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Expertin für „Eheschließungen“: die etwas andere Karrierelaufbahn
Kultur

Expertin für „Eheschließungen“: die etwas andere Karrierelaufbahn

Karriere machen mit Fachexpertise statt Führungsverantwortung? Bei OTTO geht das - dank der Expert*innenlaufbahn, dem alternativen Karriereplan

Autorin Kathrin Wittig Lesedauer: 3 Minuten
Bei OTTO kann man auch ohne Führungsverantwortung aufsteigen und Karriere machen – so wie Nina Briskorn. Die Juristin ist Spezialistin für „Corporate Ventures“ – das umfasst unter anderem die gesellschaftsrechtliche Beratung bei der Beteiligung an Venture Capital Funds oder die Gründung von Joint Ventures. Ninas Fachexpertise stellt einen enormen Wert für ihren Arbeitgeber dar.

Im Job vorankommen – für viele ist das gleichbedeutend mit Karriere machen im klassischen Sinn: sich hocharbeiten, mal ein Team leiten, dann vielleicht eine Abteilung und, wenn's richtig gut läuft, eines Tages sogar Direktor*in oder Vorständ*in sein. Die typische Karriereleiter. Heißt: Wer fachlich was drauf hat, wird befördert, bis er*sie eines Tages auch Chef*in ist und fortan auch Menschen führen und entwickeln muss. Das kann funktionieren – muss es aber nicht. Eine Gallup-Umfrage hat es ans Licht gebracht: 97 Prozent aller Chef*innen halten sich für gute Führungskräfte. Umfragen unter Mitarbeitenden bestätigen diese Wahrnehmung nicht. Aber das nur nebenbei.

Viele wollen führen, nicht alle können es und jetzt haben sie vielerorts nicht mal mehr Gelegenheit dazu, es auszuprobieren, weil nämlich ganz im Sinne von New Work und flachen Hierarchien ganze Führungsebenen eingerissen werden. Andere, die gut in ihrem Fach sind, müssen, wenn sie aufsteigen wollen, irgendwann führen, wollen es aber nicht. Ein Dilemma?

Nicht unbedingt, denn bei OTTO gibt es ein Karrieremodell, das als Alternative zur Führungslaufbahn die die inhaltliche Führung in den Vordergrund stellt, nicht die personelle.

Expertin für Corporate Ventures – „Eheschließungen“ zwischen Unternehmen

Nina Briskorn arbeitet seit mittlerweile vierzehneinhalb Jahren in der Otto Group Holding. Die Juristin berät als Principal Corporate Law/Ventures die Unternehmen des Konzerns insbesondere bei großen Projekten wie etwa der Eingehung von Joint Ventures, Investments in Venture Capital Funds sowie verschiedenen weiteren Unternehmenstransaktionen und Umstrukturierungen. „Bei Joint Ventures bin ich für unsere Konzern-Unternehmen eine Art 'Eheberaterin' – vom ersten Kennenlernen, über die Eheschließung und, wenn's mal nicht läuft, auch im Scheidungsfall“, erklärt sie ihren Job.

Während ihrer Karriere im Konzern hat Nina schon viele Investitionen und Beteiligungen der Otto Group juristisch begleitet und sich dabei im Laufe der Jahre immer weiter spezialisiert. „Als ich hier angefangen habe, hieß meine Abteilung noch ‚Juristisches Referat‘ und wir waren sehr breit aufgestellt, haben uns von Angelegenheiten bei Kund*innenfällen über arbeitsrechtliche Prozesse bis zu gesellschaftsrechtlichen Projekten mit einer großen Bandbreite von Themen befasst, die juristisch zu begleiten waren“, erzählt Nina.

Als Schnittstelle für Rechtsfragen und Begleitung (...) kann ich alle Perspektiven zu einem Zielbild vereinen, das macht mir großen Spaß!

Nina Briskorn , Expertin für Gesellschaftsrecht in der Otto Group


Mit der Umstrukturierung der Rechtsabteilung folgte für die Juristin, die neben einem LL.M., dem Master of Laws, auch einen MBA in Strategic Management absolviert hat, eine immer fokussiertere Spezialisierung. Und damit der Aufbau eines immer größeren Wissens in ihrem Fachgebiet. So begleitete sie von Beginn an auch die Vertragsverhandlungen bezüglich der Venture- und Inkubations-Aktivitäten der Otto Group als Investor bei Project A und eVentures. Hierdurch sichert sich die Otto Group einen frühzeitigen Zugang zu innovativen Ideen, aussichtsreichen neuen Geschäftsmodellen und Talenten aus dem Business- und Technologiebereich. Für Nina ein zentraler Aspekt ihrer Position als Principal.


Als OTTO schließlich mit careers@OTTO die Fachkarriere mehr in den Fokus rückte, war es für Nina ein logischer Schritt, sich darauf zu bewerben: „Wir arbeiten in unserem Bereich in sehr flachen Hierarchien und ich berichte in vielen Themen direkt an den Konzernvorstand. Eine klassische Führungskarriere wäre für mich in den aktuellen Strukturen überhaupt nicht möglich“, sagt Nina. „Umso besser also, dass es das Programm gibt.“
Nina schätzt an ihrem Job das interdisziplinäre Arbeiten: „Als Schnittstelle für Rechtsfragen und Begleitung bin ich nicht nur allein als juristischer Nerd in meinem Fachgebiet unterwegs, sondern kann alle Perspektiven zu einem Zielbild vereinen, das macht mir großen Spaß.“

Hat sie also das Thema „klassische Führung“ durch die Entscheidung, Expert*innenkarriere zu machen, für sich endgültig abgehakt? „Nein!“ sagt Nina – und ergänzt: „Der Ansatz des Programms ist, dass regelmäßig der aktuelle Status als “Expert*in” für ein bestimmtes Thema überprüft und geguckt wird ‚Passt das noch?‘. Unabhängig davon ist theoretisch jederzeit ein Wechsel in die klassische Karrierelaufbahn möglich.“ Ausschließen muss Nina also gar nichts.

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