kühlschrank zu warm wird, wenn der Kühlschrank etwa neben dem Backofen, der Heizung oder in der prallen Sonne steht und warme Luft in das Kühlgerät eindringt. Achte auch darauf, dass Speisen vollständig abgekühlt sind, bevor du sie in den Kühlschrank stellst, damit es im Innenraum nicht zu warm wird. Eis- und Frostschichten, vor allem im Gefrierfach, solltest du regelmäßig entfernen, denn die gefrorene Schicht wirkt isolierend. Und je dicker sie ist, desto mehr Energie wird benötigt, um die Zieltemperatur zu erhalten.
Mit der richtigen Temperatur im Kühlschrank ergeben sich viele Vorteile für dich: Deine Lebensmittel bleiben haltbar und verlieren keine Vitamine. In der Regel kannst du mit der richtigen Temperatureinstellung zudem Kosten sparen: Ist es im Kühlschrank zu kalt, verschwendest Du Energie, wird es zu warm, bilden sich Eisschichten und der Kühlschrank verbraucht mehr Strom, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Ist der Kühlschrank richtig eingestellt und sind deine Lebensmittel in den passenden Fächern gelagert, hast du das Optimum aus deinem Kühlschrank herausgeholt.
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