„Als Payment-Dienstleister übernehmen wir die komplette Zahlungsabwicklung“
OTTO steigt in den Payment-Markt ein. Branchenkenner*innen haben es bereits geahnt als OTTO 2019 Mirko Krauel als Head of Payments holte.
Mirko, du wirst mit deinem Team eine eigene Payment-Gesellschaft aufbauen – was heißt das konkret für OTTO?
Als Payment-Dienstleister übernehmen wir die komplette Zahlungsabwicklung zwischen unseren Kund*innen und den Verkäufern im Onlineshop. Wir bauen sozusagen eine eigene, virtuelle Ladenkasse für den Marktplatz otto.de. Es geht darum, die technische Anbindung und Abwicklung von Online-Bezahlmethoden, wie beispielsweise Rechnungskauf, Ratenzahlung oder Kreditkarte einheitlich zur Verfügung zu stellen. Mit unserer eigenen Lösung haben wir es in der Hand, wie modern unsere Produkte sind. Das ist uns wichtig.
Welche Leistungen sind in einer „kompletten Zahlungsabwicklung“ inbegriffen? Und was heißt das für Kund*innen?
Wir kümmern uns um die Schnittstelle zwischen Kund*innen und Verkäufern auf otto.de, mit dem Ziel, beiden Gruppen alle Produkte aus einer Hand und eine intuitive Nutzung bei der Zahlungsabwicklung anzubieten. Das hat viele Vorteile: Für unsere Kund*innen wird der Bezahlvorgang am Ende einer Bestellung dadurch einheitlich und übersichtlich gestaltet. Sehr vereinfacht könnte man sagen: Eine Rechnung pro Bestellung und die Nutzung aller Zahlungsarten – wie Rechnungs- oder Ratenkauf – für alle Käufe, die auf otto.de, getätigt werden. Wenn Kund*innen möchten, können sie auch ihre Kontodaten hinterlegen und mit Lastschrift bezahlen. Dann verschwindet der Bezahlprozess für sie sogar komplett im Hintergrund.
"Wir bauen sozusagen eine eigene, virtuelle Ladenkasse für den Marktplatz otto.de."
Wie profitieren Händler & Marktplatz-Partner davon?
Für alle Verkäufer auf otto.de gibt es das Payment-Rundum-Sorglos-Paket. Wir kümmern uns um alle Formalitäten beim Bezahlprozess, wie zum Beispiel Rahmenverträge mit Zahlarten oder Risikoprüfprozesse und wir sorgen dafür, dass rechtliche Anforderungen eingehalten werden. Bei OTTO verfügen wir über jahrzehntlange Erfahrung, unter anderem beim Thema Risikoprüfungen. Davon können künftig auch unsere Partner profitieren und sich auf ihr Kerngeschäft – den Verkauf von Waren – konzentrieren.
Was sind die nächsten Schritte?
Die Gesellschaft wird in den nächsten Wochen gegründet und übernimmt sukzessive Aufgaben im Bereich Payments. Ein weiterer Schritt ist die Beantragung einer Lizenz zur Erbringung von Payment-Dienstleistungen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin. Vorbehaltlich der Zustimmung der BaFin ist im Frühjahr 2022 mit dem GoLive zu rechnen.
Wie baut ihr die Organisation auf?
Das Projekt ist aktuell schon ziemlich groß und wird von Hans-Georg-Spliethoff, Matthias Wlaka und mir geleitet. Derzeit planen wir mit bis zu 150 Mitarbeiter*innen. Es wird eigene Produktteams geben, außerdem brauchen wir die Expertise aus den Bereichen Operations, Finance, Compliance und Risk. Ab sofort suchen wir Interessent*innen, die das nötige Know-how mitbringen. Die ersten von bis zu 40 Stellenausschreibungen sind in unserem Jobportal schon online. Jetzt kann es wirklich losgehen.
Bietet ihr die Payment-Services auch für andere Konzerngesellschaften innerhalb der Otto Group an?
Im ersten Schritt liegt der Fokus der Payment-Gesellschaft auf OTTO. In weiteren Ausbaustufen ist es denkbar, das Angebot auf interessierte Händler und Marktplätze der Otto Group auszuweiten. Wir denken darüber sehr intensiv nach, aber wir gehen Schritt für Schritt voran und legen den Fokus aktuell auf den Marktplatz otto.de.
Weitere Informationen gibt's in der Pressemitteilung zum Thema.
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