Kaufberatung Diascanner
Schnelle Scanner für Dias, Negative und Super-8-Filme
In Zeiten der Digitalfotografie befinden sich alle deine wertvollen Erinnerungen als Dateien auf diversen Speichermedien oder bei Online-Diensten. Wirklich alle? Wie sieht es mit deinen Dias oder Filmstreifen aus der Zeit vor der digitalen Fotorevolution aus? Um auch diese Schätze in deine digitale Fotosammlung aufzunehmen, brauchst du einen Diascanner. In dieser Kaufberatung erfährst du, wie die Mini-Scanner funktionieren, welche Qualitätsmerkmale entscheidend sind und was die praktischen Geräte sonst noch können.
Inhaltsverzeichnis
> Vom analogen Dia oder Negativ zur digitalen Fotodatei
> Modellübersicht: Scanner für unterschiedliche Ausgangsmaterialien
> Wichtige technische Eigenschaften der Scanner
> Der passende Diascanner für deine Aufnahmen
> Zubehör für Diascanner
> Fazit: Analoge Dias und Negative digitalisieren
Vom analogen Dia oder Negativ zur digitalen Fotodatei
Bei der Fotografie mit Digitalkameras oder Smartphone entstehen digitale Fotos, die du auf deinen Computer übertragen, dort speichern und mit entsprechender Software weiterbearbeiten kannst. Mit Dias geht das nicht so leicht. Um ein Dia auf dem PC bearbeiten zu können, benötigst du zunächst einen Diascanner. Ähnlich wie ein Diaprojektor durchleuchtet der Diascanner das Bild von hinten und tastet es mit hoch auflösenden Sensoren ab. Dabei werden die analogen Bildinformationen in digitale Daten umgewandelt, die dann auf dem Computer abgespeichert werden. Anschließend kannst du sie wie andere digitale Fotos auch weiterbearbeiten.
Diascanner eignen sich aber nicht nur für Dias. Du kannst mit den meisten Modellen auch Negative einscannen und als Bilddateien auf dem Computer abspeichern. Bereits Einsteigermodelle liefern scharfe Scan-Ergebnisse mit vielen Farben. Manche Modelle verfügen zudem über interne CD/DVD-Brenner oder Slots für Speicherkarten. Das hat den Vorteil, dass du sie auch ohne direkten Anschluss an einen Desktop-PC oder einen Laptop nutzen und deine Fotos trotzdem sicher speichern kannst.
Modellübersicht: Scanner für unterschiedliche Ausgangsmaterialien
Anders als es ihr Name nahelegt, eignen sich die meisten Diascanner nicht nur für das Einscannen von Dias. Viele Modelle ermöglichen auch das Digitalisieren von Negativstreifen und teilweise sogar von alten Super-8-Filmen.
Diascanner
Die meisten Scanner, die Dias verarbeiten, können auch mit Negativen umgehen. In der Regel sind sie mit je einem speziellen Halter für vier Dias sowie einem Halter für einen Negativstreifen mit sechs Fotos ausgestattet. So lassen sich mehrere Aufnahmen in einem Schwung bearbeiten und nacheinander einscannen. Hochwertige Geräte unterstützen Auflösungen von bis zu 3.200 dpi (dots per inch, Punkte pro Zoll).
Dia-, Negativ- und Super-8-Scanner
Manche Modelle können auch Super-8-Filme einscannen. Dazu sind sie zusätzlich mit einem Schlitz ausgestattet, in den der zu scannende Filmstreifen eingeführt wird. Optional lassen sie sich auch an ein TV-Gerät anschließen.
Reine Scanner für Super-8-Filme
Mit einigen Geräten lassen sich ausschließlich Super-8-Filme einscannen. Diese Geräte sind mit Halterungen für klassische Filmrollen ausgestattet, die an einen herkömmlichen Projektor erinnern. Diese Scanner können die Filme meist nicht nur digitalisieren, sondern auch direkt auf einem Fernseher ausgeben.
Wichtige technische Eigenschaften der Scanner
Bei der Wahl deines neuen Diascanners solltest du deine persönlichen Präferenzen mit den Herstellerangaben vergleichen. Besonders wichtig sind dabei folgende Produktmerkmale:
Auflösung
Moderne Diascanner verfügen über Sensoren mit einer maximalen Auflösung zwischen 1.800 x 1.800 und 3.600 x 3.600 dpi. Achte dabei auf die in den Produktdetails mit dem Zusatz „optisch" angegebene Auflösung – nur dieser Wert steht für die echte physikalische Scan-Auflösung. Ein Sensor mit 1.800 dpi macht aus einem 36 mm breiten und 22 mm hohen Standard-Dia eine Bilddatei mit einer Auflösung von rund 2.500 x 1.500 Pixeln. Dies genügt für hochwertige Fotoabzüge im Format 15 x 18 cm oder Poster bis zu 45 x 30 cm und ist damit für den privaten Einsatz ausreichend. Höherwertige Sensoren mit 3.600 dpi verwandeln ein übliches Kleinbild-Dia in eine Bilddatei mit rund 5.100 x 3.100 Pixeln, womit du qualitativ hochwertige Abzüge bis zu einer Größe von etwa 90 x 60 cm realisieren kannst. Ein solcher Diascanner genügt damit auch professionellen Ansprüchen.
Geschwindigkeit
Bis ein Diascanner eine Vorlage komplett eingelesen hat, dauert es gewöhnlich nicht lange. Eine bis zwei Sekunden pro Bild bei einer Auflösung von 1.800 dpi und zwei bis fünf Sekunden bei 3.600 dpi gelten als gute Werte. Beachte dabei, dass manche Diascanner in der maximalen Scan-Qualitätsstufe die eingebaute Lampe einige Sekunden vorwärmen, bevor der eigentliche Scan-Vorgang beginnt – dadurch verlängert sich die Wartezeit vor dem ersten Bild entsprechend.
Farbtiefe
Die Farbtiefe entscheidet darüber, wie präzise der Scanner feinste Farbnuancen interpretieren kann. Einfache Modelle mit einer Farbtiefe von 24 Bit können zwischen 16,7 Millionen Farben unterscheiden, während Profi-Geräte mit 30 oder gar 48 Bit Farbtiefe über eine Milliarde Farbtöne erkennen können. Entscheidend ist dabei auch die Weiterverarbeitung deiner Bilddateien: Um eine 30-Bit-Datei in maximaler Qualität bearbeiten zu können, benötigst du professionelle Bildbearbeitungssoftware.
Automatische Staub- und Kratzerentfernung
Einige der hochwertigen Diascanner sind mit einem Infrarotkanal ausgestattet, um automatisch Kratzer und Staub zu entfernen, die sich oft auf älteren Dias befinden. Das hat den Vorteil, dass du eine nachträgliche Bearbeitung der Fotos mit einer speziellen Software einsparst.
Interner Speicher
Fast alle Diascanner verfügen über einen kleinen eigenen internen Speicher. Er dient als Zwischenspeicher für die eingescannten Bilder. So kannst du in Ruhe mehrere Aufnahmen einscannen und dann erst später in einem Schwung auf deinen PC übertragen. Die Größe des internen Speichers schwankt je nach Modell zwischen 24 und 128 MB.
Datenübertragung und Anschlüsse
Neben einer USB-Schnittstelle mit USB 2.0 oder noch besser dem schnellen USB 3.0 zum direkten Anschließen an deinen PC sollte ein Diascanner auch über einen Einschub für Speicherkarten im gebräuchlichen SD-Format verfügen. Damit kannst du deine Dias beispielsweise am Wohnzimmertisch unabhängig vom Computer einscannen und erst später auf die Festplatte deines Rechners übertragen. Außerdem kannst du die gescannten Bilder direkt von der Speicherkarte auf einem digitalen Bilderrahmen oder einem Smart-TV betrachten.
Tipp: Besonders komfortabel geht das Scannen vonstatten, wenn der Diascanner zusätzlich über einen eingebauten Akku verfügt, der ihn unabhängig vom Stromnetz macht.
Display
Viele Diascanner haben ein kleines Farbdisplay, auf dem du dir eine Vorschau der eingescannten Bilder ansehen kannst. Auf diese Weise kannst du bereits im Vorfeld schlechte Aufnahmen aussortieren und erst gar nicht auf den Computer übertragen.
TV-Anschluss
Diascanner mit TV-Ausgang ersetzen einen Diaprojektor – übertrage die Bilder einfach direkt über ein entsprechendes Anschlusskabel (in der Regel Video-Cinch) auf deinen Fernseher oder Videobeamer.
Gewicht und Größe
Die meisten Diascanner sind relativ klein und benötigen nur wenig Platz. Dadurch lassen sie sich leicht mitnehmen und etwa bei Freunden einsetzen, um dort schnell ein paar seiner Dias einzuscannen. Manche Geräte sind kleiner als 10 x 10 x 15 cm und wiegen weniger als 0,5 kg. Selbst die Profimodelle sind selten größer als 30 x 20 x 10 cm, bei einem Gewicht von nur etwa 1 kg.
Der passende Diascanner für deine Aufnahmen
Wenn du einen Diascanner vornehmlich für einen bestimmten Verwendungszweck nutzen willst, ergeben sich folgende Empfehlungen:
Gelegenheitsfotografen
Diascanner für Personen, die nur gelegentlich fotografieren und zum Beispiel nur ein paar Urlaubsfotos der vergangenen Jahre digitalisieren wollen, greifen zu einem Modell, das mit einem Halter für Dias und Negative ausgestattet ist und eine Auflösung von bis zu 1.800 dpi bietet. Solche Modelle gibt es ab 50 € zu kaufen.
Ambitionierte Hobby-Fotografen
Fortgeschrittene Fotofreunde profitieren von einem Diascanner, der eine Auflösung von 2.400 dpi und eine Farbtiefe von 24 Bit bietet. Teilweise ist es hier auch möglich, nicht nur Dias und Negative einzuscannen, sondern auch bereits ausgedruckte Fotos. Einen solchen Scanner bekommst du ab etwa 120 €.
Fotografen mit Profi-Anspruch
Profi-Fotografen haben hohe Ansprüche an Diascanner. Die Geräte sollten deswegen eine echte Auflösung von 3.200 dpi und 30 oder 48 Bit Farbtiefe sowie eine automatisierte Staub- und Kratzerentfernung bieten. Außerdem sollten sie mehrere Aufnahmen hintereinander und mit möglichst wenig manuellem Aufwand digitalisieren können. Geräte dieser Kategorie sind ab 450 € erhältlich.
Besitzer von Super-8-Filmen
Filmfreunde, die in der Vergangenheit viele Super-8-Aufnahmen gemacht haben und diese nun auf den PC übertragen wollen, entscheiden sich für einen Scanner, der Super 8 unterstützt. Meist lassen sich diese Modelle auch direkt an einen Fernseher anschließen. Sie sind ab etwa 110 € erhältlich.
Zubehör für Diascanner
Die meisten Diascanner sind bereits mit Schienen oder Halterungen ausgestattet, die das Einlesen mehrerer Dias in einem Arbeitsgang ermöglichen. Auch eine spezielle Halterung für Filmstreifen (Negative) wird bei vielen Modellen schon mitgeliefert.
Zwei wichtige Utensilien zum problemlosen Einscannen deiner Bilder sind jedoch nicht im Lieferumfang enthalten: ein feiner Pinsel und ein Druckluftspray. Aufgrund der minimalen Bildabmessungen erscheinen selbst kleinste Staubpartikel beim Scannen als deutlich sichtbare Störelemente. Wenn du Wert auf beste Scan-Resultate legst, solltest du deine Dias also vor dem Einlesen mit einem Pinsel und/oder einem Druckluftspray gründlich reinigen.
Fazit: Analoge Dias und Negative digitalisieren
Du hast noch viele Fotos und Dias von früher, die mit herkömmlichen Kameras aufgenommen wurden und die du endlich digitalisieren möchtest. Mit dem passenden Diascanner ist das kein Problem. Bei der Wahl des richtigen Geräts helfen folgende Überlegungen:
- Wenn du nur vergleichsweise wenig fotografierst, genügt dir ein Einsteigermodell, mit dem du deine Dias und Negative einscannen kannst. Mit diesen Geräten kannst du bis zu vier Dias oder sechs Negative in einem Schwung digitalisieren. Sie sind ab 50 € erhältlich.
- Wenn du dich als fortgeschrittenen Fotografen siehst und größere Diabestände hast, die du einscannen möchtest, greifst du zu einem Mittelklassemodell mit höherer Auflösung und Zusatzfunktionen wie einer Einscan-Möglichkeit für bereits ausgedruckte Fotos. Diese Modelle bekommst du ab 120 €.
- Für einen Profi-Fotografen kommen nur Diascanner mit maximal möglicher Auflösung von 3.200 dpi infrage, die auch eine hohe Farbtiefe und Sonderfunktionen wie das automatische Entfernen von Staubflecken und Kratzern bieten. Solche Diascanner sind ab etwa 450 € verfügbar.
- Das Einscannen von Super-8-Filmen erfordert spezielle Modelle, die entweder mit einem Einschub für den Film oder mit klassischen Rollen ausgestattet sind. Diese Scanner kannst du auch an deinen Fernseher anschließen, um dort deine alten Filme direkt anzusehen. Ein solches Modell bekommst du ab 110 €.