OTTO und Google entwickeln Inhouse-Tool für Trend Research
Das neue Dashboard ermöglicht OTTOs Einkaufsbereichen eine einfache Identifikation von Whitespots – fehlenden Produkten und Marken – und erleichtert die Nachfragebewertung.
„Mit dem neuen Tool können wir je Produktkategorie genau bewerten, ob wir alle für unsere Kund*innen relevanten Produkte bereits im Sortiment haben oder welche wir in Zukunft ergänzen sollten“, erklärt Melanie Schlegel, Head of Paid Search bei OTTO, die das Dashboard im Team aus Online Marketing und Einkaufsbereichen umgesetzt hat.
Sortimentsdaten, Google Search und Google Shopping
Das Dashboard mit dem Namen MANGO (Merchant-Center Analytics with Google) setzt auf Googles Merchant Analytics Center auf und vergleicht drei Datengrundlagen miteinander: OTTOs eigene Produktdaten, das Suchverhalten auf Google Search und das Angebot anderer Werbetreibender auf Google Shopping. Die Kolleg*innen in den Einkaufsbereichen wählen dafür eine Produktkategorie sowie eine Woche aus, aus der die Daten verglichen werden sollen. Die Produktkategorien richten sich nach der Produkt-Taxonomie von Google. Smartphones finden sich beispielsweise unter Elektronik-Kommunikationsgeräte-Telefone-Mobiltelefone. Im nächsten Schritt zeigt das Dashboard die beliebtesten Marken und die beliebtesten Produkte für diese Suche an. Hier sehen Einkäufer*innen auf einen Blick, wie relevant die Nachfrage nach den Marken oder Produkten ist und ob OTTO sie bereits anbietet. Die Übersicht der Top-Marken gibt außerdem Auskunft darüber, wieviel Prozent der gesamten Produktpalette einer Marke bei otto.de gelistet ist.
„Mit dem Tool schauen wir den Kund*innen in den Kopf“
Bislang lief die Entscheidung zu relevanten Produkten über den direkten Austausch mit Lieferanten und Herstellern. „Dieser Austausch ist und bleibt extrem wichtig, um neue Trends und relevante Sortimente rechtzeitig einschätzen zu können“, erklärt Christiane van Heyst, Senior Buyer Home & Living bei OTTO. „Durch das neue Dashboard haben wir aber die Möglichkeit, die qualitativen Informationen unserer starken Kontakte am Markt mit quantitativen Daten zu untermauern. Damit treiben wir unseren datengetriebenen Sortimentsausbau weiter voran und identifizieren sekundenschnell Bestseller am Markt.“ Melanie Schlegel ergänzt: „Mit MANGO gucken wir unseren Kund*innen erstmals in den Kopf. Wir sehen schwarz auf weiß, welche Produkte gerade besonders gefragt sind und können im Einkauf schnell darauf reagieren.“
Wie lange der Onlinehändler braucht, um neue Produkte an Bord zu holen, unterscheidet sich dabei je nach Produktkategorie: Ein neues Möbelstück zu entwickeln und als Händler selbst anzubieten, dauere deutlich länger, als bestehende Produkte zu listen oder Marken anzubinden, erklärt Christiane van Heyst. In Zukunft könnten die Daten auch darauf einzahlen, aktiv neue Marken und Partner zu finden, die das Sortiment der Plattform optimal erweitern.
Wie geht’s weiter?
Das Team arbeitet daran, das Tool kontinuierlich zu verbessern, um die wichtigsten Produkte und Marken noch einfacher auslesen zu können. Bald soll auch der Vergleich mit anderen Anbietern sowie deren jeweiligen Preisen direkt im Dashboard möglich sein.
Weitere Informationen:
„Wie hilft uns Google Trends zu erkennen?“ – Einkäuferin Christiane van Heyst und Googles Analytical Consultant Tim Hausweiler zu Gast im Podcast O-TON
„Mit Google Search zu mehr Wissen“ – Think with Google Beitrag zu MANGO