Kaufberatung Heimkino
Hightech-Filmvergnügen für die eigenen vier Wände
Du bist ein großer Filmfan. Mehrmals pro Woche schaust du dir abends in deinem Wohnzimmer einen Blockbuster aus Hollywood oder einen Klassiker der Filmgeschichte in deinem Heimkino an. Dafür lässt du die Leinwand herunter, schaltest Beamer, Blu-Ray-Player und Soundanlage an, setzt dich in deinen gemütlichen Sessel – und fühlst dich fast wie im echten Kino. Mit welchen unterschiedlichen Audio- und Videogeräten du den Kinosaal in deinen eigenen vier Wänden ausstatten kannst und welche Zusammenstellungen besonders gut deine Wünsche erfüllen, erfährst du in dieser Kaufberatung.
Inhaltsverzeichnis
> Hohe Bildauflösung und umfassender Raumklang
> Der Projektor als zentrales Element des Heimkinos
> Eine Leinwand sorgt für scharfe Bilder im Großformat
> Eine Soundanlage für Klangerlebnisse in Kinoqualität
> Neue Klangwelten dank Lautsprechersystemen
> Das Abspielgerät als Quelle der Unterhaltung
> Weitere Kriterien für ein vollwertiges Heimkino-Erlebnis
> So stellst du dir dein Heimkino zusammen
> Fazit: Entspannte Kinoabende im eigenen Zuhause genießen
Hohe Bildauflösung und umfassender Raumklang
Mit einem eigenen Heimkino gestaltest du den Filmabend nach deinen Vorlieben. Egal, ob es draußen stürmt und regnet oder welches Programm derzeit in den Kinos läuft: Du entscheidest, was wann gespielt wird, und kannst unabhängig von der Tageszeit den Film deiner Wahl ansehen. Mit dem Kino in den eigenen vier Wänden ersparst du dir zudem Wartezeiten an der Kinokasse, hast freien Blick auf die Leinwand und wirst nicht durch Kommentare anderer Besucher oder knisternde Popcorntüten gestört. Zu laut oder zu leise – auch das gibt es nicht, denn du stellst den Sound nach deinen Wünschen ein.
In einem Heimkino profitierst du von einer besonders großen Bilddiagonalen und unterschiedlichen Formaten, darunter mit 21:9 auch echtes Kinoformat. Außerdem kannst du neben Filmen auch das aktuelle TV-Programm – zum Beispiel bei Sportevents wie den Olympischen Spielen oder der Fußball-WM – oder Streaming-Angebote auf die Leinwand projizieren. In deinem eigenen Kinosaal sind die fünf Komponenten eines Heimkinos – Projektor, Leinwand, Soundanlage, Lautsprecher und Abspielgerät – aufeinander abgestimmt, sodass du die technischen Möglichkeiten voll ausschöpfst.
Der Projektor als zentrales Element des Heimkinos
Die Bildqualität hängt in entscheidendem Maße vom Beamer ab, den du verwendest. Für HD-Auflösung sind 1.920 x 1.080 Bildpunkte erforderlich. Im Wesentlichen werden drei Technologien der Bilderzeugung unterschieden, sodass es drei verschiedene Beamerkategorien gibt.
DLP-Projektor
Das Digital-Light-Processing (DLP) nutzt einen Mikroprozessor, auf dessen Oberfläche bis zu zwei Millionen winzige Spiegel sitzen. Diese Spiegel reflektieren das Licht und generieren die entsprechenden Bildpunkte auf der Leinwand. Die Darstellung von Schwarztönen gelingt damit besonders gut. Sehr schnelle Bildwechsel bewältigt ein DLP-Beamer dank seiner schnellen Reaktionszeit ohne Nachzieheffekt. Solche Projektoren sind ab 220 € erhältlich.
LCD-Projektor
Beamer mit Liquid-Crystal-Display (LCD) setzen auf eine Flüssigkristallanzeige, bei der das Licht zunächst mithilfe eines Prismas in die drei Grundfarben zerlegt und anschließend durch mehrere LCD-Chips geleitet wird. So ist eine feine Abstufung zwischen hellen und dunklen Farbtönen möglich. Auch Schriften und Ziffern erscheinen mit LCD-Technologie besonders scharf. LCD-Beamer gibt es ab 300 €.
LED-Projektor
Beamer mit LEDs (Light Emitting Diodes) nutzen Leuchtdioden als Lichtquelle, für die Bildgebung kommt DLP- oder LCD-Technik zum Einsatz. Da die LED-Beamer energieeffizient arbeiten und wenig Wärme produzieren, sinkt der Kühlbedarf. Solche Modelle sind somit sehr kompakt und häufig auch batteriebetrieben nutzbar. Einsteigermodelle beginnen preislich bei 300 €.
In einem Heimkino kannst du den Film einfach auf eine freie Wand projizieren, zum Beispiel im Wohnzimmer oder im Hobbykeller. Schärfer und kontrastreicher werden die Bilder aber, wenn du eine Leinwand verwendest. Dabei hast du die Wahl zwischen verschiedenen Formaten und Größen:
- Bei quadratischen Modellen reicht die Spannbreite von 160 bis 240 cm.
- Leinwände mit einem Seitenverhältnis von 16:9 haben eine Breite von 160 bis 350 cm, die Höhe variiert entsprechend zwischen 90 und 220 cm.
- 4:3-Modelle sind zwischen 160 und 350 cm breit sowie zwischen 120 und 265 cm hoch.
Bei der Installation der Leinwand sind drei Varianten möglich.
Stativ-Leinwand
Gut geeignet für den schnellen Einsatz ist eine Leinwand, die auf ein Stativ montiert ist. Diese Variante findet sich auch häufig in Büros, wenn Präsentationen abgehalten werden. Einsteigermodelle gibt es ab 60 €.
Rollo-Leinwand
Für den Einsatz in Zimmern, die normalerweise für andere Zwecke genutzt werden, empfiehlt sich eine Rollo-Leinwand. Eingerollt beansprucht sie kaum Platz und ist zudem vor Schmutz und Staub geschützt. Viele Modelle haben einen Motor zum Ein- und Ausrollen. Solche Leinwände sind ab 80 € erhältlich.
Rahmenleinwand
Diese Leinwände werden wie ein großformatiges Bild oder Poster an der Wand angebracht, das Projektionstuch ist dabei in einen Rahmen eingespannt. Ein solches Modell eignet sich vor allem für Räume, die in erster Linie als Kinosaal genutzt werden. Kostenpunkt: ab 220 €.
Eine Soundanlage für Klangerlebnisse in Kinoqualität
Zum guten Ton gehört bei Filmfans eine entsprechende Soundanlage, die Formate wie Dolby Digital, Dolby Digital Plus oder DTS unterstützt. Der Lautsprecher, der in den Beamer integriert ist, reicht dafür meist nicht aus. Deshalb lohnt es sich, ein externes System anzuschaffen, das mit einer höheren Ausgangsleistung und einer größeren Frequenzbandbreite punktet. Im Wesentlichen stehen zwei Varianten zur Wahl.
Soundbar
Die platzsparende Version einer externen Soundanlage ist eine kompakte Soundbar, in die bis zu 15 Mini-Lautsprecher integriert sind, um einen Raumklang zu erzeugen. Alternativ werden die Tonsignale digital aufbereitet. Gerade für kleinere Räume eignen sich solche Geräte mit einer Ausgangsleistung zwischen 40 und 600 W gut. Der Frequenzbereich liegt zwischen 20 und 150 Hz. Einfache Modelle gibt es ab 50 €.
Surround-System
Ein Surround-System besteht aus drei oder mehr Aktivlautsprechern, die das Signal ohne zusätzlichen Verstärker von der Signalquelle wiedergeben. Die Ausgangsleistung solcher Komponenten beträgt 80 bis 1.200 W, der Frequenzbereich umfasst zwischen 80 Hz und 108 MHz. Surround-Systeme in der einfachsten Ausfertigung sind ab 70 € erhältlich, das obere Limit liegt bei rund 1.700 €.
Neue Klangwelten dank Lautsprechersystemen
Mit geeigneten Lautsprechern kannst du bei dir zu Hause eine Klangkulisse wie im Kino erzeugen. Je nachdem, ob neben dem Subwoofer für die tiefen Frequenzen (Bässe) noch zwei, fünf oder sieben Lautsprecher zur Ausstattung gehören, wird zwischen 2.1-, 5.1- und 7.1-Soundsystemen unterschieden:
- 2.1-Soundsysteme bestehen aus einem Subwoofer und zwei sogenannten Frontlautsprechern, die vorne neben der Leinwand angebracht werden.
- Bei 5.1-Soundsystemen spielen neben dem Subwoofer zwei Frontlautsprecher, ein Center-Speaker, der über oder unter der Leinwand steht, sowie zwei Surround-Lautsprecher neben oder hinter den Sitzen zusammen, um einen Raumklang zu erzeugen.
- 7.1-Soundsysteme verfügen zusätzlich zu den Lautsprechern eines 5.1-Systems über zwei weitere Speaker, die seitlich zwischen Leinwand und Zuschauer stehen.
Das Abspielgerät als Quelle der Unterhaltung
Die Bild- und Tonsignale gelangen von einem Zuspieler zum Projektor und zur Soundanlage. Zum Einsatz kommen meistens Abspielgeräte für die Medienformate DVD und Blu-Ray, du kannst aber auch andere Zuspieler an deine Heimkino-Anlage anschließen – zum Beispiel Konsolen, Set-Top-Boxen, Media-Server oder Receiver.
DVD-Player
Auf einer Digital Video Disc (DVD) kannst du neben Filmen auch Fotos oder Daten speichern und anschließend mit dem DVD-Player abspielen. Falls du Filme in High Definition (HD) ansehen willst, ist eine Upscaling-Funktion wichtig: Sie rechnet die Videodaten in das höher auflösende Bildformat um. Preislich beginnen DVD-Player bei 35 €.
Blu-Ray-Player
Die Weiterentwicklung der DVD ist die Blu-Ray-Disc, auf die dank einer speziellen Lasertechnik bis zu 70-mal mehr Daten passen als auf eine CD. Die kleinen Scheiben sind damit insbesondere für hochauflösende Videoinhalte konzipiert. Viele Blu-Ray-Player unterstützen daher Videoformate bis hin zur Auflösung Ultra HD / 4K. Blue-Ray-Player sind ab 65 € zu haben.
Blu-Ray-Recorder
Viele Blu-Ray-Player lassen sich zugleich als Blu-Ray-Recorder nutzen, um selbst Filme aufzunehmen. Technisch bieten solche Kombigeräte die gleichen Möglichkeiten wie Blu-Ray-Player – von 3D-Wiedergabe über DLNA bis hin zu WLAN. Blu-Ray-Recorder sind ab 420 € erhältlich.
Tipp: Mit einer Universalfernbedienung kannst du mehrere Geräte wie DVD-Player und Fernseher kontrollieren, ohne dass du für jede Komponente eine eigene Fernbedienung benötigst.
Weitere Kriterien für ein vollwertiges Heimkino-Erlebnis
Neben den fünf Komponenten, die für Kinoatmosphäre im eigenen Zuhause sorgen, ist beim Kauf der Produkte auch noch auf die Anschlüsse und die Multimedia-Funktionen zu achten.
Anschlüsse
Wie vielseitig dein Heimkino-Paket einsetzbar ist, hängt von den Verbindungsmöglichkeiten mit anderen Geräten ab. HDMI-Eingänge und -Ausgänge, USB-Anschlüsse und AUX-Buchsen an den Geräten sorgen für eine hohe Qualität bei der Übertragung der Signale und für viele Freiheiten bei der Zusammenstellung deines Heimkinos.
Netzwerk- und Multimedia-Möglichkeiten
Wenn dein Player internetfähig ist, kannst du Streaming-Dienste nutzen, um Filme oder Musik direkt aus dem Web ins Heimkino zu übertragen. Eine kabellose Verbindung per WLAN zum Internetrouter oder per Bluetooth zu den Lautsprechern sorgt für hohen Komfort und eröffnet dir zusätzliche gestalterische Möglichkeiten.
So stellst du dir dein Heimkino zusammen
Welche Bestandteile für dein Heimkino geeignet sind, hängt vor allem von dem Raum ab, in dem du Filme sehen willst. Folgende Einteilung hilft bei der Entscheidung:
Kleines Zimmer für großes Kino
Wenn du einen Raum mit wenig Platz als Kino nutzen willst, empfehlen sich kleine Komponenten. Eine Stativ- oder eine Rollo-Leinwand verschwindet, wenn das Kino „geschlossen" hat, eine Soundbar liefert ohne weitere Lautsprecher den Raumklang. Hier ist ein kompakter LED-Beamer ratsam, der als batteriebetriebenes Modell ohne Stromquelle auskommt. Die Ausstattung für ein kleines Heimkino gibt es ab 500 €.
Filmabende im Wohnzimmer
Wenn du einen Raum, in dem Möbel stehen, für Filmabende nutzen willst, empfiehlt sich eine Rollo-Leinwand, die du nur bei Bedarf ausrollst. Empfehlenswert ist zudem ein LCD-Projektor, vor allem, wenn du das Zimmer nicht vollständig verdunkeln kannst, denn diese Beamer bieten eine feine Abstufung zwischen hellen und dunklen Farbtönen. Wenn du genug Platz hast, um alle Lautsprecher unterzubringen, lohnt sich ein Surround-System mit zwei oder fünf Lautsprechern. Als platzsparende Alternative bietet sich eine Soundbar an. In der Summe werden für diese Ausstattung zwischen 500 und 700 € fällig.
Ein eigener Raum als Heimkino-Traum
Wenn du deinen Hobbykeller oder einen anderen Raum vorwiegend als Kinosaal nutzen willst und dort genügend Platz ist, eignen sich eine Rahmenleinwand und ein 5.1- oder ein 7.1-System. Hier lassen sich Kabel problemlos verlegen und eventuell in der Wand verstecken. Beim Beamer bist du mit einem DLP-Projektor gut beraten, der Schwarztöne besonders intensiv wiedergibt und schnelle Bildwechsel gut bewältigt. Für ein Heimkino mit hochwertiger Ausstattung solltest du mindestens 800 € kalkulieren, bei besonderen Wünschen kommen Gesamtpreise von mehr als 2.000 € zusammen.
Fazit: Entspannte Kinoabende im eigenen Zuhause genießen
Anstatt auf das aktuelle Programm angewiesen zu sein, sich bei Wind und Wetter auf den Weg zu machen und an der Kinokasse anzustehen, kannst du dir mit deinem Heimkino das Kinoerlebnis einfach in die eigenen vier Wände holen. Für einen Filmabend – mit Freunden, der Familie oder allein – benötigst du drei Zutaten, die du nach deinen Anforderungen und der Situation in deinem Zuhause zusammenstellst:
- Für ein Kinovergnügen in kleinen Räumen empfehlen sich eine platzsparende Rollo- oder eine Stativ-Leinwand sowie ein kompakter LED-Beamer und eine Soundbar. Mit diesen Komponenten für zusammen mindestens 500 € schaffst du auch in begrenzten Räumlichkeiten Kinoatmosphäre.
- Für ein Heimkino im Wohnzimmer eignet sich eine Rollo-Leinwand. Zudem kommen ein LCD-Beamer und je nach Platz eine Soundbar oder ein Surround-System den Gegebenheiten entgegen. Dafür sind zwischen 500 und 700 € zu investieren.
- Wenn du einen Hobbykeller oder ein größeres separates Zimmer als Kinosaal nutzt, bist du mit einem 5.1- oder 7.1-Soundsystem und einer Rahmenleinwand gut beraten. Mit einem DLP-Projektor ergänzt du diese Komponenten zu deinem individuellen Heimkino-Paket. Das kostet mindestens 800 €.