Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit – mit Vollzeitjob
Veronika Hofsäß ist Produktmanagerin im Marketing von OTTO – und befindet sich gleichzeitig mitten in der Gründung ihres eigenen Keramik-Shops
Wie alles begann
Kreativität begleitet sie schon ihr ganzes Leben. Veronika findet in der handwerklichen Arbeit Ruhe und Entspannung, liebt es vor allem zu töpfern. Das erste Mal ist sie 2019 darauf gestoßen: Während ihres Wirtschaftsingenieurwesen-Studiums in Karlsruhe findet Veronika ein Jugendzentrum, das Töpferkurse anbietet. Kurze Zeit später zieht sie in ihre Wahlheimat Hamburg und tritt – ganz in der Nähe des OTTO-Campus – dem Verein Frauenhand-Werkstatt e. V. bei, wo sie gemeinsam mit anderen Keramikerinnen ihre Leidenschaft ausbauen, und Neues lernen kann. Um sich jetzt, zwei Jahre später, mit ihrer eigenen Keramik selbstständig machen zu können.
OTTO-Job trifft auf Keramik-Liebe
Mit dem Ingenieur-Master in der Tasche geht es für Veronika zu OTTO. Zweieinhalb Jahre arbeitet sie mittlerweile hier, ist als Produktmanagerin im Marketing tätig und dort zuständig für ein Marketingprozesstool, in dem Kampagnenrahmendaten, beispielsweise die Rahmendaten rund um den Black Friday, gepflegt und Prozesse angestoßen werden. Was sie an OTTO schätzt? „Flexible Arbeitsmöglichkeiten, herausfordernde Aufgaben und ein tolles Teamgefüge – das sind nur einige Punkte, die mir OTTO als Arbeitgeber bietet“, so Veronika. Als perfekten Ausgleich zum Arbeitsalltag töpfert Veronika nach Feierabend ihre Kunstwerke: Angefangen hat es mit Suppenschüsseln, aber auch Tassen, Becher und Teller gehören mittlerweile zu dem Repertoire der jungen Künstlerin. Alle Kunstwerke sind nachhaltig hergestellt, bestehen wenn möglich aus recycelten Materialien und benötigen von der groben Idee bis zur Fertigstellung oftmals über fünf Wochen. Die fertigen Unikate landen dann in ihrem eigenen Küchenschrank oder werden an Freund*innen verschenkt. Bis jetzt. Denn im September dieses Jahres fasst Veronika den Entschluss, dass auch andere Menschen aus ihren Tassen trinken und aus ihren Schüsseln löffeln sollten.
Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit
Zuerst ist es nur eine Idee: weiterhin bei OTTO arbeiten und nebenher ein kleines Unternehmen gründen, um die Töpferei voranzutreiben. Der Gedanke schüchtert Veronika zu Beginn noch ein: „Selbstständigkeit? Ist das nicht viel zu unsicher?“. Doch als sie merkt, dass die Nachfrage an ihrer Kunst immer weiter steigt, wagt sie im November 2021 den Schritt, nimmt den Hörer in die Hand und ruft bei der Handwerkskammer Hamburg an. Während der bürokratische Teil beginnt, fragt sie auch gleichzeitig bei ihrem Chef nach, ob eine Nebentätigkeit möglich wäre. Mit seinem Einverständnis geht es dann Schlag auf Schlag: Veronika ist in Absprache mit der HR-Abteilung, füllt einen Tag später schon den Antrag auf Nebenbeschäftigung aus, der unter anderem die Art der Selbstständigkeit, die geschätzten Stunden und auch die angestrebte Branche beinhaltet. Darauf folgt ein weiteres Dokument in Hinblick auf das Arbeitszeitgesetz. Stunden und Pausen werden hier geregelt, ebenso ein Verständnis dafür unterzeichnet, dass die Nebenbeschäftigung den Job bei OTTO nicht beeinträchtigt. „Die Abwicklung lief perfekt ab, innerhalb von wenigen Tagen konnte ich mit meinem Arbeitgeber alles klären. Ich bin OTTO wirklich dankbar für die Möglichkeit, in Vollzeit arbeiten und mich nebenher kreativ austoben zu können“, sagt Veronika.
Ich bin OTTO wirklich dankbar für die Möglichkeit, in Vollzeit arbeiten und mich nebenher kreativ austoben zu können.
Was als Nächstes kommt
Mit dem Arbeitgeber abgeklärt, bei der Handwerkskammer angemeldet, ein kleines Studio in der Schanze angemietet – Veronika steht in den Startlöchern ihrer Selbstständigkeit. „Ich kann kaum erwarten, dass es jetzt losgeht! Die ersten Aufträge trudeln schon über meinen Instagram Account @die.suppenschuessel.keramik ein“, freut sich die Keramikerin. Neben Instagram baut sie sukzessive ihre Website und einen Onlineshop aus, alles im Do-it-yourself-Modus. Darüber hinaus will sie in der kommenden Zeit ihren Lagerbestand füllen, um dann in Zukunft auch außerhalb der Onlinewelt ihre Keramik zum Beispiel auf Märkten zu verkaufen. Fragt man sie nach Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit, so lautet die Antwort, dass die meisten Hürden im Kopf vorhanden waren und dass die vermeintliche Hürde „Bürokratie" deutlich schneller und deutlich einfacher zu bewältigen war als gedacht – sowohl im OTTO-Kosmos als auch außerhalb.
Die Festanstellung aufzugeben und sich nur noch auf die.suppenschüssel.keramik zu konzentrieren, das kann sich Veronika nicht vorstellen: „Der Job bei OTTO ist mir Gold wert. Denn dank des Vollzeitjobs habe die Möglichkeit, die Keramik nebenher für mich zu machen, habe keinen Druck und kann mich frei ausprobieren“. Eine Doppelbelastung sind die zwei Jobs für Veronika auf keinen Fall, ganz im Gegenteil: Seit sie den Entschluss der Gründung gefasst hat, ist sie motivierter, glücklicher und das übertragt sich eben auch auf ihren OTTO-Job.