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Fernseher

Bild­wie­der­hol­fre­quenz: Wie viel Hertz ein Fern­se­her haben sollte

Die Bildwiederholfrequenz ist vor allem dann wichtig, wenn du etwa Spiele auf dem TV spielen willst oder viel Sport schaust.

Wenn du dir einen neu­en Fern­se­her zule­gen möch­test, ist die Bild­wie­der­hol­fre­quenz ein wich­ti­ges Qua­li­täts­kri­te­ri­um, zusam­men mit Bild­schirm­grö­ße und Auf­lö­sung. Häu­fig fin­det man Gerä­te mit Bild­wie­der­hol­fre­quen­zen von 50, 60, 100 oder 120 Hertz. Eini­ge Her­stel­ler ver­spre­chen sogar 600 oder 800 Hertz. Wel­che Fre­quenz ist die rich­ti­ge für dei­nen Bedarf?

Was bedeu­tet die Bild­wie­der­hol­fre­quenz für die Bild­qua­li­tät eines Fernsehers

Fan­gen wir mit der grund­le­gen­den Fra­ge an: Was besagt eigent­lich die Bild­wie­der­hol­fre­quenz eines Flach­bild­fern­se­hers? Tat­säch­lich ist es so, dass jeder Film, jedes Video oder Spiel, das du über dei­nen TV flim­mert, aus einer Rei­he ein­zel­ner Stand­bil­der besteht. Die­se wer­den jedoch so schnell ange­zeigt, dass du sie als naht­lo­se Bewe­gung wahr­nimmst – den Effekt ken­nen vie­le vom klas­si­schen Dau­men­ki­no. Die Bild­wie­der­hol­fre­quenz gibt nun an, wie vie­le Ein­zel­bil­der ein TV pro Sekun­de dar­stellt. Grund­sätz­lich gilt: Je höher die Fre­quenz, des­to flüs­si­ger und schär­fer wir­ken die Bewe­gun­gen. Die Bild­wie­der­hol­fre­quenz wird in Hertz (Hz) gemessen.

Bild­wie­der­hol­fre­quenz: 50, 60, 100 oder 120 Hertz?

Seit den Anfän­gen des Films wer­den Fil­me mit einer Fre­quenz von 24 Bil­dern pro Sekun­de auf­ge­nom­men. Das mensch­li­che Auge nimmt bei etwa 14 bis 16 Bil­dern pro Sekun­de auf­ein­an­der­fol­gen­de Bil­der als beweg­te Sze­ne wahr, aber nicht unbe­dingt ruckelfrei.

Die meis­ten Fern­seh­sen­dun­gen wer­den mit einer Fre­quenz von 30 Bil­dern pro Sekun­de wie­der­ge­ge­ben. Fern­seh­bil­der wir­ken daher bei einer Wie­der­ga­be mit 50 Hz flüs­sig. Häu­fig fin­det man dane­ben aber auch 60, 100 oder 120 Hz.

Beim ana­lo­gen Fern­se­hen gab es zwei weit ver­brei­te­te Bild­for­ma­te: PAL und NTSC. Die Fre­quenz der PAL-Norm, die unter ande­rem in Deutsch­land galt, liegt bei 50 Hz, das ame­ri­ka­ni­sche NTSC-For­mat wur­de dage­gen mit 60 Hz aus­ge­strahlt. Dabei kann auch ein 60 Hertz-Fern­se­her 50 Hz wie­der­ge­ben, eben­so ist ein 120 Hertz-Fern­se­her in der Lage, 100 Hz darzustellen.

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Wel­che Bild­wie­der­hol­fre­quenz ist die rich­ti­ge für mich?

Wel­che Bild­fre­quenz für dich die pas­sen­de ist, hängt letzt­lich von meh­re­ren Fak­to­ren ab. Wer nur gele­gent­lich eine Vor­abend­se­rie oder einen Kri­mi auf einem TV mit weni­ger als 39 Zoll Bild­dia­go­na­le schau­en möch­te, ist mit einem 50-Hertz-Fern­se­her gut bedient. Je grö­ßer aller­dings die Bild­dia­go­na­le dei­nes Fern­se­hers, des­to höher soll­te auch die Bild­ra­te sein: Bei Fern­se­hern mit einer Dia­go­na­len über 39 Zoll wir­ken Bewe­gun­gen flüs­si­ger, wenn sie Bil­der mit einer Fre­quenz von 100 bezie­hungs­wei­se 120 Hz wiedergeben.

Eben­so emp­fiehlt sich bei 4K-Fern­se­hern eine Bild­wie­der­hol­fre­quenz von min­des­tens 100 Hz. Auch für schnel­le Sport­über­tra­gun­gen oder Action­sze­nen sind 100 bezie­hungs­wei­se 120 Hz für eine flüs­si­ge Dar­stel­lung not­wen­dig. Auch beim Zocken ist die Bild­wie­der­hol­fre­quenz des Fern­se­hers ein wich­ti­ges Qua­li­täts­merk­mal, aller­dings nicht das ein­zi­ge. Auch Kri­te­ri­en wie Reak­ti­ons­zeit, Farb­tie­fe und Kon­trast gehö­ren dazu. 100 Hz bezie­hungs­wei­se 120 Hz sind in der Regel aus­rei­chend für die meis­ten Spiele.

Was ist der Unter­schied zwi­schen Hertz (Hz) und Frames per Second (fps)

Hertz (Hz) und Frames per Second (fps) sind bei­des Maß­ein­hei­ten für die Bild­wie­der­hol­ra­te, aber sie haben unter­schied­li­che Bedeu­tun­gen und Anwen­dun­gen. Bei Video­spie­len auf Kon­so­len wird oft die Bild­wie­der­hol­ra­te in Frames per Second (fps) anstel­le von Hertz (Hz) ange­ge­ben. Dies liegt dar­an, dass die fps bei Video­spie­len eine wich­ti­ge Rol­le spielen.

Die fps-Mes­sung bei Video­spie­len zeigt an, wie vie­le Bil­der pro Sekun­de von der Gra­fik­kar­te der Kon­so­le ger­en­dert und auf dem Bild­schirm ange­zeigt wer­den. Eine höhe­re fps-Zahl führt nor­ma­ler­wei­se zu einer flüs­si­ge­ren und schnel­le­ren Bewe­gung im Spiel und kann dazu bei­tra­gen, dass das Game­play reak­ti­ons­fä­hi­ger und prä­zi­ser ist. Hertz hin­ge­gen misst die Anzahl der Bil­der, die ein Bild­schirm pro Sekun­de aktua­li­siert. Es ist wich­tig, die Bild­wie­der­hol­ra­te des Bild­schirms zu ken­nen, um das vol­le Poten­zi­al der fps des Video­spiels aus­zu­schöp­fen, da ein Bild­schirm mit einer nied­ri­ge­ren Bild­wie­der­hol­ra­te die Anzahl der ange­zeig­ten Frames begrenzt.

Kurz gesagt; Die fps-Zahl bei Video­spie­len hängt von der Leis­tungs­fä­hig­keit der Kon­so­le und der Gra­fik­kar­te ab, also von der Quel­le, die Hertz-Fre­quenz vom TV (oder Moni­tor). In bei­den Ein­hei­ten führt ein höhe­rer Wert zu einer flüs­si­ge­ren und schär­fe­ren Bildqualität.

Sind Bild­wie­der­hol­fre­quen­zen von 800 Hertz sinnvoll?

Fre­quen­zen von 200 Hz sind vor allem bei 3D-Fern­se­hern rele­vant. Da die­se Gerä­te die Bil­der für das lin­ke und das rech­te Auge abwech­selnd anzei­gen, hal­biert sich letzt­lich die Fre­quenz auf 100 Hz für jedes Auge. Aller­dings sind 3D-Fern­se­her nur noch ein Nischen­pro­dukt, daher gibt es auch kaum noch Fern­se­her mit 200 Hertz.

Und was ist nun mit Gerä­ten, die Fre­quen­zen von 600 oder sogar 800 Hz ver­spre­chen? Hier han­delt es sich nicht um eine nati­ve Bild­wie­der­hol­fre­quenz. Statt­des­sen nut­zen die­se Gerä­te eine Metho­de namens Zwi­schen­bild­be­rech­nung, im Eng­li­schen Moti­on Inter­po­la­ti­on genannt. Das bedeu­tet, das Gerät berech­net zusätz­li­che Zwi­schen­bil­der. Die Bild­wie­der­hol­ra­te wird also mit­hil­fe die­ser Bil­der künst­lich erhöht. So sol­len Bewe­gun­gen flüs­si­ger wahr­ge­nom­men und schär­fer dar­ge­stellt wer­den. Das ver­bes­sert bei­spiels­wei­se bei Sport­über­tra­gun­gen oder Action­fil­men die Bildqualität.

Zwi­schen­bild­be­rech­nung ist Augenwischerei

Aller­dings hat Moti­on Inter­po­la­ti­on manch­mal einen nega­ti­ven Effekt: Gera­de bei Fil­men mit 24 Bil­dern pro Sekun­de kann die Zwi­schen­bild­be­rech­nung dazu füh­ren, dass das Bild künst­lich und fla­cher wirkt, detail­arm und mit Fokus auf die Bewe­gung, wäh­rend die Hin­ter­grün­de sta­tisch wir­ken – ähn­lich wie bei bil­lig pro­du­zier­ten Sei­fen­opern – der soge­nann­te Soap-Ope­ra-Effekt. Bei den meis­ten Gerä­ten lässt sich die Zwi­schen­bild­be­rech­nung aller­dings abschalten.

Bild­wie­der­hol­fre­quenz: Mehr als 200 Hertz müs­sen es nicht sein

Mit dem neu ein­ge­führ­ten Ener­gie­la­bel wer­den seit 2021 nicht nur Infor­ma­tio­nen über den Ener­gie­ver­brauch ange­ge­ben. Auf dem neu­en Ener­gie­la­bel fin­den sich auch Anga­ben zur Bild­qua­li­tät des Gerä­tes. In der neu­en Kate­go­rie namens “Bild­qua­li­tät” wird auf einer Ska­la von A bis G die Bild­wie­der­ga­be des Fern­se­hers beur­teilt. Aller­dings han­delt es sich hier nicht um Infor­ma­tio­nen zur nati­ven Bild­wie­der­hol­ra­te. Die­se Bewer­tung basiert auf ver­schie­de­nen Fak­to­ren wie der Farb­ge­nau­ig­keit, dem Kon­trast­ver­hält­nis, der Hel­lig­keit und der Bewe­gungs­schär­fe. Bei der Suche nach einem TV mit einer bestimm­ten nati­ven Bild­wie­der­hol­ra­te soll­test du dich daher immer über die nati­ve Bild­wie­der­hol­ra­te infor­mie­ren, um ver­läss­li­che Anga­ben zu erhalten.

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