Kaufberatung Blitzgeräte
Helle, detailreiche und gut ausgeleuchtete Fotos machen
Dank deiner kreativen Art und deines guten Foto-Equipments wirst du oft und gerne von Freunden und Kollegen als Fotograf für Feierlichkeiten gebucht. Am kommenden Wochenende sollst du zum Beispiel bei einem runden Geburtstag in der Familie eines Freundes viele schöne Bilder schießen. Damit deine Aufnahmen in den Innenräumen gut ausgeleuchtet sind, störende Schatten minimiert werden und jedes Detail auf den Bildsensor gelangt, wirst du zu deiner Kamera ein Blitzgerät mitnehmen. Dieser Ratgeber präsentiert dir die verschiedenen Blitzvarianten und verrät dir, welches Modell das richtige für dich ist.
Inhaltsverzeichnis
> Wie funktionieren Blitzgeräte?
> Blitzgerätmodelle: Aufsteck-, System- und Studioblitze
> Blitzgeräte: Was ist wichtig zu beachten?
> Der richtige Blitz für deine Fotoausrüstung
> Fazit: Blitze bringen Licht ins Dunkel
Wie funktionieren Blitzgeräte?
Die meisten Digitalkameras sind ab Werk mit einem integrierten Blitz ausgestattet. Allerdings sind diese Vorrichtungen eher für den Notfall geeignet – die Lichtausbeute ist gering, die Aufladezeit lang und die Reichweite auf einige wenige Meter beschränkt. Fotografierst du viel in Innenräumen, empfiehlt sich deshalb ein separates Blitzgerät, das entweder auf den Blitzschuh der Kamera gesteckt oder auf einem Stativ abseits des Fotoapparats montiert wird. Blitzgeräte erhellen die Szenerie für Sekundenbruchteile sehr stark, sodass selbst Aufnahmen in dunklen Räumen nahezu taghell erscheinen. Dadurch verbessern sich auch der Kontrast und die Detailzeichnung deiner Aufnahmen, zudem vermeidest du so überstrahlende Glanzflächen auf Gesichtern und störende Schatten.
Blitzgerätmodelle: Aufsteck-, System- und Studioblitze
Blitzgeräte werden in drei grundlegend unterschiedlichen Bauweisen angeboten: als herstellerunabhängiger Aufsteckblitz, als Systemblitz vom Hersteller der Kamera oder als frei aufstellbarer Studioblitz.
Aufsteckblitz
Aufsteckblitze befinden sich in kompakten, länglichen Gehäusen, die an der Unterseite einen genormten Anschluss für die Kontaktaufnahme zur Kamera haben. Sie lassen sich zum Transport bequem in der Fototasche verstauen und werden von eigenen Akkus mit Strom versorgt. Da Blitze zum Aufstecken meist nicht für bestimmte Kameramodelle optimiert sind, ist die Funktion meist auf das reine Blitzen ohne Feineinstellungen über das Kameramenü beschränkt.
Systemblitz
Systemblitze unterscheiden sich in Sachen Form und Funktion auf den ersten Blick nicht von Aufsteckblitzen. Die Unterschiede liegen in der Schnittstelle und in der Elektronik: Solche Blitzgeräte werden von den Kameraherstellern speziell für ihre Modellreihen angeboten. Deshalb ist eine nahtlose Kommunikation zwischen Fotoapparat und Blitzgerät möglich – beispielsweise die automatische Anpassung der Blitzleistung an den eingestellten Motivmodus oder die Veränderung der Blitzparameter über das Menü der Kamera.
Studioblitz
Wie der Name schon sagt, ist ein Studioblitz für den stationären Einsatz im Fotoatelier konzipiert. Solche Modelle bekommst du mit oder ohne Stativ, mit Softbox für die Erzeugung von besonders weichem Licht und mit unterschiedlich großen Reflektoren. Studioblitze werden über Funk, Infrarot, Kabelverbindung oder einen auf der Kamera montierten Hilfsblitz ausgelöst.
Tipp: Einige Aufsteck- und Systemblitze lassen sich von der Kamera trennen und zum Studioblitz machen – diese Technik wird als „entfesselter Blitz“ bezeichnet.
Blitzgeräte: Was ist wichtig zu beachten?
Nachdem du dich für eine der drei Bauweisen entschieden hast, solltest du folgende Produktmerkmale unter die Lupe nehmen und mit deinen Vorstellungen vergleichen.
Maße und Gewicht
Besonders bei Aufsteck- und Systemblitzen kommt es auf kompakte Abmessungen und ein geringes Gewicht an, da dich solche Modelle stets auf deinen Fototouren begleiten. Die kleinsten und leichtesten Ausführungen sind 6,5 cm hoch und wiegen knapp über 100 g. Größere und leistungsstärkere Modelle können bis zu 12,5 cm hoch und 420 g schwer sein.
Leitzahl
Die Leitzahl liegt je nach Modell zwischen 20 und 80. Sie informiert dich über die Stärke des Blitzlichts und dient zur Berechnung des maximalen Abstands für eine gleichmäßig helle Ausleuchtung. Dafür wird folgende Formel herangezogen: Leitzahl = Abstand x Blende. Der maximale Abstand bei einer bestimmten Blendeneinstellung errechnet sich durch Teilen der Leitzahl durch die Blende – ein leistungsstarker Blitz mit der Leitzahl 50 ermöglicht demnach bei Blende f/8 einen Abstand von 50/8, also 6,25 m. Diesen Berechnungen liegt eine ISO-Empfindlichkeit von 100 zugrunde.
TTL-Blitzsteuerung
Die Abkürzung „TTL“ steht für „through the Lens“, zu Deutsch etwa „durch das Objektiv“. Dabei kommuniziert ein Systemblitz mit der Kamera und übernimmt die vorgegebenen Belichtungs-, Schärfe-, Autofokus- und Vorblitz-Einstellungen. Auf diese Weise wird das Motiv gemäß den von dir getätigten Voreinstellungen so gut wie möglich ausgeleuchtet. Möchtest du als erfahrener Fotograf eigene Werte verwenden, lassen sich die meisten TTL-Blitze auf einen manuellen Modus umstellen.
Zoomreflektor
Ein Blitzgerät mit Zoomreflektor passt den ausgeleuchteten Bereich an die Brennweite des verwendeten Objektivs an. Die erforderliche Einstellung erfolgt entweder automatisch über die TTL-Verbindung oder manuell über Vorwahltasten und Display an der Rückseite des Blitzgehäuses. Vorteil dieser Technologie ist die exakte Ausleuchtung des vom Objektiv erfassten Motivbereichs – beispielsweise ein sehr kleiner Lichtkegel bei Weitwinkelaufnahmen mit 35 mm und eine breite Ausleuchtung bei Verwendung eines Zoom-Objektivs mit mehr als 100 mm Brennweite.
Erholungszeit
Da Blitzgeräte eine sehr große Helligkeit erzeugen, haben sie einen hohen Energiebedarf. Kondensatoren im Innern des Gehäuses werden dabei aufgeladen und innerhalb von Millisekunden entladen, um die nötige Energiemenge bereitzustellen. Die bis zum nächsten Aufladen dieser Bauelemente benötigte Zeit wird als Erholungszeit bezeichnet und liegt je nach Ausführung zwischen 1 und 5 Sekunden. Kleinere Blitzgeräte mit niedrigen Leitzahlen kommen mit weniger Energie aus und können deshalb mehrere Blitzimpulse nacheinander abfeuern, was als „Stroboskopblitz“ bezeichnet wird.
Stromversorgung
Viele Kamerablitze lassen sich für eine von der Kamera unabhängige Energieversorgung mit Batterien bestücken. Aufgrund der hohen Spannungsspitzen sind herkömmliche Batterien allerdings sehr schnell erschöpft, weshalb sich der Einsatz von wiederaufladbaren Akkus empfiehlt. Bei Modellen mit eingebauten Akkus solltest du auf die Anzahl der Auslösungen pro Akkuladung achten, die je nach Kapazität zwischen rund 100 und 1.000 Blitzen liegt. Die Ladezeit der Akkus beträgt zwischen einer und fünf Stunden. Studioblitze werden in der Regel direkt per Kabel mit dem Stromnetz verbunden.
Tipp: Für viele Blitzgeräte kannst du ein externes Akkupack erwerben, das mit dem Ladeanschluss verbunden wird und die Zahl der Auslösungen für lange Fotosessions deutlich erhöht.
Schutz vor Feuchtigkeit
Blitzgeräte kommen zwar vorwiegend in Innenräumen zum Einsatz, doch unter bestimmten Lichtverhältnissen kann dir ein Blitz auch draußen gute Dienste leisten – beispielsweise als Füllblitz bei starkem Gegenlicht. Deshalb sind die meisten Aufsteck- und Systemblitze mit spritzwassergeschützten Gehäusen ausgestattet. Die Schutzart gibt Auskunft darüber, wie stark das Gehäuse gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt ist. Beispielsweise schützt IPX1 vor leichtem Regen, während ein IPX3-zertifiziertes Gehäuse auch einen heftigen Gewittersturm unbeschadet übersteht.
Bedienung
Die meisten Einstellungen nimmst du direkt am Bedienfeld des Blitzgeräts oder bei TTL-Steuerung über deine Kamera vor. Einige Modelle aus dem professionellen Bereich lassen sich darüber hinaus über eine im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung steuern oder nehmen per WiFi-Netzwerk Kontakt zu Smartphone-Apps oder entsprechend ausgestatteten Kameras auf. Möchtest du das Gerät als „entfesselten Blitz“ durch die Lichtsignale anderer Blitzgeräte steuern, solltest du darauf achten, dass es einen entsprechenden Sensor hat.
Tipp: Zur Fernauslösung kannst du auch ein passendes Kabel verwenden, das die Verbindung zwischen Kamera und Blitzgerät herstellt.
Extras und Zubehör
Studioblitze kommen oft mit umfangreichem Zubehör ins Haus. Eine Softbox umschließt die eigentliche Blitzlampe vollständig und ist an der Vorderseite mit einer halbtransparenten Abdeckung versehen, die das Licht streut und damit weicher macht. Lampenstative erleichtern die Aufstellung des Studioblitzes in verschiedenen Höhen zwischen rund 1 und 2,5 m. Schirm- und Metallreflektoren lenken das Licht gezielt in die gewünschte Richtung.
Der richtige Blitz für deine Fotoausrüstung
Je nach dem Einsatzbereich deines Fotoapparats und deinen kreativen Ambitionen sind für dich unterschiedliche Blitzgeräte sinnvoll.
Gelegenheitsfotograf
Du greifst nur selten zu deiner Kompaktkamera oder Systemkamera mit integriertem Blitzschuh, sodass du mit einem leichten und kompakten Aufsteckblitz mit einer Leitzahl von 20 bis 25 auskommst. Solche Modelle lassen sich problemlos auch über längere Distanzen transportieren und liefern in Abständen von 1,5 bis 2,5 m ordentliche Ergebnisse. Die Preise liegen zwischen 135 und 200 €.
Ambitionierter Hobbyfotograf
Du fotografierst oft und gerne mit deiner gut ausgestatteten Spiegelreflexkamera und machst häufig Innenaufnahmen in schlecht ausgeleuchteten Räumen. Um deine Motive in Abständen von 5 m und mehr ins rechte Licht zu rücken, nutzt du einen zu deiner Kamera passenden Systemblitz mit TTL-Blitzsteuerung, weitem Schwenkbereich und einer Leitzahl zwischen 25 und 50. Kostenpunkt: rund 200 bis 700 €.
Als Fotoprofi
Als Profi-Fotograf besitzt du ein umfangreiches Foto-Equipment und machst oft Aufnahmen in deinem eigenen Atelier. Dieses stattest du mit einem oder mehreren Studioblitzen aus, die du einzeln oder im Set mit passendem Zubehör kaufen kannst. Besonders leistungsstarke Modelle mit einer Leitzahl von 50 bis 80 und großem Funktionsumfang kosten bis zu 600 €, während du Sets mit bis zu drei Blitzlampen inklusive Stativen und Softboxen für rund 200 bis 300 € bekommst.
Fazit: Blitze bringen Licht ins Dunkel
Mit einem separaten Blitzgerät für deine Kamera verbesserst du die Ausleuchtung deiner Innen- und Außenaufnahmen im Vergleich zum eingebauten Blitz deutlich. Abhängig von deinen Gewohnheiten, kommen folgende Ausführungen infrage:
- Wer nur selten auf den Auslöser drückt, kommt mit einem einfachen Aufsteckblitz mit einer Leitzahl von bis zu 25 zu Preisen zwischen 135 und 200 € aus.
- Wer Fotografieren als Hobby hat, ergänzt sein Equipment um einen Systemblitz mit einer Leitzahl von 25 bis 50 für circa 200 bis 700 €.
- Wer sich im professionellen Umfeld bewegt, stattet sein Atelier mit Studioblitzen mit sehr hohen Leitzahlen von bis zu 80 für 200 bis 600 € aus.