Kaufberatung Leinwände
Filmerlebnis wie im Kino
Du machst es dir auf dem Sofa bequem und nimmst den Becher mit dem frischen Popcorn zur Hand. Langsam verdunkelt sich der Raum und auf der Leinwand erscheint das Logo des Filmstudios – der Filmabend kann beginnen! Das alles findet jedoch nicht im Kinosaal statt, sondern bei dir zu Hause – die Kombination aus Beamer und Leinwand sorgt für ein wahrhaft cineastisches Filmerlebnis. Doch nicht nur im Wohnzimmer machen Leinwände eine gute Figur: Auch im Konferenzsaal sorgen sie bei deinen Präsentationen für ein brillantes Bild. In diesem Ratgeber erfährst du, in welchen Ausführungen es Leinwände gibt, worauf du bei der Auswahl achten solltest und welches Modell besonders gut zu den Gegebenheiten bei dir passt.
Inhaltsverzeichnis
> Filme zu Hause im Großformat erleben
> Leinwandmodelle: Die Bauart macht den Unterschied
> Darauf kommt es bei der Auswahl an
> Die passende Leinwand für dein Heimkino oder Büro
> Montage-Tipps für deine neue Filmleinwand
> Fazit: Bessere Bildqualität bei Präsentationen und Filmen
Eine hochwertige Leinwand ist ein guter Spielpartner für deinen Beamer im Heimkino oder Büro. Straff gespannte, mit reflektierender Beschichtung ausgestattete Leinwandstoffe sorgen – verglichen mit einer strahlend weißen Wand – für eine deutlich höhere Lichtausbeute. Somit kannst du auch in nicht komplett abgedunkelten Räumen ein klares, helles Bild genießen. Außerdem stellt eine passende Leinwand Farben und kleine Details in hoher Qualität dar und erhöht den Kontrast zwischen hellen und dunklen Bildbereichen, was für ein schärferes und lebendigeres Videobild sorgt. Moderne Leinwände sind darüber hinaus oft mit einer Spezialbeschichtung versehen, die störendes Streulicht verringert.
Leinwandmodelle: Die Bauart macht den Unterschied
Vor dem Kauf solltest du dich für die grundlegende Ausführung deiner neuen Leinwand entscheiden. Dabei kannst du zwischen drei Bauarten wählen.
Stativleinwand
Wie der Name schon sagt, haben Stativleinwände zum Aufstellen einen ausklappbaren Ständer. Vor der Vorführung klappst du die Stativfüße für einen sicheren Stand aus, schiebst das Leinwandgehäuse nach oben, drehst es um 90 Grad und ziehst das Leinwandtuch an einem Handgriff aus dem Gehäuse heraus. Bei Nichtgebrauch lässt sich die Konstruktion problemlos zusammenklappen und platzsparend verstauen. Das prädestiniert diesen Leinwandtyp für den flexiblen Einsatz in verschiedenen Büros oder unterschiedlichen Räumen in Privathaushalten.
Rolloleinwand
Wie ein Rollladen bei einem Fenster steckt das Leinwandtuch einer Rollo-Leinwand in einem großen, fest an der Wand oder Decke montierten Gehäuse. Bei Bedarf ziehst du die Leinwand von Hand heraus, wobei sie an verschiedenen vordefinierten Positionen einrastet. Ein schwerer Metallstab an der Unterseite sorgt für eine ausreichende Spannung des Tuchs, sodass sich keine Falten bilden können. Diese Variante ermöglicht die korrekte Bildjustierung des Beamers auf den Standort der Leinwand, sodass du diesen Vorgang in der Regel nur einmal bei der Ersteinrichtung vorzunehmen brauchst.
Tipp: Motorbetriebene Rolloleinwände werden vollautomatisch aus- und eingerollt. Ein Knopfdruck auf den Wandschalter oder die Fernbedienung genügt.
Rahmenleinwand
Bei Rahmenleinwänden ist das Tuch in einen festen Rahmen eingespannt, der aus Metall, Holz oder Kunststoff sein kann. Das sorgt dafür, dass das Tuch straff gespannt ist und eine annähernd plane Oberfläche ohne Falten oder Verwerfungen entsteht. Da Rahmenleinwände stets wie ein großer Bilderrahmen an der Wand hängen und nicht eingefahren werden können, sollte dafür genug ungenutzter Platz an der Wand sein. Das macht diese Lösung vor allem interessant für Cineasten mit eigenem Heimkino oder für die dauerhafte Ausstattung eines Konferenzraums.
Darauf kommt es bei der Auswahl an
Wenn du dich für eine passende Bauform entschieden hast, solltest du dein Augenmerk auf folgende Produktmerkmale richten:
Seitenverhältnis
Das Seitenverhältnis – oft auch als Format bezeichnet – gibt das Verhältnis der Breite zur Höhe der Leinwand an. Bei einem Seitenverhältnis von 1:1 ist die Leinwand quadratisch. Dadurch bleibst du bei der Darstellung von Videos, Grafiken oder Fotos in unterschiedlichen Seitenverhältnissen flexibel. Das rechteckige und hohe 4:3-Format ist ein Relikt aus früheren Fernsehzeiten, wobei die zusätzliche Bildhöhe vor allem Business-Präsentationen zugutekommt. 16:9 ist das gängige Multimediaformat, das auch von aktuellen Fernsehern verwendet wird und für einen guten Breitbildeindruck sorgt. 21:9 ist das originäre Kinoformat mit sehr breiter Bildfläche bei vergleichsweise geringer Bildhöhe.
Maskierung
Ein oftmals unterschätzter Faktor für die Qualität der Wiedergabe ist die schwarze Maskierung einer Leinwand. Dabei handelt es sich um einen schwarzen Rahmen, der den sichtbaren Bereich umläuft und die Bildfläche auf das gewählte Seitenverhältnis beschränkt. Das erhöht nicht nur den Kontrast zwischen dem Bild und der Umgebung, sondern wirkt sich auch stark auf das visuelle Empfinden aus. So wirkt ein 16:9-Film auf einer 4.3 Leinwand oder gar im 1:1-Format ohne die Abgrenzung durch die Maskierung auf der dafür viel zu hohen Leinwandfläche „verloren", worunter der Filmgenuss leidet.
Tipp: Viele ausziehbare Leinwände haben einen tiefschwarzen „Vorlauf" am oberen Bildrand, damit du die Maskierung auch bei unterschiedlichen Projektionshöhen gut nutzen kannst.
Material
Bespannungen – im Fachjargon auch „Tuche“ genannt – für Videoleinwände gibt es in verschiedenen Ausführungen. Als Grundlage dienen strapazierfähige Textilien oder heller Kunststoff. Textilleinwände zeichnen sich in der Regel durch besonders gute Reflexionseigenschaften aus. Gleiches gilt für Mischformen aus Glasfaser- oder Fiberglasgewebe, wobei diese leicht zu reinigen und unempfindlicher gegen Verschmutzungen sind. Vier genormte Typbezeichnungen erleichtern die Auswahl.
- Typ D: Dieser Typ definiert eine diffus reflektierende Leinwand, die das einfallende Licht in einem breiten Winkel zurückwirft und damit große Betrachtungswinkel von bis zu 160 Grad ermöglicht. Der Buchstabe „D“ kommt von „diffus“
- Typ B: Das „B“ steht für „Beaded“ und bezeichnet in das Tuch eingearbeitete Glasperlen, die das Licht stark in Richtung Lichtquelle reflektieren. Das führt zu einem höheren Kontrast und einer hohen Leuchtdichte bei eingeschränktem Betrachtungswinkel.
- Typ S: Solche stark gerichtet reflektierenden Oberflächen werden auch als Silberleinwände bezeichnet (daher das „S“). Sie reduzieren den Blickwinkel auf 20 bis 60 Grad und eignen sich vor allem für den Einsatz im Heimkino und für die Projektion von 3D-Filmen.
- Typ R: Leinwände dieses Typs sind lichtdurchlässig und sind deshalb für die Rückprojektion („R“) geeignet, wobei der Beamer hinter der Leinwand aufgestellt wird.
Gain-Faktor
Der Gain-Faktor beschreibt das sogenannte Abstrahlverhalten einer Leinwand. Dabei gilt: Je höher der Gain-Faktor einer Leinwand ist, desto schmaler fällt jener Bereich vor ihr aus, in dem du das hellste und damit beste Bild zu sehen bekommst. So bündelt eine Leinwand mit einem hohen Gain-Faktor von beispielsweise 1,8 das Licht hauptsächlich in einem kleinen Bereich von rund 25 Grad vor dem Zentrum der Leinwand. Das bedeutet: Zuschauer, die weit außen sitzen, sehen ein etwas dunkleres Bild. Dagegen deckt eine Leinwand mit einem Gain-Faktor von 0,8 einen Sichtbereich von 60 Grad ab, sodass das Bild auch für seitlich sitzende Personen gut und hell erscheint.
Leinwandfarbe
Weiße Leinwände reflektieren das Licht besonders gut und sind damit gut für den Einsatz im Business-Umfeld oder in hellen Räumen ohne Verdunklungsmöglichkeit geeignet. Allerdings geht die erhöhte Bildhelligkeit mit einem Kontrastverlust einher, was besonders den Genuss von Filmen im Heimkino schmälert. Deshalb sind typische Heimkinoleinwände hell- oder dunkelgrau beschichtet. Die etwas dunklere Oberfläche reflektiert zwar bei Weitem nicht so viel Licht wie ein reinweißes Tuch, doch die Kontraste und der Schwarzwert fallen in abgedunkelten Räumen deutlich höher aus.
Rückbeschichtung
Wenn du deine Leinwand vor einem Fenster im Büro oder etwa fürs Fußballschauen sowie für das private Open-Air-Kino im Freien aufspannen willst, die Nachbarn oder Mitarbeiter des Unternehmens nebenan aber nicht mitschauen sollen, entscheidest du dich für ein Modell mit schwarzer, lichtundurchlässiger Rückseite. Eine lichtundurchlässige Beschichtung verbessert auch das Bild, da störendes Streulicht reduziert wird.
Audioeigenschaften
Einige Heimkinoleinwände sind für die Aufstellung der Lautsprecher hinter dem Tuch geeignet. Dank ihrer speziellen Struktur lassen solche Leinwände Schallwellen ungehindert passieren, was auch bei einer solchen Lautsprecherkonfiguration für ungetrübten Audiogenuss sorgt.
Montagemöglichkeiten
Achte bei der Auswahl deiner Leinwand auf eine Montage- und Befestigungsmöglichkeit, die zum gewünschten Aufstellort passt. Rahmenleinwände lassen sich wie Bilder an die Wand hängen, wobei wegen des schweren Rahmens zwei bis drei Schrauben für den nötigen Halt sorgen sollten. Rolloleinwände kannst du wahlweise an der Wand oder an der Decke befestigen – für Letzteres sollte ein Set aus Haken und Dübeln für die Deckenmontage im Lieferumfang enthalten sein.
Die passende Leinwand für dein Heimkino oder Büro
Die Anschaffung einer Leinwand will gut überlegt sein. Je nach Raumgröße und Einsatzbereich kommen verschiedene Modelle für dich infrage.
Gelegenheitsnutzer
Wenn du deinen Projektor zu Hause oder in der Firma nur gelegentlich nutzt oder hauptsächlich kleine Räume bis zu 25 m² bespielen willst, kommst du mit einer kompakten Rahmen- oder Stativleinwand mit einer Bilddiagonale von 1,5 bis 2,5 m aus. Mit einem Gain-Faktor von 1,0 wird bei den meisten Einsteigermodellen ein breiter Anwendungsbereich abgedeckt. Eine Rahmenleinwand mit 100 Zoll (254 cm) Bilddiagonale bekommst du ab rund 30 €, während eine 60-Zoll-Stativleinwand (152 cm) ab rund 60 € zu haben ist.
Business-Präsentatoren
Du möchtest den Konferenzraum deiner Firma mit Beamer und passender Leinwand ausstatten. Dabei solltest du dich ab einer Raumgröße von 30 m² für eine große Rollo- oder Rahmenleinwand mit 2,5 bis 5 m Diagonale und einem Seitenverhältnis von 1:1, 4:3 oder 16:10 entscheiden. Vor allem eine Leinwand 1:1 harmoniert gut mit der Darstellung von Diagrammen, Präsentationen und Grafiken. Ein niedriger Gain-Faktor von unter 1,0 sorgt dafür, dass alle Konferenzteilnehmer im Raum die Projektion gut erkennen können. Einfache 2,5-m-Modelle für die Wandmontage bekommst du ab circa 110 €, während professionelle Motorleinwände mit 5 m Bilddiagonale bis zu 1.500 € kosten können.
Cineasten
Als Film-Fan möchtest du dein geräumiges Wohnzimmer in einen Kinosaal verwandeln oder einen separaten Heimkinoraum mit einer großen Leinwand ausstatten. Ab einer Raumgröße von rund 35 m² kannst du eine Wand mit einer 3,5 bis 4,5 m durchmessenden Leinwand im kinotauglichen 16:9-Format bestücken. Die Bespannung solcher Leinwände 16:9 ist für die Filmwiedergabe in abgedunkelten Räumen optimiert und bietet bei einem Gain-Faktor ab 1,2 eine hohe Lichtstärke in einem vergleichsweise schmalen Betrachtungswinkel – gut für den Filmgenuss vom Sofa aus. Rahmen- oder motorbetriebene Rolloleinwände fürs Heimkino ab 3,5 m Bilddiagonale bekommst du zwischen rund 500 und 1.500 €.
Montage-Tipps für deine neue Filmleinwand
Während die Aufstellung einer Stativleinwand ganz einfach ist, sind für die Anbringung einer Rollo-, Motor- oder Rahmenleinwand meist kleine bauliche Anpassungen erforderlich:
- Verwende nach Möglichkeit das im Lieferumfang enthaltene Montagematerial oder erkundige dich im Baumarkt nach Schrauben und Dübeln, die das Gewicht der Leinwand inklusive des Metallgehäuses tragen können.
- Prüfe, ob die Optik deines Projektors die gesamte Leinwandfläche im gewünschten Abstand füllen kann. Unter Umständen ist eine Beamer-Deckenhalterung erforderlich, um den Beamer näher an die Leinwand zu rücken.
- Möchtest du bei Tageslicht projizieren, solltest du die Platzierung der Leinwand direkt gegenüber oder neben einem Fenster vermeiden, da die Bildqualität unter Streulicht leidet.
- Führe vor der Montage einen Sichttest mit eingeschaltetem Beamer durch, bei dem zwei Helfer die Leinwand an der gewünschten Position halten, sodass du das Bild von der Sitzposition beziehungsweise von verschiedenen Positionen aus begutachten kannst.
Fazit: Bessere Bildqualität bei Präsentationen und Filmen
Eine Leinwand sorgt in Verbindung mit einem guten Beamer für ein ungetrübtes Heimkinoerlebnis und ein professionelles Präsentationsumfeld im Konferenzraum. Nach der Wahl des passenden Formats entscheidest du dich für die gewünschte Leinwandgröße und eine bestimmte Bauform, bevor du das Material der Bespannung festlegst. Je nach Einsatzbereich und Vorlieben greifst du zu einer Leinwand aus folgenden Kategorien:
- Du schaltest deinen Beamer nur selten ein und nutzt ihn in kleinen Räumen unter 25 m². In diesem Fall kommst du mit einer Einsteigerleinwand mit einer Diagonale bis zu 2,5 m und einem universellen Gain-Faktor von 1,0 zu Preisen ab rund 30 € aus.
- Du setzt Beamer und Leinwand für Präsentationen in der Firma ein, weshalb du zu einer Leinwand in einem Business-Seitenverhältnis von 1:1, 4:3 oder 16:10 greifst. Für eine adäquate Bildgröße in großen Konferenzräumen ab 30 m² sollte die Bilddiagonale zwischen 2,5 und 5,0 m liegen. Kostenpunkt: zwischen 110 und 1.500 €.
- Du möchtest zu Hause im abgedunkelten Wohnzimmer oder Heimkino Filme in einer Qualität wie im Kino genießen. Deshalb stattest du Räume ab etwa 35 m² mit einer bis zu 4,5 m durchmessenden, für die Filmwiedergabe optimierten Bildwand im 16:9-Format zu Preisen zwischen 500 und 1.500 € aus.