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Pflege und Trauer: Die wichtige Arbeit der psychosozialen Beratung bei OTTO
Kultur

Pflege und Trauer: Die wichtige Arbeit der psychosozialen Beratung bei OTTO

Trauerfall im Team oder Pflege der Eltern: Die psychische und körperliche Belastung ist eine große Herausforderung. Was können und müssen Unternehmen hier leisten?

Lesedauer: 5 Minuten
Noch nie waren so viele Menschen auf der Welt pflegebedürftig wie heute. Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland belief sich Ende 2019 auf rund 4,13 Millionen Menschen und hat sich damit gegenüber der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt. Wie können Arbeitgeber da helfen, wenn Mitarbeitende ihre Angehörigen pflegen? Und wie fangen wir Menschen in Trauerphasen auf? Ein Überblick der Leistungen bei OTTO


Die Pflege eines Vertrauten ist oft emotional sehr belastend. Solche Situationen sind nicht vorhersehbar und bringen eine schlagartige Veränderung mit sich. Verantwortung für die Pflege führen in vielen Fällen bei den Angehörigen zu Unsicherheit und Überforderung. Hinzu kommt, dass viele meist voll berufstätig sind und man den Erwartungen im Beruf weiterhin gerecht werden möchte. Für viele Arbeitnehmer*innen stellt dies eine große psychische und physische Belastung dar. Aus solch einer Situation können sich Vereinbarkeitskonflikte am Arbeitsplatz sowie in der Familie entwickeln und zu einem zusätzlichen Stressfaktor führen.

Spätestens in diesem Moment ist es wichtig als Unternehmen die betroffenen Mitarbeiter*innen in Form von Beratungsangeboten zu unterstützen. Wir bei OTTO nehmen uns seit Jahren dieser Aufgabe an und bieten verschiedene Lösungen für Betroffene. Pflege der Eltern, Depression eines Familienangehörigen, ein Kind mit Behinderung – die Herausforderungen können vielfältig sein und so ist auch das Hilfsangebot „Eldercare" von OTTO. Es gibt unter anderem „Eldercare"-Vorträge zum Thema Demenz, die für Angehörige sehr hilfreich sind. Dazu bieten wir intern Beratungstermine und Sprechstunden mit Expert*innen für Betroffene an. Kolleg*innen können sich hier direkt und unkompliziert rund um das Thema Betreuung und Pflege informieren. Was wir konkret anbieten:

Wo kann ich Hilfe bekommen?

Das Gesundheitsmanagement und die psychosoziale Beratung bieten bei Bedarf Hilfe an. Die psychosoziale Beratung, als Teil des Gesundheitsmanagement, steht bei Themen wie Trauerarbeit oder Pflege von Angehörigen zur Seite. Unser Angebot bei OTTO ist breit gefächert. „Viele Kolleg*innen müssen täglich den Spagat zwischen Berufstätigkeit und Pflege im Alltag meistern. Wir wollen als Unternehmen auch in dieser Lebensphase helfen und bieten daher ein breites Spektrum an Beratungsangeboten an“, sagt Sabine Josch, OTTO Personaldirektorin. So bietet „Eldercare" den Raum für Betroffene und interessierte Mitarbeiter*innen sich über Ansprüche, Anträge und Probleme auszutauschen und fachlichen Input zu erhalten. Expert*innen beraten zu Themen rund um Depressionen, familiäre Konflikte und Pflegeangebote. Auf unserem Campus und auch online gibt es dazu in regelmäßigen Abständen Kurse. Bei Bedarf kann auch an externe Beratungsstellen vermittelt werden, oder Gleichgesinnte tauschen sich direkt bei OTTO im eigenen Chat-Raum über Hilfsangebote aus.

Julia Meyer, HR-Managerin in der psychosozialen Beratung bei OTTO Gut ist es, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und zu schauen, was jede*r braucht. Ich berate und begleite Kolleg*innen in Einzelgesprächen

Julia Meyer, HR-Managerin in der psychosozialen Beratung bei OTTO

Was gibt es für konkrete Angebote bei OTTO?

Ein wichtiger Baustein ist die Kooperation mit WDS.eldercare. Sie sind ein unabhängiger Spezialist für Pflegedienstleistungen und informieren und unterstützen OTTO Mitarbeiter*innen als Kooperationspartner umfassend zu allen Betreuungs- und Pflegethemen: ob 24/7 an 365 Tagen im Jahr über das Telefon oder in regelmäßigen Sprechstunden, pandemiebedingt seit März 2020 bis heute online. Bei allen grundsätzlichen Fragen zur Angehörigenpflege und in akuten Notlagen beraten die Expert*innen individuell. WDS bietet ebenfalls regelmäßige Beratungseinsätze vor Ort an, um die Pflegenden zu entlasten und um sich einen Gesamteindruck der Pflegesituation zu verschaffen. An diesem Termin können alle weiteren in die Pflege involvierten Personen teilnehmen. Bei Bedarf kann auch ein passendes ambulantes oder stationäres Pflegeangebot vermittelt werden „Die Leistungen von WDS sind für die Kolleg*innen kostenlos.“, so Julia Meyer. Sie ist HR-Managerin in der psychosozialen Beratung bei OTTO. Und ist die Inanspruchnahme vertraulich? „Ja, ich unterliege der Schweigepflicht und auch WDS darf keine persönlichen Daten an uns zurückspielen“, erklärt uns Julia.

Kann ich die Pflege mit meinem Arbeitsalltag vereinbaren?

Bei uns gibt es alternative, flexible Arbeitszeitmodelle und individuelle Lösungen. Auch das Familienpflegezeitgesetz sorgt für bundesweite Maßnahmen. „Die gesetzlichen Regelungen beinhalten bei kurzzeitiger Arbeitsverhinderung eine 10-tägige Auszeit. Bei der Pflegezeit kann man eine bis zu 6 Monate vollständige oder teilweise Freistellung erhalten“, sagt Julia Meyer im Gespräch. OTTO schaut nach individuellen Lösungen, gemeinsam mit Führungskraft und Beratung. „Wenn ich selber in die Betreuung und Pflege eingebunden bin, ist das körperlich, aber auch emotional herausfordernd. Unsere Erfahrung zeigt, dass es hilfreich und entlastend ist, wenn Führungskraft und (enge) Kolleg*innen Bescheid wissen und sie reagieren meist auch sehr verständnisvoll“, so Julia.

Wie unterstützt OTTO Menschen in Trauer?

Extreme Situationen im Leben, wie der Tod eines geliebten Menschen können herausfordernd und verunsichernd sein. Es kann uns erheblich erschüttern und verunsichern und uns psychisch stark belasten. Wir bei OTTO kooperieren seit vielen Jahren mit der Beratungsstelle Charon, die Menschen im Umgang mit den Themen Sterben, Tod und Trauer begleitet und unterstützt. Mit jemandem vertraulich die eigenen Gedanken und Sorgen zu teilen, ist oft hilfreich. Ein wenig Unterstützung kann helfen, dass sich der Tunnelblick, den wir im Krisenmodus meistens haben, wieder weitet. So können wir Lösungsansätze und eigene Handlungsoptionen wieder besser wahrnehmen. Julia erklärt dies an einem konkreten Beispiel: „Gut ist es, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und zu schauen, was jede*r braucht. Ich berate und begleite Kolleg*innen in Einzelgesprächen, leite aber auch an die Beratungsstelle Charon weiter, die im letzten Jahr für ein Team, in dem ein Kollege plötzlich verstorben war, eine virtuelle Gesprächsrunde angeboten hat. Denn die Pandemie hat das Ganze ja noch zusätzlich erschwert: kein physisches Zusammenkommen, jede*r allein hinter seinem Bildschirm.“

Bei Herausforderungen im familiären Kreis ist es wichtig, zu wissen, wo man sich als Betroffene*r hinwenden kann. Angebote von Unternehmen können dabei helfen, Beruf und Privatleben gut miteinander kombinieren zu können. Wichtig ist, den ersten Schritt zu wagen und sich Unterstützung zu suchen. Egal welches Thema einem auf dem Herzen liegt.

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