Kaufberatung Teleobjektiv
Details nah heranholen und im Foto festhalten
Versteckt sitzt ein Uhu in den Ästen der Bäume. Vielleicht bist du heute der Einzige, der den Vogel entdeckt hat. Zum Glück hast du dein Stativ und dein Teleobjektiv dabei – und schon sind einige Fotos gemacht. Sie gesellen sich zu den anderen Bildern auf dem Speicherchip, die du beim Zoobesuch geschossen hast: behaarte Spinnenbeine, nackte Babys von Wüstenrennmäusen, schuppige Elefantenhaut und die blauen Zungen der Heu fressenden Giraffen. All diese Aufnahmen hat dir dein Teleobjektiv ermöglicht. Diese Kaufberatung unterstützt dich bei der Suche nach einer solchen Linse für das Fotografieren.
Inhaltsverzeichnis
> Motive scharf und hervorgehoben fotografieren
> Brennweite und Co.: technische Eigenschaften von Teleobjektiven
> Die richtigen Teleobjektive für Anfänger und Profis
> Objektive richtig pflegen und reinigen
> Fazit: Bessere Sport-, Action- und Naturfotos
Motive scharf und hervorgehoben fotografieren
Mit einem Teleobjektiv brauchst du dich einem Motiv nicht anzunähern, sondern kannst es aus sicherer Entfernung in maximaler Größe ablichten. So wird das Heranzoomen überflüssig, die Schärfe bleibt erhalten und du kannst unbemerkt fotografieren, was dir spannende Spontanaufnahmen von deinen Kindern oder von Tieren erlaubt. Die Bilder überzeugen durch vorteilhafte Proportionen und eine besondere Perspektive, die durch den kleinen Blickwinkel entsteht. Dadurch sind weniger Umgebungsdetails zu sehen, die vom eigentlichen Motiv ablenken würden. Ein weiterer Vorteil von Teleobjektiven ist die geringe Schärfentiefe, von der du bei Porträts und Actionaufnahmen profitierst. Durch das Objektiv erscheint nicht nur dein Objekt größer, sondern auch sein Hintergrund: Beispielsweise wirken Berge hinter einer Kirche in den Alpen nochmals massiver und größer als im Original.
Brennweite und Co.: technische Eigenschaften von Teleobjektiven
Bei Kameras mit Wechselbajonett wie Systemkameras oder Spiegelreflexkameras reicht die Auswahl an Teleobjektiven vom kompakten und leichten Reisezoom mit großem Brennweitenbereich bis zur Premium-Teleoptik. Welche Merkmale wichtig sind, liest du hier.
Brennweite
Viele Kamerahersteller verbauen in ihren Digitalkameras kleinere Chips als Kleinbildformat, sodass deren Telebereich nicht mit analogen Kameras übereinstimmt. Damit du dennoch dein Teleobjektiv mit dem Kleinbildformat vergleichen kannst,gibt es den Crop-Faktor. Er gibt an, um wie viel sich die Brennweite verlängert. Oft liegt er bei 1,5 oder 1,6. Welche Brennweitenverlängerung du bei deiner Kamera berücksichtigen solltest, kannst du in der Beschreibung deiner Kamera nachlesen. Für das Kleinbildformat von 24x36 mm wird vom Telebereich ab einer Brennweite von 50 mm gesprochen. Um entfernte Szenen heranzuholen, benötigst du eine Brennweite von mindestens 200 mm, sofern dein Kamerachip die Größe des Kleinbildformats hat. Telezoomobjektive decken einen einstellbaren Brennweitenbereich ab und sind damit besonders flexibel. Über einen Ring oder Schieber stellst du die Brennweite und damit die Vergrößerung sowie den Bildausschnitt nach Bedarf ein.
Lichtstärke
Je kleiner der als Blende angegebene Wert ist, desto lichtstärker ist das Objektiv. Dabei wird die Lichtstärke mit zunehmender Brennweite immer wichtiger. Als Faustregel gilt: Um Verwacklungen beim Fotografieren aus der Hand zu vermeiden, darf die Verschlusszeit maximal 1 geteilt durch die Brennweite betragen – bei einer Brennweite von 200 mm also lediglich höchstens eine 1/200 Sekunde. Um dann noch ein gut ausgeleuchtetes Foto zu erhalten, sollte die Umgebung sehr hell sein. Umso wichtiger ist daher, dass die Offenblende des Objektivs möglichst groß ist, damit noch genügend Licht auf den Chip gelangen kann. Gleichzeitig nimmt bei Zoomobjektiven oftmals die Offenblende mit dem Telebereich ab. Du kannst aber auch ein Objektiv mit einer konstant hohen Offenblende wählen. Alternativ besorgst du dir zusätzlich ein Stativ.
Bildstabilisator
In den hohen Brennweitenbereichen von Teleobjektiven ist das Fotografieren aus freier Hand oft unmöglich. Hier hilft ein ins Objektiv integrierter Bildstabilisator für Kameras, die nicht über eine eigenständige Stabilisation verfügen. Sie gleichen Zitterbewegungen aus.
Motivwahl
Du solltest dein Objektiv abhängig davon wählen, was du fotografieren möchtest. Porträts gelingen besonders, wenn du sie mit einem leichten Teleobjektiv erstellst. Etwa die doppelte Diagonale deines Films oder Chips sollte ein solches Objektiv als Brennweite besitzen. Für Tierfotografie ist oftmals ein Super-Tele die richtige Wahl. Diese beginnen ab einer Brennweite von 300 mm im Kleinbildformat. Sport- und Actionfotografen benötigen ebenfalls Objektive mit großem Telebereich. Hohe Lichtstärke und ein schneller Autofokus sind hier als weitere Auswahlkriterien zu nennen. Ein Makro-Objektiv kann dir treue Dienste leisten, wenn du planst, Insekten oder Blätter zu fotografieren. Auch in der Produktfotografie kommen Makro-Objektive häufig zum Einsatz.
Bildkreis
Besitzt du eine Kamera mit Vollformatsensor und ist das Objektiv lediglich für Kameras mit kleinerem Chip ausgelegt, so erscheint an den Rändern deiner Fotos der Bildkreis: Es gelangt kein Licht auf den Außenbereich deines Chips und ein runder Ausschnitt um dein Motiv ist das Ergebnis. Achte beim Kauf deines neuen Teleobjektivs deshalb darauf, dass der Bildkreis mindestens so groß ist wie die Diagonale deines Kamerachips. Anders herum ist es jedoch möglich, dass du ein Objektiv für das Kleinbildformat kaufst, auch wenn du eine Kamera mit kleinerem Sensor besitzt. In der Beschreibung deiner Kamera und deines Wunschobjektivs erfährst du, ob beides zusammenpasst.
Durchmesser
Mit wachsender Brennweite steigt meist auch der Objektivdurchmesser, sodass du nicht jeden Filter davorsetzen kannst. Hast du bereits einen Polfilter, vermeidest du eine Neuanschaffung, wenn du ein Teleobjektiv kaufst, dessen Durchmesser dem deiner bisherigen Objektive entspricht.
Größe und Gewicht
Die meisten Telezooms sind eingefahren auf minimale Brennweite kaum größer als Standard-Zoomobjektive und dadurchleicht zu transportieren.Bei maximaler Brennweite werden sie jedoch erheblich länger. Bei Teleobjektiven mit Innenfokussierung verschieben sich nur die Linsengruppen im Inneren. Diese Modelle sind dadurch stabiler und für Polfilter gut geeignet, aber auch größer und unhandlicher. Vergleiche das Gewicht der infrage kommenden Teleoptiken. Schwergewichte wirst du auf längeren Touren nur selten mitnehmen wollen, da du gegebenenfalls für wackelfreie Aufnahmen zusätzlich ein Stativ zu tragen hast.
Die richtigen Teleobjektive für Anfänger und Profis
Mit deiner Spiegelreflex- oder Systemkamera bewegst du dich bereits auf hohem Fotografieniveau. Entsprechend hoch sollten deine Anforderungen an Objektive sein. Lies im Folgenden, welche Linsen es für deinen Fotografietyp gibt.
Für Anfänger
Als Anfänger hast du deine Liebe zum Fotografieren gerade erst entdeckt und dir deine erste Spiegelreflex- oder Kompaktkamera gekauft. Ein Objektiv war bereits dabei, und nun genügt dir der Zoombereich nicht mehr. Daher entscheidest du dich für ein Zoomobjektiv, abhängig von der Marke deiner Kamera. Der Zoombereich ist dann bereits sehr groß, vom leichten Weitwinkel- bis zum Super-Telebereich. Objektive, die sich an Fotografieanfänger richten, sind meist Leichtgewichte – gut für die nächste Urlaubsreise. Solche Modelle kosten zwischen 250 und 500 €.
Für Fortgeschrittene
Als Hobbyfotograf machst du für dich und deine Familie Fotos, die sich sehen lassen können. Vergrößert im Bilderrahmen oder auf eine Leinwand aufgezogen zieren sie die Wände deiner Wohnung. Für bestimmte Motivebenötigst du spezielle Objektive: Porträts machst du zum Beispiel mit einem leichten Teleobjektiv oder einem Zoom, der etwas in den Telebereich geht. Objektive mit Festbrennweite und guter Lichtstärke erhältst du ab 400 €. Für Tierfotografie ist oft ein Superzoom sinnvoll. Mit hoher Lichtstärke zahlst du dafür über 1.000 €.
Für Profis
Egal, ob du Fotografieren zu deinem Beruf gemacht hast oder in der Freizeit auf professionellem Niveau Bilder schießt. Für deine gute Kamera ist ein Profi-Objektiv Pflicht. Unabhängig von deinen Motiven solltest du auf hohe Verarbeitungsqualität und Lichtstärke sowie einen schnellen Autofokus achten. Feste Brennweiten erhältst du ab 800 €, Zooms in Profi-Qualität ab 1.200 €. Achte beim Kauf nicht nur auf das richtige Bajonett, sondern auch auf den richtigen Bildkreis.
Objektive richtig pflegen und reinigen
Objektive solltest du mit großer Sorgfalt behandeln. Lies im Folgenden, wie du dein neues Teleobjektiv aufbewahren und pflegen kannst, damit du lange Freude daran hast.
Kameratasche
In einer gepolsterten Kameratasche verwahrst du dein neues Modell bei sicher auf, wenn es nicht benutzt wird. Du hast dabei die Wahl zwischen einem Fotokoffer, einer Fototasche oder einem Fotorucksack. Wähle, was für dich am praktischsten ist, um die Kamera schnell zur Hand zu haben oder rasch das Objektiv zu wechseln. Bedenke, dass sich die Tasche auch problemlos und rasch schließen lassen und Trennfächer für Kamerautensilien haben sollte. Hast du bereits eine passende Kameratasche, kannst du dir auch noch eine Objektivtasche zulegen, die sich in Höhe und Durchmesser auf dein Objektiv abstimmen lässt, damit dieses nicht verrutscht. Mit Schlaufen oder Karabinerhaken kannst du die Objektivtasche an deine Kameratasche hängen.
Staub und Fingerabdrücke entfernen
Staub auf dem Objektivglas entfernst du einfach und schnell mit einem Linsenreiniger in Form eines Gummiblasebalgs oder eines sehr weichen Pinsels, denn Linsen sind empfindlich und anfällig für Kratzer. Damit bei der Reinigung nichts passiert, solltest du Staub und Krümel kontaktlos entfernen. Partikel, die sich mit dem Blasebalg nicht wegpusten lassen, entfernst du vorsichtig mit einem speziellen sehr weichen Pinsel.
Für Fingerabdrücke und um den Objektivtubus abzuwischen, verwendest du ein weiches Mikrofasertuch. Die Linsen deines Objektivs sind empfindlicher als beispielsweise Handydisplays. Lies daher in der Beschreibung der Reinigungstücher, ob sie auch wirklich für die Reinigung von Objektiven geeignet sind.
Fazit: Bessere Sport-, Action- und Naturfotos
Mit einem Teleobjektiv kannst du auch aus größerer Entfernung Details knipsen, bei Porträtaufnahmen profitierst du wiederum von der geringen Schärfentiefe. Entscheide nach folgenden Empfehlungen, welches Exemplar für dich richtig ist:
- Wer das Fotografieren als Hobby gerade neu entdeckt, legt sich zunächst ein Zoomobjektiv als Ergänzung des vorhandenen Objektivs zu. Zwischen 250 und 500 € sind für ein solches Modell mit größerem Telebereich zu bezahlen.
- Wer sich als erfahrener Hobbyfotograf auf besondere Motive konzentrieren will, greift zu speziellen Modellen. Porträts erstellst du mit einem Objektiv, das leicht in den Telebereich geht, oder einem kleinen Zoomobjektiv. Die Preise beginnen bei 400 €. Mit hoher Lichtstärke zahlst du dafür über 1.000 €.
- Wer das Fotografieren professionell betreibt, benötigt hochwertige und zuverlässige Kameras und Objektive, die stets einsatzbereit sind. Profi-Objektive mit fester Brennweite und hoher Lichtstärke erhältst du ab 800 €. Zooms in hoher Qualität bekommst du ab 1.200 €.