Das Steam Deck von Valve ist vermutlich die bekannteste, aber nicht die einzige mobile Spielekonsole, auf der PC-Spiele laufen. Hardware-Spezialist Asus schickt mit der ROG Ally einen Handheld ins Rennen, der es – zumindest technisch – mit Valves mobiler Spielehardware aufnehmen kann. Was alles in der Asus ROG Ally steckt, liest du hier.
Der 1. April gilt geheimhin als Tag, an dem es sich lohnt, doppelt skeptisch zu sein. Denn allzu oft entpuppen sich Meldungen, die an diesem Tag verbreitet werden, als falsch, als Ente, als „Scherz“. Kein Wunder, dass niemand am 1. April 2023 so recht daran glauben wollte, dass Asus tatsächlich einen eigenen Handheld entwickeln würde. Alle Zeichen deuteten zunächst auf einen Aprilscherz. Der für PC-Hardware bekannte Hersteller bemühte sich anschließend redlich in den sozialen Netzwerken, die Echtheit des Geräts zu bekräftigen.
Dass die Asus ROG Ally kein Phantom, sondern eine real existierende Windows-Konsole ist, bestätigten in den darauffolgenden Wochen mehrere Youtuber und Tech-Magazine. Inzwischen sind nicht nur die technischen Spezifikationen des ROG-Handhelds bekannt, sondern auch dessen Verkaufsstart und Preis.
Die Ankündigung einer eigenen tragbaren Spieleplattform mag überraschend sein, angesichts Asus‘ langjähriger Erfahrung erscheint sie mitunter aber logisch. Mit der „Republic of Gamers“ (ROG) schuf das taiwanische Unternehmen bereits 2006 eine Sub-Marke, die zugeschnitten ist auf die Bedürfnisse von PC-Spieler*innen. Im Portfolio von Asus ROG finden sich entsprechend Desktop-PCs, Laptops und Smartphones, die in ihrem markanten Design und ihrer technischen Ausstattung diesem Anspruch Rechnung tragen.
Die langjährige Expertise aus Performance und Mobilität sollen nun in der Asus ROG Ally kulminieren – und beweisen, dass sich die beiden Bereiche nicht widersprechen.
Na klar, die Hardware eines Gaming-PCs entscheidet über maximale Frames und Auflösung. Aber: High-End-Grafik hat ihren Preis. Für aktuelle Grafikkarten legst du mitunter einen vierstelligen Betrag auf den Tisch. Und kaum irgendwo gilt das Sprichwort vom schwächsten Glied so sehr wie bei PC-Komponenten. Die beste GPU langweilt sich, wenn der Prozessor hoffnungslos veraltet ist. PC-Spieler*innen kennen das Problem. Bei der Asus ROG Ally musst du dir darum aber keine Sorgen machen. Verbaut sind hier ein AMD Ryzen Z1 Prozessor nebst RDNA-3-Grafikchip, die speziell für Handhelds optimiert sind. Die einzelnen Bausteine lassen sich hier zwar nicht austauschen, sind dafür aber ideal aufeinander abgestimmt, um maximale Leistung zu erreichen. Erste Reviews des Handhelds attestieren der ROG Ally eine Performance, die ihresgleichen sucht, allerdings um den Preis der Batterielaufzeit. The Verge etwa sieht die Mobilität durch den kurzlebigen Akku gefährdet: „Mit dem ROG Ally sind vier Stunden das Beste, was du bekommst.“
Solange der Akku durchhält, genießt du deine Spiele-Bibliothek auf einem sieben Zoll großen Touch-Display, das eine Bildwiederholrate bis zu 120 Hertz unterstützt und in Full HD auflöst. Abgerundet wird das Spielerlebnis durch eine FreeSync-Premium-Unterstützung, durch die sich der Bildschirm an kurzfristig auftretende Frameeinbrüche oder ‑änderungen anpasst, um sogenanntes Tearing oder Stottern des Bildes zu vermeiden. Mit 500 Nits liegt die maximale Helligkeit der ROG Asus zudem über der aller derzeit erhältlichen Handhelds.
Damit die Heizer im Inneren nicht ins Schwitzen geraten, verbaut Asus ein sogenanntes Zero-Gravity-Thermalsystem. Mithilfe zweier Lüfter, schlanken Kühllamellen und speziell angepassten Wärmerohren soll die warme Luft schnellmöglich nach außen abgeführt werden. Denn Hardware arbeitet bei optimaler Temperatur am effizientesten.
An Arbeitsspeicher integriert Asus zwei Acht-Gigabyte-Riegel, sodass der Handheld Daten auf insgesamt 16 GB LPDDR5-RAM zwischenspeichern kann. Langfristig gelagert werden System‑, Spiele- und sonstige Dateien auf einer SSD mit – je nach Modell – 256 oder 512 Gigabyte. Über einen microSD-Karteneingang lässt sich der interne Speicher bei beiden Modellen erweitern. Sofern du es dir zutraust, kannst du auch die SSD gegen eine mit mehr Kapazität austauschen – ohne, dass du den Anspruch auf Garantie verlierst.
Asus bietet die ROG Ally in zwei Varianten an, die sich lediglich im Chipsatz und der Speichergröße unterscheiden. Zum Start am 13. Juni wird erstmal nur das teurere Modell mit der AMD-APU Ryzen Z1 Extreme in den Handel kommen. Das schwächere und günstigere Modell folgt im dritten Quartal 2023.
Komponenten | Ryzen Z1 Extreme | Ryzen Z1 |
---|---|---|
Prozessor | AMD Zen 4 (x86) | AMD Zen 4 (x86) |
Kerne & Threads | 8 & 16 | 6 & 12 |
Maximale Taktfrequenz | 5,1 GHz | 4,9 GHz |
Grafikchip | AMD RDNA 3 | AMD RDNA 3 |
Leistung | Max. 2,7 GHz & 4,1 TFlops | Max. 2,5 GHz & 1,3 TFlops |
Display | 7 Zoll, Touch, IPS-Panel, 120 Hz, FreeSync, 1.920 x 1.080, 500 Nits, Dolby Vision | 7 Zoll, Touch, IPS-Panel, 120 Hz, FreeSync, 1.920 x 1.080, 500 Nits, Dolby Vision |
Speicher | 16 GB LPDDR5 (6.400 MHz), 512 GB (PCIe 4.0) | 16 GB LPDDR5 (6.400 MHz), 256 GB (PCIe 4.0) |
Audio | Zwei Frontlautsprecher, KI-gestützte Geräuschunterdrückung, Zwei Mikrofone, Dolby Atmos, 3,5‑mm-Klinke | Zwei Frontlautsprecher, KI-gestützte Geräuschunterdrückung, Zwei Mikrofone, Dolby Atmos, 3,5‑mm-Klinke |
Sonstiges | Fingerabdrucksensor in Einschalttaste, Bluetooth 5.2, Wi-Fi 6E, Asus Aura Sync, 3 Monate Game Pass Ultimate inklusive | Fingerabdrucksensor in Einschalttaste, Bluetooth 5.2, Wi-Fi 6E, Asus Aura Sync, 3 Monate Game Pass Ultimate inklusive |
Gewicht | 608 Gramm | 608 Gramm |
Abmessungen (B x H x T) | 28 x 11,1 x 2,1 bzw. 3,2 cm | 28 x 11,1 x 2,1 bzw. 3,2 cm |
Bedient und gesteuert werden das Betriebssystem Windows 11 und die installierten Spiele über das berührungsempfindliche Display und die an einen Xbox-Controller erinnernde Tastenanordnung. Zu den üblichen Knöpfen, Schaltern und Sticks gesellen sich bei der Asus ROG Ally zwei rückseitige Tasten, die du frei belegen kannst. Vorderseitig platziert Asus neben dem Bildschirm zudem eine Taste für das Command Center und eine für das sogenannte Armoury Crate SE. Darüber kannst du die Tasten belegen, Profile für verschiedene Spiele erstellen und die Leistung der mobilen Spielekonsole jederzeit konfigurieren, um etwa die Akkulaufzeit zu erhöhen oder das Maximum aus Prozessor und Grafikchip herauszukitzeln.
Einen guten Kompromiss aus beiden stellen AMDs unterstützte Upscaling-Technologien FSR („FidelityFX Super Resolution“) und RSR („Radeon Super Resolution“) dar, die die Auflösung künstlich hochrechnen, um die Leistung einzusparen, die für eine native Auflösung notwendig wäre.
Spielen kannst du auf der Asus ROG Ally übrigens alles, was du an PC-Spielen für Windows 11 besitzt. Sofern du Spiele-Clients wie Steam, Ubisoft Connect, Geforce Now oder PC Game Pass nutzt, reicht eine erneute Installation auf dem Handheld, um deine Spiele darauf fortzusetzen. Den Game Pass Ultimate spendiert dir Asus für drei Monate kostenlos bei Kauf. Sind dir sieben Zoll zu klein, lässt sich der Hosentaschen-PC per USB‑C (USB 3.2 Gen2 & DisplayPort 1.4) auch an einen Monitor oder Fernseher anschließen – hier kommt das Upscaling besonders zum Tragen. Externe Grafikkarte verleihen der Optik einen zusätzlichen Boost, allerdings bist du hier auf die Asus-eigenen Produkte beschränkt. Die ROG Ally verfügt nämlich über einen proprietären Anschluss, den ROG XG Mobile, an den eben nur Grafikdocks von Asus selbst passen – hier sind wir wieder bei den vierstelligen Beträgen für grafische Opulenz.
Die Asus ROG Ally kostet zum Glück nicht so viel. Die ab Juni erhältliche Variante mit Ryzen Z1 Extreme kostet 799 Euro. 699 Euro kostet dich das Modell mit Ryzen Z1, auf das du allerdings noch bis Herbst warten musst.
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