Mit einem Beamer schaffst du ein großes Bild für echtes Heimkino-Feeling. Doch bevor du dich für ein Modell entscheidest und dieses aufstellst, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Dazu gehört der ideale Abstand von Projektor zur Wand, der Winkel und einiges mehr. Damit die Installation gelingt und du das Bild des Beamers auch voll genießen kannst, findest du hier alle notwendigen Voraussetzungen und Tipps.
Vor der Anschaffung eines Projektors gilt es, deine Räumlichkeiten zu analysieren. Auf die kommt es nämlich besonders an. Stelle dir also zunächst folgende Fragen:
- Wie groß soll das Bild des Beamers sein?
- Wie groß ist der voraussichtliche Sitzabstand?
- Wo kannst/möchtest du deinen Beamer anbringen?
- Wie weit entfernt von der Wand kannst du den Beamer aufstellen?
- Wie hell ist der Raum?
Nimm dir im Idealfall ein Metermaß in die Hand und beginne damit, die Wand auszumessen, auf die der Projektor das Bild werfen soll. Daraus kannst du die maximale Bildgröße ableiten. Bedenke: Angegeben ist dabei immer die Diagonale. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, die Diagonale umzurechnen. Mathematische Formeln sind dafür nicht zwingend notwendig, denn du kannst einfach einen Bilddiagonalen-Rechner verwenden. Hier gibst du das gewünschte Seitenverhältnis und eine Länge ein, die bei dir passt. Das Tool gibt dir dann die Diagonale in Zoll und Zentimetern aus.
Im nächsten Schritt stellst du fest, wie weit weg du von der Wand sitzt. Messe dabei nicht nur bis zum Beginn der Sitzmöglichkeit, sondern wirklich bis zur späteren Position deines Kopfes. So ist das Ergebnis genauer. Die passende Bilddiagonale errechnet sich dann aus dem Abstand in Zentimetern geteilt durch 2,5 mal 0,39. Sitzt du also drei Meter von der Wand weg, wäre die Rechnung: 300 : 2,5 x 0,39 = 46,8. In diesem Fall beträgt die ideale Bildschirmgröße also rund 47 Zoll. Kleiner sollte es nicht sein, größer geht aber natürlich immer. Übrigens: Umgekehrt lässt sich auch der ideale Sitzabstand berechnen. Soll das Bild des Beamers 65 Zoll haben, dann rechnest du 65 : 0,39 x 2,5. Ein optimaler Sitzabstand wären damit rund 4,2 Meter.
Nicht nur die Größe spielt eine Rolle, sondern auch die Art der Anbringung. Soll der Beamer auf dem Tisch stehen, dann ist ein möglichst kompaktes Gerät die bessere Wahl. Kannst du den Beamer auch an der Decke aufhängen, spielen die Maße weniger eine Rolle. Mehr zur Anbringung aber später.
Mit den Möglichkeiten der Anbringung steht und fällt vielleicht auch, wie weit der Beamer von der Wand weg sein kann. Du musst wissen, dass du nicht mit jedem Projektor ein XXL-Bild erreichst, wenn er nur wenige Meter von der Wand weg ist. Deshalb im Folgenden eine etwas genauere Erklärung dazu:
Ein Beamer ist nicht gleich ein Beamer. Das gilt natürlich für Auflösung, Extras und weitere Technik im Gehäuse – aber auch für die Art der Projektion. Normale Beamer brauchen häufig einen relativ großen Abstand zur Wand, um ein großes und scharfes Bild zu liefern. Solche Projektoren eignen sich für entsprechend große Räume und die Anbringung an der Decke. Ist dein Raum etwas kleiner oder du musst ihn aus anderen Gründen näher an der Wand aufstellen, kommt vielleicht ein Kurzdistanz-Beamer in Frage. Alternativ dazu gibt es sogar Ultra-Kurzdistanz-Beamer, die sich schräg unterhalb des Bildes, etwa auf einer TV-Bank, aufstellen lassen. Überlege also gut, was bei dir passt. Um zu erfahren, welcher Beamer sich für dich eignet, solltest du die technischen Daten studieren. Dort ist meist ein entsprechender Hinweis zu finden.
Ein letzter wichtiger Wert ist die maximale Helligkeit der Projektion. Diese ist bei einem Beamer meist in ANSI-Lumen angegeben. Je höher der Wert, desto heller das Licht, das aus dem Gerät kommt. Wichtig ist hier wieder die Umgebung. Ist dein Raum eher hell, dann brauchst du einen Projektor mit mehr Helligkeit. In dunklen Räumen ist das nicht zwingend nötig. Du kannst dir aber auch selbst helfen, indem du den Raum zum Zeitpunkt des Einsatzes abdunkelst, etwa durch Vorhänge oder eine Jalousie.
Raum und Beamer sind in Einklang gebracht, jetzt geht es an die Installation. Die ist grundsätzlich nicht kompliziert. Überlege dir zunächst, ob du eine Leinwand nutzen möchtest oder nicht. Grundsätzlich empfiehlt sich das immer, um das Bild gleichmäßiger erscheinen zu lassen. Eine ziemlich glatte Wand kann aber auch ausreichend sein. Die Leinwandgröße sollte etwas höher als die gewünschte Bilddiagonale sein. So stellst du sicher, dass sie für die Projektionsfläche ausreichend ist. Finde den perfekten Anbringungsort und hänge die Leinwand auf.
Nun stellst du deinen Beamer darauf ein. Wichtig ist dessen Position, denn dadurch entsteht meist ein gewisser „Offset“, also ein Versatz. Der ist nur dann nicht gegeben, wenn der Beamer wirklich mittig der Leinwand angebracht ist. Hängt er über der Bildmitte, dann ist der Versatz positiv, darunter entsprechend negativ. Beamer können bereits auf einen bestimmten Versatz ausgelegt sein. So gibt es etwa Modelle, die besser etwas niedriger als die Bildmitte stehen. Allerdings gibt es auch Technologien, die ein Offset ausgleichen können:
- Lens-Shift: Hierbei verschiebt der Projektor sein Objektiv in einem eingeschränkten Bereich, um einen gewissen Versatz zu korrigieren. Das funktioniert auf der horizontalen und vertikalen Ebene gleichermaßen. Bei manchen Beamern musst du das manuell einstellen, bei anderen funktioniert es über einen Motor, den du mit der Fernbedienung steuern kannst. Je nach Modell kann der Bereich von Lens-Shift unterschiedlich sein.
- Trapez-Korrektur: In diesem Fall beschneidet der Beamer das Bild, um es zu begradigen. Steht das Gerät nämlich nicht mittig vor der Leinwand und bietet eben keinen Lens-Shift, dann wird es, je nach Versatz, an einer Seite etwas länger und somit auch an den zwei anliegenden schief. Es entsteht also ein Trapez statt einem Rechteck. Die Trapez-Korrektur, auch „Keystone“-Korrektur genannt, gleicht das aus. Allerdings gilt auch hier: Bis zu welchem Winkel das funktioniert, kommt auf den Beamer an.
Achte bei der Anbringung des Geräts also darauf, wie weit der mögliche Versatz ist, den der Projektor technisch ausgleichen kann.
Damit der Beamer auch funktioniert und ein (hochwertiges) Bildsignal bekommt, braucht es Kabelverbindungen. Genauer einen Anschluss an den Strom und einen für Bild und Ton. Letzteres erledigt in den allermeisten Fällen ein HDMI-Port. Das entsprechende Kabel solltest du lang genug wählen, um es an die jeweilige Bildquelle anzuschließen. Auch die Steckdose darf natürlich nicht zu weit weg sein. Zur Not kann aber ein Verlängerungskabel helfen. Ebenfalls wichtig ist das Kabelmanagement. Herumliegende oder ‑hängende Kabel sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch eine Gefahr darstellen. Mit Kabelkanälen versteckst du die Strippen. Welche Lösung dafür infrage kommt, liegt ganz an den Gegebenheiten.
Bevor du deinen ersten Film mit dem Projektor schaust, solltest du ihn noch korrekt einstellen. Doch keine Angst, denn auch das ist nicht sonderlich kompliziert. Der zusätzliche Zeitaufwand lohnt sich außerdem sehr, denn er belohnt dich mit einem besseren Bild. Wie du deinen Beamer genau einstellst, erfährst du in folgendem Artikel:
Bei Auswahl und Installation eines Beamers kommt es ganz auf dich an: Gerät und Position müssen in allererster Linie zu deinen Räumlichkeiten sowie Ansprüchen passen. Willst du ein möglichst großes Bild, dann sollte das auch die anzustrahlende (Lein)Wand hergeben. Außerdem spielt die Sitzposition eine Rolle. Je nach Anbringung ist beim Ausrichten der Versatz auszugleichen. Dabei helfen Technologien wie Lens-Shift und die Trapez-Korrektur. Und bei allen Planungen darfst du nicht vergessen: Ein Beamer benötigt auch Kabel, die zu verlegen sind.
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