Apple hat eine neue Version seines Einsteiger-Smartphones vorgestellt. In seiner dritten Generation wartet das iPhone SE vor allem mit aktualisierter Hardware auf. Damit ist das neue Modell Apples derzeit günstigstes und kleinstes iPhone. Über letzteres lässt sich streiten. Wieso, erfährst du hier.
Das iPhone SE 3 oder auch iPhone SE 2022 ist Apples jüngstes Familienmitglied. Das aktualisierte Smartphone ersetzt damit den Vorgänger von 2020. Apple selbst nennt das neue Smartphone übrigens schlicht iPhone SE. Äußerlich ist dessen Modernisierung nicht zu erkennen. Nebeneinander liegend ist das aktuelle SE nicht vom 2020er Modell zu unterscheiden. Das Erscheinungsbild umweht ein Hauch Nostalgie, erinnert es mit seinen abgerundeten Ecken und den breiten Balken an Stirn und Kinn an das iPhone 8 von 2017. Dessen Design nachempfunden richtet sich das iPhone SE in seiner Handhabung vor allem an Apple-Neulinge. Als Zugeständnis an eine einfacher zu erlernende Bedienung setzt das iPhone SE auch 2022 als letztes seiner Art noch auf den Homebutton. Statt einer vom unteren Rand ausgeführten Wischgeste reicht hier ein Tastendruck, um wieder auf dem Startbildschirm zu landen.
Der Homebutton des SE ist sogleich auch Sicherheitsschloss, das nur über registrierte Finger geöffnet werden kann. Gegenüber Face ID, das mittlerweile bei allen anderen iPhones Fremdzugriff verhindert, bietet Touch ID im iPhone SE einen entscheidenden Vorteil: Du kannst bis zu fünf Finger als Schlüssel hinterlegen. Das müssen nicht unbedingt deine eigenen sein. So können auch Familienmitglieder – sofern erwünscht – das iPhone SE entsperren, ohne jedes Mal die sechsstellige PIN eingeben zu müssen.
Der Fingerabdrucksensor und Touch ID autorisieren auch Käufe, die du mit Apple Pay tätigst. Möchtest du mit dem NFC-fähigen iPhone SE kontaktlos an einer Supermarktkasse bezahlen, genügt es, den Homebutton zu berühren, um die Bezahlung zu bestätigen. Bei Face ID müsstest du in dem Fall entweder die Maske vom Gesicht ziehen oder die iPhone-PIN zur Freigabe eintippen.
Beim iPhone SE ergibt sich aufgrund seines Formfaktors das Kuriosum, das es gleichzeitig größer und kleiner ist als das iPhone 13 mini. Kleiner, weil die Bildschirmdiagonale beim SE 4,7 Zoll (11,9 cm) misst, beim 13 mini sind es 5,4 Zoll (13,7 cm). Größer, weil es in seinen Abmessungen größer ausfällt. Das Gerät selbst misst 13,8 x 6,7 x 7,3 cm (H x B x T). Das iPhone 13 mini ist mit 13,2 x 6,4 x 7,7 cm kürzer und schmaler und lediglich 0,4 cm dicker. Grund für das Ungleichgewicht zwischen Größe und Bildschirm sind auch hier wieder die Ränder, die Teil des SE-Designs sind. Mit 144 g ist das iPhone SE zudem vier Gramm schwerer als das 13 mini.
Das Retina-Display des iPhone SE löst wie sein Vorgänger mit 1.334 x 750 Pixeln auf, das ergibt bei der Bildschirmgröße eine Pixeldichte von 326 ppi. Das mittlerweile in allen Apple-Geräten etablierte True Tone ist auch beim SE Teil der Ausstattung. Die Funktion passt die Farbtemperatur des Displays automatisch an der der Umgebung an. Bei viel Licht etwa färbt sich das Bild leicht gelb, um den Kontrast zu reduzieren und die Augen zu schonen.
Übrigens: Eine IP67-Klassifizierung erlaubt dem iPhone SE einen Tauchgang bis zu einem Meter Tiefe für bis zu 30 Minuten.
Ebenfalls direkt vom Vorgänger übernommen hat Apple die Kameras. Rückseitig verwandelt erneut eine Weitwinkelkamera mit zwölf Megapixel und einer F/1.8‑Blende Momentaufnahmen in Einsen und Nullen. Dabei sorgt eine optische Bildstabilisierung für weniger verwackelte Fotos. Filmaufnahmen sind beim SE mit einer Auflösung in 4K oder Full HD möglich. Die maximale Bildwiederholrate liegt hier bei 60 fps, bei letzterem sogar bei 240 fps für Zeitlupenvideos. Selbstporträts lichtet das SE mit sieben Megapixel und einer F/2.2‑Blende ab. Videos sind hier höchstens in Full HD eine Option, die Bildwiederholrate liegt bei maximal 30 fps. 2022 neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, auch mit der Frontkamera Zeitlupenvideos aufzunehmen. Auch diese erlauben eine Auflösung von 1080p (Full HD) bei immerhin noch 120 Bildern pro Sekunde.
Die größten Neuerungen der Kamera kommen aber nicht von ihr selbst, sondern von der übrigen Hardware, die Apple verbaut hat. Wie in der aktuellen iPhone-13-Reihe setzt Apple auch beim preisgünstigen SE-Modell auf den A15 Bionic. Der Chip verfügt eine CPU mit sechs Kernen, zwei davon sind auf Performance ausgelegt, die übrigen vier auf Effizienz. Dazu gesellt sich eine Vierkern-GPU für Grafikberechnungen und die sogenannte Neural Engine, die für maschinelles Lernen zuständig ist. Apple gibt die Leistung der 16 Kerne der Neural Engine mit 15,8 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde an. Für das Kamerasystem des iPhone SE ergeben sich durch den A15 Bionic neue Funktionen, die bislang Apples Premium-Geräten vorbehalten waren. Konkret geht es um Smart HDR 4, Deep Fusion und die fotografischen Stile.
Bei Smart HDR 4 unterteilt das iPhone SE ein Foto selbstständig in verschiedene Ebenen, um Farbe, Kontrast und Rauschen auf das zentrale Motiv und den Hintergrund abzustimmen. So soll sichergestellt werden, dass Gesichter richtig belichtet werden. Laut Apple sei Smart HDR 4 in der Lage, mehrere Personen auf einem Foto zu analysieren und Beleuchtung und Hautton adäquat anzupassen.
Auch bei Deep Fusion optimiert die neuronale Bildverarbeitung das Ergebnis. Dafür schießt die Kamera insgesamt neun Aufnahmen, acht davon noch bevor du den Auslöser drückst – davon bekommst du aber nichts mit. Anschließend wählt das System aus verschiedenen Kombinationen der neun Fotos die beste aus. Das maschinelle Lernen, das dabei zum Einsatz kommt, verarbeitet das Foto Pixel für Pixel, um Textur, Details und Rauschen in jedem Teil des Fotos zu verbessern, verspricht der Hersteller.
Auf den ersten Blick wirken die fotografischen Stile wie einfache Filter. Die Funktion kann allerdings mehr. Zunächst einmal legst du hier bereits vor der Aufnahme einen der vier Stile fest: Neben Standard hast du die Auswahl zwischen kontrastreich, leuchtend, warm und kalt. Je nach gewähltem Stil passt das iPhone SE bestimmte Bereiche deines Motives intelligent an, um etwa den Hautton einer Person nicht zu verfälschen. Die fotografischen Stile geben dir darüber hinaus mehr Möglichkeiten, die Effekte an deine eigenen Vorstellungen anzupassen und übernimmt diese, wenn du den fotografischen Stil beim nächsten Mal erneut aktivierst. Allerdings solltest du beachten, dass du einen fotografischen Stil im Nachhinein nicht mehr aus einem fertigen Foto entfernen kannst.
Der A15 Bionic verbessert das iPhone SE aber nicht nur hinsichtlich der Kamera, sondern auch bei der Akkulaufzeit. Auch wenn Apple bislang keine konkreten Angaben zu dessen Kapazität gemacht hat, dürfte diese ähnlich ausfallen wie beim iPhone SE von 2020. Dessen Akku kommt auf 1.821 mAh. 2020 reichte das für 13 Stunden Videowiedergabe und rund 40 Stunden Musikgenuss. Das iPhone SE 2022 soll hier nochmal deutlich hinzugewonnen haben, kündigte Apple in der Präsentation an. Bis zu 15 Stunden Videos am Stück sollen beim neuen SE mit einer Ladung möglich sein, bei der Audiowiedergabe steigert sich die Ausdauer sogar auf 50 Stunden.
Wie schon der Vorgänger lässt sich auch das aktuelle iPhone SE kabellos aufladen. MagSafe ist hier allerdings nicht Teil der Apple-Erfahrung. MagSafe sorgt mithilfe von eingebauten Magneten dafür, dass das iPhone automatisch auf der Ladestation ausgerichtet wird, um eine optimale induktive Ladung zu ermöglichen.
5G, der derzeitig schnellste Mobilfunkstandard, ist 2022 auch in Apples günstigstem Smartphone angekommen. Die neueste Generation der Funktechnologie bietet schnellere Up- und Downloads sowie niedrigere Latenzen. Somit kannst du auch unterwegs in bester Qualität Netflix streamen – sofern dein Mobilfunkvertrag 5G beinhaltet. Weil 5G den Akku stärker belastet als das langsamere 4G bzw. LTE, sorgt der sogenannte Smart-Data-Modus dafür, dass das iPhone SE automatisch auf 4G wechselt, wenn 5G gerade nicht benötigt wird.
Das iPhone SE 2022 erscheint hierzulande am 18. März 2022. Vorbestellen kannst du es bereits eine Woche vorher. Je nach Speichergröße, 64, 128 oder 258 GB, kostet das Gerät 519, 569 oder 689 Euro. Die Wahl der Farbe hat keinen Einfluss auf den Preis. Wie beim iPhone SE 2 gibt es auch dieses Mal wieder die drei Farben Schwarz (Mitternacht), Weiß (Polarstern) und Rot ((Product)Red).
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