OTTO steigert Umsatz um 30 Prozent
Geschäftsjahr 2020/21 erfolgreich abgeschlossen: erstmals über 10 Millionen aktive Kund*innen und 30 Prozent Umsatzsteigerung
OTTO hat das von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020/21 erfolgreich abgeschlossen. Nachdem noch bis zum Frühsommer 2020 eine volatile Kund*innennachfrage zu erheblichen Schwankungen in den Sortimenten geführt hatte, stabilisierte sich die Nachfrage im Jahresverlauf auch in den Nicht-Lockdown-Phasen auf anhaltend hohem Niveau. Entsprechend steigerte OTTO den Umsatz von 3,5 Milliarden Euro in 2019/20 auf 4,5 Milliarden Euro um rund 30 Prozent und setzte so die seit elf Jahren positive Entwicklung konsequent fort.
Dabei kauften so viele Kund*innen wie noch nie in der Historie des Hamburger Online-Händlers bei OTTO ein: Von 7 Millionen Kund*innen im Vorjahr stieg die Anzahl um 30 Prozent auf 10 Millionen. Über 3,7 Mio. Neukund*innen entschieden sich dafür, Produkte online oder mobil auf otto.de zu bestellen, sodass der Traffic im Shop um 40 Prozent gesteigert wurde. In Kombination mit den pandemiebedingten Einschränkungen führte der enorme Zuspruch allerdings zu einer starken Belastung aller Systeme, sodass einige Services nicht wie gewohnt angeboten werden konnten. „Trotz der enormen pandemiebedingten Herausforderungen haben wir unseren Umbau zur Plattform auch im vergangenen Jahr planmäßig fortsetzen können. Und das insbesondere dank des großen Engagements unserer Mitarbeiter*innen“, erklärt Marc Opelt, Vorsitzender des OTTO-Bereichsvorstandes. „Besonders freue ich mich, dass die Retourenzahlen über alle Sortimente um fast sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden konnten.“ Ein wesentlicher Grund dafür sind die stetig verbesserten Produktbeschreibungen, Detailangaben sowie transparent einsehbaren Rezensionen anderer Käufer*innen, deren Angaben zu Größe, Farbe und Materialbeschaffenheit eine immer präzisere Kaufentscheidung ermöglichen.
Transformation zur Plattform im Plan
Aufgrund der Corona-Pandemie arbeiten über 90 Prozent der OTTO-Mitarbeiter*innen derzeit mobil beziehungsweise zu Hause. Trotzdem konnte das Unternehmen seinen 2018 begonnenen Umbau vom Online-Händler zur wettbewerbsfähigen Plattform mit einem stetig wachsenden Markenangebot konsequent fortsetzen. 2020 konnte die automatisierte Anbindung realisiert werden, sodass die aktuelle Zahl von über 1000 aktiven Partnern in den kommenden Monaten deutlich weiterwachsen wird. Für neue Partner dauert der Online-Anmeldevorgang im besten Fall nur rund zwei Stunden und bereits nach zwei bis drei Tagen können eigene Produkte auf otto.de verkauft werden.
Payment-Gesellschaft
Darüber hinaus konnte auch der Aufbau eines eigenen Payment-Dienstleisters gestartet werden. Die gesamte Zahlungsabwicklung für Händler und Marktplatzpartner inklusive vieler Möglichkeiten zum flexiblen Rechnungs- und Ratenkauf soll perspektivisch einheitlich über den Payment-Dienstleister gesteuert werden. Endkund*innen erhalten zukünftig beim Checkout nur eine Rechnung, unabhängig davon, ob sie ein Produkt von OTTO direkt oder bei einem Händler oder Marktplatzpartner erworben haben. Nach der noch ausstehenden Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) soll die Gesellschaft mit rund 150 Mitarbeiter*innen im zweiten Quartal 2022 ihre Aufgaben übernehmen.
Geschäftserweiterung durch Integration von Baumarkt-Artikeln
Durch die am 1.3.2020 erfolgte Integration des bis dahin mit Hagebau/Baumarkt Direkt als Joint Venture betriebenen Geschäfts mit Do-it-yourself-Sortimenten rund um Renovierung und Gartenbau hat OTTO sein Angebot in diesem Segment deutlich ausgeweitet. Aktuell sind über 150.000 „Heimwerker*innen“-Artikel online verfügbar. Die Mitarbeiter*innen bauen das Angebot zudem stetig weiter aus, sodass innerhalb der nächsten 2 Jahre das komplette Sortiment eines großen, stationären Baumarktes zur Verfügung stehen soll.
Umweltschutz durch nachhaltige Verpackungen
Ab April will OTTO eine Kooperation mit Wildplastic starten. Dahinter steckt ein Hamburger Unternehmen, das die Natur zusammen mit zertifizierten Organisationen und Sammler*innen von Kunststoffen befreit. Und – in Ländern ohne eigene Abfall- oder Recyclingstrukturen – dafür sorgt, dass diese Wertstoffe erst gar nicht in der Umwelt landen. Dieses „wilde Plastik“ wird gereinigt, eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Das Granulat wird dann von Produzenten zu Tüten verarbeitet. Ziel bis Ende dieses Jahres ist es, einen Großteil der OTTO-Tüten auf Wildplastic umgestellt zu haben.
Attraktiver Arbeitgeber
Bereits in den vergangenen Jahren hat OTTO im Zuge seiner Transformation vom Händler zur Plattform mit vielen attraktiven Marken und Partnern Millionen Euro in moderne IT-Strukturen, Zukunftstechnologien und attraktive Arbeitsplätze – insbesondere auf dem Campus in Hamburg Bramfeld – investiert. Doch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften bei OTTO ist weiterhin hoch: Seit April 2020 wurden bei OTTO über 1.600 virtuelle Bewerbungsgespräche geführt – und rund 850 neue Kolleg*innen wurden rein virtuell eingestellt. Zurzeit sucht OTTO weiter Arbeitskräfte, vor allem in den Tech-Bereichen: Allein über 110 Stellen sind in IT, Business Intelligence, E-Commerce und Online-Marketing gerade ausgeschrieben.