Kaufberatung PC-Gehäuse
Eine Außenhülle für deinen Computer
Mit dem Schwert in der Hand lauerst du hinter dem Baum und erledigst die Monster, die auf dich zustürmen, mit ein paar Hieben. Auf zum nächsten Level! Trotz des aufwendigen Games arbeitet dein Computer schnell und das Bild ruckelt nicht. Du hast dir den Rechner selbst zusammengestellt, damit er optimal auf deine Bedürfnisse beim Spielen ausgerichtet ist. Die einzelnen Komponenten stecken in einem PC-Gehäuse mit gläserner Front. Dieser Ratgeber erklärt, wie sich PC-Gehäuse unterscheiden und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Schutz und Behausung für die PC-Hardware
> So unterscheiden sich die Bauformen der PC-Verkleidungen
> Darauf solltest du beim Kauf eines Computer-Gehäuses achten
> Welches PC-Gehäuse brauchst du?
> Fazit: Funktionale Computer-Gehäuse mit ansprechender Optik
Schutz und Behausung für die PC-Hardware
In einem PC-Gehäuse sind alle Komponenten eines Computers untergebracht. Neben Mainboard, Prozessor, Arbeitsspeicher, Grafikkarte und Festplatte befinden sich dort auch verschiedene Schnittstellen und Laufwerksschächte. Der Tower schützt das Innenleben vor Wasser, Schmutz oder Stößen und sorgt mithilfe von Lüftern für Kühlung. Wenn du dir selbst ein Gehäuse aussuchst, entscheidest du auch, welche Bauteile dein Computer haben soll – egal, ob es sich um einen Gaming-PC oder einen Büro-Computer handelt. Die einzelnen Teile lassen sich bei Bedarf leicht austauschen oder erweitern.
Die PC-Gehäuse sind in unterschiedlichen Bauformen zu haben. Von diesen hängt auch ab, welche Komponenten du in den Computer einbauen kannst:
Big Tower
Big Tower (Englisch für „hoher Turm“) sind die größten Gehäuse. Sie bieten ausreichend Platz für alle PC-Komponenten und die Luft kann darin gut zirkulieren. Darüber hinaus hast du in Zukunft noch Spielraum, wenn du den Computer mit zusätzlichen Lüftern, Festplatten oder Grafikkarten erweitern willst. Auch eine effiziente Wasserkühlung passt hinein. Big Tower sind etwa 25 × 55 × 60 cm (B × H × T) groß.
Midi-Tower
Midi-Tower sind die am weitesten verbreiteten PC-Gehäuse. Sie sind niedriger als Big Tower und nehmen am Schreibtisch nicht so viel Platz weg. Die Maße betragen etwa 25 × 50 × 45 cm (B × H × T). Dennoch sind sie groß genug, um alle gängigen PC-Komponenten aufzunehmen. In der Regel kannst du bei diesen Varianten zusätzliche Teile einbauen, etwa zwei interne Festplatten. Du bist aber nicht so flexibel wie mit einem größeren Gehäuse.
Mini-Tower
Mini-Tower sind sehr kompakt, und manche Modelle haben die Form eines Würfels, was besonders auffällig ist. Du kannst Mini-Tower auf den Schreibtisch oder neben den Fernseher stellen oder legen. Festplatte, Grafikkarte, Mainboard und alle wichtigen Bauteile finden darin Platz, aber es passen nicht alle langen Grafikkarten oder CPU-Kühler hinein. Aufrüsten kannst du sie meist nicht und sie haben oft weniger Schnittstellen als die anderen Modelle. Dafür lassen sie sich aber einfach transportieren. Sie messen beispielsweise 25 × 40 × 36 cm oder 16 × 34 × 30 cm (B × H × T).
Darauf solltest du beim Kauf eines Computer-Gehäuses achten
Neben der Größe solltest du dir vor dem Kauf auch über den Formfaktor, das Material und die Ausstattung Gedanken machen.
Größe und Befestigungsmöglichkeiten als Formfaktor
Wichtig ist, dass Gehäuse und Mainboard zusammenpassen. Bei beiden Teilen findest du deshalb eine Angabe zum Formfaktor, meist ist es – vom kleinsten zum größten – Mini-ITX, Micro-ATX, ATX oder E-ATX. ATX-Mainboards messen 30,5 × 24,4 cm, Micro-ATX-Varianten 24,4 × 24,4 cm. Beide wären zum Beispiel für einen Mini-Tower zu groß. Auch bei PC-Netzteilen spielt der Formfaktor eine Rolle, hier sind üblicherweise ATX oder SFX vertreten.
Tipp: In der Regel sind die Gehäuse abwärtskompatibel. In einen Midi-Tower mit ATX-Formfaktor passt auch ein Micro-ATX- oder ein Mini-ITX-Mainboard.
Einbauschächte
Jedes Gehäuse ist mit Einbauschächten oder Halterungen für Festplatten versehen, in die je 3,5 Zoll große HDD- und SSD-Festplatten oder die kleineren, 2,5 Zoll großen SSDs passen. Sind mehr Schächte vorhanden, bist du flexibler, auch was eine spätere Erweiterung betrifft. Kleine Gehäuse haben oft einen bis zwei Schächte, größere bis zu acht. Möchtest du ein DVD- oder Blu-Ray-Laufwerk in den Computer einbauen, sollte ein 5,25-Zoll-Laufwerksschacht vorhanden sein.
Tipp: Bei sogenannten Festplattenkäfigen kannst du mehrere Festplatten auf einmal aus dem Gehäuse nehmen, ohne sie einzeln aus den Schächten auszubauen.
Steckplätze
Jedes Mainboard hat Steckplätze für Erweiterungskarten. Damit bringst du Grafikkarten, Soundkarten oder TV-Karten an. Sie benötigen aber auch eine entsprechende Öffnung am Gehäuse – das sind die Slots. Ihre Anzahl hängt vom Formfaktor ab: ATX- und E-ATX-Gehäuse haben häufig bis zu sieben Erweiterungsslots, Micro-ATX vier und Mini-ATX einen.
Tipp: Achte darauf, dass das Gehäuse sogenannte Full-Size-Slots hat. Dann passen große und kleine Karten hinein. Half-Size-Slots eignen sich nur für Karten mit geringeren Maßen.
Schnittstellen
Über verschiedene Anschlüsse verbindest du den Computer mit externen Geräten wie Maus, Tastatur, USB-Sticks oder externen Festplatten. Achte darauf, dass sich auch auf der Vorderseite des Gehäuses Schnittstellen befinden, die du bequem erreichst. Das sind meist eine oder zwei Audiobuchsen, an die du Kopfhörer anschließt. Dazu kommen zwischen zwei und sechs USB-Buchsen. Unterschieden wird dabei zwischen verschiedenen USB-Generationen und Typen: USB-A-Slots sind größer, die Variante 3.2 Gen 1 ist die derzeit aktuellste mit der höchsten Übertragungsgeschwindigkeit. So schnell arbeiten auch die kleineren USB-C-Anschlüsse, ebenfalls in der Variante 3.2 Gen 1.
Material und Design
PC-Gehäuse haben meist ein Grundgerüst aus Stahl. Es ist robust und dämpft Vibrationen. Leichter sind Gehäuse aus Aluminium. Oft findest du auch einen Materialmix: Die Stahlhülle hat dann beispielsweise Paneele aus Aluminium oder Kunststoff. Diese Elemente machen den Computer auffälliger – genau wie verschiedene Aufdrucke. Bei Gehäusen für Gaming-PCs liegen transparente Gehäuseteile im Trend – zum Beispiel an den Seiten, an der Front oder am Deckel. Sie bestehen aus Acryl oder aus gehärtetem Glas. Beide Materialien ermöglichen Einblicke in den Innenraum des Computers.
Tipp: Computer-Gehäuse sind nicht immer quader- oder würfelförmig. Es gibt auch futuristische Modelle aus Glas und Aluminium, die zum Beispiel die Form von Bienenwaben haben.
Beleuchtung
Besonders für Gamer interessant ist eine ins Gehäuse integrierte Beleuchtung. Dazu befinden sich zum Beispiel LED-Streifen auf der Außenseite der Hülle. Du kannst mit ihnen bis zu 16,8 Millionen Farben darstellen, sodass der Computer im Dunkeln interessante Effekte erzeugt. Was angezeigt wird, steuerst du über Knöpfe an der Front, eine Fernbedienung, eine Software oder eine App auf dem Smartphone. Manchmal kannst du verschiedene Lichtmodi auswählen, beispielsweise „Mystisch“ oder „Ambient“. Bei Modellen mit transparenten Fenstern wird darüber hinaus oft das Innenleben beleuchtet.
Kühlung
Die Grafikkarte oder der Prozessor werden im Betrieb warm, du brauchst deshalb eine Kühlung. In die Verkleidung sind meist ein oder mehrere Gehäuselüfter mit 120 mm Durchmesser eingebaut. Sie befördern warme Luft nach außen und blasen kühle ins Innere. Dazu kommen Steckplätze für Ventilatoren, die du zusätzlich anbringen kannst. Für einen Mini-Tower genügt ein Lüfter, ein Big Tower braucht mindestens drei bis vier. Acht bis zehn kannst du bei Gaming-PC-Gehäusen ergänzen. Praktisch sind Knöpfe an der Front, über die du die Lüfterintensität steuern kannst. Manche Gehäuse haben eine effektive Wasserkühlung oder bieten die Möglichkeit, eine einzubauen. Eine solche Kühlung wird vor allem von Gamern genutzt.
Tipp: Einige Gehäuse bringen einen eingebauten Staubfilter mit. Er reinigt die Luft, die der Lüfter nach innen sagt und hält so Staub von den Komponenten fern.
Kabelmanagement
Manche Komponenten im Gehäuse werden mit Kabeln verbunden. Verlaufen diese kreuz und quer im Computer, kann die Luft schlechter zirkulieren. Bei Modellen mit transparenter Wand stören sie außerdem die Optik. Hilfreich ist deshalb eine durchdachte Kabelführung. Dabei werden alle Schnüre hinter einer doppelten Wand versteckt und zum Mainboard geführt. Dann tust du dich auch leichter, wenn du das Gehäuse öffnen und Komponenten austauschen willst.
Welches PC-Gehäuse brauchst du?
Bei der Auswahl eines Towers kommt es darauf an, wofür du den Computer hauptsächlich benutzen möchtest, wenn du ihn zusammengebaut hast.
Gehäuse für Office-Nutzer
Mit deinem Computer möchtest du vor allem Office-Arbeiten erledigen oder E-Mails schreiben. Womöglich benötigst du auch einen PC für dein Heimkino, um Filme zu speichern oder zu streamen. Du entscheidest dich für ein Mini-Tower-PC-Gehäuse mit Mini-ITX-Formfaktor. Diese Varianten bestehen meist aus Stahl. Achte darauf, dass das Modell zwei bis drei USB-Anschlüsse an der Vorderseite sowie zwei Einbauschächte für Festplatten mitbringt. Die Preise starten bei 25 €.
PC-Verkleidungen für flexible Anwender
Du willst mit deinem PC im Internet surfen, Bilder bearbeiten, Filme ansehen und auch mal ein Game spielen. Eventuell möchtest du deshalb später weitere Festplatten ergänzen und Komponenten austauschen. Du holst dir ein Midi-Tower-PC-Gehäuse mit Acryl-Seitenfenster, dann kommt das Innenleben zur Geltung. Es sollte einen ATX-Formfaktor sowie mindestens drei Einbauschächte sowie drei Front-USB-Schnittstellen mitbringen. Ein Modell aus Stahl kostet ab 40 €.
Computer-Gehäuse für Gamer
Du spielst häufig Games und sitzt dabei lange am Rechner. Dabei legst du Wert auf eine sehr gute Leistung des Computers, aber auch das Design ist dir wichtig. Du greifst zu einem Big-Tower-PC-Gehäuse mit gehärtetem Glas, RGB-Beleuchtung und ATX- oder EATX-Formfaktor. Bei diesen Modellen kannst du weitere Komponenten beliebig ergänzen. Achte darauf, dass du möglichst viele Ventilatoren oder sogar eine Wasserkühlung einbauen kannst. Diese Varianten sind ab 150 € zu haben.
Fazit: Funktionale Computer-Gehäuse mit ansprechender Optik
Das Gehäuse ist die Hülle eines PCs und beherbergt die Hardware. Beim selbstständigen PC-Zusammenbau gibt dir die Größe und Ausstattung des Gehäuses den Rahmen vor. Abhängig davon, was du mit dem Computer machen möchtest, kommen andere Modelle infrage:
- Als gelegentlicher User von Office-Programmen holst du dir ein Mini-PC-Gehäuse aus Stahl und im Mini-ITX-Formfaktor. Es sollte mindestens zwei USB-Anschlüsse an der Front haben, ebenso zwei Einbauschächte für Festplatten im Inneren. Diese Modelle kosten ab 25 €.
- Als anspruchsvoller und flexibler PC-User, der unterschiedliche Software nutzt, greifst du zu einem Midi-PC-Gehäuse mit ATX-Formfaktor, Acryl-Seitenfenster, mindestens drei Einbauschächten sowie drei USB-Schnittstellen vorn. Preis: ab 40 €.
- Als Gamer mit Ansprüchen an die Optik entscheidest du dich für ein Big-PC-Gehäuse mit gehärtetem Glas und RGB-Beleuchtung. Diese Modelle haben einen ATX- oder EATX-Formfaktor. Das Gerät sollte möglichst viele Ventilatoren haben und idealerweise eine Wasserkühlung erlauben. Dafür zahlst du ab 150 €.