Die Küche ist das Herzstück des Hauses, so sagt man. Und an welchem Küchengerät verbringen wir die meiste Zeit? Genau, an unserem Herd. Wo in älteren Kücheneinrichtungen lange ein Kochfeld aus Gas vorherrschte oder auf offener Flamme gekocht wurde, entscheiden sich die meisten Menschen bei einer Neuanschaffung für ein Induktions- oder Cerankochfeld. Wir schauen uns die Unterschiede beider Technologien genauer an, damit du bei einem Umzug oder einer Küchen-Modernisierung das richtige Kochfeld findest.
„Ceran“ beschreibt nicht etwa eine bestimmte Technologie – hierbei handelt es sich um einen patentierten Markennamen des Unternehmens Schott, das 1971 eine bestimmte Art von Kochfeldern auf dem Markt etablierte. Das Ceranfeld ist genau genommen ein Glaskeramikkochfeld: Unter der Glaskeramik-Oberfläche sind elektrische Heizspiralen verbaut, die sich erhitzen und Infrarotwärme an die Kochplatte und im nächsten Schritt an das Kochgeschirr abgeben.
Du hast wenig Zeit zum Kochen und willst dir fix eine Suppe im Topf erwärmen? Bei einem Cerankochfeld solltest du vergleichsweise viel Geduld aufbringen. Es dauert nämlich, bis die gewünschte Temperatur erreicht wird, da sich die erzeugte Wärmestrahlung zuerst durch Kochplatte und Topf bzw. Pfanne arbeiten muss. Dadurch, dass die Herdplatten heiß werden und selbst nach dem Ausschalten Zeit brauchen, um abzukühlen, droht die Gefahr von schmerzhaften Verbrennungen. Ebenfalls schmerzhaft: eingebrannte Speisereste mühevoll vom Kochfeld entfernen zu müssen. Ein Ceranfeld zu reinigen, kann beispielsweise bei eingebrannter Milch viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein hilfreiches Utensil hierfür ist ein Ceranfeld-Kratzer, der die Platte von lästigen Rückständen befreit. Sei bei dem Einsatz des Schabers aber vorsichtig, denn dieser kann bei falscher Handhabung unschöne Kratzer auf der Kochzone hinterlassen. Ansonsten ist Glaskeramik aber ein robustes und langlebiges Material.
Im Vergleich mit anderen Technologien ist ein Cerankochfeld recht günstig in der Anschaffung. Die Preisersparnis relativiert sich aber hinsichtlich des Wärmeverlustes, der einen gesteigerten Energieverbrauch nach sich zieht. Diesem Manko kannst du teilweise entgegenwirken, indem du die Restwärme nach dem Ausschalten des Kochfelds noch zum Kochen nutzt. Zudem hat das Cerankochfeld zum Vorteil, dass du nicht spezielle Pfannen und Töpfe kaufen musst, weil fast jedes Geschirr mit der Technik kompatibel ist.
Vorteile | Nachteile |
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+ Günstig in der Anschaffung | - Lange Vorlaufzeit |
+ Kein spezielles Kochgeschirr notwendig | - Mühsame Reinigung bei Eingebranntem |
+ Restwärme der Kochplatte nutzbar | - Verbrennungsgefahr |
+ Kochzone ist durch die Heizspiralen genau gekennzeichnet | - Hoher Energieverbrauch |
Das Induktionskochfeld ist deutlich jünger als das Cerankochfeld und kommt auch mit moderner Technik und Funktion daher. Unter dem Kochfeld – ebenfalls aus Glaskeramik – ist eine Spirale integriert, die Strom mithilfe von elektromagnetischen Wellen mobilisiert. Das Ergebnis des magnetischen Wechselfeldes: induktive Wärme, die sich direkt auf den Topf überträgt. Die Kochplatte selbst bleibt so gut wie kalt, da einzig die vom Geschirr abgehende Hitze die Kochzone leicht erwärmt.
Ein Argument, das schon angesprochen wurde, ist das Kaltbleiben des Kochfeldes. In der Konsequenz ist einerseits die Gefahr von Verbrennungen deutlich reduziert. Andererseits brennen übergekochte Lebensmittel auch nicht in das Glaskeramikkochfeld ein, was die anschließende Reinigung erleichtert. Der Kauf eines Induktionsherdes kommt dir hingegen teurer zu stehen als der eines Ceranfeldes. Durch die im Vergleich bessere Energieeffizienz kannst du – besonders hinsichtlich hoher allgemeiner Stromkosten – auf längere Zeit aber Energie und somit Kosten einsparen. Dank der fortgeschrittenen Technik des Induktionsfeldes wird auch ein schnelleres Kochen gewährleistet. In vielen Induktionskochfeldern ist obendrein eine Boost-Funktion verbaut, die Wasser sogar schneller zum Kochen bringt als ein Wasserkocher. Die Herdplatten heizen sich aber nicht nur schneller auf, die Temperatur kann auch exakt eingestellt und gehalten werden. Das alles funktioniert aber nur bei speziellem Kochgeschirr aus ferromagnetischem Metall. Falls du also von einem Gas- oder Cerankochfeld auf ein Induktionskochfeld umsteigen willst, kommst du nicht umhin, dir auch ein neues Set an Töpfen und Pfannen zuzulegen.
So ganz geheuer sind die magnetischen Felder nicht jedem. Das Bundesamt für Strahlenschutz stellt keinerlei gesundheitsschädliche Auswirkungen des Induktionsfeldes fest. Eine Einschränkung gibt es aber für Träger von Defibrillatoren und Herzschrittmachern, deren Funktion beim Einsatz von Induktion unter Umständen gestört werden kann. Es wird ein Sicherheitsabstand von zehn bis 15 Zentimetern vom Induktionsherd angeraten, damit es zu keiner Wechselwirkung kommt. Haben du oder ein Familienmitglied ein elektronisches Implantat, sprich vor der Anschaffung eines Induktionskochfeldes am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt des Vertrauens und achte beim Kauf auf das Siegel der Stiftung Warentest.
Vorteile | Nachteile |
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+ Höhere Energieeffizienz als bei Cerankochfeldern | - Hoher Anschaffungspreis |
+ Schnelles Aufheizen | - Spezielles Kochgeschirr notwendig |
+ Genaue Regulation von Temperaturen | - Für Träger von elektronischen Geräten unter Umständen gefährlich |
+ Einfache Reinigung | |
+ Praktische Sonderfunktionen: Booster-Funktion, Bridge-Funktion, Hood-Funktion, Power-Funktion, Standby-Modus, Touch-Bedienung, integrierter Dunstabzug, Kindersicherung |
Das kannst im Endeffekt nur du beantworten. Wir fassen die Unterschiede zusammen: Das Cerankochfeld ist in der Anschaffung günstiger, mit beinahe jedem Kochgeschirr kompatibel, dafür aber nicht besonders energieeffizient und regulierbar. Das Induktionskochfeld hingegen ist zwar anfangs teuer, nutzt die Energie in Form von Strom aber effizienter aus. Das spezielle Kochgeschirr ist obligatorisch, Reinigung und Temperaturregelung sind einfach gehandhabt. Im Endeffekt ist die Frage, ob du denn für ein weitaus funktionelleres Glaskeramikkochfeld auch tiefer in die Tasche greifen willst. Kannst du diese Frage mit „Ja“ beantworten, empfehlen wir dir die Induktionskochplatte.
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