So kauft ihr zukünftig mit dem Handy ein
Mobiltelefone entwickeln sich aktuell zum Shopping-Tool Nummer 1. Viele Onlinehändler generieren schon mehr Umsatz über mobile Endgeräte als über den Desktop.
„Mein Smartphone weiß, was mir gefällt, undschlägt Outfits vor, in denen ich mich wohlfühle.“
Inspiration undKundenbindung spielen eine ganz zentrale Rolle. Gerade über das Smartphone ist dasAngebot schnellstens erreichbar. „Heute schaut der Nutzer auch mal ausLangeweile oder ohne konkrete Kaufabsicht im Shop oder der App vorbei. Er willsich inspirieren lassen und erwartet Angebote, die seinem Geschmack und seinenVorstellungen entsprechen“, meint Julian. Das Stichwort heißt Personalisierung.Lernende Algorithmen unterstützen dabei, aus den individuellen Suchbegriffen,Bestellungen und Seitenaufrufen eines Nutzers seinen bevorzugten Style oderfavorisierte Produkte abzuleiten und direkt anzuzeigen.
Sprich: Der Shop passtsich jedem Nutzer ganz individuell an. Viele Nutzer sind dafür laut Julian aufgeschlossen:„Der Trend geht dahin, dass Kunden gerade mobilen Apps ein höheres Vertrauenentgegenbringen und sich Stores wünschen, die sich ihren Bedürfnissenanpassen.“ Während die Stores der großen Onlinehändler schon heute clever lernenund Produktinteressen jedes Nutzers immer besser berücksichtigen, stehen geradekleinere Onlineshops, laut Julian, hier erst am Anfang.
„Mein Smartphone weiß immer, wo es diebesten Klamotten oder Produkte gibt.“
Wer kennt dasnicht? Man schlendert durch die Stadt und sieht plötzlich diese superschöneJacke. Oder die Lampe in der Wohnung der Bekannten gefällt einem richtig gut.Sofort brennt die Frage auf der Zunge: "Wo kann ich die kaufen?" Für eine Antwortreicht es zukünftig aus, eine Shopping-App zu öffnen, ein Foto vom Objekt derBegierde zu machen und wenige Millisekunden später erscheinen Jacke oder Lampeauf dem Display. Die Technik dafür ist laut Julian sehr weit, erste Apps längstauf dem Markt.
Trotzdem müssen noch ein, zwei Schritte gegangen werden, bis die breiteMasse die Funktion nutzt. So ruckelt die Technik aktuell noch etwas. „Heutebasieren viele Anwendungen der Bilderkennung darauf, dass der Nutzer noch einObjekt oder einen Bildausschnitt auswählen muss. Auch funktioniert die Bilderkennungnicht in jedem Fall gleich gut“, meint Julian. Wenn sich beispielsweise auf dem Bildnicht nur die Lampe, sondern im Hintergrund auch andere Möbelstücke befinden, kommenAR-Apps noch ins Stolpern. Diese Probleme werden aber in den nächstenMonaten gelöst, ist sich der App-Experte sicher.
„Mein Smartphone nimmt kein Blatt vor denMund und sagt ehrlich, ob mir ein Outfit steht.“
„Spieglein,Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ - was nach Märchenklingt, ist in einigen Tech-Laboren längst real. Ein aktuelles Testszenario:Kunden stellen sich vor einen Spiegel und wählen ein Outfit aus. Dieses wirdmithilfe von Augmented Reality-Technik direkt auf das eigeneSpiegelbild projiziert.
Ebenfalls im Testmodus: Man fotografiert sich im Outfitund eine App analysiert auf Grundlage der Farben, Schnitte und Materialienbeispielsweise, ob das Outfit vom Style her und farblich zueinander passt. Dasfunktioniert auch im Kontext vom Möbelkauf. Wer zu seinem Sofa einen passendenTeppich sucht, fotografiert dieses und die App schlägt auf Basis von Farbe,Größe und Oberfläche passende Teppiche vor. Klingt cool. Allerdings: Wie undvor allem wann diese Technologie für die breite Masse an den Start geht, iststand heute, schwer zu sagen. Es zeigt aber, was bald mit dem Smartphone undApps möglich ist.
Dank derAR-Technik könnte das genervte Enträtseln der Gebrauchsanleitung bald ein Endehaben. „Wer sich beispielsweise einen neuen Fernseher kauft und nicht weiß, welchesKabel in welchen Anschluss gehört, schaltet zukünftig einfach die Kamera desSmartphones ein. Diese erkennt Gerät und Anschlüsse und zeigt mit einemvirtuellen Pfeil an, wo welcher Stecker hingehört“, skizziert Julian einemögliche Entwicklung, die aber auch eher etwas für übermorgen als morgen ist.