Deine Spiele als Video aufzunehmen kann einige Vorteile haben: So analysierst du etwa Spielzüge in Multiplayer-Games, nimmst Highlights auf, um später damit anzugeben oder streamst einfach das Gespielte auf YouTube, Twitch & Co. Was beim PC durch Software ganz einfach möglich ist, gestaltet sich auf Konsolen komplizierter. Hier benötigst du eine Capture Card. Doch was ist das genau, an welchen Geräten lässt sie sich wie nutzen und was gibt es dabei zu beachten? Hier erfährst du alles dazu.
Das erfahrt ihr gleich
- Capture Card: Was ist das eigentlich?
- Geräte: Womit lässt sich die Capture Card nutzen?
- PC: Brauche ich am Rechner eine Capture Card?
- Capture Cards: Gibt es Unterschiede zwischen den Modellen?
- Modelle: Beispiele für aktuelle Capture Cards
- Qualität: Wie hochwertig ist das Ergebnis?
- Capture Cards: Perfekt für Konsolen-Streaming geeignet
Eine Capture Card ist ein kleines Gerät, das optisch an eine externe SSD-Festplatte erinnert. Statt Speicher steckt in der Box allerdings viel Technik. Dazu gehört auch ein Prozessor zur Bildverarbeitung. Der nimmt Signale auf, die du über einen HDMI-Eingang an die Capture Card leitest. Er verarbeitet sie dann für die bestmögliche Qualität und gibt sie an einen angeschlossenen Rechner weiter. Damit du auch auf deinem Fernseher oder Monitor etwas siehst, ist ein HDMI-Ausgang mit an Bord. Vereinfacht gesagt: Die Capture Card ist zwischen deine Konsole und den Bildschirm geschaltet (Pass-Through). Sie greift das Signal ab und leitet es an einen PC oder Mac weiter.
Für dich eröffnet das gewisse Möglichkeiten, denn so zeichnest du dein Gameplay auf, um es etwa später zu schneiden, zu veröffentlichen und archivieren. Alternativ, oder zusätzlich, dazu ist natürlich auch Streaming möglich. So bieten manche Hersteller von Capture Cards auch die passende Software, um das Gespielte direkt auf Plattformen wie YouTube zu bringen.
Damit die Capture Card etwas aufnehmen kann, braucht sie eine Quelle. Dafür eignet sich im Prinzip jedes Gerät, das Bilder per HDMI ausgibt. Das sind in erster Linie Spielekonsolen wie eine Sony PlayStation, eine Microsoft Xbox oder eine Nintendo Switch. Alternativ dazu ist aber auch der Anschluss von anderen Geräten möglich, etwa einer Kamera, wenn diese einen entsprechenden Ausgang besitzt. Hat dein Gerät kein HDMI, dann funktioniert die Verbindung vielleicht über einen Adapter. Sei dir aber bewusst, dass es hier Probleme mit der Kompatibilität geben kann und auch die Qualität der Bild- und Tonausgabe vielleicht leidet.
Grundsätzlich nein, in manchen Fällen ist sie aber vielleicht dennoch sinnvoll. Willst du Gameplay von deinem PC aufnehmen, dann ist eine Capture Card meist nicht notwendig. Über Software, wie beispielsweise OBS Studio, nimmst du Spiele oder Highlights ohne weitere Hardware auf. Allerdings kostet das natürlich System-Ressourcen. Soll bedeuten: Wenn du kompetitiv spielst und es auf jedes noch so kleine Prozent Leistung ankommt, möchtest du vielleicht keine Capture-Software im Hintergrund laufen haben. Einige Profis greifen hier deshalb zusätzlich zu einer Capture Card.
Die schließt du, ähnlich wie bei einer Konsole, zwischen Rechner und Bildschirm. Dein Gaming-PC muss sich somit nur auf das Spiel konzentrieren. Über einen zweiten Rechner greifst du dann das Bild ab, speicherst oder streamst es. Dafür reicht dann meist auch ein Notebook, das nicht besonders leistungsstark sein muss.
Hast du für dich entschieden, dass eine Capture Card sinnvoll ist, dann geht es an die Wahl des Geräts. Die fällt nicht unbedingt leicht, denn auf dem Markt gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Zunächst ist zwischen internen und externen Karten zu unterscheiden. Zu den oben erwähnten, an externe Festplatten erinnernden, Karten, gibt es nämlich auch Exemplare, die du per PCI‑e direkt in deinen Rechner einbaust. Diese internen Capture Cards sind also für den Einsatz in Desktop-PCs gemacht. Sie lohnen sich dann, wenn du immer den gleichen Rechner für die Aufnahme benutzt. Über direkte Verbindung zum PC sind geringe Latenzen und eine hohe Qualität sichergestellt. Dafür ist die interne Capture Card natürlich weitaus weniger flexibel.
Bei einer externen Capture Card hast du den Vorteil, dass du sie überall mit hinnehmen kannst und sie mit nahezu jedem Rechner verwendbar ist. Das ist gerade dann praktisch, wenn du auch unterwegs streamen willst, sie an Geräten wie einer Kamera betreibst oder einfach auf einen Laptop zum Abgreifen setzt. Zusätzlich zu den HDMI-Anschlüssen ist hier dann entsprechend noch ein USB-Anschluss (meist mindestens USB 3.0) mit an Bord. Der überträgt nicht nur das Bild, sondern versorgt die Karte auch mit dem notwendigen Strom.
Wie bereits erwähnt, ist die Auswahl an Capture Cards relativ groß. Auf dem Markt haben sich aber ein paar Marken als beliebt etabliert. Hier findest du einige ihrer aktuellen Modelle:
Gerade bei Streamer*innen steht Elgato hoch im Kurs, denn das Unternehmen bietet mit Capture Cards, Beleuchtung, Mikrofonen und dem bekannten Stream Deck nahezu die komplette Ausrüstung für den professionellen Einsatz. Das Flaggschiff unter den Capture Cards ist die 4K60 Pro des Unternehmens. Das ist eine PCIe-Karte, sie wird also in einem Tower-PC betrieben. Wie der Name bereits vermuten lässt, zeichnet sie Bilder in 4K-Auflösung bei bis zu 60 Frames pro Sekunde (fps) in HDR 10 auf. Damit eignet sie sich auch sehr gut für die aktuellen Konsolen. Das Signal schleift die Karte übrigens mit 240 Hertz durch, wodurch du selbst keine Einbußen bei der Bildwiederholrate hinnehmen musst.
Eine weitere Einbau-Lösung kommt von Avermedia. Auch hier bekommst du eine Aufnahme in 4K bei bis zu 60 fps. Auch der Passthrough läuft in dieser Kombination, kann also nicht ganz mit der maximalen Bildwiederholrate der 4K60 Pro von Elgato mithalten. Dafür kommt die Live Gamer 4K von Avermedia im coolen Gaming-Look mit LED-Beleuchtung daher und macht sich so sehr gut in einem verglasten Gehäuse.
Etwas günstiger und ohne festen Einbau in ein PC-Gehäuse nutzbar ist die Capture Card HD60 S+ von Elgato. Sie ist zwar ebenfalls mit der aktuellen Konsolengeneration nutzbar, zeichnet aber Videos nur in Full-HD bei 60 Bildern pro Sekunde auf. Außerdem fehlt hier der Passthrough mit hoher Bildwiederholrate. Ihre kompakten Maße lassen die HD60 S+ aber sehr mobil sein, wodurch du auch mit einem Laptop die Aufnahmen steuern kannst.
Die Marke EVGA dürfte dir ein Begriff bei Grafikkarten sein. Durch eine Kooperation mit Nvidia brachte das Unternehmen eigene Varianten der GeForce-Karten auf den Markt. Das Geschäft hat EVGA aber Ende 2022 eingestellt. Mit der XR1 lite hat es aber noch immer eine Capture Card zu bieten. Die ist, ähnlich wie die HD60 S+ von Elgato, für den externen Einsatz gemacht. Sie nimmt ebenfalls Bewegtbild in Full-HD bei 60 fps auf, bietet allerdings einen Passthrough für 4K-Inhalte bei 60 Bildern pro Sekunde.
Es gibt kaum einen Bereich im Gaming-Segment, bei dem Razer nicht mitmischt. Auch eine Capture Card gehört deshalb zum Portfolio der Marke. Die Ripsaw HD ist eine externe Karte mit Full-HD-Aufnahme bei 60 Bildern pro Sekunde und einem Passthrough für 4K bei 60 fps. Als nettes Extra stehen hier außerdem Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer bereit, womit sich dein Kommentar direkt in die Aufzeichnung mischen lässt.
Natürlich nützt dir das Abgreifen von Bild und Ton nichts, wenn das nur in Kartoffel-Qualität geschieht. Uploads und Streams sollen das Gaming schließlich möglichst so zeigen, wie du es selbst auch auf deinem Bildschirm siehst. Die gute Nachricht ist: Viele Capture Cards bekommen das gut hin. Allerdings kommt es auch sehr stark auf das jeweilige Modell an. Günstigere Karten verarbeiten Signale nur in HD-Qualität, also bei 1.080p (Full-HD) oder 720p (HD). Dabei erreichen sie immerhin nicht selten eine Bildwiederholrate von 60 Bildern pro Sekunde (FPS). Für Konsolen wie die Nintendo Switch, die PlayStation 4, die Xbox One und die Xbox Series S ist das ausreichend.
Teurere Modelle bieten oft deutlich höhere Qualität. So gibt es Capture Cards, die bewegte Bilder in 4K aufnehmen. Diese 2.160p verarbeitet die Karte dann sogar mit 60 Bildern pro Sekunde. Ideal sind solche Geräte dann für Konsolen wie die PS4 Pro, die PS5, die Xbox One X und die Xbox Series X.
Was zum Thema Qualität auch noch wichtig zu erwähnen ist, ist das Pass-Through. Hierbei solltest du darauf achten, wie das Gerät die Signale ausgibt. So kann es sein, dass bei einer aktuellen Spielekonsole zwar ein 4K-Signal bei 120 Bildern pro Sekunde in die Karte geht, hinten kommen aber nur noch 4K bei 60 Bildern heraus. Damit es nicht zu Verzögerungen kommt, setzen moderne Capture Cards Ultra-Low-Latency-Technologie.
Das Streaming sowie die Aufnahme von Video- und Tonsignalen sind bei Konsolen nicht so einfach wie auf dem PC. Mit einer Capture Card ist es allerdings kein Problem. Die Geräte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Welche davon für dich passend ist, kommt auf dein Set-up an. Für aktuelle Konsolen lohnt sich eine teure Karte für 4K-Aufnahmen. Bei älteren Konsolen sowie der Nintendo Switch und der Xbox Series S reicht auch eine günstigere Karte mit Full-HD. Nutzt du einen Laptop zur Weiterverarbeitung, dann kommst du um eine externe Capture Card nicht herum. Bei einem Desktop-PC bleibt zusätzlich die Möglichkeit, eine interne Karte Karte zu nehmen.
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