Design, Technologie, Handhabung: Bei Staubsaugern hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Vor allem zwei Trends fallen auf: Viele aktuelle Geräte saugen ohne Beutel, einige auch ohne Kabel und Stecker – der Strom kommt aus dem Akku. Welche Qualität du von den unterschiedlichen Modellen erwarten kannst, zeigt unser Praxistest.
Wer sich einen neuen Staubsauger anschafft, hat mittlerweile die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Typen: Da gibt es den klassischen, kabelgebundenen Bodenstaubsauger, der dich rollend durch die ganze Wohnung begleitet, den Stiel- beziehungsweise Stabsauger, der Technik und Auffangbehälter entlang des Stiels unterbringt und so auf den Wagen verzichtet. Und zu guter Letzt gibt es den Saugroboter, der selbstständig die Wohnung säubert, während du andere Dinge erledigst. Alle diese Typen gibt es ohne Saugbeutel. Aber welcher Sauger ist nun für welche Bedürfnisse der richtige? Wir haben vier Sauger auf den Prüfstand gestellt.
Der Dyson V12 Slim absolute ist ein Akkusauger – und das klingt erst einmal nach einer praktischen Angelegenheit: Ohne Stromkabel spare ich mir gerade in größeren Wohnungen das lästige Umstöpseln des Netzsteckers, während ich mich von einem Raum zum nächsten vorarbeite. Und ich ziehe auch nicht kontinuierlich einen kiloschweren Wagen hinter mir her, der womöglich an der nächsten Kommode hängen bleibt, während ich rasant um die Ecke biege. Und noch einen Vorteil hat so ein Akkusauger: Er braucht weniger Stauraum, denn Akkusauger sind sogenannte Stielsauger, bei denen Motor und Beutel an eben jenem Stiel untergebracht sind. So auch beim Dyson V12 Slim absolute. Der 2‑in-1-Sauger kommt im sogenannten Inline Design. Das bedeutet: Der Motor mündet senkrecht in den Staubbehälter, beide bilden eine Linie. Das Wechseln des Akkus funktioniert ganz einfach mit einem Klick.
Ein Detail des Dyson V12 Slim absolute ist schon vor dem Auspacken erkennbar: sein futuristisches Design. Eine Eigenschaft, die er mit vielen anderen beutellosen Akkusaugern teilt. Die Verwendung von transparentem Kunststoff macht den technischen Aufbau sichtbar, anders als beim handelsüblichen Staubsauger. Am Griff versorgt mich ein rundes Display mit allen wichtigen Informationen. Dazu zählen die sekundengenaue Restlaufzeit, Wartungsmeldungen, der aktuelle Saugmodus und die Akkulebensdauer: Beim Dyson V12 Slim absolute beträgt sie im Eco-Modus bis zu 60 Minuten, bei mittlerer Leistung bis zu 40 Minuten und im Turbo-Modus sind es lediglich acht Minuten. Grundsätzlich gilt: Je mehr Schmutz und je herausfordernder der Boden, desto mehr Power braucht der Sauger – und desto stärker ist der Akku gefordert. Die größte Herausforderung sind hochflorige Teppiche mit starker Verschmutzung, hier ist der Power-Modus gefordert. Für Hartböden mit leichter Verschmutzung genügt die Eco-Einstellung. Um die Akkulaufzeit optimal zu nutzen, ist es beim Akkusauger wichtig, den Saugmodus stets im Auge zu haben und anzupassen.
Im Paket des V12 stecken mehrere Saugdüsen und Bürsten: Eine sogenannte Slim-Fluffy-Laser-Bodendüse für Hartböden und eine Elektrobürste, High-Torque-Bürste genannt, für Teppiche. Die Elektrobürsten mit Direktantrieb verstärkt die Saugkraft mithilfe mechanischer Arbeit: In der Düse rotieren Bürsten oder mit tuchartigem Stoff bespannte Rollen, um den Schmutz vom Boden aufzunehmen. Die Slim-Fluffy-Laser-Bodendüse hat zudem Laserlicht an Bord. Damit soll der Staub auf dem Boden gezielt angestrahlt werden. Das hilft, um auch in dunklen Ecken gründlich sauber zu machen. Die Bezeichnung „Stauberkennung“ ist allerdings etwas irreführend: Erkennen muss ich den Staub schließlich selbst, um die Düse darüber zu führen.
Bei den restlichen Düsen handelt es sich um Spezialisten für besondere Einsätze: Die kleine Kombi-Zubehördüse macht sich hervorragend, um die Kekskrümel des Sohnemanns vom Sofa zu saugen. Bei empfindlichen, glatten Oberflächen wie dem Sideboard aus Echtholz greife ich zur Extra-Soft-Bürste. Die Extra-Hart-Bürste geht rabiater zur Sache, daher ist sie nur auf strapazierfähigen Teppichböden, Fußmatten und ähnlichem zu empfehlen. Für die Spezialeinsätze baue ich den Staubsauger in einen griffigen Handstaubsauger um – der 2‑in-1-Funktion sei Dank. Dafür lässt sich der kabellose Staubsauger fix umbauen.
Den Zusammenbau des Saugers schaffe ich locker ohne Anleitung: Düse, Rohr und die Einheit mit Motor, Griff und Display sind schnell zusammengesteckt. Mit 2,4 Kilogramm liegt das Gerät gut in der Hand, obwohl alle schweren Elemente, wie Akku und Motor, am oberen Ende verbaut sind. Direkt loslegen kann ich aber noch nicht, denn zunächst einmal muss der Akku geladen werden. Die Ladezeit des V12 beträgt laut Herstellerangaben vier Stunden – bei mir ging es etwas schneller. Als erstes lasse ich den Dyson mit der Slim-Fluffy-Laser-Bodendüse Zucker vom Parket saugen. Das funktioniert schon im Eco-Modus hervorragend. Die kräftigere High-Torque-Bürste meistert die Aufgabe ebenso ohne Probleme – Hartböden sind für den V12 also ein Leichtes.
Im Eco-Modus leistet der Sauger sogar auf Teppichen gute Arbeit, selbst auf meinem Hochflorteppich, obwohl es bei haarigen Aufgaben einige Hin- und Herbewegungen braucht, um alles zu entfernen – zum Beispiel Hundehaare. Praktisch: Die Haardüse mit konisch verlaufender Bürstwalze ist speziell für lange Haare und Tierhaare entwickelt – und sie erledigt ihre Arbeit hervorragend. Was auffällt: Immer, wenn die elektrische Bürste über den Parkettboden rollt, bringt das eine gewisse Geräuschentwicklung mit sich.
Düsen mit elektrischer Bürste benötigen mehr Energie, um sich durch den Teppich zu kämpfen. Innerhalb von rund einer Minute schrumpft bei meiner Reinigungsmission die Restlaufzeit von 47 auf 37 Minuten. Es sind noch zwei höhere Leistungsstufen verfügbar, welche die Akkulaufzeit jedoch noch schneller aufzehren. Für mehr Power kann man sich einen zweiten Akku anschaffen, um diesen während des Saugens zu wechseln. Der Dyson V12 Slim absolute zeigt sich zudem sehr gelenkig: Der Stab lässt sich schätzungsweise um 270 Grad drehen und gleitet so sehr wendig über den Boden. Auch an Ecken und Kanten sammelt er den Schmutz hervorragend ein. Und er spuckt ihn auch mit Leichtigkeit wieder aus: Mit wenigen Handgriffen löse ich den Behälter und entleere ihn über meinem Mülleimer. Klar, das staubt ein bisschen.
Im Ergebnis präsentiert sich der Dyson V12 Slim absolute als alltagstauglicher Akkusauger – mit einigen Einschränkungen. Die betreffen zum einen die Kapazität des Saugbehälters, zum anderen die Akkulaufzeit. Was die Saugkraft angeht, so gibt es allerdings nichts zu beanstanden. Die Ausstattung mit vielen Zusatzbürsten für spezielle Einsatzzwecke ist hilfreich.
Auch der QX7 von AEG ist ein 2‑in-1-Akku-Staubsauger, soll heißen, ein Akkusauger, der sich sowohl als Stabstaubsauger als auch als Handstaubsauger einsetzen lässt. Die zentrale Einheit des Saugers sieht für mich tatsächlich aus wie ein handelsüblicher Handstaubsauger. Ich kann den kleinen Helfer aber auch in einen Stab einspannen und um eine Bodendüse verlängern, um ihn als ausgewachsenen Stabstaubsauger zu verwenden. Am oberen Ende des Stabes kann ich die Saugkraft des Gerätes einstellen sowie ein- und ausschalten. Außerdem habe ich die Wahl zwischen verschiedenen Düsen, insgesamt sechs werden mitgeliefert: zwei Bodendüsen und vier Reinigungsaufsätze. Eine der Bodendüsen ist mit einer Bürste ausgestattet, die andere mit einer weichen Walze.
Die weiche Walze soll als Reinigungsaufsatz für Hartböden Schmutzpartikel aufnehmen, ohne den Boden dabei zu zerkratzen. Auf verschmutzten Teppichen darf es etwas beherzter zur Sache gehen, hier kommt die Borstenbürste zum Einsatz. Die auf der Geräterückseite integrierte Teleskop-Fugendüse ist schnell zur Hand und besonders hilfreich für die Reinigung von schwer zugänglichen Bereichen vom Boden bis hin zur Decke. Düse, Stab und Sauger sind mit wenigen Klicks montiert. Das fünfstufige Filtersystem soll eine effiziente Trennung von Schmutz und Staub aus dem Luftstrom und für eine saubere Abluft sorgen. Zum Aufladen wird ein Ladeständer mitgeliefert, in den sich der QX7 einsetzen und laden lässt. Besondere Hilfe beim Saugen: Damit ich auch in dunklen Ecken jedes Staubkorn erwische, sind beide Bodendüsen mit einem LED-Frontlicht ausgestattet. Und um gezielt eine kleine Fläche zu reinigen, kann ich den Handstaubsauger ausklinken und als wendigen, kleinen Sauger einsetzen. Zum Beispiel, um ohne viel Aufwand und Verlängerungsschnur die Autositze zu reinigen.
Was auffällt: Der QX7 ist leicht und liegt mit seinem Gewicht von 2,8 Kilogramm gut in der Hand. Das liegt daran, dass sich Staubbehälter und Motor am unteren Ende befinden. So lässt er sich bequem halten und manövrieren. Mit dem Start schaltet der QX7 auch gleich seine Frontscheinwerfer ein – also die LEDs, die beim Auffinden des Schmutzes helfen sollen. Vielleicht ließe sich ein wenig wertvoller Strom sparen, wenn ich die Beleuchtung abschalten könnte, separate Schalter gibt es aber nicht.
Bestimmendes Thema bei Akku-Geräten ist die Saugkraft, deswegen möchte ich den QX7 etwas ärgern und verteile rote Linsen auf meinem Hochflorteppich. Das scheint den Sauger aber nicht besonders herauszufordern – mit einigen Vor- und Rückwärtsbewegungen sind alle Linsen getilgt. Nächstes Level: Hundehaare. Fellreste gelten gemeinhin als schwierige Aufgabe, auch für handelsübliche Bodensauger mit starken Motoren. Der QX7 nimmt allerdings bereits beim ersten Gang alles auf. Viele Sauger mit Bürste haben Probleme mit Tierhaaren, da sich diese um die drehende Bürste wickeln. Um das zu verhindern, hat der iQX7 einen separaten Schalter, den ich per Fuß betätigen kann. Dann zerschneidet eine integrierte Klinge Haare und Fusseln, bevor sie direkt eingesaugt werden. So muss ich das nicht von Hand erledigen. „BrushRollClean“ nennt AEG das Verfahren.
Etwas hakelig wird es erst, als ich unterm Sofa saugen möchte: Da die bauchige Einheit aus Saugbehälter und Motor weit unten sitzt, muss ich den Sauger beinahe flach auf den Boden legen, um unter dem Sitzmöbel saugen zu können. Ich gebe zu: Mit den Linsen und den Hundehaaren habe ich nicht nur die Saugkraft des QX7 herausgefordert, sondern auch die Kapazität des Auffangbehälters: Mit einem Fassungsvermögen von 0,3 Litern ist der QX7 nicht gerade üppig ausgestattet. Zum Ausleeren entnehme ich den Handsauger und entleere ihn direkt in meinen Mülleimer, erst danach kann ich weitersaugen. Andere beutellose Sauger bieten mehr Fassungsvermögen, der Dyson Slim V12 zum Beispiel fasst 0,5 Liter. Zum Vergleich: Bodensauger mit Beutel schlucken bis zu vier Liter Schmutz. Nun gut, dafür spare ich mir mit meinem QX7 die Beutel – das schont mein Portemonnaie und die Umwelt.
Der QX7 hat zwei Leistungsstufen. Um den Akku zu schonen, sauge ich möglichst häufig auf niedriger Stufe. Bis zu 50 Minuten soll der QX7 in diesem Modus durchhalten. Auf dem Teppich mit maximaler Power schafft der Sauger allerdings nur rund 15 Minuten. Da der Akku immerhin über vier Stunden lädt, ist der Saugvorgang hier erst einmal beendet. Um den Ladezustand es Akkus anzuzeigen, sind am Korpus des Saugers drei LEDs integriert. Das ist tatsächlich etwas ungenau, gerade wenn es letztlich um Minuten geht. Andere Modelle zeigen die Restlaufzeit des Akkus in Minuten auf dem Display an.
Insgesamt macht der QX7 einen guten Job, sowohl auf Teppichboden als auch auf dem Parkett. Die Möglichkeit, das Gerät bei Bedarf in einen Handsauger zu verwandeln ist praktisch. Die Bodendüsen für Teppiche und Hartböden unterstützen den Sauger mit mechanischer Arbeit. Auf Hartböden und bei leicht verschmutzten Böden ist der QX7 eine große Hilfe, bei größeren Wohnungen allerdings oder auch schon, wenn in mittleren Wohnungen großzügig hochfloriger Teppich verlegt ist, kommt der Akku bald an seine Grenzen.
Der Philips PowerPro Expert ist der einzige beutellose Sauger im Test, der nicht mit einem Akku betrieben wird – und es ist ein Bodenstaubsauger. Damit unterscheidet er sich also in zwei wesentlichen Punkten zu den anderen Modellen im Test: Den Kontrollblick auf die Restlaufzeit kann ich mir sparen und auch das Fassungsvermögen fällt etwas üppiger aus: Mit zwei Litern übertrifft der Philips PowerPro Expert beispielsweise den Dyson v12 Slim um ein Vierfaches. Wie die anderen Modelle in unserem Vergleich ist auch der PowerPro Expert mit einem großen Sortiment an Düsen ausgestattet, für alle Arten von Hart- und Teppichböden und für Polstermöbel. Die Namen klingen natürlich beeindruckend: TriActive+-Düse und CarpetClean-Düse.
Der PowerPro Expert rollt mit einem Gewicht von 5,48 Kilogramm über den Boden, damit handelt es sich um das schwerste Modell im Vergleich, allerdings muss ich ihn auch nicht am Stiel führen. Großen Anteil an dem Gewicht hat der kräftige 900-W-Motor. Außerdem ist der PowerPro Expert mit einem speziellen Allergie-Filter versehen, der bis zu nahezu 100 Prozent des Feinstaubes einbehalten soll – inklusive Hausstaubmilben. Gut für Allergiker: Der Staubbehälter ist vollständig abgedichtet und auslaufsicher.
Für meinen Test verteile ich zunächst Zucker, dann Linsen auf dem Boden. Beides bekommt der Staubsauger mit einigen Hin- und Herbewegungen hervorragend weg. Was auffällt, ist die gute TriActive+-Düse: Wo andere Modelle Linsenreste vor sich herschieben, nimmt der PowerExpert Pro sie ohne Probleme auf. Der Trick: Der Spalt an der Vorderseite der Düse ist größer als bei anderen Modellen, daher kommt sie auch mit größeren Schmutzpartikeln zurecht – und schiebt sie nicht vor sich her. Zudem hat die Düse an beiden Seiten Öffnungen, um die Staubentfernung sowohl seitlich als auch von vorn zu ermöglichen. Weiche Bürsten an den Seiten reinigen zudem Wände und Möbel. Die Bodendüse ist mit LED-Licht ausgestattet und ungemein wendig. Dank ihrer Gummilippe vermeidet die bürstenlose Düse aufgewickelte Haare.
Auch auf dem Teppich läuft es für den PowerExpert Pro rund: Im Hochflorteppich bleiben mit der CarpetClean-Düse schon bei mittlerer Saugleistung keine Linsen-Reste zurück. Aber da es keinen Akku zu schonen gilt, muss ich nicht so penibel auf die Saugleistung achten. Die CarpetClean-Düse arbeitet ohne Bürste und geht besonders kraftvoll zur Sache, wenn ich die seitlichen Hebel herunterdrücke, um die Saugleistung zu erhöhen. Bei den Hundehaaren kann die Düse dennoch nicht vollends überzeugen. Woran ich mich bei den Stielsaugern allerdings gewöhnt habe, sind Schalter bequem in Griffweite. Möchte ich beim PowerExpert Pro die Saugkraft justieren, muss ich mich bücken und die Änderungen am Wagen vornehmen.
Der Staubbehälter mit dem Volumen von zwei Litern hält durch, während ich die komplette Wohnung sauge. Damit er genug Kraft hat, reinige ich ihn nach jedem Durchgang, denn je weniger Staub im Behälter desto besser ist die Saugleistung. Ab und an sollte der Staubbehälter auch mit warmem Wasser gereinigt oder zumindest mit einem Tuch ausgewischt werden.
Insgesamt überzeugt der PowerPro Expert als kraftvoller Langstreckenläufer: Der Bodensauger mit viel Power hält dank Stromanschluss und großem Staubbehälter länger durch als jeder andere im Test. Auf eine rotierende Bürste in der Bodendüse verzichtet das Gerät von Philips und setzt dafür auf einen starken Motor mit gleichbleibender Leistung. Die beiden großen Bodendüsen beeindrucken mit ungewohnten Eigenheiten wie beispielsweise flexiblen, seitlichen Saugöffnungen. Hinzu kommt ein umfangreiches Zubehörsortiment. Zudem punktet der PowerPro Expert mit der Energieeffizienzklasse A+. Das H13-Filtersystem kann über 99,9 Prozent der Staubpartikel, Milben und Pollen aufsaugen und filtern.
Auf mein erstes Date mit einem Saugroboter war ich tatsächlich gespannt – die Aussicht darauf, nicht selbst den Sauger schwingen zu müssen, ist schließlich sehr attraktiv. Während ich also einkaufe, arbeite oder die Kids aus dem Kindergarten abhole, soll dieser kleine Roboter bei mir zu Hause ordentlich saubermachen? Klingt fantastisch! Optisch nehmen sich die meisten Saugroboter nicht viel: Mehr oder weniger rund in der Grundform hat der i7 hat einen Durchmesser von 34,2 Zentimetern. Im Korpus sind zwei Gummirollen untergebracht, die den Saugmechanismus mechanisch unterstützen, indem sie den Schmutz einkehren, ebenso ein Auffangbehälter, der rund 0,45 Liter Schmutz fasst. 3,38 Kilogramm wiegt das Gerät, das ist ganz ordentlich, aber ich muss meinen Saugroboter ja nicht tragen, er fährt schließlich von selbst.
Ein wenig Sorgen mache ich mir um die Fußleisten, meine weißen Zimmertüren und die schöne Massivholzkommode von Oma: Was ist, wenn der Roboter da bei jeder Runde gegenstößt? Da ist es gut zu wissen: Der Roomba i7 navigiert mit einer Kombination aus Infrarotsensor und Weitwinkel-Kamera. Dadurch kann er sich besser orientieren und nimmt Gegenstände war, wenn er auf sie zufährt, um rechtzeitig abzubremsen. Zudem ist der i7 vorne mit einem Bumper ausgestattet: Berührt er damit Fußleisten oder andere Gegenstände, macht er halt und kehrt um.
Bevor ich starte, stelle ich den Roboter auf die Ladestation, und während er lädt, installiere ich die zugehörige App. Mit der App kann ich beispielsweise den Einsatzplan des Saugers verwalten, vom i7 erstellte Karten der Räume ansehen, in denen der Roomba gesaugt hat, und den Räumen Namen geben. Vollgeladen reicht der Akku für rund 75 Minuten. Neigt sich die Akku-Power dem Ende, kehrt der Roboter selbstständig zur Ladestation zurück. Jetzt sind die Akkus voll, es geht los!
Auf dem Startscreen zeigt mir die App an, dass der Roboter komplett geladen ist. Zum Start habe ich für den iRobot eine schöne Aufgabe: Es ist unser Flur. Mit Sandkrümeln, die sich von den Profilen der Kinderschuhe gelöst haben sowie ein paar Hundehaaren, die ich großzügig verstreue. Damit der Saugroboter sich nirgends verheddert, stelle ich noch alle Schuhe ordentlich zur Seite und den Fressnapf unseres Hundes parke ich vorsichtshalber im Windfang. Mein Smartphone habe ich gerade nicht parat, also starte ich den Saugvorgang über den Button am Gerät. Wenn ich mag, kann ich den fleißigen Roboter sogar per Sprachbefehl steuern. Dann setzt der Befehl „Alexa, starte die Reinigung mit Roomba“ das Gerät ein Gang. Und mit der App kann ich dem Roboter sogar von unterwegs starten oder checken, welche Räume er schon gereinigt hat.
Der i7 reinigt in systematischen Bahnen von der Mitte des Raumes aus und anschließend in den Ecken. An einer Stelle fährt der i7 einige Male vor und zurück – der integrierte Schmutz-Detektor hat offensichtlich etwas gefunden, was gründliche Arbeit erfordert. Nach einigen Minuten meldet sich mein neuer Freund bei mir: Der Auffangbehälter ist voll – 450 Milliliter sind mehr Fassungsvermögen, als einige andere beutellose Sauger bieten. Dennoch ist der Bauch des Roomba i7 auch schnell gefüllt, wenn grober Schmutz auf dem Boden wartet. Ich entleere also den Behälter. Beim i7 ist es konstruktionsbedingt etwas Fummelarbeit, den Behälter aus dem Gerät zu lösen und zu leeren, ohne dabei etwas zu verschütten. Falls ich mal nicht zuhause bin, gibt es eine Reinigungsstation, welche die Entleerung für mich übernimmt. In dieser Cleaning Station wird der i7 geleert, danach saugt er munter weiter. Die Station muss ich allerdings separat anschaffen – im i7+-Set ist sie inklusive. Wenn ich also möchte, dass der Sauger die kompletten 120 Quadratmeter saugt, während ich abwesend bin, geht es wahrscheinlich nicht ohne.
Jetzt, wo der grobe Schmutz entfernt ist, macht der i7 zügig und gründlich weiter: Ohne weitere Pause saugt er, bis alle Krümel getilgt sind, während ich im Wohnzimmer die Nachrichten schaue. Rund zwölf Minuten wuselt der Roboter durch den Flur mit knapp 20 Quadratmetern, fünf Schmutzereignisse meldet mir die App, Sandkrümel und Hundehaare. Der flache Roboter saugt auch unter Omas Kommode, wo ich mit einem gewöhnlichen Sauger nicht so gut herankomme. Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein: Kurzflorteppich und Parkettboden hat der i7 kraftvoll und gut gereinigt. Das hört man allerdings auch: Ganz leise ist der i7 nicht, aber auch nicht lauter als herkömmliche Staubsauger. Nach mehreren Durchgängen legt der i7 eine Karte jedes Raumes meiner Wohnung an, sodass ich ihn noch genauer steuern kann.
Alles in allem ist mir der i7 eine brauchbare Hilfe beim Reinigen der Wohnung. Wie bei jedem neuen Mitbewohner muss man sich ein wenig aufeinander einstellen. Der Saugroboter mag es gerne ordentlich: Kabel, Schuhe, Taschen sollte ich aus dem Weg räumen, bevor er seine Arbeit beginnt, damit er ungehindert und zügig seine Bahnen ziehen kann. Zudem reinigt er gerne öfter und regelmäßig, dann fällt es ihm leichter. Kommt er selten zum Einsatz, hat sich womöglich zu viel Schmutz angesammelt, was die Kapazität des Saugbehälters an ihre Grenzen bringt. Gleiches gilt, wenn er größere Wohnungen reinigen muss. Kurz gesagt: Der kleine, selbstständige und wendige Roboter nimmt mir eine Menge Arbeit ab, auch wenn er einen klassischen Staubsauger nicht zu 100 Prozent ersetzen kann.
Die beutellosen Staubsauger holen auf, Leistung und Bedienbarkeit haben sich kontinuierlich verbessert. Tierhaare, Zucker, Linsen, alle Sauger im Test haben nicht nur leichten Staub, sondern auch die herausfordernden Verunreinigungen des Bodens sehr gut beseitigt, egal ob Teppich oder Hartboden. Ich habe konventionelle, günstige Sauger erlebt, die schlechter saugen.
Da alle Sauger in unserem Vergleich ohne Staubbeutel arbeiten, landen Schmutz und Dreck bei ihnen in einer Staubbox – das spart die Kosten für Staubbeutel. Allerdings sind die Auffangbehälter oftmals technisch bedingt sehr sparsam dimensioniert.
Bei der Saugkraft helfen mechanische Bürsten, wenn die Saugleistung allein nicht reicht. Die motorisierten Bürsten und beleuchteten Saugdüsen leisten einen erfreulichen Beitrag zum guten bis sehr guten Saugergebnis, verkürzen aber die Saugdauer. Nur in der niedrigsten Saugstufe hält ein Gerät lange, maximal 60 Minuten, durch, bei einigen Geräten lässt sich der Akku tauschen, sodass ein Zweitakku Abhilfe schafft. Erfreulicherweise haben sich die Akku-Ladezeiten in den letzten Jahren verkürzt, zwei bis vier Stunden reichen in der Regel. Akkubetriebene Stielsauger sind vor allem für kleine Wohnungen eine gute Lösung. Sie sind schnell zur Hand und flexibel, wendig und sie lassen sich platzsparend verstauen.
Eine besondere Form des beutellosen Saugers stellt der Saugroboter dar. Ein großer Vorteil des Roboters ist, dass er mir die Saugarbeit abnimmt. Am besten lässt man den kleinen Roboter möglichst oft durch die Wohnung saugen, damit sich gar nicht erst große Schmutzmengen ansammeln, denn wenn der kleine Auffangbehälter voll ist, stellt der Roboter die Arbeit ein. Abhilfe schafft eine zusätzliche Reinigungsstation. So eignet sich der Saugroboter vor allem als Unterstützung bei der täglichen Reinigung. Oftmals ist aber ein weiterer Sauger im Haushalt hilfreich.
Welcher Sauger am besten zu dir passt, kommt daher auf deinen persönlichen Bedarf an. Je nach den Gegebenheiten vor Ort, also Größe der Wohnung und Beschaffenheit des Bodens, kann jedes der Geräte seine Stärken ausspielen. Eines aber hat unser Test gezeigt: Beutellose Staubsauger saugen genauso gründlich wie herkömmliche Staubsauger und müssen sich nicht hinter ihnen verstecken.
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