Kaufberatung Kurzdistanzbeamer
Große Bildwelt trotz kleinen Abstands genießen
Es ist Samstagabend und du freust dich zu Hause auf dem Sofa auf den neuesten Blockbuster. Viel mehr Spaß macht der Actionfilm, wenn du ihn auf einer großen Leinwand ansiehst und nicht nur auf dem kleinen Fernsehbildschirm. Leider ist dein Wohnzimmer nicht groß, was es schwierig macht, bewegte Bilder an die Wand zu werfen: Ein normaler Beamer braucht viel Platz zwischen Aufstellort und Projektionsfläche. Mit einem Kurzdistanzbeamer ist das kein Problem: Er projiziert ein metergroßes Bild auf die Leinwand, obwohl er ganz in ihrer Nähe steht. In dieser Kaufberatung erfährst du, mit welcher Technik Kurzdistanzbeamer arbeiten, wofür du sie einsetzen kannst und was gute Projektoren leisen sollten.
Inhaltsverzeichnis
> Heimkino und Präsentationen auch in engen Räumen
> Produkttypen: Gerät fürs Business oder für Filme
> Worauf du bei Projektoren für kleine Zimmer achten solltest
> Zusätzliche Ausstattung zum Kurzdistanzbeamer
> Fazit: Flexibles Kinoformat auch in kleinen Räumen
Heimkino und Präsentationen auch in engen Räumen
Herkömmliche Beamer sind auf die Projektion in größeren Räumen ausgelegt. Sie brauchen einen Abstand von 4 m oder mehr, um ein 2,5 m großes Bild zu erzeugen. Manche Geräte sind zwar mit einem Zoom-Regler ausgestattet, der eine maximale Bilddiagonale auch bei geringeren Abständen ermöglicht, aber auch diese Beamer sollten mindestens 2 m von der Leinwand entfernt stehen. Bei geringeren Entfernungen kommen Kurzdistanzbeamer ins Spiel: Sie besitzen eine Weitwinkeloptik, die den erforderlichen Abstand zwischen Objektiv und Leinwand verringert.
Mit einem Kurzdistanzbeamer kannst du dein Heimkino sogar in einem kleinen Kellerraum einrichten. Oder du hältst in einem engen Besprechungsraum eine Präsentation in angemessener Größe. Auch für Gamer sind Kurzdistanzbeamer eine gute Alternative: Du sitzt nah an der Leinwand, ohne deinen eigenen Schatten auf die Projektionsfläche zu werfen. Ein solches Gerät montierst du ohne große Mühe an der Decke oder stellst es einfach ins Regal oder auf den Couchtisch, wenn du es benutzen willst.
Produkttypen: Gerät fürs Business oder für Filme
Projektoren für kleine Räume kannst du entweder nutzen, um Filme zu sehen oder im Büro Präsentationen zu zeigen. Viele Geräte eignen sich inzwischen für beide Zwecke, es gibt aber Unterschiede.
Beamer für Filme
Heimkinoprojektoren haben einen integrierten Bildwandler, der das Video hochauflösend und im16:9-Formatabbildet. Wichtig ist, dass sie die geeignete Auflösung für das Ansehen von Filmen liefern: Mindestens eine HD-ready-Auflösung 720p mit 1.280 x 720 Bildpunkten sollte es sein. Qualitativ hochwertigere Ergebnisse liefern die Full-HD-Auflösung 1080p mit 1.920 x 1.080 Pixeln sowie 4k mit 3.840 x 2.160 Pixeln. Solche Geräte kosten zwischen 450 und 850 €.
Business-Beamer
Geräte für den Einsatz im geschäftlichen Büroalltag nutzen Bildwandler im 4:3-Format mit typischen Auflösungen von 800 x 600 (SVGA) oder 1.024 x 768 Pixel (XGA). Zwar können solche Geräte auch ein 16:9-Video abbilden, dabei bleiben Bereiche des Wandlers allerdings ungenutzt und die Bildqualität bei der Filmwiedergabe wird schlechter. Einige Business-Geräte verwenden zudem das Seitenverhältnis 16:10 mit 1.280 x 800 (WXGA) oder 1.920 x 1.200 Bildpunkten (WUXGA). Solche Projektoren liegen preislich zwischen 450 und 1.600 €.
Worauf du bei Projektoren für kleine Zimmer achten solltest
Kurzdistanzbeamer bringen unterschiedliche Ausstattungsmerkmale mit – wichtig sind vor allem die Lichtleistung und das Projektionsverhältnis. Mehr zu den zu beachtenden Kriterien liest du hier:
Technologie bei der Bilderzeugung
In Beamern sind unterschiedliche Technologien verbaut, die aber jeweils hochauflösende Bilder in hoher Qualität liefern. DLP-Beamer enthalten Chips mit Millionen winzigen Spiegeln, die je nach Ausrichtung das Licht reflektieren oder absorbieren. Ein sich drehendes Farbrad mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau ist für die korrekte Farbdarstellung zuständig. DLP-Projektoren liefern starke Kontraste und einen dunklen Schwarzwert, was vor allem im Heimkino wichtig ist. Bei LCD-Projektoren wird das Licht durch drei transparente Panels für die Grundfarben geschickt, was zu einer homogeneren Farb- und einer ruhigen Bildwiedergabe führt.
Lichtstärke und Kühlung
Die Lichtstärke eines Projektors wird in ANSI-Lumen angegeben. Sie liegt bei Kurzdistanzbeamern mindestens bei 450, gängig sind Werte zwischen 3.000 und 4.000 ANSI-Lumen. Geräte mit einer Lichtstärke ab 2.500 ANSI-Lumen sind gut für die geschäftliche Nutzung geeignet. Sie liefern auch in relativ hellen Umgebungen noch gut erkennbare Bilder. Mit einer stärkeren Lampe braucht der Beamer allerdings mehr Kühlung, der Ventilator springt dann häufiger an. Das Ventilatorengeräusch wird dadurch etwas erhöht, was aber bei einer Präsentation im Konferenzraum nicht zu stark auffallen sollte.
Tipp: Je weniger ANSI-Lumen ein Beamer liefert, desto dunkler sollte der Raum sein, in dem deine Projektionen laufen. Anders gesagt: Ist dein Wohnzimmer oder Kellerraum eher heller, brauchst du eine Lichtstärke von mindestens 1.500 ANSI-Lumen.
Leistung der Lampen
Die Lampen in modernen Projektoren sind auf eine lange Lebensdauer ausgerichtet. Sie halten je nach Gerät 8.000, 10.000 oder mehr Stunden. Du brauchst sie nur alle paar Jahre zu wechseln, je nachdem, wie oft du deinen Beamer benutzt. Allerdings kann die Lichtleistung auch schon vor Ablauf der angegebenen Lebensdauer nachlassen. Hochleistungslampen für Beamer kosten als Ersatzteil zwischen 100 und 500 €.
Kontrastverhältnis
Das Kontrastverhältnis gibt an, wie gut helle und dunkle Bildelemente dargestellt werden. Bei einem Verhältnis von 1.000:1 leuchtet der hellste Punkt im Bild 1.000-mal heller als die dunkelste Stelle. Ein Kontrastverhältnis von 10.000:1 ist heute gängig. Einige DLP-Beamer bringen höhere Werte von 16.000:1 oder 20.000:1 mit.
Anschlüsse
Für den möglichst flexiblen Einsatz sollte dein Kurzdistanzbeamer über zahlreiche Anschlüsse verfügen. Mehrere HDMI-Eingänge eignen sich zum gleichzeitigen Anschließen von Blu-Ray-Player, Spielkonsole oder TV-Receiver. Diese sollten unbedingt den HDCP-Standard für die Wiedergabe kopiergeschützter Inhalte unterstützen. Wer den Beamer beruflich nutzen möchte, braucht eventuell VGA- und DVI-Eingänge für den Anschluss eines Laptops – falls dieser keinen HDMI-Eingang mitbringt. Willst du Inhalte von Tablet oder Smartphone direkt an den Beamer übertragen, achte auf die Unterstützung von Miracast, Bluetooth, Google-Chromecast-Stick oder MHL (Mobile High Definition Link).
Projektionsverhältnis
Auch bei Kurzdistanzbeamern gibt es Unterschiede beim kleinstmöglichen Abstand zur Leinwand. Wichtig ist deshalb das Projektionsverhältnis. Ein Verhältnis von 1,5:1 gibt an, dass das Gerät aus einer Entfernung von 1,5 m eine Bilddiagonale von 1 m erzielt. Mit diesem Wissen errechnest du den geeigneten Stellplatz des Beamers in deinem Raum. Willst du etwa mit einem Beamer mit einem Verhältnis von 0,7:1 ein 2 m großes Bild erreichen, multiplizierst du 0,7 mit 2. Jetzt weißt du, dass dein Beamer 1,4 m weit von der Leinwand entfernt stehen müsste, um ein 2-m-Bild zu erzeugen. Kurzdistanzbeamer bringen es häufig auf Projektionsverhältnisse zwischen 0,4:1 und 0,8:1. Werte von unter 0,5:1 erreichen meist nur Geräte mit einer speziellen Spiegelkonstruktion vor dem Objektiv, ähnlich wie bei einem Overhead-Projektor.
Tipp: Manche Hersteller verstecken das Projektionsverhältnis in Angaben wie „ermöglicht ein 100 cm großes Bild bei nur 1,5 m Abstand zur Leinwand. Gemeint ist damit ein Projektionsverhältnis von 1,5:1.
Zusätzliche Ausstattung zum Kurzdistanzbeamer
Möchtest du den Beamer für die Arbeit benutzen, sollte er klein und leicht sowie gut zu transportieren sein. Dabei ist eine Beamer-Tasche sehr sinnvoll, die den Beamer nicht nur schützt, sondern auch handlicher macht. Praktisch ist für Business-Zwecke auch, wenn der Beamer einen Akku besitzt, denn so kannst du ihn flexibler nutzen. Einige Geräte laden über den integrierten USB-Anschluss einen verbundenen Laptop mit auf, sodass du dir den zusätzlichen Stromstecker sparen kannst. Auch eine Fernbedienung ist hilfreich, weil du den Projektor von jedem Ort im Raum aus an- und ausschalten kannst. Bei einem Beamer für dein Heimkino sind gute integrierte Lautsprecher wichtig, dann kannst du eventuell auf den Anschluss hochwertiger Lautsprecher verzichten.
Mit einem Kurzdistanzbeamer wirfst du große Bilder auch bei eingeschränkten Platzverhältnissen gut sichtbar an die Wand. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Modell geht es um die Frage, ob du den Projektor vor allem für berufliche Zwecke nutzt oder um im Heimkino Filme zu sehen und Spiele zu spielen:
- Wer Blockbuster auch in kleinen Räumen in sehr guter Qualität sehen will, legt sich einen Kurzdistanzbeamer im 16:9-Format, mit HD-ready- oder Full-HD-Auflösung und vielen Anschlussmöglichkeiten zu. Diese Projektoren kosten zwischen 450 und 850 €, je nach Lichtstärke, Projektionsfläche und Kontrastwert.
- Wer den Beamer für Präsentationen im Büro braucht, wählt ein Gerät mit 4:3-Format und spezieller Ausstattung. Dazu gehören zum Beispiel VGA-Anschluss, Akku oder Fernbedienung. Ein solches Modell kostet je nach Lichtstärke und Projektionsfläche zwischen 450 bis 1.600 €.