Zuhause hochauflösende 4K-Videos streamen und rasante Online-Games zocken? Vielleicht sogar beides gleichzeitig? Oder einfach viele Geräte gleichzeitig ins Internet schicken? Bei so viel Traffic kommt manch einfacher Router irgendwann an seine Grenzen. In diesem Fall kann ein leistungsstarker Gaming-Router die Lösung sein. UPDATED zeigt dir, worauf du beim Kauf achten solltest und stellt fünf Modelle vor.
Beim Zocken zählt jede Sekunde. Egal ob Egoshooter oder Echtzeitstrategie-Spiel, langsame Verbindungen oder Verbindungsabbrüche machen das Spielvergnügen schnell zunichte. Wenn Tempo, Performance und schnelle Reaktionen zählen, braucht es den passenden WLAN-Router – ein Modell, dass die Bandbreite ausreizt, um mit hoher Geschwindigkeit unterwegs zu sein. Kurz gesagt: Gaming gehört zu den Disziplinen, die einem Router viel abverlangen.
Im Vergleich zum regulären Router können die speziellen Gaming-Varianten einiges mehr. Sie erzeugen deutlich schnellere und stabilere Verbindungen, sodass sich die für Gamer wichtigen Ping-Zeiten stark reduzieren lassen. Auch bei der Reichweite erzielen Gaming-Router meist hervorragende Ergebnisse. Um das zu erreichen, setzen sie auf aktuelle Technologien und exakt abgestimmte Hardware. Meistens betonen sie ihre Spezialisierung auch durch ihr extravagantes Äußeres: Außergewöhnliche geometrische Formen und Oberflächenstrukturen sind bei Gaming-Routern keine Seltenheit.
Aber auch wenn sie als Gaming-Router bezeichnet werden, so eignen sich diese Boliden ebenso für alltägliche Einsatzzwecke. Denn auch in Haushalten, in denen die Spielekonsole nicht regelmäßig im Einsatz ist, tummeln sich mittlerweile unzählige Geräte mit hohen Ansprüchen im Internet: Ein bis zwei PCs oder Laptops, mehrere Smartphones, ein Smart-TV, das immer öfter 4K-Inhalte streamt, sowie das eine oder andere Tablet kommen hier nicht selten zusammen. Und alle Geräte wollen mit einer ausreichenden Internetverbindung versorgt werden.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Auch ein Gaming-Router kann nicht zaubern. Wenn du lediglich einen 16-Mbit-Anschluss gebucht hast, der zudem in Spitzenzeiten unter hoher Auslastung leidet, kann auch ein High-Tech-WLAN-Router nicht viel bewirken. Und der sicherste Weg zu einer guten Performance ist immer die kabelgebundene Verbindung. Ein guter Gaming-Router sollte daher auch mit mindestens vier Gigabit-LAN-Anschlüssen ausgestattet sein.
Was genau macht nun einen Gaming-Router aus? Um eine schnelle und stabile WLAN-Verbindung mit mehreren Geräten herzustellen, sind vor allem auf folgende Ausstattungsmerkmale wichtig:
Jeder Gaming-Router, der etwas auf sich hält, bietet mindestens zwei Funkbänder. Das 2,4‑GHz- und das 5 GHz-Band. Auf dem 2,4‑GHz-Band hast du eine bessere Reichweite, erreichst aber nicht die Geschwindigkeiten des 5‑GHz-Bandes. Zwar deckt ein Dualband-Router bereits beide verfügbaren Frequenzbänder ab, aber da Wi-Fi-Netzwerke oftmals überlastet sind, helfen Tri-Band-Router, den Verkehr auf der sogenannten Datenautobahn bestmöglich zu verteilen. Tri-Band-Router legen noch eine Schippe drauf und senden neben dem 2,4‑GHz-Signal zwei separate 5‑GHz-Signale. Ein Tri-Band-Router verbindet dein Gerät immer automatisch mit dem schnellsten und am wenigsten ausgelasteten Netzwerk. Auf diese Weise kann er auch schwierige Netzwerkanforderungen wie 4K-Streams und Online-Gaming ausführen.
Je mehr Geräte mit deinem WLAN verbunden sind, desto langsamer fließen die Daten. Das liegt oftmals daran, dass die meisten Router nur mit einem Gerät kommunizieren können, und jedes Gerät warten muss, bis es an der Reihe ist, um Daten aus dem Internet zu empfangen und zu versenden. Die MU-MIMO-Technologie (Multi-User Multiple Input Multiple Output) ermöglicht das gleichzeitige Streaming von Daten an mehrere Geräte. Ausschlaggebend ist die Anzahl der Antennen und Ihre Leistung: Angaben wie 1x1, 2x2, 3x3, 4x4 geben die Anzahl der Antennen in einem Router an und damit die Anzahl der gleichzeitig unterstützten Streams. Ein Router mit der Bezeichnung 4x4 verfügt über vier Antennen mit vier Sendern und vier Empfängern – und kann damit vier sogenannte räumliche Streams gleichzeitig unterstützen.
WLAN-Router für Wi-Fi 6 sind mit bis zu acht Sende- und Empfangsantennen ausgestattet. Ein solcher Router kann beispielsweise acht 1x1-Geräte, vier 2x2-Geräteoder zwei 4x4-Geräte gleichzeitig erreichen. Für die MU-MIMO-Technologie benötigst du mindestens einen AC-WLAN-Router. Der Standard 802.11ac erlaubt bis zu acht MIMO-Streams und kommt so theoretisch auf rund 6.900 MBit pro Sekunde.
Beamforming bedeutet, dass ein Funksignal durch die Verwendung mehrerer Antennen gezielt auf ein Gerät ausgerichtet werden kann. Beim Beamforming verwendet ein WLAN- Router seine Mehrfachantennen, um ein Signal zeitlich versetzt auszusenden. Dadurch kann der Standort des Gerätes ungefähr ermittelt und die Übertragungsleistung der Antennen optimal angepasst werden. So hat Beamforming für ein drahtloses Netzwerk gleich mehrere Vorteile. Es erweitert die Reichweite des WLANs, macht die Übertragung weniger anfällig für Störungen und ermöglicht so stabilere Verbindungen. So sorgt es für eine bessere Übertragungsleistung mit sehr hohen Datenraten.
Leistungsstarke Router sind nicht nur für Gamer interessant, auch Haushalte mit vielen Geräten oder hohen Ansprüchen profitieren von einer starken Performance. Wir haben fünf Modelle ausgewählt, mit denen du für beide Einsatzzwecke gut beraten bist.
Dieser Router bietet ein 2,4‑GHz-Netzwerk mit zwei Streams, das mit bis zu 600 Mbit/s betrieben werden kann, und ein 5‑GHz-Netzwerk mit vier Streams, das einen Gesamtdurchsatz von bis zu 4.800 Mbit/s erreicht. Die kombinierten Geschwindigkeiten von bis zu 5,4 Gbit/s ermöglichen zuverlässiges, schnelles WLAN auf jedem Gerät. Mit dem 6‑Stream-Tri-Band-WLAN beseitigt der Router Überlastungen und ermöglicht Ultra-HD-Streaming, Online-Gaming und Videoanrufe gleichzeitig. Obwohl der WLAN-Router mit Wi-Fi-5-Geräten abwärtskompatibel ist, profitierst du vor allem von den Vorteilen, wenn du Wi-Fi-6-Geräte besitzt.
Das Betriebssystem „DUMAOS 3.0“ ist voll auf Gaming ausgelegt und lässt zahlreiche Einstellungen zu, liefert aber auch eine ganze Menge interessanter Daten. Besonders praktisch: Das System versucht dauerhaft die Ping zu stabilisieren und Lag-Spikes zu reduzieren. Mit seinen vier Antennen soll der Router das WLAN-Signal besonders weit und stabil übertragen.
Acht Antennen, acht Gigabit-LAN-Ports, das bietet TP-Link bei seinem Top-Modell C5400. Dabei nutzt das Gerät seine acht Antennen, um insgesamt drei separate WLANs bereitzustellen: eines im 2,4‑GHz-Band und zwei im 5 GHz-Band. Theoretisch unterstützt es bis zu 1.000 Mb/s auf dem 2,4‑GHz-Band und 2.167 Mhz auf beiden 5‑GHz-Bändern und kommt so auf eine Gesamtbandbreite von 5.334 Mb/s. Neben MU-MIMO zur Verbesserung der Bandbreite im WLAN verfügt der Router über acht Gigabit-LAN-Ports, von denen zwei Link-Aggregation unterstützen. Mittels Link-Aggregation kann das Gerät zwei (oder mehr) physische Ports in einer einzigen logischen Verbindung verbinden. Dadurch kann es die tatsächliche Bandbreite erhöhen und mit höheren Geschwindigkeiten übertragen. Außerdem beeindruckt der Archer C5400 mit seiner Hardware: Mit seiner 1,8 GHz-64-Bit-Quad-Core-CPU, drei Co-Prozessoren und 1 GB RAM sorgt er für die nötige Performance, um beim Zocken Latenzzeiten zu vermeiden.
Asus bietet unter seiner Reihe „Republic of Gamers“ (ROG) auch einen flotten Router an. Der ROG Strix GS-AX5400 überträgt mit Wi-Fi 6 bis zu 4.804 Mb/s im 5‑GHz-Band und 574 Mb/s im 2,4‑GHz-Band. Seine vier Antennen sollen dabei für eine möglichst große Abdeckung sorgen. Auf der Rückseite stehen vier LAN-Ports zur Verfügung, von denen einer sogar speziell für Konsolen und Gaming-PCs gedacht ist. Hier angesteckte Geräte sind automatisch priorisiert, bekommen also Vorzug und somit geringere Latenzen und höhere Geschwindigkeiten bereitgestellt.
Doch auch die Software hilft beim Spielen. Vereinfachtes Port-Forwarding verschafft dir bei Online-Titeln die bestmögliche Verbindung. Spielst du gerne auf dem Smartphone, dann kannst du dir die Asus-Router-App herunterladen und dort per Fingertipp den „Game Mode“ aktivieren, der die Verbindung zum Mobilgerät priorisiert. Nettes Extra: Mit „VPN-Fusion“ kannst du eine normale und eine VPN-Verbindung gleichzeitig betreiben.
Der MR9000 von LinkSys setzt auf Tri-Band und MU-MIMO, um eine hohe Bandbreite im gesamten Abdeckungsbereich zu erreichen. Als Tri-Band-Router mit vier verstellbaren externen Antennen erreicht das Modell theoretisch Geschwindigkeiten bis zu 3.000 Mbit/s. Laut Hersteller ist der Router zudem in der Lage, eine stabile Verbindung mit einer Reichweite von bis zu 175 Quadratmetern herzustellen. Mithilfe des integrierten Mesh-Systems von LinkSys lässt sich die Reichweite darüber hinaus vergrößern – auch über mehrere Stockwerke hinweg. Ein weiterer großer Vorteil dieses Routers neben der Reichweite ist die Anzahl der Geräte, die er gleichzeitig verbinden kann: Er unterstützt insgesamt 25 gleichzeitige Verbindungen und verwaltet die Verteilung der Geschwindigkeit eigenständig.
Daneben kannst du bis zu drei Geräten Priorität einräumen und ihnen eine höhere Bandbreite zuweisen. Praktisch, wenn du sichergehen möchtest, dass beispielsweise beim Stream eines 4K-Videos über deinen Smart TV kein anderes Gerät dazwischenfunkt. Die Konfiguration nimmst du nicht nur über die Weboberfläche, sondern auch per App vor. Die Integration der Beamforming-Technologie stabilisiert zudem die Verbindung. Über vier Gigabit-LAN-Ports kannst du außerdem kabelgebundene Geräte anschließen, und per USB-Schnittstelle lässt sich eine externe Festplatte anschließen, um Dateien ins Netzwerk zu streamen. Einziger Wermutstropfen: Der LinkSys MR9000 funkt lediglich im AC-Netz, also Wi-Fi 5. Solltest Du also schon Wi-Fi 6‑Geräte besitzen, kommt das Gerät für dich wahrscheinlich nicht infrage. Dennoch: Insgesamt überzeugt der leistungsstarke MR9000 Tri-Band Router mit Mesh-WLAN, hohen Geschwindigkeiten und hoher Funkabdeckung.
Dieser Router macht zunächst einmal optisch einen Unterschied: Im Gegensatz zu den Gaming-Routern anderer Hersteller sind die neun Antennen im Inneren eines viereckigen mattschwarzen Kastens untergebracht. Der Sila ist ein Tri-Band-Router, der Geschwindigkeiten von insgesamt rund 3.000 Mbit/s möglich machen soll – bis zu 400 Mbit/s im 2,4‑GHz-Band, 1.734 Mbit/s in einem der 5‑GHz-Bänder und 866 Mbit/s im zweiten 5‑GHz-Band. Laut Hersteller deckt der WLAN-Router eine Fläche von bis zu 280 Quadratmetern ab. Für den Betrieb eines Mesh-Netzwerkes kannst du zudem zwei weitere Sila-Router anschließen, sodass sich die Reichweite des WLANs verdreifacht.
Der Router unterstützt alle aktuellen 802.11ac-Technologien, also auch MU-MIMO-Datenstreaming sowie automatische Bandsteuerung. Der Router verwendet spezielle Algorithmen, um Kanäle im 5‑GHz-Netzwerk zu nutzen, die weniger frequentiert sind. Diese Technologie nennt Razer FastLanes. Ergänzt wird die Feature-Liste wie bei beinahe allen Gaming-Routern durch Beamforming, also die zielgerichtete Ausrichtung auf den Client. Zudem kannst du Prioritäten setzen, sei es für einzelne Anwendungen, Anwendungstypen, Geräte oder Gerätetypen. Hier spricht Razer von der FasTrack-QoS-Technologie. Kabelgebundene Geräte kannst du über einen der drei Gigabit-LAN-Ports anschließen, über ein Modem verfügt der Router nicht und ist damit offen für alle Betriebsarten, von DSL über TV-Kabel bis Glasfaser.
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