Kaufberatung Fahrrad-Navi
GPS-Wegweiser am Lenker
Nie mehr anhalten und umständlich in Büchern oder Karten blättern: Bei Fahrrad-Navis genügt ein kurzer Blick auf das Display, um die gewünschte Strecke zu finden. Der Wegweiser im Westentaschenformat zeigt Ihnen den aktuellen Standort und Richtungspfeile, die Sie zum Ziel führen. Dabei reicht die Darstellung von einfachen Routen bis zu hochauflösenden Kartenansichten. Welche GPS-Geräte fürs Bike auf dem Markt erhältlich sind und wie Sie das richtige Modell für Ihre Zwecke finden, lesen Sie in unserem Kaufratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Kompakte Satellitennavigation am Fahrrad
> Basis- und Zusatzfunktionen von Fahrrad-Navis
> Auf Touren: Welcher Navi-Typ sind Sie?
> Auf das Kartenmaterial kommt es an
> Fazit: Multifunktionell auf dem richtigen Weg
Kompakte Satellitennavigation am Fahrrad
Auf verkehrsarmen Nebenstrecken, die entlang sattgelber Rapsfelder und blühender Blumenwiesen führen – so macht Fahrradfahren richtig Spaß. Voraussetzung für die Traumroute ist eine gute Tourenplanung. Wer einfach drauflos fährt und den Verkehrsschildern folgt, bewegt sich auf Hauptstraßen im Revier der Autofahrer. Die berühmten Schleichwege durchs Hinterland finden Sie nur mit fahrradfreundlichem Kartenmaterial. Gedruckte Faltkarten oder Bike-Bücher für die Lenkertaschen werden zunehmend von komfortablen Fahrrad-Navigationsgeräten abgelöst. Die elektronischen Orientierungshelfer lotsen Sie per GPS durch die Landschaft. Die satellitengestützte Standort- und Höhenbestimmung ist bis auf wenige Meter genau und ermöglicht sowohl das Nachfahren vorbereiteter Strecken als auch die automatische Wegfindung (Routing). Unabhängig vom Funktionsumfang Ihres Fahrrad-Navis sollten Sie beim Kauf auf folgende Ausstattungsmerkmale achten:
Display: Für eine gute Ablesbarkeit sollte der Bildschirm bei Geräten mit Kartendarstellung mindestens 2,6 Zoll groß sowie kontrastreich und blendfrei sein. Bei Touchscreen-Bedienung gilt: je größer, desto besser.
Gehäuse: Es sollte robust ausgeführt und unempfindlich gegenüber Erschütterungen und Staub sein. Die Wasserdichtigkeit sollte der Norm IPX5 (gegen Spritzwasser geschützt) oder IPX7 (zeitweiliges Untertauchen möglich) entsprechen.
Akku-Laufzeit: Wenigstens zehn Stunden sollte die Batterie durchhalten, damit Sie unterwegs nicht plötzlich orientierungslos im Wald stehen. Tipp: Manche Geräte lassen sich mit im Fachhandel erhältlichen Dynamoladern direkt am Fahrrad aufladen.
Speicher: Sind Sie auch im Ausland mit dem Rad unterwegs, empfiehlt sich ein ausreichend großer Speicher mit mehr als 4 Gigabyte oder eine Erweiterung per Micro-SD-Karte. Sonst müssen Sie immer wieder Karten löschen, bevor Sie neue aufspielen können.
Halterung: Die im Lieferumfang enthaltene Vorrichtung ist für gängige Lenker konzipiert. Wenn Sie ein Fahrrad mit Sondermaß haben, brauchen Sie gegebenenfalls eine alternative Befestigungsmöglichkeit.
Basis- und Zusatzfunktionen von Fahrrad-Navis
Möchten Sie einfach nur von A nach B kommen, sind Sie mit einem Fahrrad-Navi für Einsteiger gut bedient. Zu Preisen, die unter 150 € liegen, erhalten Sie alle nötigen Grundfunktionen für die Wegweisung: GPS mit Routing, vorinstallierte Karten und die Möglichkeit des Streckenimports via PC. Für sportliche Fahrer lohnen sich Zusatzfunktionen für die Trainingsgestaltung.
Track-Navigation und Routing
Um sich via Satellit dirigieren zu lassen, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie können im Internet fertige Routen herunterladen oder Ihre Tour über das Setzen von Wegpunkten selbst in digitalen Karten einzeichnen. Das geht in einschlägigen Internet-Portalen oder mit einer PC-Software. Dem auf das Gerät übertragenen Track fahren Sie einfach nach. Alternativ sind heute die meisten Navigationsgeräte fürs Fahrrad routingfähig, das heißt, Sie können wie beim Mobile Navigation direkt am Gerät eine Zieladresse eingeben. Die Wegweisung erfolgt in beiden Fällen mit Abbiegepfeilen auf dem Bildschirm, die zur Erhöhung der Sicherheit mit akustischen Signalen oder Sprachanweisungen verbunden sein können. Voraussetzung für die automatische Komfortnavigation ist voll routingfähiges Kartenmaterial. Optionen wie die Berechnung von Fahrrad-Rundtouren beschleunigen das Finden einer Strecke.
Datenaufzeichnung
Die Erfassung aller Streckendaten für die anschließende Auswertung am PC gehört bei den meisten Navis zur Serienausstattung. Neben der Route zeichnen viele Navis Parameter wie die gefahrene Zeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die überwundenen Höhenmeter auf. Diese Werte lassen sich in einem Touren- oder Trainingstagebuch speichern.
Höhenmesser und Kompass
Mountainbikern und Geländefahrern, die sich abseits befestigter Wege bewegen, erleichtern ein Barometer und ein Kompass die Orientierung. Diese Zusatzfunktionen ermöglichen eine exakte Messung der geografischen Höhe, und die Fahrtrichtung lässt sich auch bei Stillstand des Fahrräder ablesen.
Fitnessfunktionen
Sportliche Radfahrer schätzen eine Herz- und Trittfrequenzmessung, wie sie Fahrrad-Computer bieten. Auch einige Fahrrad-Navis verfügen über entsprechende Sensoren und Pulsmessgurte. Für die Trainingsgestaltung stehen Intervall- und andere Sportprogramme zur Verfügung, die unterwegs keine Langeweile aufkommen lassen.
Auf Touren: Welcher Navi-Typ sind Sie?
Das Angebot an Fahrrad-Navigationssystemen stellt für jeden Fahrer das passende Gerät bereit – vom komfortablen Routenplaner mit Guide-Funktionen bis zum einfachen, GPS-fähigen Bike-Computer. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 100 und über 600 €.
Freizeitfahrer
Für die kleine Wochenendausfahrt mit der ganzen Familie reichen einfache Navigationsfunktionen. Für gelegentliche Touren genügt ein Smartphone mit GPS-Empfänger und Navigations-App oder auch ein Outdoor-Navigation. Fahrradtauglicher sind GPS-Bike-Computer ohne Kartendarstellung – die Wegführung erfolgt hier über eine einfache Liniendarstellung mit Abbiegehinweisen. Die Strecken können Sie als Tracks aus dem Internet herunterladen und über den PC auf den Fahrradcomputer übertragen. Umgekehrt lassen sich nach der Tour die Streckendaten auf dem PC speichern und in einer Software auswerten. Die Preise für die kleinen Lotsen, die vorwiegend von der Firma Garmin stammen, beginnen bei 100 €.
Touren- und Vielfahrer
Ganz- oder gar mehrtägige Radtouren wollen gut vorbereitet sein, damit Sie Landschaft und Streckenprofil genießen können. GPS-Geräte mit Kartendarstellung zeigen Ihnen unterwegs alles, was Sie über die Route Ihrer Wahl wissen sollten. Dazu zählen auch Points of Interest (POI) wie Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Restaurants oder Fahrradläden. Gibt das Navi zu den POIs ausführliche Informationen in Wort und Bild aus, wird es zum digitalen Reiseführer. Profilabhängiges Routing ermöglicht in wenigen Bedienschritten das Finden einer geeigneten Strecke: Sie wählen einfach die gewünschten Optionen wie „Straßenverkehr vermeiden", „MTB" oder „keine ungeteerten Wege" und schon schlägt das Navi eine entsprechende Route vor.
Sportliche Fahrer
Wie viele Höhenmeter hat die Route insgesamt, wie viel Prozent Steigung erwarten mich am höchsten Anstieg und wo kann ich es „rollen" lassen? Für ein effektives Training mit dem Rennrad oder Mountainbike spielen Fragen wie diese eine wichtige Rolle. Entsprechend sollte das Fahrrad-Navi Antworten parat haben. Das Gerät sollte detailreiches Kartenmaterial verarbeiten können und beim Routing umfassende Profiloptionen bieten. Praktisch ist etwa eine kalorienabhängige Routenplanung. Für eine effektive Trainingsgestaltung sollte das Navi mit entsprechendem Zubehör eine Puls- und Trittfrequenzmessung ermöglichen.
Anspruchsvolle Fahrer
Wenn Sie eine multifunktionelle Informationszentrale für unterwegs suchen, werfen Sie einen Blick auf High-End-Navigationsgeräte für den Fahrradlenker. Zu Preisen jenseits der 500 € sind Sie mit einem solchen Gerät dank Bluetooth-Kopplung mit dem Handy auch unterwegs stets vernetzt und werden auf dem Display über eingehende Anrufe, SMS und E-Mails informiert. Ein integrierter Bewegungssensor registriert Stürze und benachrichtigt automatisch festgelegte Notfallkontakte, wenn der Countdown nicht gestoppt wird. Die vorinstallierte Fahrradkarte für Europa macht das Navi zum kontinentalen Lotsen.
Auf das Kartenmaterial kommt es an
Fahrrad-Navis lassen sich mit zweierlei Karten füttern. Rasterkarten ähneln gedruckten topografischen Karten, was für Fahrten im Gelände von Vorteil ist. Vektorkarten dagegen setzen mehr auf eine schematische Darstellung, sind dafür aber routingfähig und sehr gut skalierbar. Auf den meisten Geräten sind Vektorkarten für Zentral- und Westeuropa vorinstalliert, die neben normalen Fahrstraßen auch Fahrradwege enthalten. Weitere Karten lassen sich beim Hersteller beziehen – teilweise kostenpflichtig, teilweise gratis. Darüber hinaus stehen im Internet frei erhältliche OSM-Karten zur Verfügung. Sie basieren auf Open-Street-Map, einer Art Weltkarte, die auf gesammelten Geodaten basiert. Die meist routingfähigen Karten bilden oft die Grundlage für Fahrradtouren, die sich von Internet-Portalen kostenlos herunterladen lassen.
Tipp: Die Nutzung von OSM-Karten mit Ihrem Fahrrad-Navi erfordert einiges PC-Know-how. Wenn Ihnen das zu umständlich ist, sollten Sie beim Kauf Ihres Geräts Wert auf gutes Kartenmaterial des Herstellers inklusive Update-Möglichkeit legen.
Fazit: Multifunktionell auf dem richtigen Weg
Ein Fahrrad-Navi entbindet Sie von der ständigen Suche nach dem Weg und gestaltet das Fahrradfahren im Vergleich zur Orientierung mit gedruckten Karten deutlich flüssiger. Wenn Sie sich verfahren haben, führt Sie der digitale Routenplaner schnell wieder auf den richtigen Weg.
- Einfache GPS-Geräte für das Nachfahren von Tracks eignen sich gut für Gelegenheitsfahrer.
- Navigationsgeräte mit detailreicher Kartendarstellung inklusive POIs können unterwegs sogar den Reiseführer ersetzen.
- Für sportliche Fahrer kommen Fahrrad-Navis infrage, die Fitnessfunktionen eines Bike-Computers mit einer Wegeführung verbinden.