Drohnen sind ein spaßiges Hobby – leider aber auch ein sehr kostspieliges. Für den Hausgebrauch gibt es zwar bereits kleine Fluggeräte. Die sind technisch allerdings auf das Nötigste reduziert und fallen eher unter die Kategorie „Spielzeug“. Sofern du ernsthaft in den Drohnenflug einsteigen möchtest, bietet es sich an, hochwertige Produkte in Betracht zu ziehen. Sie sind häufig mit einer Kamera ausgestattet, erlauben dank Gewicht und Bauweise den Flug im Freien und halten zuweilen sogar einige Komfortfunktionen, wie Hinderniserkennung, bereit. Wir stellen dir sechs Drohnen vor, die sich auch für Neulinge gut eignen.
In Deutschland gelten strenge Regeln, wenn es darum geht, eine Drohne im Freien steigen zu lassen. Das fängt schon damit an, dass Fluggeräte, die mehr als 250 Gramm wiegen, kennzeichnungspflichtig sind. Aber auch darüber hinaus sollte vor dem ersten Start ein wenig theoretische Einarbeitung in das Thema erfolgen. Sofern du die Drohne nur als Hobby fliegen möchtest, kannst du immerhin den Drohnenschein ignorieren. Dieser ist vorgeschrieben für den Einsatz von Drohnen, die mehr als zwei Kilogramm wiegen. Dabei handelt es sich aber um hochtechnisierte Quadrocopter, die im professionellen Segment angesiedelt sind. Mal abgesehen davon, dass diese Schwergewichte auch ein Vielfaches dessen kosten, was für eine handelsübliche Drohne fällig wird. In dieser Auflistung findest du Drohnen, die sich auch für Neulinge hervorragend eignen. Sie sind kompakt, robust und mit einer Kamera ausgestattet. Die höherpreisigen Modelle bringen neben dieser Grundausstattung noch zusätzliche Funktionen mit.
Der RC-Quadrocopter SkyWatcher Fun V2 von d&f Models kostet weniger als 100 Euro. Da schmerzt der eine oder andere Absturz eventuell etwas weniger. Sollte es dennoch mal zu einer Kollision, etwa mit einem Baum, kommen, sind immerhin die Rotoren vor dem Aufprall geschützt. Diese liegen der Verpackung in zweifacher Ausführung bei. Denn üblicherweise herrscht hier der größte Verschleiß. Ebenfalls Teil des Lieferumfangs ist die Fernbedienung. Diese beherbergt sämtliche Steuerungselemente, um den SkyWatcher Fun V2 in die Luft zu bringen und zu manövrieren. Eine Halterung am Controller erlaubt es dir, dein Smartphone zu befestigen. So siehst du direkt auf dem Display, was die Kamera der Drohne erfasst. Erwarte hier allerdings keine gestochen scharfen Aufnahmen. Bei einem Preis von unter 100 Euro beläuft sich die Auflösung der Kamera auf HD, also 720p. Das ist für ein paar Hobbyflüge aber mehr als ausreichend. Hast du eine SD-Karte in die Mini-Drohne eingesetzt, speichert diese deine Flugvideos und ‑fotos direkt auf der Karte. Du kannst die Drohne wahlweise auch nur mit dem Controller oder nur über das Smartphone fliegen. Wir empfehlen aber, beides gemeinsam zu nutzen. Die Bedienung über die Steuerhebel ist wesentlich präziser als das Verschieben der digitalen Schaltflächen auf dem Touchscreen.
In Deutschland darfst du deine Drohne nur auf Sicht fliegen. Das heißt, du musst sie jederzeit vom Boden aus im Blick haben. Bei den vom Hersteller angegebenen 20 Minuten Flugzeit könnte man ansonsten schnell in die Versuchung kommen, mit Höchstgeschwindigkeit in eine Richtung zu fliegen. Die genaue Fluggeschwindigkeit der SkyWatcher Fun V2 gibt Drive & Fly Models zwar nicht an, diese ist aber in drei Stufen regulierbar. So kannst du dich eingangs bei niedrigerem Tempo mit der Drohne und ihren Flugeigenschaften vertraut machen. Zu diesen gehört auch die Möglichkeit, mit der Drohne einen Überschlag, also einen Looping, zu vollführen. Am Controller befindet sich dafür eigens eine Taste. Wie bei den meisten Drohnen üblich, beherrscht auch die Fun V2 eine automatische Rückkehrfunktion. Betätigst du am Controller die entsprechende Taste, nimmt die Drohne selbstständig Kurs zurück zu ihrem Startpunkt.
Länge: 300 mm
Breite: 300 mm
Höhe: 64 mm
Gewicht: 170 g
Noch kleiner und leichter wird es mit der Ryze Tello. Die Micro-Drohne wiegt mit Akku lediglich 80 Gramm und damit weniger als eine Tafel Schokolade. Trotzdem verspricht der Hersteller ein vollwertiges Drohnengefühl beim Abflug. Dafür sorgen soll unter anderem die Zusammenarbeit mit DJI. Das chinesische Unternehmen ist spezialisiert auf Drohnen und vermutlich auch der bekannteste Name in diesem Zusammenhang. Die DJI-Technologie soll auch der Ryze Tello das Fliegen beigebracht haben. Gegenüber der SkyWatcher Fun V2 steuerst du die Tello ausschließlich über dein Smartphone. Ein separater Controller liegt dem Gerät nicht bei. Dafür übernimmt die Flugautomatik vieles selbst. So ist zum Beispiel eine Kollisionserkennung unterhalb der vier Rotoren angebracht, die bei einem Zusammenstoß automatisch alle Rotoren ausschaltet. Damit wird der Schaden am Gerät auf ein Minimum reduziert.
Sollte zwischen dem Fluggerät und deinem Smartphone mal die Verbindung abreißen, setzt die Tello automatisch zum Sinkflug an. Möchtest du die Tello anschließend wieder abheben lassen, reicht ein Knopfdruck oder, noch einfacher, du wirfst sie in die Luft – schon fliegt der Mirco-Quadrocopter wieder. Dank der DJI-Technik beherrscht die Tello vorprogrammierte Kunststücke wie Loopings, 360-Grad-Aufnahmen oder Umkreisen.
Auch hier ist die Auflösung der Kamera auf 720p bei 30 Bildern pro Sekunde beschränkt, der verbaute Chipsatz von Intel soll dennoch hochwertige Aufnahmen liefern. Die Videos (MP4) und Fotos (JPG) werden direkt auf deinem Smartphone abgelegt. Die maximale Flugzeit beträgt bei der Ryze Tello ungefähr 13 Minuten. Bis zu 30 Meter hoch kannst du sie währenddessen steigen lassen.
Länge: 98 mm
Breite: 92,5 mm
Höhe: 41 mm
Gewicht: 80 g
Die 4K-Drohne von IVSO kommt ohne aufregende Bezeichnung daher. Stattdessen beschreibt der Name „4K-Drohne“ exakt das, was dich bei diesem Quadrocopter erwartet: eine Drohne, die 4K-Aufnahmen beherrscht. Optisch erinnert die IVSO an ältere Modelle der DJI Mavic, allerdings zu einem Bruchteil des Preises. Während DJI die aktuelle Mavic-Generation im vierstelligen Bereich bepreist, kostet die IVSO je nach Angebot zwischen 200 und 300 Euro. Damit bekommst du eine ideale Einstiegsdrohne, die darüber hinaus mit guten Flugeigenschaften punktet. Der Hersteller gibt die Flugzeit mit rund 28 Minuten bei einer Akkuladung an. Doppelt so lange fliegst du mit einem zweiten Akku, den du mit wenigen Handgriffen ausgewechselt hast.
Die eingebauten Stabilisatoren halten die IVSO-Drohne selbst bei Windstärke 8 kontrollierbar in der Luft. Verlierst du trotzdem mal die Kontrolle, etwa weil das Signal unterbricht oder der Akku schwächelt, kehrt sie automatisch zum Ausgangspunkt zurück und setzt selbstständig zum sicheren Sinkflug an. Videos zeichnet der Quadrocopter mit einer Auflösung bis 4K auf, mehr als 30 Bilder pro Sekunde sind hier aber nicht drin. Wenngleich du die Drohne vollständig über den Controller samt eingespanntem Smartphone bedienst, ist sie auch in der Lage, Gesten zu erkennen. Winkst du zum Beispiel deiner Drohne zu, während sie in deine Richtung schaut, kannst du Foto- und Videoaufnahmen starten. Vorprogrammierte Flugmanöver beherrscht auch die 4K-Drohne von IVSO. So kannst du zum Beispiel auf dem Display deines Smartphones eine Route vorgeben, die die Drohne anschließend autonom abfliegt. So lassen sich schöne Landschaftsaufnahmen im Vorfeld planen.
IVSO 4K-Drohne
Länge: 180 mm
Breite: 220 mm
Höhe: 50 mm
Gewicht: 300 g
Was Tesla für das Elektroauto ist, ist DJI für Drohnen. Selbst wenn du noch keinen Drohnenflug absolviert hast, dürfte dir zumindest der Name schon begegnet sein. Bist du bereit, etwas mehr Geld für deine erste Drohne zu investieren, sind die DJI Mini 2 oder die neuere Mini 3 Pro der ideale Einstieg. Kaum eine andere Drohne führt dich intuitiver an das Thema heran. Während die Mini 2 preislich bei rund 450 Euro liegt, sind bei der 3 Pro über 800 Euro zu zahlen. Dafür bekommst du hier das bessere Kamerasystem und die umfangreichere Hinderniserkennung. Beide Modelle wiegen exakt 249 Gramm, sodass du sie ohne Kennzeichnung direkt starten darfst. Bei der DJI Mini 2 sichern lediglich Sensoren an der Unterseite die Drohne vor Unfällen ab, bei der Mini 3 Pro sind darüber hinaus auch Sichtsensoren an der Vorder- und Hinterseite verbaut. Die drosseln ggf. die Geschwindigkeit automatisch, wenn sie ein Hindernis in Flugrichtung erkennen.
Bei der maximalen Flugdauer ist der Generationssprung weniger groß: Die Mini 2 schafft unter Idealbedingungen bis zu 31 Minuten, 34 Minuten sind es bei der Mini 3 Pro. Beide Drohnen können Windgeschwindigkeiten bis Stufe 5 standhalten, danach wird’s für die Minis zu zugig in luftiger Höhe. Zentraler Unterschied und Grund für den Preisanstieg ist die Kamera. Der 1/2,3″-CMOS-Sensor der Mini 2 bietet 12 Megapixel und eine f/2.8‑Blende. Damit sind Videos in 4K-Auflösung mit maximal 30 Bildern pro Sekunde möglich. Die maximale Bitrate liegt hier bei 100 Mbit pro Sekunde. Fast schon am Profi-Bereich kratzt hingegen die Mini 3 Pro. Ihr 1/1,3″-CMOS-Sensor mit 48 Megapixel und f/1.7‑Blende erlaubt 4K-Aufnahmen mit bis zu 60 Bildern (fps) und sogar Zeitlupenaufnahmen in Full HD mit bis zu 120 fps. HDR-Unterstützung für kontrastreiche Fotos und Videos ist ebenfalls mit an Bord. Die Video-Bitrate liegt bei der Mini 3 Pro bei 150 Mbit pro Sekunde.
DJI Mini 2
Länge: 245 mm
Breite: 289 mm
Höhe: 56 mm
Gewicht: 249 g
DJI Mini 3 Pro
Länge: 251 mm
Breite: 362 mm
Höhe: 70 mm
Gewicht: 249 g
Wie bei jedem neuen Hobby kann es anfangs schwer sein, den richtigen Zugang zu finden. Zum Glück lässt sich bei Drohnen recht schnell identifizieren, welche für Neulinge geeignet sind und welche nicht. Fliegst du gänzlich ohne Erfahrung, ist es sinnvoll, mit einem kleineren Modell anzufangen, das idealerweise keine Kennzeichnung erfordert, wie die hier vorgestellten. Natürlich bieten größere Quadrocopter unter Umständen weitere Funktionen und noch höhere Auflösungen. Allerdings sind diese Geräte komplexer zu bedienen und wesentlich teurer in der Anschaffung – da schmerzt jeder Absturz. Vor allem aber kommt es auf dein Interesse am Drohnenflug an und darauf, was du bereit bist, dafür auszugeben. Ein weiterer Vorteil kleiner Drohnen: Du kannst die ersten Übungsflüge in den eigenen vier Wänden absolvieren.
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