Wenn Tech verbindet: OTTOs Kooperation mit der ReDi School of Digital Integration
Was Ralf Kleinfeld und Ayesha Khan gemeinsam haben? Ihre Begeisterung für die IT. Während Ayesha an der ReDi School studiert, engagiert Ralf sich dort seit sechs Monaten als Volontär
Es ist Freitag, acht Uhr morgens auf dem OTTO-Campus und auf Ralfs Tagesprogramm steht ein Workshop mit der ReDi School zum Thema Cybersecurity. Er ist bei OTTO als Information Security Officer und Abteilungsleiter tätig und sorgt dabei für einen bestmöglichen Schutz vor Cyberangriffen. Darüber hinaus ist er ehrenamtlich bei der ReDi School tätig und kann im Zuge dessen mit Unterstützung von Teams bei OTTO den Workshop gestalten und umsetzen. Eine seiner Teilnehmer*innen ist Ayesha aus Pakistan, die die Programmiersprachen HTML und CSS an der ReDi-School in Hamburg studiert. Dort werden neben dem bereits an anderen Standorten erfolgreichen „Digital Career Program” auch Kurse speziell zur Förderung von Frauen angeboten. Kein Wunder also, dass hier der Frauenanteil der insgesamt 48 Studierenden bei 52 Prozent liegt.
Ayesha, wie wichtig sind dir solche Veranstaltungen wie der Cybersecurity-Workshop? Wie kannst du davon profitieren?
AYESHA KHAN: Die Teilnahme an dem Workshop gibt mir einen ersten Einblick in die Welt der Cybersicherheit. Durch solche Veranstaltungen gewinne ich nicht nur Wissen über das Thema an sich, sondern kann auch OTTO als Unternehmen kennenlernen. Die Begegnung mit Expert*innen wie Ralf und die Interaktion mit den Teams sind ebenfalls wichtige Aspekte. Außerdem helfen mir die Workshops dabei, meine Fähigkeiten zu bewerten und zu sehen, wo ich mich persönlich und beruflich noch weiterentwickeln kann.
Worauf kam es dir in der Workshop-Gestaltung an, Ralf?
RALF KLEINFELD: Wichtig war mir vor allem, dass es ein lebendiger Workshop ist, dass die Teilnehmenden nicht nur frontal beschallt werden, sondern selbst Hand anlegen und Dinge ausprobieren können. Beispielsweise indem sie an vier Stationen vier verschiedene Arten testen, wie Inhalte verschlüsselt werden können. Durch diese spielerische Art und Weise werden die Inhalte erlebbar, die Learnings bleiben hängen und genau darauf kommt es an.
Für mich als Mutter ist die hohe Qualität des technischen Lernens, die Flexibilität und die offene Kommunikation der ReDi School ein entscheidender Faktor
Und der Workshop schien das Interesse der Teilnehmenden geweckt zu haben: Nach dem Workshop ist die Nachfrage der Studierenden gestiegen, mehr über die Ausbildungsmöglichkeiten sowie Einstiegsmöglichkeiten bei OTTO zu erfahren. Somit profitieren von dem Angebot und der Kooperation nicht nur die ReDi-Absolvent*innen, sondern auch die Unternehmen, die auf der Suche nach ausgebildetem IT-Fachpersonal sind – eine Win-win-Situation. Insgesamt nehmen aktuell über 1.700 Studierende das Angebot der ReDi School in Anspruch, das sich speziell an Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund richtet. Ayesha und Ralf über ihren Weg zur ReDi School:
Wie bist du zur ReDi School gekommen, Ayesha?
AYESHA: Ich lebe mit meiner Familie seit 2016 in Hamburg und wurde durch das Projekt „Stark im Beruf “ auf die ReDi School aufmerksam. Ich habe schnell gemerkt, dass das für mich genau das Richtige ist, um meine IT-Kenntnisse auszubauen. Nach meinem BWL-Studium mit den Schwerpunkten Rechnungswesen und Controlling und knapp 13 Jahren multikultureller Berufserfahrung habe ich nun die Möglichkeit, im IT-Bereich zu lernen und zu wachsen, wonach ich mich seit meiner Studienzeit sehne. Für mich als Mutter ist die hohe Qualität des technischen Lernens, die Flexibilität und die offene Kommunikation der ReDi School ein entscheidender Faktor.
Ralf, wie kam es dazu, dass du dich als Volontär gemeldet hast und die ReDi School seit Januar 2022 unterstützt? Wie sieht deine ehrenamtliche Arbeit aus?
RALF: Als ich von unserem CIO MüWü gehört habe, dass sich OTTO bei der ReDi School in Hamburg engagiert und noch freiwillige Helfer*innen gesucht wurden, habe ich nicht lange gezögert. Denn wenn es um Informationssicherheit geht, kann es nie früh genug sein, das Thema in IT-orientierten Ausbildungen zu adressieren. Jetzt, im ersten Semester, haben wir mit dem Workshop zum Thema Cybersicherheit gestartet – und konnten bereits eine positive Resonanz spüren. Für das zweite Semester befinden wir uns gerade in Abstimmung mit der ReDi School, um weitere Lerninhalte und vielleicht auch ein ganzes Modul dem Thema zu widmen. Und das Schöne ist, dass wir dabei nicht auf taube Ohren stoßen. Ganz im Gegenteil: Die ReDi School ist offen für unsere Vorschläge und versteht, wie wichtig das Thema Informationssicherheit ist.
Wenn zukünftige Softwareenwickler*innen durch das Modul dafür sorgen können, dass Software von Anfang an sicher entwickelt wird, dann ist ein ganz großer und vor allem wichtiger Schritt getan
Partnerschaften wie die mit OTTO sind essenziell für die ReDi School. Neben der finanziellen Unterstützung vermitteln Volontär*innen wie Ralf ihre Expertise an die Studierenden und bringen darüber hinaus ein großes Netzwerk in Hamburg mit, von dem die ReDi School profitieren kann, um sichtbarer zu werden. Und für OTTO ist es Teil der unternehmenseigenen DNA, sich gesellschaftlich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Ein Highlight im Semester ist der Demo Day, den Ralf in diesem Jahr als Volontär mit moderieren darf.
Ralf, du begleitest den Demo Day als Moderator. Worum geht es und warum sind solche Events so wichtig?
RALF: Der Demo Day, also die Semesterabschluss-Veranstaltung der ReDi School, ist ein fester Bestandteil des Semesters. Hier kommen alle Beteiligten zusammen: Partner, Studierende und Volontär*innen. Die Studierenden haben die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen und zu Netzwerken. Unternehmenspartner wie OTTO, die auf der Suche nach Tech-Talenten sind, können Studierende persönlich kennenlernen.
Rund sechs Monate seit dem Start der Kooperation mit OTTO gab es bereits Gespräche mit Studierenden, die sich für einen Berufseinstieg oder eine Ausbildung bzw. ein duales Studium bei OTTO interessieren – ein wahrer Erfolg. Die ReDi School Hamburg steht im engen Kontakt mit der HR-Abteilung und zirkuliert offene Stellen im internen Netzwerk.
Ayesha und Ralf, nachdem das erste Semester an der ReDi School in Hamburg zum Ende kommt: Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
AYESHA: Ich möchte in Zukunft in einem Unternehmen arbeiten, in dem es neben der Karriereentwicklung und der Wertsteigerung des Teams auch die Möglichkeit des Lernens und der persönlichen Weiterentwicklung gibt.
RALF: Auch wenn sich die ReDi School in Hamburg zurzeit noch im Aufbau befindet, wünsche ich mir für die Zukunft, dass das potenzielle Modul zur Informationssicherheit an der ReDi School in Hamburg häufig gewählt wird. Denn egal, ob die zukünftigen Softwareenwickler*innen später bei OTTO oder wo anders arbeiten – wenn sie durch das Modul dafür sorgen können, dass Software von Anfang an sicher entwickelt wird, dann ist ein ganz großer und vor allem wichtiger Schritt getan.