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Sprache ist für alle da
Kultur

Sprache ist für alle da

Gendergerechte Sprache ist eine Bereicherung – für ihn, für sie, für *. Für alle.

Er, sie, es oder er_sie, sier und nin: Pronomen sind so unterschiedlich, wie wir Menschen selbst. Während ein Großteil der Bevölkerung sich in männlich und weiblich, also in „er“ und „sie“ einteilt, kommen immer mehr alternative Pronomen hinzu. Für all diejenigen, die sich weder dem männlichen, noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen. Was aber macht das mit unserer Sprache?

Liebe Leser*innen. Na, hat das Sternchen euch erst einmal abgeschreckt? Damit seid ihr nicht allein. Nachdem die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover im Februar 2019 für eine Verwendung gendergerechter Sprache in ihren Verwaltungen geworben hatte, tönte die Kritik aus allen Richtungen. Die Sprache werde verfremdet, die Texte viel länger und überhaupt sei das Sternchen einfach umständlich. Manch eine*r prophezeite gar den Niedergang der deutschen Sprache.

Zu Recht? Nein. Ein solcher Niedergang ist doch schwer vorstellbar. Stattdessen ist Sprache etwas, das sich verändert. Sprache schafft Vorstellungen und weckt Assoziationen. Die Sekretärin ist immer weiblich, der Sekretär ist ein Tisch. Diese Wortwahl ist nicht mehr zeitgemäß. Wenn alle die gleichen Rechte haben, warum dann nicht auch sprachlich? Es gibt nicht nur männlich und weiblich. Es gibt auch divers: all jene Menschen, die sich nicht mit der binären Unterscheidung in Mann und Frau identifizieren können. Die Sternchen unter den Leser*innen.

Deshalb machen wir einen Anfang: Wir verändern uns und unsere eigene Sprache. Diese Veränderung läuft sicherlich hier und da etwas holprig, benötigt Zeit und lässt uns nach Hilfe fragen. Sie bedeutet aber auch eine spannende Suche nach alternativen Formulierungen, nach den richtigen Antworten.

Wir entscheiden uns für ein *. Für die gleichberechtigte Sprache für Männer, Frauen und alle weiteren Geschlechter. Für die aktive Veränderung unserer Sprache hin zu einer Sprache für alle. Weil ein Sternchen die Sprache nicht schwieriger macht. Nur anders.

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